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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

52.679 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.08.2018 um 08:55
Zitat von campo1campo1 schrieb:Warum denn nicht? Will man die Bürger das Vertrauen vernichten? Warum soll das Geheim sein? Ein Politiker wird vom Volk bezahlt. Da hat er den Auftrag zu lösen.
die Eu Kommission soll alle Visionen von Politikern veröffentlichen? Dafür gibt es doch Parteitage, Talkshows, Zeitungen, Interviews, Facebook.......was hat die EU Kommission damit zu tun? Erklär mir mal bitte.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.08.2018 um 10:41
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die Eu Kommission soll alle Visionen von Politikern veröffentlichen?
Weniger, sie sollte aber schon up to date informieren.

Übrigens, Visionen sind Vorstellungen. Gespräche die in Verhandlungen münden sollen würde ich nicht mehr als Visionen betiteln sondern als konkrete Schritte um etwas umzusetzen.

Zur Erinnerung, Kurz arbeitet seid ca. 2 Jahren daran die Mittelmeerroute zu schließen. Er ist viele Schritte weiter gekommen. Es würden nach meiner Meinung schon viel weniger Menschen dort sterben hätte man 2016 auf ihn gehört.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.08.2018 um 10:46
Zitat von neugierchenneugierchen schrieb:Es würden nach meiner Meinung schon viel weniger Menschen dort sterben hätte man 2016 auf ihn gehört.
Tja, alle Asyl- und Schutzbedürftigen systematisch aussperren, das killt den humanistischen Hilfs-Gedanken und verhindert überflüssiges Sterben. Wegen Kim Sung Il ist noch kein Flüchtling gestorben, weil keiner raus kann. Man sollte ihm dafür den Friedensnobelpreis antragen.

Ich hab ja schon viel Zynisches gelesen, aber du toppst schlichtweg alles. Respekt!


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.08.2018 um 10:51
Zitat von RealoRealo schrieb:Man sollte ihm dafür den Friedensnobelpreis antragen.
Und das soll nicht zynisch sein :D


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Realo ehemaliges Mitglied

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13.08.2018 um 10:53
Zitat von xsaibotxxsaibotx schrieb:Und das soll nicht zynisch sein
Es gibt 2 Arten von Zynismen: einen aufklärerischen, auch Satire genannt, und einen bösartigen, auch Menschenverachtung genannt.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.08.2018 um 10:57
@Realo
Ach komm schon, du hast wirklich viel Menschenverachtenden Scheiss geschrieben ;)
Und deine Haltung zu diesen Thema ist mir auch Rille ;)
Zitat von RealoRealo schrieb:Es gibt 2 Arten von Zynismen: einen aufklärerischen, auch Satire genannt, und einen bösartigen, auch Menschenverachtung genannt.
Ja ja da wirst du schon recht haben ;)
Zitat von RealoRealo schrieb:Wegen Kim Sung Il ist noch kein Flüchtling gestorben, weil keiner raus kann. Man sollte ihm dafür den Friedensnobelpreis antragen.
:D


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.08.2018 um 20:59
so, jetzt darf die Aquarius endlich anlegen
Rettungsschiff
"Aquarius" darf auf Malta anlegen
Tagelang irrte die "Aquarius" mit 141 Flüchtlingen an Bord durch das Mittelmeer. Auf Malta wird das Boot nun anlegen. Die Migranten werden dann verteilt - auch nach Deutschland.
.....
Das Bundesinnenministerium teilte nun in Berlin mit, Deutschland werde bis zu 50 Flüchtlinge von der "Aquarius" aufnehmen. Minister Horst Seehofer (CSU) habe dies "aus Gründen der Humanität" entschieden. Die deutsche Hilfe erfolge unter der "Voraussetzung, dass auch andere Staaten helfen", erklärte das Ministerium weiter. "Der zukünftige Umgang mit aus Seenot geretteten Migranten bedarf allerdings einer baldigen europäischen Lösung und der solidarischen Beteiligung aller Mitgliedsstaaten."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/aquarius-darf-nach-irrfahrt-durchs-mittelmeer-in-malta-anlegen-a-1223155.html


