@Deepthroat23 Ich denke, ,,gut" und ,,schlecht" sind bei dem Thema falsche Kategorien.
Kriegsflüchtlinge sind keine guten Asylbewerber oder Zuwanderer, Wirtschaftsmigranten sind keine schlechten Menschen bzw. schlechte Asylbewerber.
Meiner Meinung nach würde es dem Thema insgesamt gut tun, wenn man über die grundlegende Moral hinaus weniger moralische Werturteile fällen würde.
Man urteilt moralisch über die vermeintlichen, linken Gutmenschen, man urteilt moralisch über die vermeintlichen und tatsächlichen Rechten und Neonazis, über verschiedene Gruppen von Asylbewerbern und Asylbewerber insgesamt.
Und dreht sich dabei im Kreise bzw. verballert unnötigerweise Zeit und Energie, die für viel sinnvollere Dinge nutzbar wären.
Mehr Realismus mit einer positiv-pragmatischen Tendenz täte gut.
Den Realitäten muss ins Auge gesehen werden:
Deutschland ist ein großes, stabiles, starkes Land. Das trifft auch auf andere Länder der EU zu, wie Schweden.
Wir KÖNNEN durchaus eine Menge Menschen aufnehmen und ihnen eine Perspektive bieten, auch wenn das vielleicht zeitlich begrenzt ist.
Ich will mich auch nicht festlegen auf eine Zahl, wieviel die dt. Gesellschaft an Asylbewerbern und Zuwanderern verkraftet, weil ich es fast unmöglich finde, sowas wirklich konkret festzumachen.
Es sei denn, man sagt ganz bewusst und absichtlich:,,Maximal 1 Million/500.000 im Jahr, dann ist Schluss."
Alle anderen haben dann eben Pech gehabt, grausam, aber wahr.
Obwohl ich von den Hilfsfähigkeiten Deutschlands überzeugt bin, denke ich, dass wir nicht der Illusion erliegen sollten, alle Probleme der Welt lösen zu müssen und allen armen Menschen, die nach Deutschland kommen, eine Perspektive geben oder sie mitziehen zu müssen.
Denn das führt uns letztlich zu einem Helfersyndrom, bei dem wir so lange arbeiten würden, bis es schlicht und ergreifend nicht mehr geht, wir umkippen und niemandem mehr helfen können.
Das mag moralisch gesehen gemein und brutal sein.
Und ich bin wirklich kein gemeiner Mensch, sondern habe hohe, moralische Werte und viel Mitleid mit meinen Mitmenschen.
Aber nur mit Moral löst man die Flüchtlingskrise nicht
;)So hart es klingt, ich denke, es ist Sache der Albaner in Kosovo, einen funktionierenden Staat mit funktionierender Wirtschaft aufzubauen, statt wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten lieber den Weg nach Westeuropa zu suchen.
Es ist Sache der Rumänen, das gleiche in Rumänien zu tun und es ist Sache der jeweiligen Heimatländer und der Angehörigen der verschiedenen Volksgruppen, sich miteinander in ihren Ländern zu arrangieren und eine funktionierende Wirtschaft, Gesellschaft und Staat zu schaffen.
Und das gleiche gilt für Eritrea, Benin, Somalia und was auch immer - die Menschen müssen mehr selbst die Entwicklung ihrer Länder und ihrer Wirtschaft in die Hand nehmen, statt nur wegzugehen oder auf ein Eingreifen einer ausländischen Macht zu warten.
Tatsächlich hat der Westen in den vergangenen Jahrzehnten meistens ziemlich miese Erfahrungen damit gemacht, auf der ganzen Welt als ausländische Macht nationbuilding zu betreiben.
Meistens führte das zu Chaos, Abhängigkeiten, Gewalt etc.
Das sind einfach Angelegenheiten, die meiner Ansicht nach nicht von Deutschland zu lösen sind.
Moderne Demokratie und Wirtschaft und funktionierende Staaten kann man nicht ,,machen", sie müssen von den Einheimischen entwickelt werden.