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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

19.759 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, Ukraine, Kriegsverbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 21:53
Zitat von parabolparabol schrieb:das ist auch der Fehler in der aktuellen Strategie des Westens, den Krieg möglichst lange hinzuziehen.
Der Fehler des Westens ist seine Inkonsistenz. Man kann nicht auf der einen Seite sagen in der Ukraine werde die europäische Sicherheit verteidigt und Russland als Hauptgegner ausmachen, um dann keine Truppen zu schicken und Waffen nur Häppchenweise liefern. Der Westen macht sich hier mehr und mehr unglaubwürdig. Vor allem Europa.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 21:58
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nicht nur aber auch ja. Es handelte sich dabei ohnehin um eine persönliche Haltung meinerseits, war von mir auch deutlich so formuliert.
Deine persönliche Meinung, ist aber gar nicht fad Thema.
Zitat von paxitopaxito schrieb:europäische Sicherheit verteidigt und Russland als Hauptgegner ausmachen, um dann keine Truppen zu schicken und Waffen nur Häppchenweise liefern
Ach auf einmal gibt es nur schwarz oder weiß?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Westen macht sich hier mehr und mehr unglaubwürdig. Vor allem Europa.
Ja wie ich schon vorher sagte, eine Gesellschaft die teilweise sehr seltsam
E Ansicht hat, das a) andere für einen die Probleme lösen und b) bestimmte Ideologie über die Realität stellt


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 22:03
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Deine persönliche Meinung, ist aber gar nicht fad Thema.
Doch in meiner Diskussion mit @Warden geht es an vielen Stellen um persönliche Meinungen. Der Satz den du aus dem Zusammenhang gerissen hast, war Teil einer Klarstellung, das ich etwas nicht sagen oder implizieren will. War mir an der Stelle wichtig.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ach auf einmal gibt es nur schwarz oder weiß?
Ich bin ein großer Freund von Entweder / Oder.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ja wie ich schon vorher sagte, eine Gesellschaft die teilweise sehr seltsam
E Ansicht hat, das a) andere für einen die Probleme lösen und b) bestimmte Ideologie über die Realität stellt
Geht das jetzt an mich oder ist das wieder einen zusammenhangsloses Feststellung ohne Bezug zum vorangestellten Zitat?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 22:05
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich bin ein großer Freund von Entweder / Oder.
Also Uunterkomplexe Betrachtung komplexer Situationen.

Das sind Eigenschaften die man eben auch bei extremen Parteien betrachten kann. Das zieht sich seit Jahren durch die Gesellschaft mit entsprechenden Populismus
Zitat von paxitopaxito schrieb:Geht das jetzt an mich oder ist das wieder einen zusammenhangsloses Feststellung ohne Bezug zum vorangestellten Zitat
Es ist das Problem der Gesellschaft und stellt da woher deine vereinfachte Sichtweise kommt.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 22:06
Zitat von HolzmanHolzman schrieb:Das ist nicht überraschend. Schließlich will niemand in den Krieg ziehen und sterben, sondern wenn möglich aus dem Land fliehen.
Die Registrierung hat wenig mit dem Krieg zu tun, die galt vorher schon, wie auch die Aktualisierung.
Und vermutlich wollen nicht 42 Millionen Menschen aus der Ukraine fliehen, dann hätte wir ganz andere Flüchtlingsstürme.
Zitat von HolzmanHolzman schrieb:Deshalb hat die ukrainische Armee nicht genug Soldaten.
Weil die nicht genug eingezogen haben. Zalushny wollte 500.000 Mann im Winter einziehen lassen, politisch und wirtschaftlich ein Problem, militärisch wäre es sinnvoll.
Zitat von HolzmanHolzman schrieb:Es wird berichtet, dass 18-Jährige in die ukrainische Armee eingezogen werden sollen; ein solches Gesetz gibts bereits.
Im Prinzip sind 18 Jährige im Wehrdienstalter, wurden bislang aber nicht eingezogen, das Mindestalter für die Mobilisierung lag bislang bei 25 Jahren.
Russland schickt 18 Jährige seit dem ersten Kriegstag 2022 in den Krieg.
Zitat von HolzmanHolzman schrieb:Interessant, was die Bundesregierung tun wird, werden ukrainische Männer ausgeweisen oder?
Warum sollten ukrainische Männer ausgewiesen werden?
Die Ukraine verfügt noch über Millionen diensttaugliche Männer im eigenen Land, Soldaten kosten aber viel Geld und fehlen in der Wirtschaft.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 22:08
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Also Uunterkomplexe Betrachtung komplexer Situationen.
Nein, von Entweder / Oder. Steht doch da.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das sind Eigenschaften die man eben auch bei extremen Parteien betrachten kann.
Klar, meine Nähe zu extremen Parteien sind bekannt. Neben meiner Kremlnähe. Oh, warte, das war jetzt wieder nicht mehr auf mich bezogen, richtig?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:stellt da woher deine vereinfachte Sichtweise kommt
Ne, da kommt die nicht her.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 22:25
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich bin durchaus bereit Gewalt einzusetzen, zur Selbstverteidigung oder zur Verteidigung meiner Familie oder zur Verteidigung von Schwächeren. Aber nicht die Bohne bin ich bereit tötliche Gewalt im Rahmen einer militärischen Kampagne für die staatliche Ordnung, Souveränität, Grenzen oder weiß der Geier welche idealisierten Werte zu bewirken. Dazwischen gibt es einen eklatanten Unterschied, wenn du das nicht siehst ist es eben so.
Ein bisschen liest sich das für mich widersprechend. Stumpf runtergebrochen ists im V-Fall nicht exklusiv sondern das gleiche, auch wenn du bestimmte Szenarien im Kopf haben magst als du das geschrieben hast, so würde ich argumentieren, dass militärische Gegenwehr im Krieg halt auch Verteidigung (d)einer Familie oder ganz vieler sowie auch der von Schwächeren sein kann.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du schreibst es selbst, es gibt in D die Möglichkeit der KDV und weiter hältst du Flucht für legitim.
Ich kann Flucht in gewissen Konstellationen und je nach Hintergrund nachvollziehen. Ich bin Realist: Irgendwer würde ab einem gewissen Punkt immer fliehen (wollen). Das ist halt so. Ich hätte halt ein Problem wenn am Ende eine breite kollektive wehrfähige Masse, die eine Chance hätte, nicht ihr Bestes tut und dann untergeht bzw. alles andere mitreißt. Im Worst-Case.

