Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

Tussinelda schrieb:Die wenigsten Menschen haben einen Pass, weil sie ihn nicht brauchen, normalerweise, weil er teuer ist

Ich dachte ja, du hattest Pass im Sinne auch von "normalen Ausweis" gemeint, so wie bei uns der "Perso".
Um sich als Asylbewerber ausweisen zu können ist doch sicher auch gar kein Pass nötig, ein "Perso" würde doch sicher auch reichen, denke ich.

Tussinelda schrieb:Und natürlich gibt es auch Wirtschaftsflüchtlinge, aber da sollte man vielleicht besser von Armutsflüchtlingen reden

ja dennoch finde ich es nicht okay, dass deswegen Asyl und Migration vermischt wird.

Und das kann deshalb vermischt werden, weil das hier gilt:

Tussinelda schrieb:Und auch solche Flüchtlinge haben ein Recht darauf, dass ihr Asylantrag geprüft wird. Ganz einfach.

... nämlich dass jeder das Recht hat, dies in Deutschland prüfen zu lassen.
Da wäre ich eben für eine Änderung, aber das hatten wir alles schon, wir drehen uns...

@Optimist
ach so, Du "dachtest". Na ja.

Optimist schrieb:Da wäre ich eben für eine Änderung, aber das hatten wir alles schon, wir drehen uns...

das kann man aber nicht ändern, weil dann Sinn und Zweck des Asyls hinfällig sind.
https://www.bamf.de/DE/Fluechtlingsschutz/Sonderverfahren/SichereHerkunftsstaaten/sichere-herkunftsstaaten-node.html (Archiv-Version vom 21.03.2019)

Auch wenn Antragstellende aus einem sicheren Herkunftsland stammen, unterscheidet sich die persönliche Anhörung nicht von Anhörungen bei anderen Herkunftsländern. Auch die Schutzgewährung ist keinesfalls ausgeschlossen. Antragstellende aus sicheren Herkunftsstaaten erhalten während der Anhörung die Möglichkeit, Tatsachen oder Beweismittel vorzubringen, die belegen, dass ihnen – abweichend von der Regelvermutung – im Herkunftsland dennoch Verfolgung droht. Ist dieser Nachweis erfolgreich, können sie ihren Anspruch auf Asyl geltend machen. Reichen die neuen Erkenntnisse nicht zur Widerlegung der Regelvermutung aus, wird der Asylantrag als "offensichtlich unbegründet" abgelehnt. Bei diesen Ablehnungen sind die Rechtsbehelfsfristen verkürzt, was zur Verfahrensbeschleunigung führt. Dies wirkt sich auch beschleunigend auf die Klageverfahren bei den Verwaltungsgerichten aus (siehe Entscheidung des Bundesamtes und Ausgang des Asylverfahrens).

Tussinelda schrieb:Das stimmt nicht, hier haben sich alle FÜR ein Einwanderungsgesetz ausgesprochen und natürlich gibt es da Vorgaben. Auch das ist absolut akzeptabel.

Hier ist aber nicht das gesamte politische Deutschland, oder?

Die aktuellen Vorgaben, die zu erfüllen sind, sind relativ lasch. Da sind die Kanadier oder Norweger deutlich restriktiver.

Atrox schrieb:Hier ist aber nicht das gesamte politische Deutschland, oder?

nee, dann musst Du eben etwas detaillierter ausführen, von wem oder was Du sprichst.
was ist denn zu lasch?

Tussinelda schrieb:nee, dann musst Du eben etwas detaillierter ausführen, von wem oder was Du sprichst.

Komisch, dass immer nur du dich beschwerst. Und @FF ab und an. Für den Rest hier (also der Allmystery-User) scheint es ja recht klar zu sein.

Ich bin durchaus ein Freund des kanadischen Systems. Die Unterschiede sind Dir ja sicher geläufig.

@Atrox
was ist denn zu lasch? Könntest Du die Frage bitte beantworten? Welche Systeme mir geläufig sind, spielt dabei keine Rolle.

@Tussinelda

Ich hatte nicht vor meinen Samstagvormittag damit zu verbringen hier eine seitenlange kritische Auseinandersetzung mit unserem Einwanderungsgesetz zu verfassen. Wenn ich die Muße dazu verspüre bist du aber die erste, die es erfährt. Versprochen.

@Atrox
dann werfe doch bitte nichts ein, was Du dann nicht ausführen möchtest. Ich will Dir nicht Deine zeit stehlen, will meine aber genauso wenig mit solch lapidaren, nicht weiter ausgeführten Aussagen verschwenden. Du stellst etwas zur Diskussion, wenn Du es einwirfst. Es ist hier eben ein Diskussionsforum.

Atrox schrieb:Für den Rest hier (also der Allmystery-User) scheint es ja recht klar zu sein.

Du meinst, all die Tausenden User lesen hier immer mit und melden sich, wenn sie was zum Thema denken? :D

Atrox schrieb:Für den Rest hier (also der Allmystery-User) scheint es ja recht klar zu sein.

Mir jedenfalls ist es klar. Ich sage nur nicht immer was ich denke.

