Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

Sehr interessanter Podcast... Wer die Migrationsfrage jenseits von „Ausländer raus!“ vs. „WirSindMehr“ beantworten und Lösungsansätze verstehen will, sollte diese Folge konsumieren. Es werden die beiden Gesetze (Fachkräftezuwanderung und Geordnete Rückkehr) nicht nur angerissen, sondern aus Blickwinkeln beleuchtet und mit Hilfe von Herrn Thym eingeordnet und diskutiert.

https://blogs.faz.net/einspruch/2019/06/12/was-bringt-das-neue-migrationsrecht-1911/ (Archiv-Version vom 19.06.2019)

@Tussinelda
Blablabla, Du kannst natürlich versuchen Framing zu betreiben.
@abberline
So ist es, weder ich, noch Du, noch Seawatch, noch andere UserInnen legen das fest, sondern die Behörden nach einer Prüfung.
Ich kenne auch keine Zahlen wieviele aus den Booten tatsächlich ein ordentliches Verfahren durchlaufen haben und Asyl erhalten haben.

Wenn man "ungenutze Kapazitäten" hat kann man die dennoch nicht ungeprüft verteilen.
Ich denke das ist aber auch nicht deren intention.
@Abahatschi
in Berlin ist halt jeder willkommen und man vergisst schnell...
https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/wir-werden-nie-wiederkommen-rosinenbomber-fliegen-aus-den-usa-bis-berlin-aber-bekommen-keine-landegenehmigung_id_10832229.html

Nun, Boote hin oder her, was ist denn nun mit Venezuela?
https://www.welt.de/politik/ausland/article195006319/Asylbewerber-in-der-EU-Zahl-seit-Jahresbeginn-steigt-deutlich.html

Seit Jahresbeginn reisten aber immer mehr Asylbewerber über reguläre Wege und visafrei in die Union ein, vor allem aus Lateinamerika und den Westbalkan-Staaten.

In diesem Jahr bis Ende April stammte demnach gut jeder vierte Asylantrag von Staatsangehörigen eines Landes, dessen Bürger ohne Visum in die EU-Schengenzone einreisen dürfen, darunter Venezuela, Kolumbien, Albanien und Georgien. 2018 war der Anteil den EU-Zahlen zufolge bereits auf ein Fünftel gestiegen.

@Abahatschi
sie sind geflüchtet, was Du meinst ist, ob sie Asylberechtigt sind. Das weiß ich nicht, aber geflüchtet sind sie trotzdem.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/uno-weltfluechtlingsbericht-2018-70-millionen-menschen-auf-der-flucht-a-1273005.html

Uno-Bericht
Mehr als 70 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht
2018 wurde alle zwei Sekunden ein Mensch vertrieben - so steht es im Flüchtlingsbericht der Uno. Unter den zehn wichtigsten Aufnahmeländern kommt Deutschland auf den fünften Platz.

...

Den größten Teil der 70 Millionen machten Binnenvertriebene aus, also Menschen, die innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht sind:

Dem UNHCR-Bericht zufolge umfasst diese Gruppe 41,3 Millionen Menschen.
Menschen, die vor Krieg und Verfolgung aus ihrem Land geflohen sind, beziffert der Bericht auf 25,9 Millionen. Dazu zählen auch 5,5 Millionen palästinensische Flüchtlinge.
Vier von fünf Flüchtlingen kommen demnach aus Konflikten, die schon mindestens fünf Jahre andauern.
Zu den Flüchtlingen kommen laut UNHCR 3,5 Millionen Asylbewerber, bei denen die Entscheidung über ein Asylgesuch noch aussteht.

dem link kann man entnehmen, dass die Asylanträge in Deutschland zurückgehen.......also können sich hier ja einige entspannen, eine Katastrophe ist bisher nicht eingetreten, die "Welle" war und ist zu verkraften. Man nehme sich ein Beispiel an Uganda.

the_unforgiven schrieb:Nun, Boote hin oder her, was ist denn nun mit Venezuela?

keine Ahnung, sag Du es uns. Mir geht es um Seenotrettung.

Tussinelda schrieb:Mir geht es um Seenotrettung.

Seenotrettung funktioniert so daß man vor der Küste Rettungsboote hat die man losschickt und die Leute schnellstmöglich aufs Festland praktischerweise aufs nahestgelegene bringt.
Diese Personen bezeichnet man als Seelen.

Sie weisen sich aus und werden ggf. in Krankenhäuser, Polizeistationen,... gebracht je nach Identität und Zustand.
Hierzu beantragen sie ggf. Ersatzpapiere.

Vor dem Überqueren von grenzen ist der Zoll zu verständigen.

Sonst noch Fragen?


Venezuela klar daß das Thema unangenehm ist..

Tussinelda schrieb:Seenotrettung

Seenotrettung sollte nicht "kostenloser Shuttleservice nach Europa" bedeuten.