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.08.2018 um 21:49
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Migranten werden dann verteilt - auch nach Deutschland.
wäre mal interessant welche Länder bereit sind die restlichen ca. 90 Migranten zu nehmen. Bis jetzt haben sich ja viele immer erfolgreich gedrückt.
Werden vielleicht wieder die gleichen sein, die schon immer welche aufgenommen hatten.
"Der zukünftige Umgang mit aus Seenot geretteten Migranten bedarf allerdings einer baldigen europäischen Lösung und der solidarischen Beteiligung aller Mitgliedsstaaten."
recht hat er.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.08.2018 um 23:02
Zitat von OptimistOptimist schrieb:recht hat er.
Man hört es gefühlt im Wochentakt und doch tut sich wenig bis garnichts.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.08.2018 um 23:26
Ich finde interessant in diesem Zusammenhang das Gibraltar dem Schiff die Flagge entzogen hat.

Zwist geht weiter
14.08.2018 06:51
Aquarius: Keine Fahrt mehr unter Gibraltar-Flagge
Im Ringen um eine Lösung für die Flüchtlinge auf dem Rettungsschiff Aquarius hat Frankreich Gespräche mit anderen Mittelmeer-Anrainern aufgenommen. Ziel sei es, „schnell“ einen Aufnahmehafen zu finden, hieß es am Montag aus Paris. Unterdessen kündigte Gibraltar an, die Aquarius dürfe nicht mehr unter der Flagge des britischen Überseegebiets fahren. Zur Begründung hieß es, das Schiff sei in Gibraltar als Forschungsschiff registriert worden, nicht als Rettungsschiff.

https://www.krone.at/1754755
Ich bin ja mal gespannt welcher Staat sie als Rettungsboot registriert und ob sie unregistriert oder wieder falsch registriert aus Malta auslaufen darf.

Eigentlich galt ja gibraltarisches Recht auf dem Schiff, daher wäre doch wohl Gibraltar für die Flüchtlinge zuständig könnte man schlussfolgern.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

15.08.2018 um 00:39
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Optimist schrieb:
recht hat er.
Man hört es gefühlt im Wochentakt und doch tut sich wenig bis garnichts.
Nein hat er nicht, statt von einer Lösung zu fabulieren welche es nie geben wird sollte man eher versuchen einen Deal mit einem Afrikanischen Land auszuhandeln um diese Leute schleunigst wieder abschieben zu können.

Idealerweise sollten diese erst gar nicht europäischen Boden betreten sondern direkt zurück nach Afrika geschafft werden.

Das die meisten europäischen Länder sich diesem Blödsinn nicht anschließen wollen ist mehr als verständlich, offensichtlich hat die CSU noch nicht genügend Wähler verloren um endlich wieder zur Besinnung zu kommen

Freue mich schon sehr auf die Bayern Wahl.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

15.08.2018 um 01:20
Zitat von R4z0rR4z0r schrieb:Freue mich schon sehr auf die Bayern Wahl.
Das bist du nicht der Einzige. Aber aus anderen Gründen.


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15.08.2018 um 07:01
@Optimist
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wäre mal interessant welche Länder bereit sind die restlichen ca. 90 Migranten zu nehmen. Bis jetzt haben sich ja viele immer erfolgreich gedrückt.
Werden vielleicht wieder die gleichen sein, die schon immer welche aufgenommen hatten
Du solltest Dir mal angewöhnen, links zu lesen....
Der Inselstaat erklärte, dass die Migranten auf fünf Länder verteilt würden: Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Spanien. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez erklärte auf Twitter: "Spanien hat mit sechs Ländern ein Abkommen zur Verteilung der Aufnahme der Menschen auf der Aquarius koordiniert." Sein Land werde 60 der Flüchtlinge aufnehmen.
aus meinem link oben.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

15.08.2018 um 08:24
@neugierchen
sie würden die Flagge bis zum 20.August verlieren, sagt die zuständige Regierungsbehörde in Gibraltar...den haben wir ja noch nicht. Und dann wird es unter deutscher Flagge fahren, was die Betriebskosten um 20% erhöhen würde.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

15.08.2018 um 09:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:sie würden die Flagge bis zum 20.August verlieren, sagt die zuständige Regierungsbehörde in Gibraltar
Könntest Du das bitte belegen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb: Und dann wird es unter deutscher Flagge fahren, was die Betriebskosten um 20% erhöhen würde.
Das auch .....