Ich kann grundsätzlich einen gewissen Zwang (mit Freistellungsoptionen) aus staatlich-gesellschaftlicher Sicht nachvollziehen, wie auch ein individuelles Entziehungsinteresse des Individuums.

Am Ende muss meiner Ansicht nach quasi die "Balance" stimmen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ja was denn nun? Gilt für dich das Recht auf Verweigerung des Wehrdienstes und ein Recht auf Flucht? Moralisch, nicht juristisch! Wenn ja, kannst du das Gegenteil nicht gutheißen.
Siehe oben.
Zitat von paxitopaxito schrieb:(Bereitschaft fürs Vaterland ins Gras zu beißen, wenn man sich ehrlich macht)
Das ist sehr abstrakt, ich würde behaupten auch etwas geframed. Was heißt hier in dem Kontext "fürs Vaterland"? Das sind halt gewisse Floskeln die meiner Ansicht nach ihr Ende im 20 Jahrhundert finden sollten, gefunden haben sollten. Das war auch meist der argumentative Rohrstock, der andere in Angriffskriege treiben sollte als Propagandabuzzword, obwohl es hier natürlich auf den Kontext ankäme.

Aber genauer: Bereitschaft, sich auch kämpferisch (oder anderweitig unterstützend) für seine Mitmenschen einzusetzen klingt in dem Kontext eigentlich viel genauer, bzw. das ist, worauf es am Ende hinauslaufen würde. Ganz praktisch und nicht verklausuliert :)
Zitat von paxitopaxito schrieb:Eine militaristische Gesellschaft ist, die deinen eigenen Vorstellungen zu wider läuft. Nur da kannste unzweifelhaft sicher sein, das genug Leute zu den Waffen greifen.
"Militaristisch" müsste man definieren. Ich glaube weniger an den paranoiden Prepper- und Waffenstaat aber an eine resiliente Demokratie in welcher der gebildete/motivierte "citizen soldier", der "Staatsbürger in Uniform", eine ausreichend adäquate Rolle einnimmt und man das was man hat nicht für gottgegeben wahrnimmt sondern das als etwas betrachtet, was man notfalls auch aktiv wahren muss wenn man es denn bewahren will.

Die Realität unseren nicht perfekten aber relativen Wohlstands ist ja, dass sich dafür regelmäßig Leute die Hände schmutzig machen oder sich aktiv dafür einsetzen, sonst würde es hier längst anders aussehen. Ich erwarte einfach nur ein relatives Mindestmaß an Verständnis und Unterstützung aus der breiten Bevölkerung für Themen der Resilienz. Zumindest mentales Verständnis, wenn nicht im Einzelfall individuelle direkte Unterstützung.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Um das nochmals klarzustellen, ich respektiere jeden der für sich die Entscheidung trifft Demokratie, Staat, Freiheit und andere Dinge mit der Waffe zu verteidigen, jeden der bereit ist für sein Land als Soldat zu dienen um es zu verteidigen.
Ich finde das nicht richtig, aber meine persönliche Wertung spielt da keine Rolle. Die Überzeugung derjenigen die das tun ist entscheidend.
Ich verlange dann aber auch konsequent, das auch das Gegenteil respektiert wird.
Kein Problem bzw. verstanden.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 22:49
Sich einsetzen oder einen Einsatz verweigern sind nicht gleichwertig. Da stimme ich allen zu, die das auch so sehen. Das wurde ausgiebig hier diskutiert.

