Russland das Buhland... aber warum?

Fedaykin schrieb:Der Fluss als Hinderniss kommt hinzu und man erweitert den Logistikweg

Genau, dazu müssten Sie auf den Kulminationspunkt abwarten. Aber so lange müssen sie natürlich durchhalten.

Der Verteidiger sollte nach Clausewitz so lange in der Defensive verbleiben, bis die Kräfte des Angreifers erlahmten und der Verteidiger somit ein Übergewicht erlangt hätte. An diesem „Kulminationspunkt des Sieges“ kann der Verteidiger in die Offensive übergehen, um den Krieg siegreich zu beenden

dwt schrieb:Aber so lange müssen sie natürlich durchhalten.

Ja und bis dahin sollten einige gute Lieferungen dann auch auf geheimen Wegen eingetroffen sein und die Ausbildungen alle abgeschlossen sein.

Durchhalten,. Nerven behalten und nicht aufgeben.

Von Aussen genau das gleiche.

Man muss immer seine Ziele im Auge behalten, auch wenn die Kannonen donnern.

JosephConrad schrieb:Sollten die russischen Truppen Sjewjerodonezk und Lyssytschansk einnehmen, könnten sie anschließend das weiter westlich gelegene Kramatorsk und Slowjansk ins Visier nehmen, um schließlich die gesamte Donbass-Region, das industrielle Herzstück der Ukraine, zu erobern.

Wenn alle Städte und Industrie-Anlagen zerstört sind, welche wirtschafliche Bedeutung hat der Donbas dann noch? Wenn es um das Know How geht, könnte man die Industrien auch wieder in der Westukraine aufbauen, in Mariupol wird jedenfalls wohl so bald kein Stahl mehr produziert. Wenn es den Russen darum geht die (Ost-) Ukraine kaputt zu machen werden sie wohl erfolgreich sein, wenn sie sich die Ukraine aus wirtschaftlichen Gründen einverleiben wollten, werden sie eher scheitern.

Forester schrieb:Durchhalten,. Nerven behalten und nicht aufgeben.

Ganz genau, nach meiner Meinung ist die Psyche der Soldaten das Entscheidende (der Glaube versetzt Berge)

Daher ist die Verteidigung einfacher als der Angriff.

Aber die Zeit spielt eher den Russen in die Hände... Aber Prognosen sind schwer vorallem wenn es die Zukunft betrifft

Aber die Deutschen ingesamt sind seit Ausbruch nicht in die Kasernen geströmt, im Gegenteil

https://www.rnd.de/politik/bundeswehr-immer-mehr-soldaten-verweigern-den-dienst-DL4OO2GQ3K5G7M6ZT6MBZ6TUXE.html

Seit Jahresbeginn soll das zuständige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben 533 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung erhalten haben. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr.

Daher kann der Westen nicht viel mehr machen als eben Mut zusprechen und Waffenlieferungen machen

Ähnlich war es schon vor dem 2. Weltkrieg... Damals hiess es; mourir pour danzig?

Heute heisst es: mourir pour Ukraine? Und soweit man die oben genannten Zahlen interpretiert, ist es damals wie heute die gleiche Antwort.

Fichtenmoped schrieb:Ich glaube, hier fehlen mal wieder Grundlagen. Zum Beispiel, was Russland mit der Ukraine machen will.
Hier das Original: https://ria.ru/20220403/ukraina-1781469605.html
Hier als deutsche Übersetzung: https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/mai/dokumentiert-was-russland-mit-der-ukraine-tun-sollte

Das ist eine Anleitung und die Legitimierung von Völkermord! Wie willst Du Dich damit arrangieren?

Ich hab mir das Original (übersetzt) durchgelesen, hatte ich schon als du das vor einigen Tagen gepostet hast mal überflogen.

Ja, schrecklich das Menschen in Russland so denken. Allerdings ist das ein Gastkommentar und gibt damit dessen Meinung wieder (wobei diese natürlich mit der von Putin korrelieren kann). Ich hatte gedacht das wäre ein Quelle der Regierung/Putin.

MMn hat sich das hochgeschaukelt. Die Deutschen sind doch auch schon (gefühlt) mehrheitlich dafür Russland platt zu machen (sprich einmarschieren). Und die haben ja auch angefangen mit ihrem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.

Gibt ja nur 2 Möglichkeiten: Entweder miteinander reden oder einander die Köpfe einschlagen.

Etwas beruhigend fand ich übrigens das dieser russische Artikel 3 mal soviele Daumen nach unten hatte wie Daumen nach oben.

klompje1 schrieb:Der krieg ist im grunde verloren.
Und wir sollen uns Russland nicht ganz verwehren.

