Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@_McFlurry_

Hey es ging um die mittel- und langfristig Beschäftigten unter den Flüchtlingen...und der Anteil beträgt bislang 50 - 60%.

Lohn- und Beschäftigungseffekte
Wie bei jeder Form der Migration besteht auch bei der Zuwanderung von Asylbewerbern
und Flüchtlingen die Befürchtung, dass einheimische Arbeitskräfte durch die
Ausweitung des Arbeitsangebots vom Arbeitsmarkt verdrängt werden oder ihre Löhne
fallen. Weil die Investoren den Kapitalstock an die Ausweitung des Arbeitsangebots
anpassen, lassen sich diese Effekte häufig empirisch gar nicht nachweisen oder
fallen zumindest sehr viel geringer aus als befürchtet. Im Falle der Asyl- und Flüchtlingsmigration
sind angesichts der geringen Zunahme der Beschäftigung kurzfristig
keine quantifizierbaren Effekte zu erwarten. Mittel- und langfristig ist aber mit einer
Erwerbstätigenquote von bis zu 60 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu rechnen.

@Bone02943

Natürlich nicht alle. Aber ein Großteil.. zudem gibt es Unterschiede zwischen einer europäischen Bildungskarriere.. und einer nordafrikanischen Bildungskarriere. Gründe dafür habe ich vorhin in einem Beitrag an @canales genannt.

Hier dazu ein interessanter Artikel:

http://www.zeit.de/2015/47/integration-fluechtlinge-schule-bildung-herausforderung

canales schrieb:Solange es keine Regelung gibt, die vorschreibt wo sie Asyl oder Schutz stellen dürfen haben sie das...

Wenn jemand die Grenze illegal stürmt (und das muss er, damit er einen Antrag im Landesinneren stellen kann) , wird das keinen Sinn haben.

Wenn Österreich diese Menschen nicht ins Land lässt, haben sie auch kein Recht Asyl zu beantragen. Gewaltsam sich Zutritt zu verschaffen, ist kein Recht!

@canales

canales schrieb:Solange es keine Regelung gibt, die vorschreibt wo sie Asyl oder Schutz stellen dürfen haben sie das...

Die Regelung gibt es. Auf Europa bezogen müssen sie dort einen Antrag stellen, wo sie europäischen Boden betreten.
Griechenland, Spanien, Italien zum Beispiel.

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:Natürlich nicht alle. Aber ein Großteil.. zudem gibt es Unterschiede zwischen einer europäischen Bildungskarriere.. und einer nordafrikanischen Bildungskarriere

Haben denn die Nordafrikaner überwiegend ein Bleiberecht, weshalb Du die erwähnst?

@canales

Weiterlesen

canales schrieb:Wie bei jeder Form der Migration besteht auch bei der Zuwanderung von Asylbewerbern und Flüchtlingen die Befürchtung, dass einheimische Arbeitskräfte durch die Ausweitung des Arbeitsangebots vom Arbeitsmarkt verdrängt werden oder ihre Löhne fallen.

Und das von dir

canales schrieb:Mittel- und langfristig ist aber mit einer
Erwerbstätigenquote von bis zu 60 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu rechnen.

ist ja nur eine Annahme, denn man spricht von "zu rechnen".

Aber weiter im Text

In Hinblick auf die Qualifikationsstruktur wird auf Grundlage der vorliegenden Informationen angenommen, dass 20 Prozent der Asylbewerber einen Hochschulabschluss und weitere 20 Prozent einen mittleren beruflichen Bildungsabschluss haben, 60 Prozent verfügen über keinen beruflichen Bildungsabschluss.

Und noch weiter

Bei einer Zunahme der Erwerbspersonen durch die Asyl- und Flüchtlingsmigration um 0,5 Prozent, die zu 20 Prozent über einen Hochschul- und zu 20 Prozent über einen mittleren Bildungsabschluss verfügen, würde die Arbeitslosenquote in Deutschland kurzfristig um 0,15 Prozentpunkte steigen und das Lohnniveau um 0,07 Prozent fal-len. Langfristig, nach der Anpassung des Kapitalstocks, würde das Lohnniveau kon-stant bleiben und die Arbeitslosenquote um 0,07 Prozentpunkte steigen.
Wird dagegen angenommen, dass alle Asylbewerber und Flüchtlinge ausschließlich als Geringqualifizierte beschäftigt werden, würde die Arbeitslosenquote in Deutsch-land kurzfristig um 0,16 Prozentpunkte steigen und das Lohnniveau um 0,03 Prozent fallen. Langfristig, nach der Anpassung des Kapitalstocks, würde das Lohnniveau kon-stant bleiben und die Arbeitslosenquote um 0,13 Prozentpunkte steigen.
Die Simulationsergebnisse deuten darauf hin, dass die Auswirkungen der Asyl- und Flüchtlingsmigration auf den Arbeitsmarkt in Deutschland marginal sein dürften, und zwar auch dann, wenn man eine sehr viel stärkere Zunahme der Beschäftigung an-nimmt, als gegenwärtig zu beobachten ist. Volkswirtschaftlich hat die schlechte In-tegration der Asylbewerber und Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt viel gravierendere Auswirkungen, sie erhöht direkt die Arbeitslosenzahlen und -quoten, auch wenn nur ein Teil der faktisch Erwerbslosen Eingang in die Statistik findet. Je besser die Ar-beitsmarktintegration, desto geringer sind die Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitsmarktintegration der Asylbewerber und Flüchtlinge beeinflusst natürlich auch die fiskalischen Kosten der humanitären Migration. Gegenwärtig ist nur ein kleiner Teil der Asylbewerber und Flüchtlinge, die sich im Anerkennungsverfahren befinden, in den Arbeitsmarkt integriert. Das gleiche gilt für Personen mit Duldung.
Sie erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, zusätzlich fallen in den Kommunen Kosten für Unterkunft oder die Betreuung durch Sozialarbeiter etc. an. Auch bei Personen, die einen Schutzstatus erhalten, ist die Zahl der Erwerbstäti-gen zunächst gering.

