@Abahatschi Die Leute sollten nicht einfach sagen:,,Boa, auf einmal ist für die Ausländer so viel Geld da und für uns gab es vorher nichts, wie ungerecht...".
Ja, es sind unterschiedliche Situationen, unterschiedliche Hintergründe.
Was ist denn ,,gutes Leben"?
Einerseits ist das subjektiv und eine Frage der Einstellung, in einem gewissen Maß ist es auch objektiv zu beantworten, aber es hängt auch von der Einschätzung ab:,,Gutes Leben im Vergleich zu was?"
Dein 35-Jähriger mit 55.961€ hat monatlich 4.663€ zur Verfügung. Ob du jetzt brutto oder netto genommen hast, keine Ahnung.
Mehr als 4.500€ IM MONAT, das ist aus meiner Perspektive schon ein sehr gutes Gehalt.
Dass er sich keinen schicken BMW leisten kann, ist nicht mein Problem. Es existiert kein Recht auf Auto. Zudem könnte er sich durchaus ein entsprechendes Auto leisten, ist ja nicht so, dass er sofort 60.000€ auf den Tisch packen muss, er kann den Wagen auch leasen oder abzahlen.
Gleiches gilt für eine Wohnung. Er muss sich halt überlegen, was er will und seine Prioritäten setzen. Ich, mit einem geringeren Jahresgehalt, mache nichts anderes. Ich kann meine Rechnungen zahlen, auch mal in gewissem Umfang plötzlich auftretende Ausgaben oder etwas auf die Seite legen. Was ich abgesehen von den notwendigen Ausgaben mit meinem Geld mache, ist meine Sache. Ich setze Prioritäten bei meinen Ausgaben und orientiere mich nicht an Superreichen, die wirklich nicht überlegen müssen, ob sie etwas bezahlen können, sondern es einfach machen.
Es gibt aber Leute, die streben nach immer mehr materiellem Wohlstand.
Die geben sich nicht mit 4.500€ zufrieden, sie wollen 6000€. Sie wollen 10.000€.
Und mehr.
Wenn sie sich so orientieren, von mir aus.
Aber Deutschland ist theoretisch eine Solidargemeinschaft.
Wer die ganzen Annehmlichkeiten nutzen will, muss auch was dafür geben.
Ich finde es in Ordnung, wenn Leute, die viel haben, auch etwas mehr geben.
Doch nicht in Ordnung finde ich es, wenn sie durch Tricksereien auf Kosten der Allgemeinheit aus einer bereits guten und vermögenden Position heraus noch mehr für sich herausschlagen wollen. Und Steuern hinterziehen.
Sie sind keineswegs in einer Situation, in der sie das tun MÜSSEN.
Sie WOLLEN es.
Ich habe Verständnis dafür, wenn jemand ambitioniert ist und sagt:,,Ich will höher hinaus! Ich will nicht einen Kuchen, sondern zwei!"
Aber ich habe kein Verständnis, wenn jemand bereits einen Kuchen hat, nichts davon abgeben will und den zweiten Kuchen abzusahnen versucht, so dass die anderen Teilnehmer der Veranstaltung gar nichts bekommen.
Man kann es allerdings nicht ernsthaft vergleichen, wenn der eine ,,nichts" hat und ein wenig betrügt, um etwas zu erlangen, während der andere schon einen gewissen Wohlstand und Sicherheit besitzt und aus dieser Situation heraus betrügt.