Russland das Buhland... aber warum?

Und wieder ein General weniger:

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren hochrangigen russischen Offizier im Generalsrang getötet. Der Kommandeur des 1. Armeekorps der separatistischen Donezker Volksrepublik, Generalmajor Roman Kutusow, sei "offiziell entnazifiziert und entmilitarisiert" worden, teilte die Verwaltung für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte laut dem Online-Portal "Ukrajinskaja Prawda" in der Nacht mit.

...

Kutusow soll ukrainischen Angaben zufolge gefallen sein, während er einen russischen Angriff auf eine Ortschaft nahe Popasna im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine leitete. Die ukrainische Seite hatte zuvor berichtet, die russische Attacke sei abgewehrt worden und der Feind habe sich unter "erheblichen Verlusten" zurückziehen müssen.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Russischer-General-faellt-an-Front-in-Ostukraine-article23379653.html

Lupo54 schrieb:Die Russen haben da auch ein Problem: Marschflugkörper sind teuer. Sie werden nur in einer sehr begrenzten Anzahl zu Verfügung stehen und die Russen werden sich gut überlegen ob und wann sie so ein Ding einsetzen. Übrigens meist offenbar von Schiffen, die im Schwarzen Meer operieren.

In dem Fall der zerstörten Panzer hat man die Marschflugkörper von strategischen Bombern über dem kaspischem Meer gestartet.
https://www.tagesschau.de/ausland/kiew-panzer-raketenangriff-101.html

Fichtenmoped schrieb:In dem Fall der zerstörten Panzer hat man die Marschflugkörper von strategischen Bombern über dem kaspischem Meer gestartet.

Stellt sich die Frage: warum gibt es keine Flugabwehr gegen die Marschflugkörper in der Hauptstadt?

JosephConrad schrieb:Stellt sich die Frage: warum gibt es keine Flugabwehr gegen die Marschflugkörper in der Hauptstadt?

Gegenfrage: was wurde für ein Marschflugkörper eingesetzt?

Fichtenmoped schrieb:dem Fall der zerstörten Panzer hat man die Marschflugkörper von strategischen Bombern über dem kaspischem Meer gestartet.

Ach da wo nicht ein Panzer zu sehen war.

Die Eisenbahnhalle.

JosephConrad schrieb:Stellt sich die Frage: warum gibt es keine Flugabwehr gegen die Marschflugkörper in der Hauptstadt?

Wann hatte sie Ukraine denn ein Übermaß an Mittelhöhenflugabwehr?

Hätten sie das würden sie die russische Luftwaffe mehr Einschränken

Fichtenmoped schrieb:Gegenfrage: was wurde für ein Marschflugkörper eingesetzt?

Ich hab für Dich gesucht:
https://mobile.twitter.com/DefenceHQ/status/1533682058463268864

Original anzeigen (1,3 MB)


Und der Ch-101-Marschflugkörper hat Stealth-Fähigkeiten.
Mit diesen Eigenschaften (Geländefolgemodus und Stealth) ist ein Abfangen schwieriger.
Dazu hat die Ukraine ein Problem mit der Flugabwehr: es gibt nicht genug Luftabwehr-Raketen um das ganze Land 24/7 zu schützen und das Frühwarnradar wurde zum Teil schon am 24.02.2022 ausgeschaltet.
Die vorhandene Luftabwehr reicht aus, um den russischen Streitkräften die Luftherrschaft zu verweigern.
Das war übrigens ein kapitaler Fehler der russischen Streitkräfte, die ukrainische Luftabwehr nicht schon am ersten Tag des Krieges komplett auszuschalten.

@E.Schütze
Bei den ganzen Generälen dort frag ich mich langsam, auf wieviel Soldaten dort ein General kommt. Werden die dort inflationär ernannt? Das kann man zwar machen, aber können die auch alle was?

Fedaykin schrieb:Ach da wo nicht ein Panzer zu sehen war.

Die Eisenbahnhalle.

