@tuctuctuc Ich finde nicht, dass das so kompliziert zu verstehen ist: Bleiberecht bekommt, wer sich integriert, einen Job oder einen Ausbildungsplatz hat und nicht aktiv die Abschiebung verhindert hat. Wer das nicht rafft, wird abgeschoben - auch noch nach Jahren.
Praktisch sieht das so aus, dass man nachweisen muss, dass man sich um Papiere bemüht hat, sie aber nicht bekommen kann. Außerdem wird man befragt (in dem mir bekannten Fall z.B. kürzlich erst drei Stunden lang), um herauszubekommen, ob derjenige tatsächlich in dem Ort aufgewachsen ist, den er angibt.
Das mutet absurd an, da man sich nach ein paar Jahren Flucht und Chaos an Details natürlich auch nur noch schwer erinnern kann, und andererseits von der Stadt zum Teil nichts mehr übrig ist, aber trotzdem gefragt wird, wie viele Zimmer das Elternhaus hatte und welche Farbe die Eingangstür. Da geht es darum, wie die Reaktion eingeschätzt wird.
Jedenfalls ist es nicht ganz einfach, sich als Syrer durchzumogeln, wenn man nicht aus Syrien kommt.
Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft vertritt öfter mal ziemlich umstrittene Thesen:
Wikipedia: Rainer WendtNachdem er u.a. in der "Jungen Freiheit" Thierses Rücktritt wegen einer Sitzblockade gegen einen Naziaufmarsch forderte und zu den Einsätzen gegn die Stuttgart21-Gegner meinte, polizeiliche Mittel müssten nunmal weh tun, kann man ihn zumindest als rechtskonservativ bezeichnen und auch sein Verhältnis zur Ausübung demokratischer Grundrechte in Frage stellen.
Für mich klingen seine Forderungen bisweilen, als haben Staat und Bürger möglichst so zu funktionieren, dass sie den Anforderungen der Polizei genügen ... und nicht umgekehrt.
Er hat aber einen guten Draht zur Presse, äußert sich zu allem und jedem und wird stets zitiert, als hätte er als Gewerkschaftsboss
und Polizist Anspruch auf Meinungshoheit.
Seine Aussage (sinngemäß), es gebe 500.000 abgelehnte Asylantragssteller, die abgeschoben gehören, stimmt so jedenfalls nicht. Oder haben wir eine Quelle zu der Zahl?