Wer seine Werte, seine Heimat von anderen verteidigen lässt, um dann die erreichten Früchte mit genießen zu können, fühlt sich im Geheimen wohl wie ein gewiefter Nutznießer, der sich nimmt, was andere für ihn erkämpft haben.

Viele russische Männer und Frauen haben von Anfang an verstanden, was ihnen Putin aufbürden wollte: einen Angriffskrieg, um eine andere Nation auszulöschen.

Man hat als Russe dann nur wenige Optionen:
- schweigen und sich einziehen lassen in die Armee
- das Zentrum zerstören, das einen einziehen will, was mit einem hohen Entdeckungsrisiko einhergeht und nur einen kurzen Aufschub bedeutet, der aber nützlich sein könnte, um
- ins Ausland zu fliehen

Deshalb, unter anderem, gab es schon vor Beginn des Krieges, erst recht danach, Brandanschläge auf russische Armeezentren.
Molotowcocktails gegen Putin: Hier brennen Russlands Armeezentren

Am 21. September hat Putin die Teilmobilisierung verkündet. Hunderttausende Russen sind in der Folge aus dem Land geflohen – allein in der ersten Woche nach der Ankündigung waren es 200’000 Russen, die sich nach Georgien, Kasachstan und in die Europäische Union absetzten. Zudem gab es meist in grösseren Städten sogar Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine.

Auch Brandanschläge auf Rekrutierungs- und Registrierungszentren der Armee sowie auf andere behördliche Gebäude haben danach stark zugenommen. Das zeigen jetzt Daten, die das unabhängige russische Medienportal Mediasona gesammelt hat.
Quelle: https://www.derbund.ch/visuelle-uebersicht-ukraine-russland-krieg-grafiken-chronologie-1-890723979558

Was jetzt in Russland geschieht vor Ort, wer will das schon wissen, denn die Zensur ist allgegenwärtig dort.

Fakt ist: von Anfang an hat Putin auf Söldner gesetzt.
Mit der Gruppe Wagner wollte er den Kampf gewinnen. Stattdessen gab es einen Aufstand der Gruppe.
Am 23. November 2023 wurde die Gruppe Wagner in Anlehnung an Adolf Hitlers Afrikafeldzug in „Afrikanski Korpus“ (auf Deutsch: „Afrikakorps“) umbenannt. Aufgrund der neuen Befehlshierarchie untersteht die ehemals private Gruppe nun als offizielle Einheit dem russischen Verteidigungsministerium.[9]
Quelle: Wikipedia: Gruppe Wagner

Wenn man seine Söldnergruppe nach Hitlers Afrikakorps benennt, zeigt das, dass einem nicht mehr viel einfällt. Es wirft auch ein schlechtes Omen auf Putin selbst, dass er sich nun mit Hitlers Ideen beweihräuchert.

Dass die Söldner nun in Ländern mit geringer Bildung und großer Armut ihre Reihen mit unwissenden Rekruten auffrischen, die wohl noch nicht mal Russisch sprechen können, zeigt, dass Putin auf dem absteigenden Ast gelandet ist. Er sucht billiges Kanonenfutter.

Die Strategie von „Putin“ lässt sich im SPIEGEL-TV-Video erkennen: Fußsoldaten vorschicken. Das Fußvolk der „russischen“ Angreifer sind dann möglicherweise nicht Russen, sondern ungebildete Kämpfer aus armen Ländern, die gar nicht wissen, dass sie als Zielscheibe dienen sollen, um die Verstecke der Ukrainer zur Reaktion zu bewegen.

Die Toten der Armen aus fremden Ländern braucht Russland nicht rückführen lassen. Als Söldner hat man nicht die gleichen Rechte wie ein Russe. Die Söldner sind billiges Kanonenfutter.

Die Antwort kommt von der ukrainischen Artillerie gegen Fußsoldaten! Das hat der deutsche Scharfschütze Otto miterlebt, der als Leitfigur in dem Video zu sehen ist. Er wurde auch schon von Bürgermeister Klitschko geehrt. Und ja, er tötet, schrecklich, das weiß er auch. Aber an der Front wird er sonst selbst getötet, wenn er nicht schneller ist, sagt er traurig. Hut ab vor Menschen, die sich einsetzen für ihre Werte, in diesem Fall für die Ukraine als Wert, der sich Otto ganz privat verbunden fühlt.

Die Strategie von Putin in Putins Krieg und Otto an der Front kann man in dem von @Zz-Jones verlinkten SPIEGEL-TV Video sehen:

Beitrag von Zz-Jones (Seite 910)

Vielen Dank, @Zz-Jones !

Dieser Putin-Krieg ist so widerlich!

