gagitsch schrieb:Ich für meine Teil bin zB auch dafür, wenn ein Urteil gefällt ist und eine Abschiebung vollzogen werden soll, dass diese Person sich nicht drücken kann/darf. Ich glaube doch an den Rechtsstaat und unsere Gerichte. Warum es immer mal wieder vorkommt, dass sich ein Abschiebekandidat da entziehen kann ist mir völlig rätselhaft, genauso wie aus politikerkreise Tipps geäußert werden, sich aktiv zu wehren damit man D nicht verlassen muss. Die Aussagen müsste dazu führen, das die jeweiligen Politiker dem Amt enthoben werden, da Man Gerichte und Polizei missachtet und untergräbt.
Und das sage ich als liberal eingestellte Person.
Es war halt in lange in gewissen blöd-naiven (hier: eher linken oder linksradikalen) Filterblasen Mode, genau wie bei Rechts(radikalen) eine Art Schwarz-Weiss-Denke zu pflegen. Sinngemäß und stark vereinfacht war bei jenen dann nicht pauschal jeder "Ausländer" (oder bestimmte) böse, sondern gut. Es gab - gefühlt - teilweise irre Verweigerungs- oder Defensivhaltungen gewisse Probleme anzuerkennen. Spitzbübisch entsinne ich mich immer an den einen linken Club der irgendwann mal begünstigt Flüchtlinge zuließ und dann mit sexueller Belästigung konfrontiert war und div. Statements zufolge gefühlt "aus allen Wolken" gefallen ist. Ähnliche Denke halt bei gewisse anti-Abschiebeaktivisten weil "Staat böse, Flüchtling (immer) gut".
So dachten oder denken mehr oder minder wirklich Leute. Genau der gleiche Stuss wie Rechts mit "jeder Flüchtling pot. ein Straftäter" und so ein Unfug.
So dogmatisch-ideologisches Denken hat halt auch lange Teile gewisser Politik bestimmt. Die Bundeswehr war - gefühlt - lange verbrämtes stiefmütterlich behandeltes Kind. Demos dagegen waren en vogue. Das nahm die letzten Jahre - gefühlt - letztendlich dann so langsam mal nach Jahrzehnten 69er-Spaß ab, weil sich neueren Lagen und Generationen der Sinn wieder erschließt, resiliente Gesellschaften und Streitkräfte zu pflegen statt im Elfenbeinturm dahinzuschwurbeln, auf andere Art wie es Rechte, Reichsbürger und Aluhüte usw. tun.
Sag/seh ich auch als eher liberal eingestellte Person. Ich hüpfte auch mal in jungen Jahren zeitweise im Aluhutbereich mit leichter Rechtsneigung rum und sah dann hinterher die ganzen Dogmen und selektiven Filterblasen. Links bzw. Weit-Links gesehen genau der gleiche Spaß. Nie wieder im mehrfachen Sinne.
Ich hab dahingehend kein Problem mit linken bis rechten (im Sinne konservativer) Einstellungen. Mitte-Links bis Mitte-Rechts ist meistens ok und nuanciert oder vertretbar finde ich.
Aber ich schweife ab und formuliere anders neu zum Thema: So wie ich persönlich etwa im Bereich Sicherheitspolitik oder Verteidigungspolitik lange eine gewisse Elfenbeinturm in Teilen der Gesellschaft und Politik wahrnahm die sich dem Druck entsprechend langsam dienlich ändert, so nehme ich auch hier so was wahr bzw. eine Art gefühlte Kehrtwende, wegen Mannheim, Solingen, etc. pp.
De-facto passiert fast jeden Tag nun irgendwas wo ein Messer involviert ist. - Gefühlt - mehr als vor vielen Jahren, involviert es oft Migranten 1. Generation. Die Probleme müssen wir wahrnehmen und nicht leugnen damit wir im rechtsstaatlichen Rahmen Lösungsansätze finden die nachhaltig sind, ehe wir den Populisten das Feld überlassen müssen, weil die werden es definitiv irgendwann übernehmen wenn man sich weigert Probleme nachhaltiger anzugehen. Die leben und nähren sich von so was. Und irgenwann hat auch Otto-Normal kein Bock mehr und wagt zumindest eine Protestwahl oder so weil man sich Hoffnung/Linderung verspricht.
Und dann hat bisherige oder etablierte Politik einfach versagt, weil man nicht wollte oder auch Optimierungen gescheit kommunizieren konnte, dass auch was beim Bürger mehr ankommt.
Oft passieren ja sogar Dinge wie Rechtsänderung (leichtere Abschiebungen, bisher statistisch über Datenquellen belegt) - aber es kommt nicht mal in gewissen Filterblasen an!
Das ist tückisch und auch ein gewisses Problem. Mediale Verzerrung/Wahrnehmung wie gesagt auch tückisch. Alle reden über die schlimmen Fälle die eskalieren und wo es nicht klappte. Dabei werden Pi mal Daumen jede Woche zwischen grob 50 und 100 Leute abgeschoben. Erfolgreich.
Irgendwie gar nicht so wenig - man hofft oder ich hoffe da nur, dass es auch die Richtigen trifft und nicht die leichten Fälle die eher formell nicht da sein sollen aber jetzt nicht Straftäter oder schadhaft ggü. anderen Menschen sind. Gab ja auch Fälle da wurden Leute wegen formellen Aspekten abgeschoben obwohl die sich integrierten und wirtschaftlich einbrachten, Familie gründeten, Kinder zur Schule gingen. Das sind IMO in der Regel dann meist die falschen, finde ich. Vorrang sollten die "bad apples" auf jeden Fall haben.