Russland das Buhland... aber warum?

AKIA schrieb:Er ist unterwürfig weil er es muss. Und wenn er es schon muss, dann mit vollkommener Hingabe. Deshalb sind diese Aussagen/Grußworte an Zynismus kaum zu überbieten.

Das kann man nun so oder so interprätieren, wollte er die Ukraine absichtlich verhöhnen oder war es eine Geste des guten Willens, auch oder gerade weil er nicht mehr Herr im eigenen Land ist? Auf mittlere Sicht wird sich wohl auch Belarus von Russland abwenden, könnte dann direkt den nächsten Krieg geben, außer Russland wird in der Ukraine vernichtend geschlagen. Kasachstan scheint sich auch von Russland wegzubewegen, wäre wohl aber ein zu großer Brocken für eine russische Invasion.

JosephConrad schrieb:Warum liefert eigentlich immer noch keiner moderne Kampfpanzer?

Man liest immer wieder, dass Ukrainer im Ausland ausgebildet werden, vll. also erst die Ausbildung und dann die Panzer (und Flugzeuge).

militarynerd schrieb:Man liest immer wieder, dass Ukrainer im Ausland ausgebildet werden, vll. also erst die Ausbildung und dann die Panzer (und Flugzeuge).

Beides findet bisher nicht statt. Dringender werden auch zunächst mehr weitreichende Artillerie und moderne Flugabwehrsysteme gebraucht.

@SKlikerklaker

Der Gepard ist kein Kampfpanzer. Es ging auch grundsätzlich um mögliche Ausbildungsprogramme im Voraus, um dann später vielleicht entsprechendes Gerät zu liefern. Das passiert bisher wie gesagt nicht.

Texthalde schrieb:Dringender werden auch zunächst mehr weitreichende Artillerie und moderne Flugabwehrsysteme gebraucht.

Nicht nur das. - Die Ukraine hat aktuell allen voran sehr viel Infanterie, aber keine Möglichkeiten diese im großen Maßstab, mit gepanzerten Fahrzeugen, sicher zu bewegen.
Was wichtig wäre, wenn man in den Gegenangriff gehen möchte. Wie bei Cherson z.B.

Die brauchen dringend mehr Panzer und gepanzerte Fahrzeuge wie vom Typ BMP. - Deutschland sitzt ja z.B. auf 100 Marder Schützenpanzer, die bei Rheinmetall herum stehen. Aber man sieht da aktuell NULL Bewegung in der Sache...

Obrok schrieb:Deutschland sitzt ja z.B. auf 100 Marder Schützenpanzer, die bei Rheinmetall herum stehen. A

Sollten die nicht nach Griechenland gehen, damit die Ukraine abgerockte BMP-1 bekommt?

Obrok schrieb:Die brauchen dringend mehr Panzer und gepanzerte Fahrzeuge wie vom Typ BMPs. - Deutschland sitzt ja z.B. auf 100 Marder Schützenpanzer, die bei Rheinmetall herum stehen. Aber man sieht da aktuell NULL Bewegung in der Sache...

Das sehe ich auch so, ich befürchte nur, dass ein großer Teil der eingelagerten Panzer momentan nicht betriebsbereit sind, vielleicht ist das auch der Grund für die "Ringtausch" Aktionen :D

militarynerd schrieb:Das kann man nun so oder so interprätieren, wollte er die Ukraine absichtlich verhöhnen oder war es eine Geste des guten Willens, auch oder gerade weil er nicht mehr Herr im eigenen Land ist?

Ich zweifel nicht an seiner bedingungslosen Unterwürfigkeit gegenüber Putin. Immerhin hat er es Putin zu verdanken, dass er noch an der Macht ist und er ist ja nicht dumm - Der wusste und weiß ganz genau, worauf er sich damit eingelassen hat.

Ich finde man sollte Lukaschenko echt nicht zu sehr verklären (nicht persönlich an dich gerichtet, sondern generell an all die Leute, die seinen Worten Ehrlichkeit beimessen). Ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt sehr gut was für eine Art Mensch dieser Mann ist.
Ein williger Speichellecker des Kremls. Warum sollte er plötzlich einen Sinneswandel vollzogen haben?

Daran glaube ich beim besten Willen nicht. Würde er Russlands Einfluss untergraben wollen, gäbe es wohl geeignetere Mittel sich den Russen latent zu widersetzen. Stattdessen nimmt er gerne russische Atomwaffen in sein Arsenal auf und zeigt durch seine Unterwürfigkeit gegenüber Putin und seine Machtgier, wie vollkommen egal ihm sein Land ist.

Aber wir werden sehen. Kasachstan kannst du mMn nicht mit Weißrussland vergleichen. Die haben ne ganz andere Beziehung zu den Russen als der sich anbiedernde Lukaschenko.

Fichtenmoped schrieb:Sollten die nicht nach Griechenland gehen, damit die Ukraine abgerockte BMP-1 bekommt?

