@parabol Früher gab es keine Geflüchteten, die in der BRD Asyl suchten?
1950 zählte man 12,5 Millionen Vertriebene aus Osteuropa. In Lagern lebten noch etwa 150.000 DPs (Displaced Persons), meist ehemalige Zwangsarbeiter, die aus der UdSSR verschleppt worden waren und nicht zurück konnten/wollten, weil ihnen dort gefahren als "Kollaborateure" drohten.
Nach 1950 bis zum Zusammenbruch der UdSSR kamen etwa 4,5 Millionen "Spätaussiedler" aus dieser in die BRD.
Nach dem gescheiterten Ungarn-Aufstand von 1956 kamen ebenfalls zig Tausende:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/willkommenskultur-in-bayern-als-die-ungarn-hilfe-suchten-1.2649221Von der Geflüchteten aus den anderen Staaten jenseits des "Eisernen Vorhangs", DDR, Polen, Tschechoslowakei mal ganz zu schweigen. Nach dem Einmarsch der WP-Staaten in die CSSR flohen von dort allein nach Österreich rd. 200.000 Menschen binnen wenigen Tagen. Ein sehr grosser Teil kam dann in die BRD.
Fast eine Million DDR-Bürger verliessen bis zum Mauerbau das Land. Heute würde man sie wohl als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnen. Mit Hilfe von "Schleppern" kamen nach dem Mauerbau nur noch 5.000.
Schon in den 1960ern kamen, neben Millionen "Gastarbeitern" auch politisch Verfolgte aus Dikaturen wie Griechenland oder dem Iran in die BRD.
Selbst in der Weimarer Republik suchten und fanden geflüchtete Schutz:
1921 flohen ca. 70.000 Juden aus Osteuropa vor Pogromen in ihrer Heimat ins Deutsche Reich.
1922/23 suchten rd. 600.000 russische Bürgerkriegs-Flüchtlinge Schutz vor Krieg, Hunger und Unterdrückung.