Interessant ist, dass heute der ukrainische Außenminister Kuleba in China war und China sich als Vermittler präsentiert. Ich hoffe, dass China es schafft, Putin zu einem für die Ukrainer akzeptablen Frieden zu bewegen, damit dieser Krieg nicht jahrelang weitergeht.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/kuleba-china-100.html


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

24.07.2024 um 23:03
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Interessant ist, dass heute der ukrainische Außenminister Kuleba in China war und China sich als Vermittler präsentiert. Ich hoffe, dass China es schafft, Putin zu einem für die Ukrainer akzeptablen Frieden zu bewegen, damit dieser Krieg nicht jahrelang weitergeht.
Ich hoffe es inständig. Russland alleine ist kein gebührender Verhandlungspartner, da es weiter auf Maximalforderungen zu beharren scheint, vielleicht ist da die Angst vor internem Absägen zu groß wenn man "nix präsentieren kann" bzw. sich relative Niederlage eingestehen muss.

Druck von außen bzw. auch Ländern wie China die nicht dem klassischen russischen Feindbild entsprechen kann da helfen. Ultimativ hat vermutlich auch China kein Bock auf langanhaltende Dauereskalation zw. Russland und dem Westen. Stumpf gehts da auch teils um Absätzmärkte.

Wobei auch Russland in einer kleinen Zwickmühle ist. Weiteres Beharren kann für weitere strukturelle Schwächung sorgen. China hat nicht final geregelte Gebietsansprüche auf russisches Territorium im angrenzenden Gebiet. Das könnte in einzelnen Szenarien auch ungut für Russland ausgehen wenn sich China irgendwann entscheiden sollte, einem geschwächten Russland notfalls gar mit Siedlern/Militär abzuluchsen. Wie real der wahrscheinlich das ist, ist sehr dynamisch und lageabhängig. Komplett undenkbar ist es nicht je nachdem wie sich manches entwickelt. Aber erst mal rechne ich nicht mit so was.

China oder IDK, vielleicht auch Indien, haben das Potential sich als weniger vorverurteile (aus Russlands Sicht) Vermittler zu präsentieren und profitieren selbst davon. Repräsentanz/Rolle in der Welt für den 'globalen Süden' und so. Win/win für fast alle.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 00:15
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich hoffe es inständig. Russland alleine ist kein gebührender Verhandlungspartner, da es weiter auf Maximalforderungen zu beharren scheint, vielleicht ist da die Angst vor internem Absägen zu groß wenn man "nix präsentieren kann" bzw. sich relative Niederlage eingestehen muss.
Es wird in einem solchen Fall kein Absägen, sondern sehr wahrscheinlich eher ein Aufräumen mit allen Konsequenzen. Das russische System ist zu sehr auf Putin und seine Clique ausgerichtet, als das sie mit einer Niederlage ungeschoren davon kommen würden. Da denke ich schon, das da mittlerweile auch eine nicht unerhebliche Angst mit reinspielt.
Zitat von WardenWarden schrieb:China oder IDK, vielleicht auch Indien, haben das Potential sich als weniger vorverurteile (aus Russlands Sicht) Vermittler zu präsentieren und profitieren selbst davon. Repräsentanz/Rolle in der Welt für den 'globalen Süden' und so. Win/win für fast alle.
Das wird keiner der beiden machen. China und Indien haben eigene Streitigkeiten, Indien ist auch mit Pakistan immer wieder in einem mehr oder weniger heissen Konflikt. Ein indischer Alleingang würde das Land ziemlich isolieren.

Die Chinesen sind sehr auf ihre Machtstellung in Asien bedacht und versuchen, "den Westen" möglichst zu schwächen. Das führt dazu, das man sich mehr oder weniger mit den USA einen Standoff wegen Taiwan liefert, die unmittelbaren Nachbarn mit Gebietsansprüchen unter Druck setzt.

Man merkt in China, das die Amerikaner im Moment unsicher sind und versucht einfach Druck aufrecht zu erhalten um vielleicht Zugeständnisse zu bekommen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 05:54
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein, von Entweder / Oder. Steht doch da.
Genau wie ich schrieb, sowas kommt aus einer Vereinfachung von komplexen Sachverhalten

Entweder oder gib es nur sehr selten. Wie gesagt vereinfacht
Zitat von paxitopaxito schrieb:Klar, meine Nähe zu extremen Parteien sind bekannt.
Weiß ich nicht, du benutzt nur die ähnliche Methode der Vereinfachung und schwarz weiß Sicht.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 06:02
@Warden
@Narrenschiffer
@eckhart
@tudirnix
Ich kann den Kanal von "Gregors Politik" empfehlen:

Marc Friedrich blamiert sich bei MC Bogey und B-Lash! | *SEHR DUMM*
Youtube: Marc Friedrich blamiert sich bei MC Bogey und B-Lash! | *SEHR DUMM*
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Gregor analysiert hier die drei von der Tankstelle. Marc Friedrich kannte ich vorher nicht. MC Bogey und B-Lash sind Rapper die seit einiger Zeit einen Podcast haben, mit VT-Schwurbeleien.