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

15.08.2018 um 09:28
@neugierchen
selbstverständlich
https://www.heise.de/tp/features/Rettungsschiff-Aquarius-Gibraltar-droht-mit-Entzug-der-Flagge-4136915.html
Laut Informationen des französischen Fachmagazins Le Marin habe die für die Registrierung der Schiffe zuständige Regierungsbehörde in Gibraltar am Abend des 13. August ein Kommuniqué verbreitet, wonach man der Aquarius bereits im Juni und im Juli zur Auflage gemacht habe, die Rettungen einzustellen, um einzig als "Survey Ship" zu arbeiten, da das Schiff als solches registriert sei und unter der Flagge Gibraltars fahre.

Am 6. August sei der Aquarius dann mitgeteilt worden, dass sie anderweitig ihre Flagge bis zum 20. August verlieren würde und die ihres Reeders annehmen müsse.

Deutsche Reederei stellt sich hinter die Seenotrettung der Aquarius
Auf der Webseite der Gibraltar Ship Registry gibt es leider keine Informationen dazu. Ein Anruf bei der Geschäftsführung der Bremer Reederei Jasmund Shipping, der die Aquarius gehört, erbrachte die Bestätigung, dass das Schiff - wenn Verhandlungen nichts anderes ergeben - in der Konsequenz unter deutscher Flagge fahren würde. Damit würden sich die Betriebskosten deutlich verteuern, um geschätzt 20 Prozent.


Der Geschäftsführer Christoph Hempel stellt sich deutlich hinter die Rettungsarbeit der Aquarius, wie er das auch schon gegenüber Evangelisch.de betonte. In Seenot Geratene müssen gerettet werden, sagte er Ende Juli: "Dabei macht es keinen Unterschied, ob es ein leichtsinniger Freizeitsegler oder ein vor Not fliehender Mensch aus Afrika ist."



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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

15.08.2018 um 10:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Der Geschäftsführer Christoph Hempel stellt sich deutlich hinter die Rettungsarbeit der Aquarius, wie er das auch schon gegenüber Evangelisch.de betonte. In Seenot Geratene müssen gerettet werden, sagte er Ende Juli: "Dabei macht es keinen Unterschied, ob es ein leichtsinniger Freizeitsegler oder ein vor Not fliehender Mensch aus Afrika ist."
Kann ich vollkommen nachvollziehen. Ich frage mich allerdings warum man das Schiff nicht ordnungsgemäß als Rettungsschiff registriert hat, oder dieses unter der Flagge von Gibraltar geändert hat.

Auf einem anderen Blatt steht dabei auch das ja dem deutschen Staat dadurch Sozialabgaben entgehen ... wird das nicht an anderen Stelle in diesem Thread immer angeprangert, das man Flüchtlingen viel besser helfen könnte wenn nicht mit legalen "Steuervermeindungstricks" gearbeitet werden würde? dann macht es ein "Rettungsunternehmen" ebenso. Aber das nur am Rande.

Ordnungsgemäß registriert, was steckt dahinter das dies scheinbar nicht läuft

Demnach soll er ein nicht
ordnungsgemäß registriertes Schiff gesteuert und damit unerlaubt in maltesische Hoheitsgewässer eingefahren sein

https://www.focus.de/politik/ausland/sea-watch-3-malta-behoerden-beschlagnahmen-zweites-deutsches-rettungsschiff_id_9193838.html

Da scheint ja irgend etwas im argen zu sein wenn es auch noch ein anderes Schiff betrifft.

Hier mal Auszüge aus einem interessanten vertiefenden Artikel.

Kein Recht darauf, an Land zu gehen

Die wichtigste Frage ist aber, wie weit diese Hilfspflicht reicht. Eine Versorgung, sei es mit Nahrungsmitteln, sei es medizinischer Art, könnte auf See erfolgen. Es wäre grundsätzlich also nicht nötig, dafür den Küstenstaat zu betreten. Die Staatengemeinschaft nimmt daher allgemein kein Recht auf Ausschiffung an. Ein außereuropäisches Beispiel dafür lieferte die "Tampa". Im Jahr 2001 weigerte sich Australien, aus Seenot gerettete Migranten an Bord des norwegischen Frachters aufzunehmen - wohl zu Recht.

