Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@Foss
Liegt das nicht auf der Hand? Vielleicht das Gegenteil von Gutmenschen? Bisher nannten sie sich besorgte Bürger.



"Wir schaffen das": KZ-Überlebende nennt Merkel-Satz heroisch

"Zum internationalen Holocaust-Gedenktag hat die ehemalige Zwangsarbeiterin Ruth Klüger im Bundestag gesprochen. Sie lobte die deutsche Aufnahmebereitschaft in der Flüchtlingskrise."

mehr...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wir-schaffen-das-kz-ueberlebende-lobt-fluechtlingspolitik-a-1074209.html

@jeremybrood

Die meisten die jetzt den Flüchtlingen helfen haben noch nie Obdachlosen geholfen.

Das ist auch unendlich viel schwieriger und komplexer...aber keine Sorge, es gibt genügend Anlaufstellen und freiwillige Helfer, die sich um Obdachlose kümmern.

Realo schrieb:Liegt das nicht auf der Hand? Vielleicht das Gegenteil von Gutmenschen? Bisher nannten sie sich besorgte Bürger.

Ne ne, "Gutmensch" ist eine sarkastische Bezeichnung derer, die aus einer übertriebenen Überzeugung im Guten zu handeln und im Glauben sind, anderen deshalb moralisch überlegen zu sein. Im Grunde genommen nur ein verschleierter Überlegenheitsglaube. Nach dem Schema: Ich will was Gutes, alle die dagegen sind müssen schlecht sein, also habe ich das Recht sie auch schlecht zu behandeln, sie als schlecht zu bezeichnen, sie öffentlich zu diskreditieren und zu diffamieren. Und so fühlt man sich dann als etwas Besseres. Also das typische Verhalten von Menschen, die sich in der Abgrenzung von vermeintlich schlechteren Menschen als etwas Besseres fühlen wollen. Schlechtmenschen gibt es in der Hinsicht nicht. Selbst die Nazis im 3. Reich waren in ihrem Glauben der Überzeugung letztendlich was Gutes zu tun.

Ein Schlechtmensch wäre dann jemand, der schlechte Dinge tut um bewusst moralisch schlechter zu sein als andere. Dabei sind die Dinge, die er tut, gar nicht so schlecht, wie der Schlechtmensch denkt.
Gibt es so jemanden?
Mir fällt da der Mephisto aus Faust ein. Aber das ist kein Mensch..

Foss schrieb: ein verschleierter Überlegenheitsglaube. Nach dem Schema: Ich will was Gutes, alle die dagegen sind müssen schlecht sein, also habe ich das Recht sie auch schlecht zu behandeln, sie als schlecht zu bezeichnen, sie öffentlich zu diskreditieren und zu diffamieren.

Das ist schlichtweg falsch und gehässig obendrein.

"Gutmenschen" ist ein Etikett, das von Rechtspopulisten und Rechtsextremen all jenen umgehängt wurde, die noch menschlich empfinden und handeln und politisch links von der CSU stehen. Primär gemeint waren damit ursprünglich Linksliberale, besonders die Grünen, die mit der Bezeichnung verhöhnt werden sollten. Aber auch Linksintellektuelle wie Jürgen Habermas und die inzwischen verstorbenen Ulrich Beck und Peter Glotz.

kickboxer187 schrieb:"Gutmenschen"

Wie gesagt, das tatsächliche Ausmass der Hilfe durch die "Gutmenschen" ist ziemlich
gering. Bezahlen muss der Staat und die Gesellschft.
Auch wenn "Gutmenschen" einen Flüchtling bei sich aufnehmen, zahlt der Staat dafür.

Das ist was anderes als Leute die zur Zeit der Naziherrschaft Juden bei sich versteckt haben.

Hilfe ist es trotzdem; das wirst du ja wohl nicht abstreiten wollen.

Realo schrieb:Das ist schlichtweg falsch und gehässig obendrein.

Nein. Und Rechtspopulisten habe auch kein Patent darauf. Es ist eine sarkastische Beschreibung eines Menschen der nach der Maxime lebt: Ist mein Motiv gut, sind meine Taten auch gut!

Ein Mensch, der sich nicht als Gutmensch bezeichnet (weil er andere so bezeichnet), grenzt sich demnach von dieser Maxime ab. Denn ich wiederhole nochmal: Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Oder anders gesagt: Taten werden nicht nach ihrem Motiv bewerte, sondern nach ihrem Resultat. Und nach diesem Kredo wird auch die Bundeskanzlerin gemessen werden.

Tut mir leid, aber in diesem Fall kann ich dir nur mit Dieter Nuhr oder Ludwig Wittgenstein antworten ("Wovon man keine Ahnung hat, darüber soll man schweigen").


Zurück zum Thema:

Berliner Flüchtlingsamt: Das Scheitern des Lageso - das Protokoll

"Tagelange Warteschlangen, keine Auszahlung von Essensgeld, Gewalt - jetzt angeblich ein Toter: Seit Monaten steht das Berliner Flüchtlingsamt Lageso in den Schlagzeilen. Die Chronologie des Scheiterns."

mehr...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-das-scheitern-des-lageso-eine-chronik-a-1074186.html

@Realo

Was ist den nun mit dem toten Flüchtling?

Foss schrieb:Selbst die Nazis im 3. Reich waren in ihrem Glauben der Überzeugung letztendlich was Gutes zu tun.

Das tun diejenigen Menschen, die Menschen als Gutmenschen diffamieren, heute noch!

Foss schrieb:Ne ne, "Gutmensch" ist eine sarkastische Bezeichnung derer, die aus einer übertriebenen Überzeugung im Guten zu handeln und im Glauben sind, anderen deshalb moralisch überlegen zu sein.

Woraus leitest Du eine Überzeugung ab, um sie als "übertrieben" zu diffamieren?

Doch nur, weil Du Gutes für übertrieben hälst!