@BerrylBerryl schrieb:Die Politik sah sich auf einmal von Freunden umzingelt und hat dann entsprechend gehandelt.
Ja, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Die Politik ist natürlich für die Struktur der Bundeswehr verantwortlich, ich habe mich auf eben jene Struktur der Bundeswehr bezogen, aber natürlich hast du recht, Schuld ist die politische Führung. Wobei man ja auch sagen muss, das es ja auch lange danach aussah, als wäre ein Konflikt in Europa ein unrealistisches Szenario.
Ich kann mich noch in einem Artikel im SPIEGEL erinnern, aus den späten 2000ern, in dem kritisiert wird dasdie Bundeswehr die PzH 2000 und Fregatten mit U-Jagd-Fähigkeiten beschafft, also noch in der Logik des kalten Krieges festhinge obwohl die Musik bei Asymmetrischen Konflikten in Sonstwo spielt, während andere Armeen ihre Kampfpanzer ausmustern und somit "besser und moderner aufgestellt"sind. Allerdings wurde damals auch argumentiert, das Experten der Meinung sagt, das sich eine Änderung der politischen Lage über ein Jahrzehnt vorher ankündigen wurde und man dann genug Zeit hätte entsprechend zu reagieren. Ich gebe das sinngemäß wieder, weil ich jetzt nicht anfange den Artikel in einem Archiv zu suchen.
In einem hatte der Experte recht, man hatte mehr als ein Jahrzehnt Zeit zu reagieren, nur wollte niemand wahrhaben was Putin vorhat. Die einzige Partei im Bundestag die gewarnt hat, waren die Grünen und die hat man ignoriert, weil die ja nichts von Politik verstünden.
Berryl schrieb:Dazu habe ich keine Quelle zur Hand.
Die Zahlen habe ich aus dem verlinkten Artikel im Bundeswehr-Journal.
Mit der Anzahl der Bundeswehr-Generäle befasst sich auch der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur „Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2020“ vom 9. August dieses Jahres. In der Planstellenübersicht „Berufs- und Zeitsoldaten“ sind im Etat für 2020 insgesamt 211 Planstellen für Generäle ausgewiesen.
und
Knauß kritisierte: „Der Fisch stinkt vom Kopf her. Und dieser Kopf ist extrem groß verglichen mit dem Rest des Körpers. Wieso braucht eine Streitkraft von 180.000 Soldaten 174 Generale und 28 Admirale? Die Marine hat damit mehr Admirale als Fregatten. 1992 dienten fast 470.000 Soldaten. Geführt wurden sie von 193 Generalen. Die Bundeswehr hat also seit Ende des Kalten Krieges an allem gespart – nur nicht an höchsten, gut bezahlten und politisch besetzten Führungspositionen.“
Quelle:
https://www.bundeswehr-journal.de/2019/das-problem-steckt-in-der-aufgeblaehten-kaste-der-generaele/