Auch aus dem SOLAS-Übereinkommen lässt sich kein Recht auf Ausschiffung ableiten. Obwohl der Wortlaut der Reg. 33, Kap. V Anhang des SOLAS-Übereinkommens eine solche Pflicht nahelegen könnte, statuiert die Norm tatsächlich nur eine primäre Pflicht der Staaten, bei der Suche nach einem geeigneten sicheren Anlauf-Hafen zur Ausschiffung zu kooperieren. Dass der betroffene Staat die Ausschiffung selbst erlauben muss, besagt die Vorschrift nicht.

Mehr ergibt sich auch nicht aus dem Internationalen Übereinkommen zur Seenotrettung von 1979 (SAR-Übereinkommen), das die völkerrechtlichen Pflichten bei Seenot ergänzt und die Seenotrettung sowie die staatliche Kooperation verbessern soll. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation hat die Weltmeere in 13 Rettungszonen aufgeteilt, die sog. SAR-Zonen. Allerdings verpflichtet auch das SAR-Übereinkommen die verantwortlichen Küstenstaaten lediglich, Hilfe zu leisten und die Passagiere an einen sicheren Ort zu bringen (Annex, Regel 1.3.2, 3.1.9). Ein "sicherer Ort" ist dort, wo das Leben der Überlebenden nicht mehr weiter in Gefahr ist und wo ihre menschlichen Grundbedürfnisse gedeckt werden können. Dies kann, muss aber nicht der nächst gelegene, sichere Hafen sein. Die zwingende Aufnahme der Personen auf dem Staatsgebiet des jeweiligen Küstenstaates regelt das Übereinkommen nach wohl überwiegender Ansicht nämlich nicht.

An dieser Rechtslage ändern auch die 2006 in Kraft getretenen Ergänzungen zum SAR-Übereinkommen und zur SOLAS-Konvention nichts, die ein Recht auf Ausschiffung explizit nennen. Vornehmlich geht es auch hier um die Koordination der Rettungsaktion und die Suche nach einem sicheren Ort, nicht um das Betreten des jeweiligen Küstenstaates.

Letzte Hoffnung Grenzschutz

Letzte Hoffnung bietet lediglich die bereits genannte Frontex-Verordnung der Europäischen Union. Sie regelt die Rechte und Pflichten der Mitgliedstaaten bei der Sicherung der Seeaußengrenzen. In Art. 9 findet sich auch hier die Verpflichtung zur Seenotrettung, die eine Verantwortung der an der Rettungsaktion beteiligten Staaten etabliert, einen sicheren Ort zur Ausschiffung zu bestimmen (Art. 10 Abs. 1 lit. c).

Art. 10 geht aber weiter. In Abs. 1 Abs. 2 statuiert die Norm das Recht der geretteten Personen, im Einsatzstaat an Land zu gehen. Als verantwortlicher Einsatzstaat, also der Staat, auf dessen Hoheitsgebiet die Operation stattfindet, müsste Italien ein Ausschiffen dulden.

Auch das gilt aber nicht uneingeschränkt. Italien ist zunächst erneut bloß zur Sorgfalt verpflichtet, einen sicheren Ort für die Geretteten zu finden. Nur wenn es so schnell nicht möglich ist, "nach vernünftigem Ermessen" einen sicheren Ort zu finden, besteht das Recht auf Ausschiffung im Einsatzstaat. Also erst, wenn keine andere Lösung mehr möglich wäre, hätten die Menschen an Bord subsidiär das Recht, in Italien an Land zu gehen.

Nach geltendem Seerecht müsste sich die Lage auf der "Aquarius" also dramatisch verschlechtern, damit sie zunächst in Seenot gerät. Nur wenn zudem keine andere Möglichkeit besteht, einen anderen sicheren Hafen anzulaufen, muss Italien die Passagiere an Land lassen. Hoffen wir also, dass sich die Staaten schnellstmöglich einigen und eine Lösung zur Sicherheit der Menschen im Mittelmeer finden.


https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/aquarius-seenotrettung-fluechtlinge-ausschiffung-nothafenrecht-frontex-verordnung/

Interessant auch für mich, hallo Sportboot?

