@Auseklis Auseklis schrieb:Es gibt aber auch Menschen die ihr Vermögen für wohltätige Zwecke einsetzen.
Der Altruismus ist eine Größe in der Volkswirtschaft, jedoch eine geringe Größe. Der höchste Stand des Altruismus ist in D dann gegeben, ... wenn es um die Steuererklärung geht
:).
Betrachten wir die Spenden im Verhältnis zum BiP ist es doch sehr ernüchternd (
Quell). Betrachten wir die Zahlungen der Regierungen, dann ist unsere Ehre wieder gerettet (
Quelle).
Hm...... In was für einer Welt würden wir leben, wenn wir folgendes machen würden?
Ein Warlord im Regenwald, lässt Frauen, Kinder, Männer schuften für einen Hungerlohn um Seltene Erden zu gewinnen. Langt nicht mal vorn und Hinten, aber besser noch als obdachlos mit der Familie zu verhungern, ist es in einer Blechhütte mit der Familie zu hungern. Dieser Warlord verkauft dann die Seltene Erde an uns, wir produzieren Güter damit, machen einen sehr großen Gewinn und ... gehen dann zu den Frauen, Kindern und Männern, und geben einen Teil des Gewinns denen.
Leider reines Wunschdenken
:).
Auseklis schrieb:Irgendwann diskutieren wir über die Abholzung des Regenwaldes. Jemand sagte dass die Brasilianer in der Amazonasgegend bis auf die Landwirtschaft (auf den gerodeten Gebieten) keine lukrativen Wirtschaftszweige hätten. Auf die Frage wie man die Abholzung stoppen könnte antwortete der Professor dass es nur zwei Möglichkeiten gäbe. Entweder man ließe sie gewähren oder bringt sie um. Er entgegnete dass aber für die zweite Lösung nur eine Verzögerung des Abholzens erwirkt werden würde. Man kann es nicht verhindern. So oder so wird der Amazonasregenwald kahlgeschlagen.
Der Regenwald ist Produzent eines Allmendegutes, nämlich Sauerstoff. Sauerstoff ist frei verfügbar und Konsumenten sind nicht ausschließbar.
Was den Regenwald an und für sich betrifft, so hast Du als Brasilianer nichts davon wenn es stehen bleibt, aber jede Menge wenn Du ihn abholzt. Deshalb wird er sich immer für das Letztere Entscheiden. Mithilfe einer sogenannten Pigou-Steuer könnte dem entgegen gewirkt werden. Dann hätte nämlich der Besitzer tatsächlich monetäres Einkommen durch den Regenwald.
Funktioniert natürlich nur wenn nicht rechte Politiker wie Jair Bolsonaro die Oberhoheit über den Regenwald haben (
Bolsonaro)
Innenpolitisch kündigte er unter anderem ein Vorgehen mit militärischer Härte gegen Beschützer des Amazonas-Regenwaldes und indigene Volksgruppen sowie die Einschränkung entsprechender Aktivitäten internationaler Organisationen an.[98] Hier solle eine Art rechtsfreier Raum geschaffen werden, in dem staatliche Sicherheitskräfte lokale Proteste legal mit Waffengewalt bekämpfen und damit zu einem „geordneten“ Brasilien beitragen könnten. Darüber hinaus plante er, Bergbauaktivitäten in Naturschutzgebieten sowie Bergbau, Energiegewinnung und andere wirtschaftliche Aktivitäten in Siedlungsgebieten indigener Ethnien zuzulassen.[99][100] Er entließ während seiner Präsidentschaft Mitarbeiter der Umweltbehörde, nachdem diese wegen illegaler Fischerei in Brasilien ein Bußgeld verhängt hatten.[101]
Bolsonaro unter Vertretern indigener Bevölkerung im Palácio do Planalto.
Einem Bericht des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung INPE zufolge haben sich die Rodungen der Regenwälder innerhalb Brasiliens unter seiner Präsidentschaft bis zum Jahr 2019 mehr als verdoppelt. Bolsonaro bezeichnete die Veröffentlichungen der Behörde als Lüge.[102] Der Leiter der INPE, der Physiker und Ingenieur Ricardo Galvão, wurde von Bolsonaro entlassen, nachdem dieser ihm vorgeworfen hatte, Brasilien schaden zu wollen.[103][104]
Quelle:
Wikipedia: Jair BolsonaroAuseklis schrieb:So ähnlich wie mit der Rettung dws Regenwalds ist das auch mit Marx. Wie in der Welt will man seine Thesen umsetzen ohne einem Menschen nicht ein Haar zu krümmen? Es ist einfach nicht möglich.
Die größte Herausforderung der nächsten Jahrhunderte wird die sein, wie wir den erwirtschafteten Gewinn einer Gesellschaft gerecht aufteilen können, ohne im Nordkorea-Modell zu enden.
Früher war es anders: Ein reicher Römer war nur deshalb reich, weil er es einem anderen wegnehmen konnte, oder ihn unmenschlich ausbeuten konnte. Es gab kein Wirtschaftswachstum im heutigen Sinne. Heute ist das anders. Es kann sehr wohl Wachstum geben ohne es einem anderen wegzunehmen, oder krass auszubeuten. Wir müssten nur gerechter teilen.
Ich bin natürlich gegen eine "Weltrevolution". Aber eine stille Beteiligung des Staates an jedem Unternehmen durch Kapitalisierung wäre möglich. Würde zwar länger dauern, jedoch ohne Tote.
Auseklis schrieb:Leider kann ich im Moment nicht ausführlicher Antworten...
Eine fundierte Antwort, die länger dauert, ist mir zehnmal lieber wie eine, in fünf Minuten geschriebene Meinung.
Ehrlich, was einige hier schreiben und dann auch noch für sehr wissenschaftlich halten .....
@sacredheart sacredheart schrieb:Da gibt es aber durchaus Zusammenhänge. Religion ist oft ein Bremsklotz für Bildung und Entwicklung, besonders sogenanntes fundamentales Religionsverständnis. Wenn jetzt zB in Afghanistan Frauen so gut wie völlig von Bildung und Wirtschaft ferngehalten werden, wird das die Entwicklung dort weiter zurückwerfen.
Nicht weiter zurückwerfen, sondern die Entwicklung verläuft viel langsamer.
sacredheart schrieb:Ist die Information wohl auch bei konservativen Muslimen angekommen, deren Tochter einen deutschen Freund haben möchte?
Dazu kann ich Dir antworten, dass die Information bei den (stock) konservativen Muslimen genausowenig angekommen ist, wie bei den (stock) konservativen Deutschen.
Beide spielen in der Wirtschaft und in der Wissenschaft keine Rolle. Auch Afghanistan spielt in Wissenschaft und Wirtschaft keine Rolle.
Das ist die neue Welt, wenn man so will die neue Weltordnung:
Je offener, liberaler und Wissensdurstiger Du agierst und bist, umso weiter kommst du langfristig. Von ganzen Nationen, bis hin zum einfachen Bürger. Die Betonung liegt hier in "langfristig". Bereits jetzt setze ich mich virtuell mit Chinesen, Nigerianern und Indonesiern zusammen um ein Problem zu erörtern, weil mir einfach hier das Wissen fehlt.
Der Grund ist ganz einfach:
Klar könnte ich nur auf deutsches Wissen setzen, würde aber nur die Hälfte des geforderten erfüllen und das auch nur halb so gut.
Das Gleiche gilt für die Chinesen, Nigerianer und Indonesier. Wer das so weltweit nicht macht, hat langfristig verloren und kommt dahin wo er hingehört: In die Peripherie.