bgeoweh schrieb:aber auf der anderen Seite rennen eben auch so Leute wie Galeev, oder Anders Östlund und wie sie alle heißen rum und fordern eine Zerschlagung Russlands in balkanisierte Vasallenstaaten und solchen Quatsch.
Nun, man muss ja nicht gleich von Zerschlagung reden. Auch russische Oppositionelle sagen, dass eine Niederlage Putins die einzige Chance auf gesellschaftliche Veränderungen sei.
Momentan scheint das Think Tank-Spielen ja groß in Mode zu sein.
Aber angesichts dessen, dass aus der Perspektive Russlands nur die Wahl ist zwischen kurzem Krieg (das klappte nicht) und langem Krieg (da sind sie dabei) und aus der Perspektive der Ukraine nur die Wahl zwischen Krieg und Unterwerfung, sehe ich da nur 3 Szenarien.
(1) Falls (a) militärische Unterstützung plus schwere Waffen und (b) größtmögliche Isolation Russlands und (c) harte und effektive Sanktionen zusammenkommen, dann was? Niederlage von Putin und danach? Mit Unsicherheit behaftet, und womöglich neuer Krieg, wenn Russland sich erholt hat, aber ich sympathisiere da mit russischen Oppositionellen.
(2) Falls (a), aber mit (b) und (c) klappt das nicht so gut, dann was? Irgend eine Form des eingefrorenen Konflikts.
(3) Wenn das schon mit (a) nicht so klappt, dann wird Putin gewinnen und so Fakten schaffen, wie er es jetzt ja auch schon tut.
So, jetzt habe ich auch Think Tank gespielt und das im Ergebnis, also wie das konkret aussehen wird, alles vage genug gelassen, dass es schon irgendwie hinkommen wird.
Das wir-brauchen-Diplomatie-statt-Kriegslogik Tönen (Stegner und co.) klingt schön, und hält wohl auch die Fraktion zusammen, aber baut auf der Vorstellung, dass es da (noch) eine Wahl gibt zwischen Krieg und Frieden. Auch Scholz scheint das ja noch zu glauben.
Aber Putin hat seine Entscheidung getroffen.
Und so gibt es (leider) vorerst auch keine Alternative zu angemessener und andauernder militärischer Unterstützung.