@FF

Aber natürlich. Und meinem eigenen Selbstvertändnis nach werden meine Beiträge von den stillen Mitlesern nicht nur gelesen, sondern sogar gefeiert ;)

@Tussinelda

Wenn du insistierst, kann ich gerne ein paar Happen rauswerfen. Ich denke, dass es nicht der Diskussion gerecht wird, aber ich führe natürlich gerne in aller Kürze aus, was ich zu lasch finde:

- Sprachvoraussetzungen: Du kannst relativ entspannt ohne Deutsch-Kenntnisse einwandern und lange hier bleiben. Sehe ich als große Integrationsbremse. (Vgl. hier: https://mediendienst-integration.de/integration/sprache.html . Gerade mal 63 % derer die zehn Jahre oder länger hier sind, gaben an mindestens gut deutsch zu sprechen). In Norwegen musst du bereits vor der Einreise die Sprache können. Hier nur, wenn du dauerhaft bleiben willst. Und selbst dann ist es kaum durchsetzbar.

- Unklare Rechtslagen durch Überschneidungen, was die Vergabe von Aufenthaltstiteln, aber auch Abschiebungen massiv erschwert. Oder anders gesagt: es ist schwierig Recht durchzusetzen. Da muss mehr Klarheit rein

Hier sind auch noch ein paar Punkte zusammengefasst: https://www.fdp.de/wp-modul/btw17-wp-a-80

Ich hoffe, dass ich damit meinen Einwurf in deinen Augen ausreichend unterfüttern konnte, wohl in dem Wissen, dass das deutlich kürzer ist als es sein dürfte.

@Atrox
nö, hast Du nicht, aber was soll's, es interessiert mich schon nicht mehr, weil ich auf diese Affentänze keine Lust habe.
Hier was zu den tatsächlichen Bedingungen:
https://www.anerkennung-in-deutschland.de/html/de/drittstaaten.php (Archiv-Version vom 18.06.2016)

@Tussinelda

Du könntest wenigstens sachlich bleiben. Wenn du Affentänze machst, ist das deine Sache. Ich mache keine.

Den Link kenne ich. Trotzdem danke für deine Mühe.

@Atrox
und müssten wir nicht die tatsächlichen Bedingungen mit denen vergleichen, die Du anpreist? Das machst Du nicht, also Affentänze.

Ich glaube die Flüchtlinge wissen nicht dass der Pass von Vorteil ist - Antrag schneller durch, schneller aus der Unterkunft, schneller in die Arbeit.
Vielleicht sollte man auf die mehrsprachigen Seiten dass auch so kommunizieren.

Für „Flüchtlinge“ ist der Pass vom Nachteil, schnelle Ablehnung, aber wiederum auch nicht so schlimm, es wird kaum abgeschoben.

@Tussinelda

Ich sehe in deinen „tatsächlichen Bedingungen“ nichts, was meine Punkte erfüllt. Deswegen überlasse ich den Affentanz mit der zugehörigen Rhetorik gerne Dir. Vielleicht beenden wir das hier einfach?

Optimist schrieb:Hier hatte allerdings jemand das Argument gebracht, dass die Asylbewerber ihre Ausweispapiere - sofern sie jemals welche besessen hatten - mit dem Handy hätten abfotografieren können

Erstens kann man da prächtig gefälschte Ausweise fotografieren, die in der Realität schon nach dem ersten Augenschein als selbst zusammengebastelt erkannt würden,

zweitens erwerben viele Flüchtende ihr Handy wohl erst in dem ersten "sicheren" Land auf der Flucht, bspw. auf einem türkischen Basar,.

drittens:

Tussinelda schrieb:Die meisten haben KEINE Pässe, schon vor der Flucht. Wenn sie fliehen ist es besser, sie sind auf der Flucht nicht zu identifizieren, da macht so ein Foto natürlich Sinn, falls sie einen Pass hätten, den die meisten NICHT haben.

viertens:

Tussinelda schrieb:Die wenigsten Menschen haben einen Pass, weil sie ihn nicht brauchen, normalerweise, weil er teuer ist, weil er schwierig bis gar nicht zu bekommen ist.

Optimist schrieb:so ein IS-Terrorist fragt

Seit wann sprechen Terroristen mit "!dem Volk" oder mit Flüchtenden? Wenn überhaupt werden die eingezogen.

Optimist schrieb:Noch mal, mein Argument (Abfotografieren) bezog sich nur auf diejenigen, welche einen Pass haben oder hatten.

Kannst du mal spezifizieren, wie groß der Anteil an Handys ist, die in einem Fluchtland geklaut, eingezogen, vernichtet oder deren Daten gelöscht werden? wenn man schon schwurbelt, sollte man zumindest wissen, worüber.

NightSpider schrieb:Genauso normal ist es aber wenn Menschen aus diesen Gründen nach Deutschland wollen. Oder nach Kanada

Wir oft soll man es noch wiederholen, dass es hier um Asylgesetzgebung geht und nicht um Auswanderung? Durch ständiges Wiederhoilen werden die Strohmänner doch auch nicht fetter.

Realo schrieb:Wir oft soll man es noch wiederholen, dass es hier um Asylgesetzgebung geht und nicht um Auswanderung?

Und wenn man jeden Bewerber zum Flüchtling macht aber auch nicht.
Wir wissen nichts über ihre Identität aber dass sie Flüchtlinge sind. Oh ja.

Abahatschi schrieb:aber dass sie Flüchtlinge sind. Oh ja.

Ja sicher. Als Einwanderer hätten sie erst recht keine Chance. Anders als Einwanderer müssen Flüchtlinge nach Beendigung des Fluchtgrunds wieder back home.

Realo schrieb:Als Einwanderer hätten sie erst recht keine Chance.

Wie locker leicht Du illegale Einwanderung darstellst (falsche Tatsachen im Antrag abgeben) - gibt das auch die Verfassung her?