Ich habe dazu auch nur die angegriffene Eisenbahn Wartungs- und Reparaturwerkstatt gefunden.
Haben die überhaupt nennenswert irgendwas getroffen an Waffentechnik?
Seit 2 Monaten zerstört Russland ja eigentlich nach eigenen Angaben die ganzen Hilfslieferungen an Waffen, wie sie auch schon mehrmals die ukr. Luftwaffe zerstört haben oder die kompletten Drohnen.

Natürlich sind alle Bewegungen von Militär, Truppen und schweres Gerät immer eines der Ziele, die man gerne ausschalten würde, bislang war Russland beim Nachschub vernichten aber wohl eher uneffektiv. Wie bei so vielen wichtigen Zielen, um den Krieg für sich zu entscheiden.
Das kann natürlich Putins Plan sein, er möchte möglichst viele westliche Waffen zerstören und es geht ihm nicht um die ganze Ukraine, daher hatte er die Waffenlieferungen alle eingeplant, die sollen auch in die Ostukraine gelangen, um zerstört zu werden.

Effektiv scheint das alles nicht wirklich zu sein, ansonsten werden ja gerne die Amis als Argument heran gezogen, ich vermute die hätten das alles anders geregelt. Die Bahnlinien wären nicht mehr nutzbar und "Panzerfabriken" oder -werkstätten wären lange nicht mehr in Betrieb.
Offenbar war es im Krieg für Russland meist wichtiger Krankenhäuser, Schulen und Wohnhäuser mit Raketen zu beschießen und weniger die Rüstungsindustrie.
"Sicher alles nach Plan und zeigt, Russland wollte die Ukraine nie zerstören" - Ironie off.

E.Schütze schrieb:Und wieder ein General weniger:

Ach, nur einer?

Wikipedia: Roman Borisovich Berdnikov

Angeblich gestorben am 5. Juni 2022 nahe Popasna. Noch unter Vorbehalt, dass es nicht offiziell bestätigt wurde. Da hat Russland nun das Gros seiner Invasionstruppen im Donbass versammelt, schiebt sogar Reserven hinterher, und der Vormarsch geht trotzdem nicht so voran, wie man das bei einer solchen Übermacht erwarten sollte.

Anscheinend gibt es nach wie vor Mängel in der Befehlsstruktur und Hierarchie, das Generäle selbst das Kommando an der vordersten Frontlinie führen müssen und damit das Risiko erhöht wird das sie selbst in direkten Kampfhandlungen Opfer werden.

Fichtenmoped schrieb:In dem Fall der zerstörten Panzer hat man die Marschflugkörper von strategischen Bombern über dem kaspischem Meer gestartet.

So weit weg? Der Respekt der Russen vor der ukrainischen Luftabwehr ist offenbar groß.

Lupo54 schrieb:So weit weg? Der Respekt der Russen vor der ukrainischen Luftabwehr ist offenbar groß.

Nicht nur. Es ist gleichzeitig auch eine Ansage und Machtdemonstration Russlands - schaut her, wir haben Marschflugkörper, die wir von ganz weit weg starten können und Euch trotzdem treffen, jederzeit, überall.

Die Frage ist allerdings: wie viele Ch-101 hat Russland noch in Reserve? Die Einsatzbilanz soll nicht so prall sein und da steckt ganz viel (nicht ersetzbare) westliche Technik drin.
Wenn man bedenkt, dass eine TU-95 bis zu 16 Stück dieser Raketen tragen kann - aber „nur“ 4 Stück eingeschlagen sind, da stellt sich die Frage, warum da nicht mehr passiert ist, oder gab es andere Ziele die gleichzeitig angegriffen worden sind?

Man darf jetzt nicht nachlassen. Die Briten und Amerikaner machen das genau richtig und lassen sich von Moskaus Drohung nicht beirren.
Wenn die Ukraine weiter so durchhält, bis das wirklich schwere westliche Gerät da ist, wird sie die Russen weitgehend zurückschlagen können. das verhindert auch weitere Zerstörung und Ermordung.

Fichtenmoped schrieb:Die Frage ist allerdings: wie viele Ch-101 hat Russland noch in Reserve? Die Einsatzbilanz soll nicht so prall sein und da steckt ganz viel (nicht ersetzbare) westliche Technik drin.

