Gwyddion schrieb:Christian Lindner hat sich auch zur "Seenotrettungs-Debatte" geäußert.
Mit seinen Aussagen gehe ich größtenteils konform. Den für mich wichtigsten Passus habe ich unterstrichen.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich für die Schaffung legaler Fluchtwege nach Europa sowie für menschenwürdige Unterkunftsmöglichkeiten in Nordafrika ausgesprochen. "Unterlassene Hilfeleistung ist nicht zu rechtfertigen. Auf der anderen Seite darf es keine Beihilfe zur Schlepperkriminalität bei Wirtschaftsmigranten geben", sagte Lindner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Lösung muss darin liegen, dass wir mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen in Nordafrika menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten und legale Fluchtwege nach Europa schaffen."
Notwendig sei eine Seenotrettung in staatlicher Hand, die Migranten "aber nicht nach Europa bringt, sondern zunächst an den Ausgangspunkt der jeweiligen Reise". Den Schleppern dürfe das Geschäft nicht erleichtert werden.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/christian-lindner-will-staatliche-seenotrettung-und-legale-fluchtwege-a-12772...
Hotspots an der tunesischen oder lybischen Küste wären in der Tat sinnvoll, werden das eigentliche Problem aber auch nicht lösen. Ziel muss es sein, dass sich die Menschen erst gar nicht dorthin begeben, denn wer erstmal dort ist, der will dann auch mit aller Macht rüber nach Europa und nicht kurz vorm Ziel aufgeben. Dafür ist der Druck aus der Familie auch viel zu groß. Viele erreichen die Küste ja erst gar nicht, sondern werden unterwegs inhaftiert, versklavt, an der Grenze erschossen oder verhungern und verdursten in der Wüste.
Dazu braucht es mehrere Maßnahme, nicht nur eine:
- Private Seenotretter dürfen an Bord aufgenommene Menschen nicht mehr selbständig an Land bringen, diese sind auf See an staatliche Rettungsschiffe zu überstellen
- engmaschige Zusammenarbeit zwischen den Küstenwachen und dem MRCC in Rom
- Prüfung der Asylanträge nur auf afrikanischem Boden
- Mehr Hilfsleistungen für aufnahmebereite Länder in Afrika
- alle Boote werden konsequent zurückgebracht, keine Ausnahmen, auch nicht für Kinder, Schwangere etc. (ausgenommen medizinische Notfälle)
- Umstellung auf notwendigste Sachleistungen während der Asylverfahrens, keine Bilder auf Facebook etc. mit gefächerten Geldscheinen mehr in die afrikanische Heimat
- Strenge Kontrolle von Bahnen, Fernbussen etc. Richtung Nordeuropa
- Flüchtlinge mit Ausweispapieren werden schneller und bevorzugt behandelt
- Residenzpflicht im zugeteilten EU-Staat - bei Zuwiderhandlung sofortige Ausweisung aus Europa
usw.
"Feste Kontingente" wie von Heiko Maas gefordert, provozieren nur weitere Migrantenströme. Mit solchen Aussagen brauchen wir uns nicht wundern, wenn wir irgendwann mit dem Problem komplett alleine dastehen.