March Friedrich ist ein sogenannter Crash-Prophet.
Laut Harald Freiberger von der Süddeutschen Zeitung sei der Ton solcher Crash-Propheten, zu denen er auch Friedrich zählt, „illiberal“. Es gebe zudem „eine Nähe zu Rechtspopulismus und Verschwörungstheorien, manchmal auch zu Nationalismus“.
Quelle:
Wikipedia: Marc Friedrich


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 11:28
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Interessant ist, dass heute der ukrainische Außenminister Kuleba in China war und China sich als Vermittler präsentiert. Ich hoffe, dass China es schafft, Putin zu einem für die Ukrainer akzeptablen Frieden zu bewegen, damit dieser Krieg nicht jahrelang weitergeht.
Aber die Ukraine wird wohl nicht so stark werden, um die Russen herauszudrängen. Ein Kompromiss wird meiner Meinung nach ein Teilsieg für Russland sein: die Ukraine wird auf größere Ländereien zugunsten der Russen verzichten müssen. Ehrlichgesagt kann ich mir einen anderen Kriegsverlauf realistisch nur schwer vorstellen. Insbesondere wenn Trump wiedergewählt wird.

Vance:
Trump-Vize J. D. Vance vertritt Positionen wie Putin
...
Vances Plan für Frieden? „Was ich gerne tun würde, und was meiner Meinung nach mit amerikanischer Führung grundsätzlich machbar ist, ist es, die territorialen Grenzen in etwa dort einzufrieren, wo sie jetzt sind“, sagte er der New York Times im Juni in einem Interview. Putins vermeintliches „Friedensangebot“ sieht ebenfalls vor, die Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson direkt an Russland abzutreten. Die Ukraine besteht allerdings auf einen vollständigen Rückzug der russischen Truppen von allen ukrainischen Gebieten – einschließlich der Krim, die 2014 annektiert worden war. Vance fordert zudem die vollständige Unabhängigkeit und Neutralität der Ukraine – wohl eine Absage an einen Nato- und EU-Beitritt.
Quelle: https://www.fr.de/politik/krieg-donald-trump-vize-running-mate-jd-vance-russland-putin-us-wahl-ukraine-zr-93189952.html

Und Frau Harris würde wohl den verhaltenen Kurs von Biden fortführten.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 11:45
In Sachen eingefrorenen Konflikten ist Russland schließlich Weltmeister...


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 12:42
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Aber die Ukraine wird wohl nicht so stark werden, um die Russen herauszudrängen. Ein Kompromiss wird meiner Meinung nach ein Teilsieg für Russland sein: die Ukraine wird auf größere Ländereien zugunsten der Russen verzichten müssen. Ehrlichgesagt kann ich mir einen anderen Kriegsverlauf realistisch nur schwer vorstellen. Insbesondere wenn Trump wiedergewählt wird.
Dann ist das nur ein Frieden für 5 Jahre, denn Russland möchte mehr Territorien (die kompletten Oblasten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Kherson) als es aktuell besetzt hält. So lange dieser Knoten nicht gelöst wird, gibt es keinen dauerhaften Frieden, außer der Ukraine wird eine Sicherheitsgarantie in Form eines sofortigen(!) NATO- oder EU-Beitritts gegeben, alles darunter kann man vergessen, siehe Budapester Memorandum. Das will Russland auch nicht und wird das auch nicht akzeptieren.

Es klingt blöd, aber am Ende läuft es darauf hinaus, dass eine Seite aufgeben muss, damit der Krieg endet.
Russland kann sich eine Ukraine, die in den Westen eingebunden und damit für die Bevölkerung bessere Chancen bietet, in EU und/oder NATO nicht erlauben. Die eigene Bevölkerung könnte das auch fordern…


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 13:00
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Aber die Ukraine wird wohl nicht so stark werden, um die Russen herauszudrängen. Ein Kompromiss wird meiner Meinung nach ein Teilsieg für Russland sein: die Ukraine wird auf größere Ländereien zugunsten der Russen verzichten müssen. Ehrlichgesagt kann ich mir einen anderen Kriegsverlauf realistisch nur schwer vorstellen.
Ehrlich gesagt, hatte ich im Februar 2022 ähnlich gedacht wie du, sogar noch weitergehend. Ich hatte gedacht, dass die Ukarine höchstens 50% ihres Staatsgebiets behalten würde. Dann geschah Unvorhergesehenes und zwar so viel, dass ich es hier nicht im Einzelnen aufzählen kann. Jetzt sieht es danach aus, als ob Du Recht hättest und die Randregionen abgetreten werden müssten, wenn es jetzt zu einem Waffenstillstand und Friedensabkommen käme.

Ich wage zu bezweifeln, dass wir die momentane Lage überblicken und tatsächlich in die Zukunft schauen können, ausgehend von jedem Detail der momentanen Lage. Den Überblick über die momentane Lage hat wahrscheinlich nur die ukrainische Regierung und wird diesen Überblick nie preisgeben; das ist so nun mal in einem Krieg. Hat Putin diesen Überblick? Nein, ganz bestimmt nicht. Er erfährt nur Gefiltertes von seinen Generalen. Er kann nie das von ihnen Gesagte überprüfen, denn dazu müsste er in die Ukraine reisen. Das ist ein großer Nachteil für Putin.


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25.07.2024 um 13:12
Mich hat gestern der Bericht von Katrin Eigendorf nachdenklich gemacht.