Vielleicht haben die Russen da auch Chips aus Waschmaschinen eingebaut

Bei dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 starteten die Streitkräfte Russlands neben anderen Marschflugkörpern auch Ch-101 gegen Ziele in der Ukraine.[10][11][12][13] Bei diesen Einsätzen wurde vom Westen eine erstaunliche Anzahl an Fehlschüssen und Fehlfunktionen beobachtet. Wiederholt konnten Ch-101-Marschflugkörper nicht gestartet werden, stürzten ab, verfehlten ihre Ziele oder die Gefechtsköpfe detonierten nicht ordnungsgemäß.[14]

Quelle: Wikipedia: Ch-101#Russischer Überfall auf die Ukraine

shionoro schrieb:Man darf jetzt nicht nachlassen. Die Briten und Amerikaner machen das genau richtig und lassen sich von Moskaus Drohung nicht beirren.
Wenn die Ukraine weiter so durchhält, bis das wirklich schwere westliche Gerät da ist, wird sie die Russen weitgehend zurückschlagen können. das verhindert auch weitere Zerstörung und Ermordung.

👍

Komplette Zustimmung.

Bloß nicht nachgeben.

Das nächste Erdbeben wird der komplette Zahlungsausfall sein.

Russland rutscht immer näher in die Pleite/Zahlungsausfall.Bald ist es so weit.

Somit wäre dann langfristig nicht nur die moralische Reputation, die völkerrechtliche Reputation, die religiöse Verpflichtung (zur/für die gesammte russisch orthodoxe Kirche) und das fast totale militärische Versagen zementiert, sondern zusätzlich fast alle finanziellen Möglichkeiten ruiniert.

https://www.t-online.de/finanzen/unternehmen-verbraucher/id_92303562/russland-droht-die-pleite-wladimir-putin-kurz-vor-zahlungsausfall-ueberblick.html

Wie kann man sein Land nur absichtlich SO SCHNELL gegen die Wand fahren!????

Ist mir völlig schleierhaft.

Forester schrieb:Das nächste Erdbeben wird der komplette Zahlungsausfall sein.
Russland rutscht immer näher in die Pleite/Zahlungsausfall.Bald ist es so weit.

Dir ist bei dem Artikel aufgefallen, das der Zahlungsausfall ausschließlich durch die Finanzsanktionen durch Russland zustande kommt? Weil Russland nicht zahlen darf?
Tatsächlich verfügt Russland über erhebliche Devisenreserven, die während des Krieges sogar anwachsen:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/staatsfonds-russland-finanzen-putin-oel-gas-101.html
Der Rubel ist nicht nur stabil, sondern auf einem Mehrjahreshoch und die Inflation bei den Umständen noch relativ gut unter Kontrolle. Wenn du glaubst die bisherigen Sanktionen könnten Russland komplett ruinieren, muss ich dich enttäuschen, auch wenn sie zu einer heftigen Wirtschaftskrise führen.
Aber das kann Russland mit seinen Reserven über mehrere Monate, vielleicht Jahre abfangen.

Forester schrieb:das fast totale militärische Versagen zementiert

Russland hat 3 Oblasten und die Krim praktisch unter Kontrolle und führt einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Die genannten Gebiete umfassten vor der Invasion etwa 20% der Bevölkerung und einen Großteil der Wirtschaftsleistung der Ukraine. Lass dich mal nicht von den Jubelmeldungen auf den Arm nehmen, Russland ist dabei diesen Krieg zu gewinnen.

paxito schrieb:Dir ist bei dem Artikel aufgefallen, das der Zahlungsausfall ausschließlich durch die Finanzsanktionen durch Russland zustande kommt? Weil Russland nicht zahlen darf?
Tatsächlich verfügt Russland über erhebliche Devisenreserven, die während des Krieges sogar anwachsen:

Ja, das stimmt natürlich, weil wir fleißig Öl und Gas kaufen zu relativ hohen (Markt) Preisen. Ist von uns jetzt nicht unbedingt der cleverste Schachzug.