Reisch stellt klar: „Der Umfang des ‚Sportsee-Schiffschein‘ erstreckt sich unter anderem auf den gesamten Mittelmeerraum. Es genehmigte auch ein Schiff für wohltätige Zwecke, sowie für die kommerzielle Ausbildung. Leicht zu erlesen in den Bestimmungen der Lizenz.“, betonte der Kapitän. In dem Video ist erkennbar, dass der Käpitän seit mehr als 13 Jahren im Besitz eines gültigen „Sportsee-Schiffschein“ ist. http://www.beobachternews.de/2018/08/02/schiffe-korrekt-registriert/

Hier auch die Registrierung
http://www.beobachternews.de/files/2018/08/English-version-Exploratory-investigation-SEA-WATCH-24-July-2018.pdf (Archiv-Version vom 20.08.2018)

Scheint legal zu sein ... für mich allerdings unvorstellbar das so ein Kahn unter die Sportschiffverordnung fällt .... darunter stellte ich mir immer was ganz anderes vor ... Dann ist die 300 Meter Yacht ja auch nur ein kleines Sportboot ... ich dachte auch immer da muss ein richtiger Kapitän drauf fahren ... kein in der Volkshochschule erworbener Sportbootführerschein in ein paar Wochen ... oder ist das etwas anderes?


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15.08.2018 um 10:49
@neugierchen
scheint an den Staaten zu liegen, dass viele unter falscher Flagge fahren
Das Seerechtsübereinkommen fordert eigentlich eine "echte Verbindung" zwischen Flaggenstaat und Schiffen unter seiner Flagge. Das Kriterium spielt in der Auslegung des Seerechtsübereinkommens durch den Seegerichtshof aber in der Praxis keine Rolle mehr, weil sonst eine Vielzahl von Schiffen staatenlos wären und es noch viel schwieriger wäre, einen Flaggenstaat zur Verantwortung zu ziehen.
Die Staaten haben vor allem wirtschaftliche Interessen. Wenn man deutschen Eigentümern verbieten würde, ihre Schiffe unter fremder Flagge zu registrieren, würden viele ihren Firmensitz in das Ausland verlegen. Es gibt also einen Unterschied zwischen "der deutschen Handelsflotte" (die Schiffe deutscher Reeder) und der Schiffe unter deutscher Flagge. Deutschland versucht über das internationale Seeschifffahrtsregister einen Anreiz zu setzen, dass Schiffe unter deutscher Flagge fahren, auf dort registrierten Schiffen aber das deutsche Tarif- und Arbeitsrecht nicht gilt.
https://www.mdr.de/investigativ/lifeline-beflaggung-seerecht-100.html (Archiv-Version vom 05.07.2019)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

15.08.2018 um 10:53
und das wirkt auch nicht so, als ob es durchdacht wäre:

https://www.tagesspiegel.de/politik/verhandlungen-mit-niger-fluchtursachen-in-afrika-bekaempfen-so-geht-es-nicht/22913354.html
Die Bundesregierung verfolgt eine widersprüchliche Strategie: Einerseits sollen die afrikanischen Staaten ihre Grenzen öffnen, um per Handel ihre Wirtschaft in Gang zu bringen. Andererseits sollen sie die Grenzen dichtmachen, um die Migration zu stoppen.

Die widersprüchliche Politik fußt auf zwei Fehlannahmen, die Berlins Ahnungslosigkeit von der afrikanischen Realität offenbaren. So glauben die Strategen in Berlin, die Regierung von Niger könne mal eben so Tausende Kilometer Grenzverlauf in der Sahara sichern. Selbst wenn die Verantwortlichen in der Hauptstadt Niamey dazu entschlossen wären – logistisch wäre es wohl unmöglich......


Außerdem übersehen die Diplomaten und Fachpolitiker in Berlin, dass offene Grenzen seit jeher der Normalfall in Afrika sind.......

Das alles ignoriert die Bundesregierung, wenn sie heute die Schließung der Sahara-Routen fordert. Sie handelt wie die ehemaligen Kolonialherren, die im späten 19. Jahrhundert künstliche Grenzen auf dem Reißbrett zogen. Auch sie glaubten, Afrika sei ein „geschichtsloser Kontinent“, in dem sich über die Köpfe der Bevölkerung hinweg nach Belieben schalten und walten ließe.



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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

15.08.2018 um 10:56
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Außerdem übersehen die Diplomaten und Fachpolitiker in Berlin, dass offene Grenzen seit jeher der Normalfall in Afrika sind.......
Stichwort eurozentrisches Weltbild. ;)


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