Hightech im Krieg - Neue Hoffnung für die Ukraine?

Youtube: Hightech im Krieg - Neue Hoffnung für die Ukraine? | auslandsjournal frontlines
Hightech im Krieg - Neue Hoffnung für die Ukraine? | auslandsjournal frontlines
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Wer hätte gedacht, dass im Jahre 2024 Menschen aus 62 Nationen durch Crowdfunding den Bau und die Weiterentwicklung von Kampfdrohnen finanzieren würden? Das ist mal eine interessante Antwort auf die hybride Kriegsführung Russlands gegen die Ukraine.

Diese Organisation, die das macht, heißt
https://dzygaspaw.com

Die Inhalte von dzygaspaw kann man auf Englisch, Deutsch und Ukrainisch abrufen.

Die Welt hat sich dermaßen verändert, dass man mit dem Wandel kaum Schritt hält! Ich erinnere die Zeit, als Mehrsprachigkeit auf Webseiten noch nicht verbreitet war. Es war eine Zeit, die auch noch nichts von Crowdfunding wusste.

Während das russische Militär auf Söldner aus armen Ländern zurückgreifen muss, greift das ukrainische Militär auch auf Crowdfunding zurück über die Organisation dzygaspaw. Das ukrainische Militär weiß, dass Russland seit 2010 auf Drohnen setzt und gibt einen Vorsprung der Russen zu. Aber die Ukraine holt auf, das wird aus dem Bericht von Katrin Eigendorf klar. Und wenn man sich anschaut, was die Ukraine mit Drohnen erreichte, überrascht es immer wieder. Wer am Ende diesen Technologie-Kampf gewinnt, weiß man erst am Ende.

Nun werden des Ukraine-Krieges Kundige sagen: Aber Russland hat mächtige Ressourcen! Ja, die hat es. Aber am Ende entscheidet so vieles mehr über den Fortgang eines Krieges wie wir bisher ja schon gesehen haben.

Und nach wie vor fehlt Russland die größte Ressource: die tatsächliche Überzeugtheit der Massen in Russland von diesem Krieg. Wer in fremdem Territorium kämpfen muss, ist nie so überzeugt als wie die, die ihr eigenes Haus, ihre eigene Familie, ihren Bezirk, ihren Kreis, ihre Region verteidigen.

Deshalb entscheide ich mich dafür, mich mit einem Urteil über den Ausgang des Krieges zurückzuhalten, was ich auch bei Beginn des Krieges getan habe.


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25.07.2024 um 13:24
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Es klingt blöd, aber am Ende läuft es darauf hinaus, dass eine Seite aufgeben muss, damit der Krieg endet.
Russland kann sich eine Ukraine, die in den Westen eingebunden und damit für die Bevölkerung bessere Chancen bietet, in EU und/oder NATO nicht erlauben. Die eigene Bevölkerung könnte das auch fordern…
Das ist halt die Sache. Dieser Größenwahn zum Nachteil anderer souveräner Länder muss aufhörn. Ich glaube Neitzel schrieb es vor einer Weile. Sinngemäß widergegeben: "Kolonialmächte" (so geriert sich Russland quasi derzeit) müssen erst brutal ihre Kolonialkrieg(e) und Ambitionen verlieren ehe sie sich bessern.

Das mag eher salopp geäußert worden sein aber ich sehe darin viel Wahrheit und Parallelen zu ehemaligen Kolonialmächten unterschiedlicher Art inklusive Deutschland im 3. Reich. Kolonialkrieg/Kolonialmacht ist hier synonym zu Imperialismus, Autokratie, etc. pp zu sehen.

Der Punkt ist quasi, dass ein Land mit wahnhafter Großmannssucht und Imperialismustendenzen richtig auf die Fresse fliegen muss (oder sonst wie einsehen muss dass es das nicht sein kann auf Dauer) um dann erst einen nachhaltigeren Besserungs- und Bereinigungsprozess erfahren zu können. Es scheint fast so als fehle das bei Russland noch.

Die Frage ist auch ob Russland diesen Schiss vor Demokratisierungstendenzen wirklich auf lange Sicht aufhalten kann - sollte es weiterhin ein wenn auch in manchen Breitengraden langsamer globaler Trend sein, dann würde auch ein Angriff und eine pot. Einverleibung der Ukraine daran wenig ändern bzw. nur aufschiebende Wirkung haben.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Wer hätte gedacht, dass im Jahre 2024 Menschen aus 62 Nationen durch Crowdfunding den Bau und die Weiterentwicklung von Kampfdrohnen finanzieren würden? Das ist mal eine interessante Antwort auf die hybride Kriegsführung Russlands gegen die Ukraine.
Ist ein "gamechanger" bzw. hat sicherlich oft individuell den Unterschied gemacht. Ich hab auch viel gespendet (mehr für medizinische Güter und sonstige Ausrüstung, oder Geländewagen, glaube ein Bruchteil davon für Aufklärungsdrohnen).

