Realo schrieb:Umso problematischer, dass gerade die jungen, die UMF's, oft jahrelang auf einen endgültigen Entscheid warten müssen, ob sie anerkannt werden oder nicht. In dieser Zeit dürfen sie nicht arbeiten und mMn nicht mal eine Ausbildung, allenfalls Schulbesuch. Viele von denen haben aber bereits den Schulabschluss und in ihrem Heimatland eine Lehre begonnen, die sie nun nicht fortsetzen können. Das ist eine Versündigung an diesen jungen Menschen! Kein Wunder, wenn viele von denen dann auf Abwege geraten als Subjekte im geschlossenen Migrantenkriminalitätsthread landen.
Genau!
Nichts sinnvolles tun zu können und nicht vorwärts zu kommen, trägt auch massiv zu den mehrfach aufgetretenen (in letzter Zeit wird nicht mehr so viel davon berichtet) Massenschlägereien und Kriminalitätsausbrüchen in Flüchtlingsunterkünften bei.
Man kann schon bei normalen Menschen nicht einfach erwarten, dass die monate- oder gar jahrelang untätig und bewegungslos aufeinander rumhocken.
Erst Recht nicht bei Menschen, die eventuell traumatische Erlebnisse während Flucht/Migration hatten, zu deren Verarbeitung es keine Gelegenheit gab und deren Familienmitglieder vll. immer noch unter Beschuss stehen.
Keine Beschäftigungsmöglichkeiten, Ungewissheit, keine Möglichkeiten, Traumata zu verarbeiteten, das fordert gewaltsame Zusammenstöße und leider auch Kriminalität geradezu heraus.
Und insbesondere bei Leuten, die genügend Intelligenz, vielleicht sogar Schul- und (teilweise) Ausbildung mitbringen sowie viel Bereitschaft zum Lernen und Arbeiten, verschenkt man bei dem Zwang zu Untätigkeit eine Menge Zeit.
Ähnliche Fehler, wie nach der fehlenden bzw. fehlerhaften Integrationspolitik nach der Gastarbeiterzeit.
Davon abgesehen würde ich auch sagen, dass Menschen einen natürlichen Dran danach haben, sich auszudrücken und zu gestalten.
Die Art und Weise, wie sich das äußert, ist sehr verschieden, das kann Kunst sein, handfeste Arbeit, Umweltschutz, einfach nur die Erhöhung des materiellen Reichtums, geistige Bildung...
Aber dauerhafte Untätigkeit entspricht normalerweise nicht der menschlichen Natur. Und wenn die Untätigkeit erzwungen wird, wird schließlich dagegen rebelliert.
Die kluge Variante wäre es eindeutig, auch schon während des laufenden Asylverfahrens den Asylbewerbern im Rahmen ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen.
Selbst wenn der Asylantrag abgelehnt wird, ist es besser, wenn die Betreffenden bis dahin neue Sprachkenntnisse, neue technische Kenntnisse oder andere Bildung und Beziehungen erworben haben. Das kann ihnen auch in ihrem Heimatland auf vielfältige Weise von Nutzen sein.