@lawine lawine schrieb:kannste mal sehen, wie wenig Ahnung du von religiösen Gepflogenheiten in Deutschland hast :)
Kleidung und Haartracht spielten für Christen sehr wohl bis in die 70er Jahre des letzten JH eine wichtige Rolle bei der Religionsausübung. (und bei manchen noch immer!!)
Frauen in der Kirche mit Hosen? damals ausgeschlossen, es musste ein Rock/Kleid sein
Haare abschneiden unnd flotte Kurzhaarfrisur tragen oder Haare färben? nix da, Dutt wurde getragen , das Haar der Frau hatte lang zu sein, aber nicht aufreizend sondern zusammengeknotet eng am Kopf anzuliegen. Meine Großmütter trugen zeitlebens nie eine Hose (religiöse Gründe) und keinerlei Schmuck (religiöse Gründe). sich dem Manne gleichzumachen (kleidungsmäßig) -- ein Unding!!
Frauen war (und ist) in den Kirchen beim GD eine Kopfbedeckung erlaubt (in manchen Gegenden sogar empfohlen), Männer dürfen hingegen nur barhäuptig das Gotteshaus betreten.
Wie alt bist du? 170? Wenn man nicht gerade aus den tiefsten Bayern kam, war ein Rockzwang zu den Kindertagen des letzten Jahrhunderts (also dem 20.) schon als antiquiert angesehen. Man zog sich möglichst vornehm an, wenn man in die Kirche ging, aber für Dutt und Co musst du schon ins deutsche Kaiserreich zurück. Mag vielleicht sein, dass es in den damaligen Zeiten in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt wurde, aber Rockzwang hat nichts mit moderner christlicher Religion zu tun. Das heißt nicht, dass das Christentum solche Traditionen nicht hatte, aber das war selbst im Verlauf des 20. Jahrhunderts, spätestens mit der Emanzipation der Frau unüblich. Deswegen habe ich das Wort "moderne" vor das Wort "Christentum" gesetzt.
Nun hör aber auf. Ich komm mir schon verarscht vor, dass ich das überhaupt schreiben muss. Ein "da hast du nicht ganz unrecht, aber" hätte dir sicher keinen Finger abgebrochen als der Versuch deine Argumentation noch irgendwie zu retten.
lawine schrieb:ein Kopftuch ist auch nur ein Stück Stoff.
Nein, ein Kopftuch ist zwar ein Stück Stoff, wird aber in manchen Kulturen durchaus aus religiöses Kleidungsstück und Bekenntnis verstanden.
lawine schrieb:Dass Frauen in D ihre Röcke gegen Hosen und ihre Duttfrisuren gegen offene Frisuren getauscht haben, ist Zeichen für ihre Emanzipation und Loslösung aus althergebrachter, religiös bestimmter Tradition.
Es ist halt ein paar Jährchen her, und die Jüngeren Deutschen kennen es nichts anderes.
Hast du wunderbar gesagt, und doch wundere ich mich, wie du im selben Atemzug einer Religion die Flagge hälst, die ihre Töchter verheiratet, kaum dass sie Gebährfähig sind? Einer Religion die Frauen unter Burkas einsperrt und als Menschen zweiter Klasse erzieht?
lawine schrieb:man sollte zumindest die eigenen, christlichen Wurzeln kennen, wenn man das christliche Abendland verteidigen will :)
Ich habe keine eigenen christlichen Wurzeln - das aber nur am Rande.
lawine schrieb:wenn ich das lesen.....mir wird schlecht...
wird echt Zeit für einige, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, wir leben schließlich im 21. Jahrhundert !!!
Ich bin mir nicht mal sicher warum dir schlecht wird, aber ich würde es mir sogar erklären lassen, wenn du das für angebracht hälst. Es klingt schon fast ein Stück makaber zu sagen, dass wir im 21. Jahrhundert leben und über den Tellerrand hinaus schauen sollen, während man auf eine Religion blickt, die in manchen Bereichen irgendwo zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert stecken geblieben ist. Dort hält man ja Steinigung für eine adequate Bestrafung. Ich versteh nicht, wie man das alles ausblenden kann ...
lawine schrieb:welchen Bräuche?? inwieweit ""unterwerfen"""??? und wieso sollte es überhaupt Unterwerfung geben? gibts dafür auch nur ein stichhaltiges Argument warum sich jemand unterwerfen sollte????
Warum stand unterwerfen wohl in Anführungszeichen? Bevor ich drauf antworte, denk mal drüber nach.
lawine schrieb:so ähnlich dachten Hitler, Himmler, Göring, Heydrich und viele andere über die Juden.
man kann nur täglich beten, dass jeder Europäer aus der Geschichte gelernt hat!!
diejenigen, die andere Menschen wegen ihrer Religion, wegen ihrer Traditionen und anderer Kultur ausgrenzen und benachteiligen, bewegen sich nicht auf dem Boden des deutschen Grundgesetzes.
Wenn du meine Aussagen mit den Gedankengut von Hitler und Co. vergleichst, tust du mir Leid. Vermutlich hat das Wort Störfaktor für dich eine komplett andere Bedeutung als für mich ... anders kann ich mir das nicht erklären. *schüttelt fassungslos den Kopf*