EDGARallanPOE schrieb:Damit wären also Indien ( Nummer 2 ), Russland ( Nummer 3 ), sowie die Ukraine ( bei einem länger anhaltenden Krieg ) raus aus dem Weizenexportgeschäft.
Viele Länder planten gerade, sich bei Indien langfristig einzudecken.
Da kommen dunkle schwarze Wolken auf uns zu.
Der Westen wird die Folgen " nur " finanziell spüren. Andere werden den Weizen überhaupt nicht mehr bezahlen können.
Das Problem geht über Weizen hinaus, durch die Düngemittelkrise sind auch andere Getreidearten direkt betroffen, zusätzlich verschärft sich das Problem dort wo unterschiedliche Getreidearten gegeneinander substituiert werden können. Besonders betroffen ist z.B. auch der Reis.
Und die Wolken sind schon da: Sri Lanka hat ja bekanntlich gerade durch einen ideologisch motivierten Umstieg auf landesweite Bio-/Ökolandwirtschaft ohne Pestizide usw. die Produktion in den Sand gesetzt. Dort ist es jetzt so weit, dass der Präsident schon mehrfach Minister getauscht hat, trotzdem brechen da gerade massive Unruhen aus: die Menschen jagen Regierungsvertreter durch die Straßen, verbrennen Minister-Wohnsitze und steinigen Bürgermeister. Das pakistanische TV hat bereits eine Nachrichtensperre verhindert weil es fürchtet dass sonst auch bei ihnen Unruhen ausbrechen könnten.
Roesti schrieb:Für diese Saison sieht es nun deutlich anders aus. Die Preise steigen und es wurden bereits deutlich mehr Flächen als letztes Jahr angemeldet.
Kann ich aus Deutschland nicht bestätigen, hier blockiert die Regierung, hält unter Anderem an Stilllegungsverpflichtungen, Round-Up-Verbot, Blühstreifenregelungen und so weiter fest. Für diese Saison ist das sowieso weitgehend gelaufen, da geht es mittlerweile schon um den Winterweizen für 2023.
EDGARallanPOE schrieb:Ich habe mich letzte Woche mit unserem Bäcker unterhalten.
Bäcker ist das Gewerbe dass gleich alle Faktoren auf einmal reinkriegt: Energiepreise, Rohstoffpreise, Probleme mit den Arbeitskräften. Die Brotpreise hier sind raketenhaft am Steigen, ein Brot das letztes Jahr um diese Zeit für 2,60 verkauft wurde steht jetzt bei 3,80.
EDGARallanPOE schrieb:Im Fernsehen hörte ich neulich einen Geschäftsführer einer Großmolkerei klagen...Die Mehrkosten für die Paletten bewegen sich fast bei einer Million jährlich, nur für seine Firma.
Das war der Geschäftsführer von Bertechesgardener Land, in der Sendung WiSo von Montag letzter Woche iirc.
:DGlaswaren sind übrigens genau so schlimm, ich habe in letzter Zeit einige Angebote einholen müssen, so Standard-Mehrwegverpackungsgläser, d.h. Joghurtgläser, Honiggläser, sind unterm Jahr um 35% teurer geworden, und nur jeder zweite Lieferant kann überhaupt welche bereitstellen. Hängt nicht nur an den Kosten, sondern auch an den fehlenden Paletten.
Für die Herstellung von Europaletten fehlt übrigens nicht nur das Holz, sondern auch Bandstahl für die Palettennägel, die werden ja in den Palettenbetrieben direkt von der Spule geschnitten.