Und das hast du als Beleg anführen wollen? Ich lache mich gleich kaputt

Gwyddion schrieb:Die Regelung gibt es. Auf Europa bezogen müssen sie dort einen Antrag stellen, wo sie europäischen Boden betreten.
Griechenland, Spanien, Italien zum Beispiel.

Oder auch Deutschland, England und Frankreich, aber die Route wäre halt ziemlich weit. Ein Wunder, dass sich wenigstens Deutschland und Österreich iwie in der Pflicht sehen und kein auf Frankreich oder England machen.

@Gwyddion

Nein, sie müssen nicht...sie sollen, wenn sie EU-Boden betreten, was jedoch im Sommer gar nicht möglich war, weil die Länder nicht in der Lage waren die Anträge entgegen zu nehmen.
Selbst jetzt wäre die Voraussetzung anschließend eine Verteilung in ganz Europa...was ja derzeit noch nicht gegeben ist. Aber wenn Du willst dass Griechenland alle aufnimmt...

Gwyddion schrieb:Die Regelung gibt es. Auf Europa bezogen müssen sie dort einen Antrag stellen, wo sie europäischen Boden betreten.
Griechenland, Spanien, Italien zum Beispiel.

Das diese Regelung gegenüber Griechenland, Spanien und Italien komplett Asozial war wird wieder ignoriert?
Deutschland hat sich jahrelang darauf ausgeruht das diese Länder das alles gemanaged haben.

Und jetzt geht es halt nicht mehr.

@_McFlurry_

Ja, zu rechnen heißt, das wird erwartet, gründet sich im Übrigen auf die Erfahrungen der letzten Jahre und Jahrzehnte.

Vielleicht auch für DE interessant: Studie
"Erwerbsbeteiligung von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt"

https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/integration/berichte/va-flue/studie-erwerbsbet-va-flue-d.pdf runterscrollen auf Seite 25 -> 50% / 60% waren erwerbstätig nach gut 8 Jahren..allerdings ist das schwer abhängig welche Flüchtlinge und vor allem von der wirtschaftlichen Lage.

_McFlurry_ schrieb:Du und ich haben gezeigt dass man kein Recht auf ein Asylverfahren hat wenn man aus einem EU-Land einreist.

@insideman @_McFlurry_

Inwieweit verhilft "das Recht" (oder Dublin III) Griechenland, die sich zuspitzende humanitäre Katastrophe in Griechenland zu verhindern ?

Durch Beschränkung der Nachrichten oder wie ?

Genau darum müssten sie auch fair verteilt werden, weil es eben sein kann, dass nicht alle Flüchtlinge mal in gut bezahlten Jobs landen.

Fair wäre es auch deshalb, weil dann die finanzielle Belastung insgesamt sehr gering wäre und man zumindest diesbezüglich mehr Menschen aufnehmen könnte.

Aber klar, wenn so Parasiten wie England und Frankreich nicht mitmachen, dann ist der Rest stärker belastet und hat viel früher weniger Bock auf Flüchtlinge.

@canales

Du wolltest es als Fakt darstellen aber es ist nur eine vage Hoffnung. Es ist wichtig dass das nun ausdifferenziert wurde und auch das auf diesen Umstand

In diesen Län-dern liegt die Quote der abhängig Beschäftigten im Durchschnitt bei rund 30 Pro-zent, bei den in Deutschland lebenden Syrern nur bei 16 Prozent.

hingewiesen wird, wo doch die Syrer als die am besten gebildetesten gelten, obwohl sie auch um Jahre in der Bildung hinterher hinken.
Muss man wissen und daher danke dass du das Thema mal darauf gelenkt hast, auch wenn das Ergebnis deine Absicht war :) :) :)

@insideman

Deutschland war damals einer der Hauptakteure die sich gegen eine EU weite Quote für Flüchtlinge gesperrt haben...man könnte das jetzt fast als "Karma" bezeichnen.

@Nerok

Immerhin versucht man es gut zumachen. Scheint jedenfalls so.

@Nerok

Deutschland wird sich am ende der europäischen Lösung beugen müssen, denn ser geisteskranke Alleingang kann nicht von Dauer sein. Hatten wir in der Vergangenheit schon einmal und will keiner schon wieder

@_McFlurry_

Fakt ist, dass in der Vergangenheit nach 5 Jahren die Beschäftigungsquote 50% beträgt

Nach Erfahrungen des IAB steigt die Beschäftigungsquote von Flüchtlingen innerhalb von fünf Jahren rasant: Während im ersten Jahr nur zehn Prozent einen Job finden, seien es fünf Jahre später bereits fünfzig Prozent.

http://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/geschoente-prognose-130-000-arbeitslose-fluechtlinge-2016-untertreibt-die-arbeitsagentur_id_5022926.html

@_McFlurry_

Ach Deutschland ist also Geisteskrank... :D

Die europäische Lösung, von der du und andere Staaten schwärmen ist eine nationale Lösung, aber keine europäische. Ihr habt Europa nicht verstanden.

@canales

Ja, bei Werten und Zahlen die in etwa 3% der jetzigen zahlen ausmachen. Also in keiner Weise vergleichbar