Es ist in der Tat eine Art Antwort und irgendwie poetisch: Während im hybriden Krieg Russland oft auf Desinformation, Verzerrung und Zwietracht sähen auch in westlichen Gesellschaft zur Unterminerung jener setzt inklusive mit staatlich bezahlten Trollen, so ist die Antwort darauf von liberalen Gesellschaften, also nicht von deren Staaten sondern Hinz und Kunz selbst, Crowdfunding und auch "Verteidigung" im Netz gegen Desinformation oder dort die Fahne sonst wie hochhalten.

Stumpf quasi "der böse Gegnerstaat" vs "die aufstehende tätig werdende freie Zivilgesellschaft aus dem Westen und anderswo"

Ich habe im Netz allein viel Schlimmes (in Relation, ist ja nicht wie der Schützengraben aber man kämpft auch in der Ferne um "hearts and minds", also Einfluss) gesehen. Übelste Lügennarrative, Propaganda, Zwietracht, Hass von Kremlfans.

Aber da war immer wieder etwas was mich positiv stimmte, das es "machbar" ist. Dass man es durchhalten kann. Weil viele Leute aus der Mitte der Gesellschaft, teils auch von deren Rändern, aufstehen gegen so was. Tätig werden. Ich hab wirklich vom Ottonormal bis zum klischee Grünen-Wähler bis zum konservativen Politiker bis zum Anarchisten, Tech-Nerd, (Ex-)Soldaten, Studenten, Hausfrauen/Männern, Werktätigen, Krankenschwestern, Beratern, Unternehmern... was weiß ich...alle möglichen Leute erlebt die als Einzelperson etwa im Netz tätig wurden, die spendeten oder die sich in Gruppen und so weiter organisierten ("NAFO", Vereine, etc).

Das ist einzeln gerade bei finanzieller Hilfe nicht immer zwingend viel. Muss es auch gar nicht einzeln sein. Am Ende machts die Gesamtsumme aus. Und das wichtigste, auch wenn es immer auch im Krieg Scam-Versuche gab: Oft ging die Hilfe nicht nur an große Verteiler die etwa vom ukr. Staat gemanaged wurden, nein, oft hat man direkt über Kontakte usw. oder direkt an Feldküchen oder Einheiten oder sonstige Unterstützer vor Ort gespendet die auch ausreichende Nachweise zum Erhalt und Nutzung der Hilfen brachten, etwa in Videos usw.

Das heißt man hatte oftmals direktes Wissen wie etwa Sach- oder Geldspenden genutzt werden und bekam ein direktes Danke von den Nutznießern etwa im Feld.

Ich denke so was ist in der Form auch ein eher neues Phänomen. Auch wenn das Prinzip glaube ich nicht komplett neu ist (mit "war bonds" oder so, früher?) so ist finde ich dennoch dank neuer Medien, Internet, etc. das eine neue Dimension. Man kann sich quasi auch weit weg direkter einbringen oder hat zumindest gefühlt mehr Optionen dies auch spezifischer zu tun.

Aber das wäre wohl in dem Kontext aus meiner Sicht ein positives Phänomen für helfende oder sich verteidigende liberale Gesellschaften weil es halt Hinz und Kunz im Schnitt mehr befähigt.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 14:02
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Russland kann sich eine Ukraine, die in den Westen eingebunden und damit für die Bevölkerung bessere Chancen bietet, in EU und/oder NATO nicht erlauben. Die eigene Bevölkerung könnte das auch fordern…
Ich denke, es geht Putin überhaupt nicht darum, was seine Bevölkerung fordert. Er ist ja kein Demokrat und hat so etwas nicht nötig. Er gibt einen Denkbefehl heraus und sofort wissen alle Russen Bescheid, dass sie ihre eigenen Gedanken zu dem genannten Thema nie verlautbaren lassen dürfen.

Aber es gibt auch eine Art passiver Widerstand von russischen Soldaten, der ja wohl zum Rückzug der Zange um Kiew und auch für die Aufgabe der Gesamtstrategie ausschlaggebend war. Wie der Rückzug der Russen zustande kam, weiß keiner in Wirklichkeit. Manchmal reicht nur ein einziger Soldat aus, der sich festnehmen lässt vom Gegner oder eine wirklich verschworene Zweiergruppe ergibt sich und schon wendet sich das Blatt. Wenn so etwas an verschiedenen Schnittstellen geschieht, dann steht es nicht gut um die Strategie der Strategen. Vielleicht war etwas im Plan der Strategen nicht gut bedacht. Ganz sicher hatten sie nicht mit dem Widerstand der ukrainischen Bevölkerung und der Medienpräsenz von Selenskyj gerechnet, denn das durfte ja vor dem Regenten nie gesagt werden; wer das zu bedenken gab, verlor seinen Posten bei Putin.

Wie könnte ein passiver Widerstand der russischen Bevölkerung aussehen? Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist, dass ich den Verlautbarungen aus Russland über die Liebe der Bevölkerung zu Putin misstraue.

