Fedaykin schrieb:Keine, Russland hat keine Strategie außer dem Krieg am laufen zu halten
Das magst Du meinen, halte ich aber für nicht richtig.
Den Krieg am Laufen halten ist ja auch schon eine Strategie, die Ukraine wird dadurch gezwungen immer im Kriegszustand zu sein, 365 Tage 24 Stunden im Jahr.
Wie wirkt sich das auf die Soldaten der Ukraine aus? Wie auf die restliche Bevölkerung? Das zermürbt.
Die Wirtschaft wird immer weiter geschwächt, ein Wiederaufbau nicht möglich.
Fedaykin schrieb:Ansonsten wenn Russland die Initiative abgibt könnten sie in der Abnutzung den kürzeren ziehen.
Abnutzung trifft nur die Russen? Die Ukraine bekommt jeden ausgefallenen Panzer und jedes Geschütz zeitnah ersetzt?
Bei Leopard 2 sehe ich da nicht wirklich irgendwo die Möglichkeiten mehr, um in den nächsten Jahren da Nachschub zu schicken.
Vielleicht ist Polen mit dem koreanischen und dem M1 irgendwann soweit, dass sie ihre Leopard 2 abgeben können. Das ist aber noch lange hin.
Deutschland hat keine nennenswerten Stückzahlen geordert, um überhaupt Ersatz schicken zu können.
Fedaykin schrieb:Grade wenn die Ukraine noch mehr moderne Artillerie, vor allem aber Munition bekommt.
Wenn ist genau der Punkt, hier scheint es gewaltig zu harpern, die versprochenen Stückzahlen wurden weit verfehlt.
Derzeit wurde viel geordert, um in Deutschland die eigenen Vorräte etwas aufzufüllen und ein wenig geht an die Ukraine.
Russland schläft da doch aber auch nicht, die haben auch eine neue Haubitze im Einsatz, die 40 Kilometer Reichweite haben soll.
Damit sind dann gewisse Vorteile der PZH2000 wieder verpufft, weil Russland sich drauf einstellt und Antworten findet.
Und wann wird die Ukraine nennenswerten Ersatz oder Aufrüstung an modernen Haubitzen erhalten? Die RCH 155 ist eigentlich erst in der Entwicklung vielleicht wird die Ukraine einzelne in 2025 einsetzen können.
Wurstsaten schrieb:Das kommt auf die Munition an, Excalibur Munition ist extrem teuer, und selbst wenn man normale Munition verwendet, muss man das Gesamtsystem betrachten, bei hochpräzisen weitreichenden Systemen, wie die PZH 2000 verschleißen die Läufe ziemlich schnell.
Wie viel von der Excalibur hat die Ukraine überhaupt bekommen? 3 oder 4 -stellig?
Die modernen Artilleriesysteme sind auch ohne Excalibur schon sehr treffsicher.
Wenn die Rohre nach 4000, 5000 Schuss gewechselt werden müssen, damit die Präzision erhalten bleibt, dann ist das für einen solchen Einsatz schon schwierig, aber es wäre ein lösbares Problem wenn man denn wollen würde. Ausreichend Verschleißteile und Ukrainer in der Inst in Litauen ausbilden. Ein Rohr zu wechseln sollte kein Hexenwerk sein und die Kalibrierung dürften die Ukrainer sicher auch hinbekommen. Bleiben halt ausreichende Mengen an Ersatzrohren, da muss die Industrie in Deutschland Aufträge für erhalten, von alleine dürfen die das vermutlich nicht einfach machen.
Wurstsaten schrieb:Mit Drohnen kann man eine ganz andere Qualität erreichen, und ich meine nicht nur Leichtgewichte, sondern große schnellfliegende Fluggeräte, mit einer größeren Nutzlast. Das Ganze muss im Land gefertigt werden, und die autonome Steuerung sollte EMP fest sein.
Alles ganz einfach, wenn das Land nicht im Krieg stecken würde...
Wo soll denn die Fertigung stattfinden im großen Maßstab? Wie wird diese effektiv vor Luftangriffen geschützt, wie wird die Energieversorgung aufrecht erhalten?
Wurstsaten schrieb:Solche Systeme kosten nur ein Bruchteil von konventioneller Artillerie.
Da möchte ich mal Kalkulationen sehen, ein Geschoss, welches sich in 100 Jahren nicht wirklich in der Herstellung verändert hat und eine hochkomplexe Drohne.
Die einfachsten Drohnen von Aliexpress liegen doch schon bei über 1000 Euro.
Jetzt willst Du die auch noch massiv aufrüsten, was viel aufwendigeres bauen. Das muss auch entwickelt werden. Hoffen wir mal, dass die genannten Produktionszahlen annähernd erreicht werden können und die Russen nicht vorher darauf ausreichend Antwort haben.
Vieles was wir an Drohnenangriffen durch die Ukrainer sehen bräuchte gar nicht stattfinden, wenn die ausreichend Haubitzen und Munition hätten. Einen Panzer zerlegt ein 155mm Geschoss mit einfachem Sprengaufschlagzünder.
Eine Drohne die nicht entsprechend in die Luke eines Panzers fällt dürfte eher sehr beschränkten Schaden anrichten, wir bekommen halt nur erfolgreiche Bilder und Videos zu sehen.
Ein 155mm Geschoss braucht nur in der Nähe zu treffen, damit ein Panzer wenigstens erst einmal einsatzunfähig ist.
Und 100 Drohnen auf Soldaten sind auch aufwendig, die Splittermunition der Amis würde da eine große Entlastung an Einsatzkräften schaffen, wenn diese in großer Stückzahl vor Ort nutzbar wäre.