Irgendwie oder irgendwann müssen die Menschen, die flüchten wollen,
auch begreifen, dass unsere Kapazitäten hier begrenzt sind, und dass
wir die dortigen krisenbehafteten Regionen nicht aufbauen und stabilisieren,
wenn alle weglaufen.

the_unforgiven schrieb:Sonst noch Fragen?

ich hatte nix gefragt und somit interessiert mich Dein Geschreibsel null.

gekonnt schrieb:Seenotrettung sollte nicht "kostenloser Shuttleservice nach Europa" bedeuten.

es bedeutet Seenotrettung, ein kostenloser Shuttleservice würde ja bedeuten, die Menschen direkt abzuholen, was auch ok wäre ;)

gekonnt schrieb:dass unsere Kapazitäten hier begrenzt sind, und dass
wir die dortigen krisenbehafteten Regionen nicht aufbauen und stabilisieren,
wenn alle weglaufen.

wir haben die Grenze unserer Kapazitäten noch längst nicht erreicht und der Rest ist einfach lachhaft.

„was auch ok wäre?“

😅😅😅

Damit sagst du, dass es ok ist, ALLE Menschen aus den Regionen dort (mehrere Hundert Mio) direkt hierhin zu verfrachten. (Wo schließlich die Grenze ziehen?)

Der Rest ist nicht „lachhaft“. Schau dir einfach eine beliebige Doku über Menschen in Not an. Die kommen einfach nicht aus ihrem Kreislauf raus, weil es Menschen wie dich gibt, die immer wieder in deren Leben eingreifen und „helfen“ wollen. Damit kommen sie idR nie vernünftig auf die Beine, weil sie immer bemuttert werden (das Stichwort weist schon darauf hin...)

Auf großflächiger Ebene ist es auch so. Auch Europa hat sich nicht so prächtig entwickelt, weil andere Völker stets dazwischengefunkt haben und uns die besten Leute weggeklaut haben.

gekonnt schrieb:Auch Europa hat sich nicht so prächtig entwickelt, weil andere Völker stets dazwischengefunkt haben und uns die besten Leute weggeklaut haben.

jaja, von Einstein über Theomas Mann, Herbert Marcuse, Theodor W. Adorno bis hin zu Erwin Schrödinger sind sie uns alle weggeklaut worden. :troll:

gekonnt schrieb:Damit sagst du, dass es ok ist, ALLE Menschen aus den Regionen dort (mehrere Hundert Mio) direkt hierhin zu verfrachten. (Wo schließlich die Grenze ziehen?)

wie meinen? Es sind 70 Millionen auf der Flucht, die meisten wollen gar nicht herkommen, ich rede von denen, die von Schleppern übers Mittelmeer in Schlauchbooten etc. transportiert werden.

gekonnt schrieb:Schau dir einfach eine beliebige Doku über Menschen in Not an. Die kommen einfach nicht aus ihrem Kreislauf raus, weil es Menschen wie dich gibt, die immer wieder in deren Leben eingreifen und „helfen“ wollen. Damit kommen sie idR nie vernünftig auf die Beine, weil sie immer bemuttert werden (das Stichwort weist schon darauf hin...)

ja genau, wenn ich Menschen in Seenot retten will, wenn ich verstehe, warum sich die Menschen auf den Weg machen, dann greife ich natürlich ein, alles klar. Du solltest Dir mal überlegen, dass wir und alle Wohlstandsgesellschaften daran schuld sind, dass es Länder gibt, in denen man nicht sicher leben kann.
Meinst Du mit einmischen unsere Waffenexporte? Oder Handelsabkommen? Kolonialisierung? Dann stimme ich zu. Aber das würde ich nicht "helfen" nennen.

Nein. „Helfen“ im Sinne von: „Kommt alle her, ihr seid hier willkommen, wir haben genug Platz, und wir haben genug Geld, euch über Jahre hinweg zu alimentieren, und noch dazu haben wir Lust, eure archaische kulturelle Prägung, die ihr über Jahre aufgebaut habt, zu ignorieren und zu leugnen!“

DAS meine ich.

Ein spannendes Experiment würde ich auch finden, wenn die Menschen, die große Lust auf weitere Flüchtlingsströme haben, diese dann auch finanzieren. Wäre mal sehr gespannt, wie viele Bahnhofsklatscher übrig bleiben würden...

Ach ja: Ich bin für Retten. Immer und uneingeschränkt. Ich bin auch nicht dafür, ihn in ein Folterlager zu schicken (Libyen). Aber die können nicht alle einfach nach Europa. Der sog wird unaufhaltsam sein.

