taren schrieb:Das ist wohl die falsche Frage, die Frage wäre eher ist Russland ihm so viel Wert es nicht zu riskieren und die Antwort wäre wohl eher nein. Genausowenig die Menschen generell, meines Erachtens. Wäre nicht das erste trotzige Kind was den Spieltisch umkippt weil es am verlieren ist und so gesehen wäre Russland nach einem Atomkrieg geopolitisch evtl. in einer besseren Position als jetzt.
Es gibt keine Hinweise, dass Putin als "verrückter Diktator" über Russland herrscht. Seine Meinung ist die Meinung der Kreml-Elite und eines Teils der russischen Elite, da reden viele so. Joschka Fischer, der Russland noch aus den 90ern kennt, spricht von einer "politischen Elite" in Russland mit entsprechenden Einstellungen.
Joschka Fischer:
Aus dem Irrtum ist auch die Illusion in der Beziehung zu Russland erwachsen, man könne dort durch Austausch langfristig eine friedliche Systemveränderung erreichen. Jeder, der die politische Elite in Russland kennt, weiß, dass die das völlig anders sehen. Und wie sie es sehen, das erleben wir gerade. Diese Illusion hat uns in Abhängigkeiten geführt, für die wir jetzt einen hohen Preis bezahlen müssen.
https://taz.de/Joschka-Fischer-ueber-den-Ukrainekrieg/!5846190/Auf jeden echten Rückschlag wie den Prigoschin-Aufstand oder die Besetzung der Kurskregion hat der Kreml sehr zurückhaltend und besonnen reagiert.
Die Drohung gen die Ukraine wegen Kursk bestand darin, dass man keine Gespräche mehr mit der Ukraine führen will, und sogar das hat man glaube ich zurückgenommen.
Der Preis, den Russland für diesen Krieg bisher zahlen musste, ist aus der Sicht der russischen faschistischen Elite zu gering.
Hunderttausend Tote Soldaten sind nur eine Promille der Bevölkerung, und meistens handelt sich um Leute aus prekären Schichten.
Vor dem Krieg hat der Westen Russland nur mit Wirtschaftssanktionen gedroht und Beteiligung durch eigene Soldaten immer wieder ausgeschlossen, was ein Freibrief für Russland war in der Ukraine einzumarschieren.
Die "Maxinalforderungen" von Selenski sind nur Forderungen nach Rückgabe der besetzten Territorien, also ebenfalls nur ein geringer Preis für Russland.