Ja am Anfang hat man in Deutschland rum getrollt von wegen es wäre besser wenn man der Ukraine BMP-1 Schrott überlässt, weil man dann auf eine Ausbildung verzichten kann.

Wie wir aber schon seit paar Monaten wissen, hat bei diesem Ringtausch bisher überhaupt nichts funktioniert.
Zum einen kann Deutschland den Ersatz für Griechenland nicht schnell genug liefern und zum anderen gibt es Zickerei zwischen Griechenland und der Türkei wegen ein paar Inseln.
Weshalb die Griechen wegen ihrer eigenen Sicherheit diesen Ringtausch nicht fortsetzen und in Deutschland steht man auch wie beläppert da und weiß nicht weiter.
Im welchen Zustand die griechischen BMP-1 Panzer sind, ist auch nicht klar.

In der Zeit dieser Ratlosigkeit wohin die Marder nun gehen sollen, hätte man die Ukrainer darauf schon 3x ausbilden können....

Wurstsaten schrieb:Das sehe ich auch so, ich befürchte nur, dass ein großer Teil der eingelagerten Panzer momentan nicht betriebsbereit sind

Laut Rheinmetall sollen zumindest die 100 Marder Schützenpanzer voll Einsatzbereit sein.
Auch wenn die Hunde einen Aufschlag von ca +70% verlangen, vom ursprünglichen Preis.

Ne vernünftige Flugabwehr wäre wohl primär am sinnvollsten. Wenn man liest, was Russland gerade an der Grenze zur Ukraine zusammenzieht.
Kann man nur hoffen, dass die bisher gelieferte Luftabwehr ihren Zweck erfüllt.

Zitat:

The Russian Federation deployed about 400 combat aircraft and 360 helicopters to the borders with Ukraine, including more than 150 attack helicopters

Over the past 24 hours, a lot of enemy aviation activity has been recorded in Ukraine – about 200 sorties were made yesterday, Yuriy Ignat, a representative of the Air Force Command of the Armed Forces of Ukraine, said.

Quelle:

Link

Obrok schrieb:Laut Rheinmetall sollen zumindest die 100 Marder Schützenpanzer voll Einsatzbereit sein.

Aber Schützenpanzer sind nicht alles für einen Kampf der verbundenen Waffen, um die Fähigkeiten richtig auszuspielen, braucht man auch Kampfpanzer mit kompatiblen Führungssystemen.

Die Leopard-Panzer aus Spanien sollen wohl Schrott sein,

Wurstsaten schrieb:Die Leopard-Panzer aus Spanien sollen wohl Schrott sein,

Aus meiner aktiven Zeit in der Schweizer Armee, (2004-2013) kann ich zu den Leo2A4 sagen das die wirklich am Ende waren. Und die wurden bei uns jetzt nicht schlecht gewartet. Versteht mich nicht falsch, die haben schon funktioniert. Aber da war immer irgendwas. Jeden Tag war mindestens 1 Panzer wegen irgendwas nicht Einsatzbereit. Uns wurde damals immer gesagt, das man die sowieso modernisieren würde was ja dann mit dem Leopard WE Programm auch gemacht wurde. Danach war es dann auch sofort besser, allerdings kamen dann andere, IT basierte Probleme :D Aber, Leo2A4 welche noch aus der damaligen Produktion stammen, müssten wohl erstmal von Grund auf neu aufgebaut werden bevor die in den Einsatz geschickt werden könnten. Und dann würde man die wohl kaum auf dem Stand A4 belassen wollen.

AKIA schrieb:Ne vernünftige Flugabwehr wäre wohl primär am sinnvollsten. Wenn man liest, was Russland gerade an der Grenze zur Ukraine zusammenzieht.
Kann man nur hoffen, dass die bisher gelieferte Luftabwehr ihren Zweck erfüllt.

Die ukrainische Luftabwehr ist immer noch vorhanden, dazu kommen MANPADs und Patrouillen von Flugzeugen, die mit Luft-Luft-Raketen bewaffnet sind.
Russland hat es seit Beginn des Krieges nicht geschafft die Luftüberlegenheit in der Ukraine, nicht mal über der Frontlinie herzustellen. Und SEAD war noch nie eine russische Stärke.
Und das Hauptproblem der russischen Streitkräfte in der Ukraine ist immer noch der Mangel an Soldaten, speziell Infanterie.
Wie sollen das 400 zusätzliche Kampfflugzeuge und 360 Kampfhubschrauber ändern? Denn am Ende muss der Soldat seinen Stiefel auf das eroberte Gelände stellen und verkünden: „Meins!“. Das können Flugzeuge nicht.

Ist das jetzt das letzte, teure, Aufgebot, weil die Front nicht richtig vorrückt und andere Ansätze (rascher Vorstoß mit Fallschirmjägern, Panzerkeil ohne zweite Welle, Feuerwalze der Artillerie) gescheitert sind?