@gekonnt
Kannst Du mal das @ Zeichen benutzen?

gekonnt schrieb:Ach ja: Ich bin für Retten. Immer und uneingeschränkt. Ich bin auch nicht dafür, ihn in ein Folterlager zu schicken (Libyen). Aber die können nicht alle einfach nach Europa. Der sog wird unaufhaltsam sein.

und das soll jemand glauben? :D

@Tussinelda

Du kannst glauben, was du möchtest. Gesichert wissen wir, dass wir nicht alle 70 Millionen Menschen, die du eben angesprochen hast, hier in Deutschland aufnehmen können. Und genau das so suggerierst du, mit deinem „unsere Kapazitätsgrenze ist noch lange nicht erreicht“

@gekonnt
nein, ich suggeriere das nicht, ich stelle nur fest, dass unsere Grenze noch nicht erreicht ist. Zudem habe ich aufgezeigt und belegt, dass die sowieso nicht alle herkommen, ganz zu schwiegen von denen, die wieder zurückkehren, wenn sie können. Du versuchst hier irgendwas mir in den Mund zu schieben, es wird Dir nicht gelingen, weder kannst Du was zitieren, noch überhaupt irgendwie argumentativ überzeugen. Da kommt das ewig gleiche Blabla......heisse Luft, mehr nicht.

Tussinelda schrieb:the_unforgiven schrieb:
Sonst noch Fragen?

ich hatte nix gefragt und somit interessiert mich Dein Geschreibsel null.

Nun Du hast Seenotrettung erwähnt, sie würde Dich interessieren.
Bisher ging es NICHT um Seenotrettung, sondern um Menschenrechte im allgemeinen und um (schwimmfähige seetüchtige) Boote mit geretteten die Einreiseprobleme hatten.

Ein Boot mit 50 ist irrelevant, fällt nicht ins Gewicht.
Fehlende Regulierungen und mangelhafte Umsetzung ist als Systemfehler dramatisch.

Bei den Zollformalitäten kommt gerne auch mal ein Zoll an bord.
Hierbei sollte es möglich sein Identitäten festzustellen wie bei jeder anderen Einreise auf See und Asylanträge zu stellen, findest Du nicht?
Es sollte detailierte praxistaugliche Vorgaben für Antragstellung und Grenzübertritt geben, zumindest EU weit, an die sich jeder hält, findest Du nicht?

Damit würde das Boot nicht wochenlang rumeiern sondern einfach diese Prozedur durchlaufen, fertig.

Tussinelda schrieb:ich stelle nur fest, dass unsere Grenze noch nicht erreicht ist.

Sobald Container am Straßenrand auf Verkehrsinseln stehen und in Berlin IST die Grenze erreicht.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/integration-von-fluechtlingen-wird-berlin-zum-angstraum/21029108.html

Laut div. Zeitungsartikel geht es beim "Nachschub" um dramatische Zahlen. Also mal die (wichtige) subjektive Empfindung der Menschen beiseite, aktiv muss man werden so hoch kann die Akzeptanzgrenze gar nicht sein..

Venezuele ist derzeit unstabiler als Syrien und entsprechend kämpfen beide um die Rangliste.
Allerdings ist venezuela Visumfrei....

@the_unforgiven
wie heisst es so schön in Deinem link?
es fehlt die Bereitschaft zum differenzierten Blick, DAS ist das Problem......und gilt offenbar auch für Dich.

the_unforgiven schrieb:Allerdings ist venezuela Visumfrei....

ja und? Wie viele sind denn nach Europa gekommen? Nach Deutschland? Im Jahr 2018 ganze 407 Asylanträge......

"Mehr als 50 deutsche Städte und Gemeinden wollen Flüchtlinge aufnehmen, die von Seenotrettern aus dem Mittelmeer geholt wurden. Die Kommunen hätten bereits schriftlich ihre Bereitschaft zur Aufnahme bekundet, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit."

Quelle und ganzer Artikel:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/50-staedte-erklaeren-bereitschaft-zur-aufnahme-geretteter-fluechtlinge-16242002.html


Tröstlich zu wissen, dass es noch KommunalpolitikerInnen gibt, die sich trotz des Mordes an Walter Lübcke, trotz der Mordversuche an Henriette Reker und Andreas Hollstein durch rechtsradikale Täter nicht einschüchtern lassen.

@Doors
ja, aber die Reaktionen hier.....lassen schon wieder tief blicken, ab hier
Beitrag von Tussinelda (Seite 2.245)

Doors schrieb:Tröstlich zu wissen, dass es noch KommunalpolitikerInnen gibt, die sich trotz des Mordes an Walter Lübcke, trotz der Mordversuche an Henriette Reker und Andreas Hollstein durch rechtsradikale Täter nicht einschüchtern lassen.

Wir kennen das alle... gehen abends durch die Stadt, durchqueren einen Park... vielleicht gerade die Frauen unter uns... gerade in Städten in BaWü oder Berlin oder Köln... und dann fürchten wir uns am meisten vor... genau - den Rechtsradikalen! :-D