cyberbeep schrieb:War auch meine Schätzung - würd mich nicht wundern, wenn wir dieses Jahr noch den Anblick eines russischen Zuges genießen dürfen, der in die Straße von Kertsch fliegt.
Das würde mich auch nicht wundern - aber aus einem anderen Grund.
Senkuu schrieb:Jop ist möglich.
Angeblich sollen die Züge morgen wieder fahren. Ich hab mal mit meinem Schwager gesprochen der als Techniker in dem Bereich arbeitet, der hat geschätzt das solche Schäden frühestens in 2 Monaten zu reparieren sein und das auch nur behelfsweise.
Deswegen - die Sicherungstechnik wird auch einen Schlag weg haben. Und laut
https://www.openrailwaymap.org/ gibt es zwischen den Bahnhöfen Taman und Kertsch keine Weichen. Die Strecke ist scheinbar für
Gleiswechselbetrieb ausgerüstet, damit können die knapp 20km mit der Streckenhöchstgeschwindigkeit (80 km/h für Güterzüge, 120km/h für Personenzüge) befahren werden.
Wikipedia: Bagerovo–Vyshestebliyevskaya_railway
Damit ist die Strecke bei einem Güterzug für 15 Minuten „dicht“ - das reduziert die Kapazität auf 4 Züge/Stunde (Personenzüge wären 6 Züge/Stunde), wenn abwechselnd die Züge fahren. Bei GWB kann man mehrere Züge hintereinander fahren lassen, weil die Sicherungstechnik entsprechend ausgebaut ist und das erlaubt.
Hat jetzt die Sicherungstechnik einen Schlag weg und kann den
Streckenblock nicht mehr aufrecht erhalten, dann fällt die Kapazität auf 4 Züge/Stunde bzw. 96 Züge am Tag. Das sorgt aber für Verspätungen und Stress bei den Fahrdienstleitern und Zugpersonal - welcher Zug hat Priorität, welcher Zug kann warten, wieviel Abstellgleise hab ich noch, Dienstzeiten, Abstimmungen mit den anderen Bahnhöfen,…
Das kann zu der Situation führen, dass man entweder zwei Züge auf Kollisionskurs schickt oder ein Zug auf den anderen auffährt, weil der Streckenblock nicht richtig funktioniert.