Fichtenmoped schrieb:Wie sollen das 400 zusätzliche Kampfflugzeuge und 360 Kampfhubschrauber ändern? Denn am Ende muss der Soldat seinen Stiefel auf das eroberte Gelände stellen und verkünden: „Meins!“. Das können Flugzeuge nicht.

Wenn die wirklich in den Wirkbereich der Ukrainischen Luftabwehr fliegen, ist das sozusagen Truthahnschießen :D

Vielleicht will Putin auch nur die eigene Luftwaffe bestrafen, weil die sich bisher nicht Ruhm bekleckert hat

Fichtenmoped schrieb:Wie sollen das 400 zusätzliche Kampfflugzeuge und 360 Kampfhubschrauber ändern? Denn am Ende muss der Soldat seinen Stiefel auf das eroberte Gelände stellen und verkünden: „Meins!“. Das können Flugzeuge nicht.

Da hast du zwar Recht, aber dass es reicht um reichlich Terror zu stiften und weiteres Leid in der Zivilbevölkerung zu schaffen sollte wohl klar sein. Es geht doch Russland gar nicht mehr um einen schnellen Vormarsch.

Das ist schon vor Monaten gescheitert. Mittlerweile geht es darum, die Bevölkerung zu terrorisieren und das Land immer weiter abzunutzen.

Ich finde die Menge die da aufgeboten wird, ist schon ne Hausnummer.

Mein Gedanke - Es wird in den kommenden Tagen massive Luftschläge geben. So dünnt man die Reihen der Ukrainer aus und schafft zusätzlich weiteres Leid unter der Zivilbevölkerung.

Für mich eh unverständlich, warum Russland zu Beginn des Krieges nicht deutlich mehr bombardiert hat und seinen Fokus auf die Luftüberlegenheit gesetzt hat. Ausreichend Material scheinen sie dafür ja zu haben.

Fichtenmoped schrieb:Wie sollen das 400 zusätzliche Kampfflugzeuge und 360 Kampfhubschrauber ändern? Denn am Ende muss der Soldat seinen Stiefel auf das eroberte Gelände stellen und verkünden: „Meins!“. Das können Flugzeuge nicht.

Aus russischer Sicht macht solch eine Aktion Sinn. Putins Strategie ist primär der Terror, sekundär die eigentliche Eroberung. Ist ein engmaschiges Luftabwehrnetz einmal aufgebaut, wird sich der Abnutzungskrieg schnell zulasten Russlands verschieben. Zudem gefährden die eingetroffenen Anti-Radar-Raketen stark die eigene Luftabwehr, was die Zerstörung der Trägerflugzeuge sehr attraktiv macht. Man könnte also mit der Ausschaltung von relativ wenigen Zielen sehr viel Schaden anrichten.

Besonders falls zusätzlich schon eine gewisse Anzahl kampffähiger Drohnen vorhanden ist, stehen die Chancen für eine erfolgreiche Luftkampagne nicht unbedingt schlecht.

@Wurstsaten

Die Raketen die von entsprechenden Flugzeugen ins Ziel gebracht werden, werden doch aus entsprechender Entfernung abgefeuert.

Russland fliegt btw regelmäßig Luftangriffe. Die müssen ja heute nicht mehr über feindliche Stellungen fliegen um ihre "Bomben" ins Ziel zu bringen.

Erst die Luftabwehr ins Visier nehmen, dann militärische und zivile Infrastruktur.

Glaube kaum, dass die ukrainische Luftabwehr so stark und lückenlos ist, dass die Russen da mal eben ihre halbe Luftwaffe verbraten.

AKIA schrieb:Erst die Luftabwehr ins Visier nehmen, dann militärische und zivile Infrastruktur.

Die Russen hatten ein halbes Jahr dazu Zeit.

Die Russen haben das Problem, dass sie zu wenig Lenkwaffen und Smartbombs haben, sonst muss man die Bomben direkt ins Ziel fliegen und dafür braucht man erfahrene Piloten.

AKIA schrieb:Die Raketen die von entsprechenden Flugzeugen ins Ziel gebracht werden, werden doch aus entsprechender Entfernung abgefeuert.

Das versuchen die Russen schon länger, aber ich denke, dafür haben die wohl nicht mehr genug Präzisionsraketen. Um die Luftabwehr auszuschalten, müssen die doch wahrscheinlich näher ran.

Man erinnere sich nur an die Bilder von den Hubschrauber, die Raketen in nahezu ballistischen Bahnen abgeschossen haben, weil sie nicht nah genug rankamen.

behind_eyes schrieb am 20.08.2022:Sieht man mittlerweile bezüglich eines Lecks so wie es sein muss:

Was irgendwelche Abgeordneten behaupten, ist vollkommen unwichtig.
Solange es kein gezielter Angriff ist, mit der Absicht, Strahlung freizusetzen, wäre es schlicht und ergreifend kein direkter Angriff auf ein Nato-Mitglied, also macht das ganze nach wie vor keinen Sinn, vor allem dann nicht, wenn es einen Krieg mit der größten Atommacht der Welt bedeuten würde.