Für mich ist ausschlaggebend in der ganzen Frage, wie Putins Gesundheitszustand sich entwickelt, wer seine nächsten Vertrauten sind, wie diese wirklich denken, was sie wirklich machen werden, wenn es soweit ist und Putin fast am Ende, wie sie ihre zarten Fäden für eine Zeit nach Putin spinnen. Aber das alles kann wohl in Gänze noch nicht mal der Kreis um Putin durchschauen, denn es ist unendlich schwierig, sich auf diesem Glatteis sicher zu bewegen.
 
Da sind etliche geschliddert auf dem Eis und dann gibt es solche Nachrichten wie die vom 17.06.2024:
Russlands Staatschef Putin treibt den Umbau in der Führungsriege des Verteidigungsministeriums voran. Er entließ vier Vize-Minister. Einen der freien Posten bekommt die Tochter seines verstorbenen Cousins.

In Russland hat Präsident Wladimir Putin vier stellvertretende Verteidigungsminister entlassen. Der russische Staatschef erließ zudem Dekrete zur Neubesetzung der frei gewordenen Stellen.

Unter den neuen Amtsinhabern sind Anna Ziwiljowa, Tochter seines verstorbenen Cousins, und Pawel Fradkow, Sohn seines ehemaligen Spionagechefs und Ministerpräsidenten.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-russland-vize-verteidigungsminister-100.html

Die alte Riege hat möglicherweise ganz sanft durchscheinen lassen, was alles schiefging und was nicht mehr zu gewinnen ist im Krieg. Analysten analysieren auf ihre Weise, aber ich sehe, dass ein Ökonom nicht die richtige Besetzung für das Kriegsministerium in Russland ist, das sich immer noch Verteidigungsministerium nennt.
Putin setzt mit den Neubesetzungen die Umstrukturierung der Spitze des Verteidigungsministeriums weiter um, die er im Mai 2024 eingeleitet hatte. Damals hatte er überraschend seinen langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu durch den Ökonom Beloussow ersetzt. Mehr als zwei Jahre nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine will der Kreml Analysten zufolge seine Kontrolle über die enormen Ausgaben des Militärs festigen.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-russland-vize-verteidigungsminister-100.html

Zur Erinnerung an Schoigu, den langgedienten Verteidigungsminister:
ist ein russischer Politiker und Armeegeneral. Von 1994 bis 2012 war er Minister für Katastrophenschutz der Russischen Föderation. Vom 11. Mai bis 6. November 2012 war er Gouverneur der Oblast Moskau. Von November 2012 bis Mai 2024 war er Verteidigungsminister.
Quelle: Wikipedia: Sergei Kuschugetowitsch Schoigu

Wer in der hybriden Kriegsführung seinen Verteidigungsminister entlässt, obwohl dieser so viel Erfahrung im Krieg gesammelt hat und wohl den besten Überblick hinsichtlich des Kriegsgeschehens in der Ukraine hat, will der Realität nicht ins Auge sehen. Schoigu verstand etwas von Kathastrophenschutz! So einen Mann verabschiedet Putin! Und nimmt einen Ökonomen als Verteidigungsminister, der ihm besser nach dem Munde reden kann, weil dieser kaum Ahnung hat.

Ob Schoigu es wohl für nötig befand, eine Art echter Übergabe an den Ökonomen zu machen?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.07.2024 um 14:19
Zitat von WardenWarden schrieb:Es ist in der Tat eine Art Antwort und irgendwie poetisch: Während im hybriden Krieg Russland oft auf Desinformation, Verzerrung und Zwietracht sähen auch in westlichen Gesellschaft zur Unterminerung jener setzt inklusive mit staatlich bezahlten Trollen, so ist die Antwort darauf von liberalen Gesellschaften, also nicht von deren Staaten sondern Hinz und Kunz selbst, Crowdfunding und auch "Verteidigung" im Netz gegen Desinformation oder dort die Fahne sonst wie hochhalten.
Das hast Du sehr schön gesagt! 😊

Russland wird es nie und nimmer schaffen, ein Crowdfunding auszulösen. Allein schon, weil ein KGBler wie Putin eine Crowd nicht kontrollieren kann und deshalb lieber Abstand von der Crowd nimmt. Putin wähnt sich auf der sicheren Seite, wenn er sich von ausgesuchten Ja-Sagern schmeicheln lässt.

Ein zweiter Punkt, warum eine Masse von Einzelleuten aus der ganzen Welt nie an Putins Krieg spenden würde ist, dass Putin einfach kein Vertrauen in der Welt genießt. Eine Nachricht vom 23.06.2024:
Präsident Wladimir Putin war zuletzt zu Besuch in Nordkorea und Vietnam. Seit Russlands Einmarsch in die Ukraine ist seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Es gibt nur wenige Staaten, in die der Kremlchef reisen kann.
...
Der Internationale Strafgerichtshof hat gar einen Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Quelle: https://www.dw.com/de/wer-steht-noch-an-russlands-seite/a-69442700

Wer will schon an einen Verbrecher spenden, der in andere Länder nicht reisen darf, es sei denn, er will festgenommen werden?


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