Aber die Sanktionen haben wir uns ja auch nicht aus Jux und Dollerei ausgedacht, sondern weil es ein völkerrechtswidriger Angriff, ohne Grund, ohne Legitimierung und mit der Androhung genau dieser Sanktionen war.

Von daher liegt die Schuld für die Misere zu 100 % auf RF Seite.

paxito schrieb:Russland hat 3 Oblasten und die Krim praktisch unter Kontrolle und führt einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Die genannten Gebiete umfassten vor der Invasion etwa 20% der Bevölkerung und einen Großteil der Wirtschaftsleistung der Ukraine. Lass dich mal nicht von den Jubelmeldungen auf den Arm nehmen, Russland ist dabei diesen Krieg zu gewinnen

20% sind nicht schlecht, aber als Supermacht, in dem Zeitraum, mit diesen Verlusten???

Da hätte sich wohl jeder mehr versprochen.Auch der feige Angreifer.Oder?

Forester schrieb:Ja, das stimmt natürlich, weil wir fleißig Öl und Gas kaufen zu relativ hohen (Markt) Preisen.

Das sind noch die Einnahmen aus 2021 beim russischen Staatsfond.

Forester schrieb:20% sind nicht schlecht, aber als Supermacht, in dem Zeitraum, mit diesen Verlusten???

Von der Ukraine ist defacto nur noch ein zerbombter Rumpf übrig. Ohne massive finanzielle Unterstützung wäre sie schon lange zahlungsunfähig, die Wirtschaft ist hinüber, die Infrastruktur ebenso.
Russland muss nicht das ganze Land einnehmen und muss es auch nicht schnell einnehmen. In Sachen Vernichtung der Ukraine ist Russland sehr erfolgreich.
Und nach dieser langen Zeit scheint mir genau das das wesentliche Ziel zu sein.
Jetzt darauf zu hoffen, dass da durch westliche Bewaffnung ne große Wende kommt, das halte ich für grundlosen Optimismus.

Forester schrieb:Von daher liegt die Schuld für die Misere zu 100 % auf RF Seite.

Es geht nicht um Schuld. Es geht um den „Plan“ diesen Konflikt dadurch zu beenden, das Russland wirtschaftlich und militärisch mit dem Rücken zur Wand Frieden schließen muss.
Wenn sich die russischen Truppen in den besetzten Gebieten verschanzen, wird der Blutzoll bei einem Versuch der Rückeroberung hoch, ohne Garantie auf Erfolg. Nichts von dem was versprochen wurde ist eingetreten, kein Rubelverfall, keine Armee in Auflösung und das Regime sitzt sicherer im Sattel als jemals zuvor.

paxito schrieb:Tatsächlich verfügt Russland über erhebliche Devisenreserven, die während des Krieges sogar anwachsen:

Und was passiert, wenn man davon die Reparationszahlungen abzieht?

Irgendjemand muss ja die Zerstörung bezahlen, oder?

paxito schrieb:Nichts von dem was versprochen wurde ist eingetreten, kein Rubelverfall, keine Armee in Auflösung und das Regime sitzt sicherer im Sattel als jemals zuvor.

Ist das Regime im Falle eines Sieges auch dazu in der Lage, die selbst verursachten Schäden auf eigener Seite und der Seite der Oblasten auszugleichen?

Aus eigener Kraft?

Fichtenmoped schrieb:Nicht nur. Es ist gleichzeitig auch eine Ansage und Machtdemonstration Russlands - schaut her, wir haben Marschflugkörper, die wir von ganz weit weg starten können und Euch trotzdem treffen, jederzeit, überall.

Kann sein, interessiert nur niemanden. Für mich sieht das erst mal nicht nach einem effektiven Schlag gegen den Waffennachschub der Ukraine aus. Ein paar zerstörte Waggons werden da nicht viel ausmachen. Die werden den Nachschub wohl sehr mobil und verteilt halten, um nicht mit Pech auf einmal die Hälfte zu verlieren. Die Fähigkeiten Russlands diesbezüglich sind sehr eingeschränkt.