Egalite schrieb:Eines daran ist auf jeden Fall sehr positiv für Russland, jetzt kann Russland das unter Jelzin privatisierte, damit meine ich insbesondere die frei verfügbaren Aktien, an der russischen Börse günstig zurückkaufen, da die Devisenreserven in Dollar gehalten werden und man kann auch die Anleihen der russischen Unternehmen sehr günstig zurückkaufen, damit könnte man einen der großen Fehler der Regierung Jelzin wieder rückgängig machen.
Bravo!
@Egalite hat absolut recht und hat ein komplexes Thema relativ knapp auf den Punkt gebracht.
Ich möchte noch etwas hinzufügen. Die russische Zentralbank ist nach dem westlichen Vorbild unabhängig. Es gibt also eine Trennung zwischen Staatspolitik und Geldpolitik. Die russische Regierung ist also nur sehr bedingt fähig Einfluss auf die Geldpolitik auszuüben. Es mag gute Gründe für eine solche Trennung geben. Aber in Russland sehen Viele darin ein Problem. Die Souveränität sei dadurch beeinträchtigt. Im Sinne von, der Staat ist nur bedingt souverän wenn die Geldpolitik einer unabhängigen Instanz obliegt.
Viele sehen darin eine Schwäche und fordern dass die Zentralbank verstaatlicht wird und dass die Geldpolitik von der Regierung gemacht wird.
Wohin könnte der Rubelabsturz führen? Ich sehe zwei Möglichkeiten.
a) Offizielle Version der russischen Experten: Rubel fällt noch eine weile weiter, stabilisiert sich dann wieder schnell und übersteigt dabei seinen vorherigen Wert um mindestens 25% spätestens im März 2015. So wie es im Jahr 2008 schon einmal war.
b) Rubel stürzt ins Bodenlose, die Zentralbank wird verstaatlicht, stabilisierungsmaßnahmen werden eingeleitet, Währungsreform und schrittweise bindung des Rubelpreises an physisches Gold werden initiert mit dem Ziel den Dollar vom Weltmarkt zu verdrängen. Dem Westen ginge dabei außerdem ein wichtiges Einflussinstrument verloren, welches noch von Jelzin installiert worden ist.
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