@wichtelprinz wichtelprinz schrieb:Das einzige was wirklich gut ist an der Schweiz ist das politische System... Nicht weil es unfehlbar ist sondern weil der Bürger in die politischen Entscheidungen massgeblich miteingebunden wird und auch in die Konsequenzen dessen.
Natürlich seid ihr eingebunden in politische Entscheidungen. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass das Schweizer System das menschenunwürdige Handeln ebenso unterstützt wie alle Welt es tut.
Auf einen könnt ihr jedoch stolz sein: Jean Ziegler.
Er nennt die Dinge beim Namen und hat dafür auch Beweise. Alle stimmen ihm zu und dennoch hat es den Anschein, dass nichts mehr änderbar ist.
Russland zum Buhland zu machen, das paßt optimal in die "Raubritterzeit des Geo-Neofinanzsystems".
http://www.sueddeutsche.de/wissen/jean-ziegler-wir-lassen-sie-verhungern-schaebiges-raubgesindel-1.1662004Jean Ziegler, Bürger der Republik Genf, Soziologe, emeritierter Professor, ehemaliger Abgeordneter im Eidgenössischen Parlament, ehemaliger Sonderberichterstatter der UN für das Recht auf Nahrung, ehemaliges Mitglied der UN-Task-Force für humanitäre Hilfe im Irak, ist heute Vizepräsident des beratenden Ausschusses des UN-Menschenrechtsrats. Er hat genug Einblicke, um fassungslos zu sein.
Der Mann hat ausgezeichnete Referenzen und persönliche Erfahrungen. "Sachliches" WISSEN aus objektiv-ehrlich 1. Hand.
Er beobachtet das große Geschacher lange genug von innen, er hat gesehen, wie schmierige Deals immer zugunsten der Reichen ausgehandelt werden, wie sich Länder vor ihrer Verantwortung drücken, wie Politiker lieber die Hände aufhalten, als sie zu benutzen, wie Staaten willenlos herumlavieren. Er hat die Ministererklärung zur Aufhebung der Exportsubventionen gelesen und dann beobachtet, wie die Verhandlungen nie über das Stadium von Absichtserklärungen hinausgingen.
Neo-Raubritter überspannen bereits die ganze Welt.
Während in Dritte-Welt-Ländern wie Haiti oder Sambia unter dem Diktat des Internationalen Währungsfonds den dortigen Bauern die Subventionen schon vor Jahren gestrichen wurden. In Haiti müssen die ruinierten Reisbauern jetzt den Reis der Amerikaner kaufen, zum Weltmarktpreis. In Sambia ist die Kindersterblichkeit seitdem explodiert.
Gerechtigkeit?
Ziegler hat Weltgipfel für Ernährungssicherheit miterlebt, bei denen sich die westlichen Staatschefs nicht mal die Mühe machten, so zu tun, als interessiere sie der Welthunger.
Tja, Menschenwürde und Gerechtigkeit?
Ob Russen hungern, Schweizer, Europäer, Inder, Chinesen, Deutsche oder Amerikaner - DAS ist dem "Raubgesindel" völlig egal.
Darin sollte man sich sicher sein.
Ziegler sagt: Hunger ist Politik, kein Schicksal.
Hedgefondsmanager betrachtet er als "schäbiges Raubgesindel", transkontinentale Privatkonzerne als "Kreuzritter des Neoliberalismus". Die G-8/G-20-Länder seien "fulminante Heuchler", World Trade Organisation, Internationaler Währungsfonds und Weltbank die "drei apokalyptischen Reiter des Hungers". Und die Vereinten Nationen seien ein "bürokratischer Dinosaurier", angeführt von einem "untätigen und farblosen" Südkoreaner.
Wo ist denn noch was zu holen?
Deutschland und Europa ist in "festen Händen" und Russland noch nicht unterworfen.
Sowas nennt sich (demokratische)Geo-Politik?!
Ich komme damit zurecht, wenn man ehrlich die Dinge beim Namen nennt und auch nennen darf.
Also, wenn das die Realität ist, warum der schöne Anstrich drüber?
Ist es denn wirklich so schlimm?