Auf Dauer natürlich nicht. Zumindest kann keiner in die Zukunft sehen, weshalb man sich jetzt auch nicht jeder Hinsicht festlegen kann, was irgendwann sein wird.
Allerdings sehe ich auf absehbare Zeit, und insbesondere mit der derzeitigen Regierung in Russland keine Chance schnell zu einer "Normalität" zurückzukehren. Dazu ist bewußt zu viel zerbrochen worden, zu viel Vertrauen verloren gegangen und es wurden viel zu unterschiedliche Weltanschauungen offensichtlich. Wie gesagt, da geht es um die russische Regierung, nicht um Russland an sich. Aber das ist das Nächste: Auch wenn man ein Land und eine Bevölkerung nicht auf ewig für seine Regierungen haftbar machen kann, so läßt sich das auch nicht beliebig voneinander trennen. Das ist allerdings ein verdammt schwieriges Thema.

dwt schrieb:Daher kann der Westen nicht viel mehr machen als eben Mut zusprechen und Waffenlieferungen machen

Korrekt.

Und das einzige was man machen kann/will, muss man dann eben besonders gut und ambitioniert machen.

Sonst muss man später womöglich Dinge tun, die man weder will, noch kann😬 und bei denen man unmittelbar gezwungen ist, ALLE Bequemlichkeiten aufzugeben.

Ihr wisst was ich meine?

Forester schrieb:Sonst muss man später womöglich Dinge tun, die man weder will, noch kann😬 und bei denen man unmittelbar gezwungen ist, ALLE Bequemlichkeiten aufzugeben.

Ihr wisst was ich meine?

Merkel wäscht ihre Hände (natürlich) in Unschuld, aber sie ist an der Misere nicht gänzlich freizusprechen. Sie war die Anführerin des Kuschelkurses gegenüber Putin und Russland, jetzt haben wir den Salat. Sie kann russisch, kam aus der DDR und ist Putin auf den Leim gegangen (was für einen Tragödie, der Preis dafür bezahlt nun die Ukraine)

Der Westen hätte ab 2008 aufrüsten sollen, dann hätte Putin keinen Stich gehabt. Aber Merkel war Ihre Wiederwahl doch wichtiger als der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken!

Der gute Olaf darf das nun ausbaden und die Scherben zusammenkehren. Bis Deutschland bereit ist (Rüstung), sind die Würfel sowieso längst gefallen.

dwt schrieb:Die Frage ist eher warum man ihn nicht ernst genommen hat mit diesen Aussagen? Eigentlich hätten wir (im Westen) aus der Geschichte lernen sollen, dass man die Diktatoren an ihren Wörter messen sollte und meistens auch Taten folgen werden!

Die USA haben seit 2001 massiv aufgerüstet - Putin ist 2000 an die Macht gekommen.

dwt schrieb:Heute heisst es: mourir pour Ukraine? Und soweit man die oben genannten Zahlen interpretiert, ist es damals wie heute die gleiche Antwort.

Der Angriff auf Danzig und auf Polen hat das Ende von Hitler besiegelt.

parabol schrieb:Die USA haben seit 2001 massiv aufgerüstet - Putin ist 2000 an die Macht gekommen.

Ich spreche von Europa, wir haben nix gemacht da der grosse Bruder (USA) im Zweifelsfall schon raushaut (Trump hat das deutlich zu Sprache gebracht, nach meiner Meinung zu recht)

parabol schrieb:Der Angriff auf Danzig und auf Polen hat das Ende von Hitler besiegelt.

Und das eigentlich schon im Herbst 1939 WENN Frankreich und England ihre Verpflichtungen eingehalten hätten. Die deutsche Westgrenze war fast ungeschützt.... Nur altes Material und wenig Soldaten.

Durch diese Feigheit mussten 28 Millionen sterben, ansonsten wären die Verluste minimal gewesen!

dwt schrieb:Sie kann russisch, kam aus der DDR und ist Putin auf den Leim gegangen (was für einen Tragödie, der Preis dafür bezahlt nun die Ukraine)

Dabri spielt meiner Meinung nach der DDR Geschichtsunterricht und die Freundschaft der DDR zu Russland eine ganz große Rolle.

Menschen aus dem Osten haben einfach eine viel freundschaftlichere Grundeinstellung zum großen Bruder.

Das soll jetzt nichts entschuldigen, aber den Hintergrund muss man halt kennen.

Forester schrieb:Menschen aus dem Osten haben einfach eine viel freundschaftlichere Grundeinstellung zum großen Bruder.

Dazu gab es in der DDR einen schönen Witz, der das ganze schön illustriert

Im Klassenzimmer während der Lektion über Marxismus fragte die Lehrerin den Schüler ob die Russen unsere Freunde oder unsere Brüder sind.

Der Schüler antwortete: die Russen sind unsere Brüder!

die Lehrerin: Richtig, Bravo das stimmt und warum sind unsere Brüder?

Der Schüler antwortete: Freunde kann man sich aussuchen aber Brüder nicht!

Forester schrieb:Menschen aus dem Osten haben einfach eine viel freundschaftlichere Grundeinstellung zum großen Bruder.

Jo, zu DDR-Zeiten waren die Sowjetsoldaten verrufen, außer bei den SED- und Stasi-Kadern, und jetzt sind hier die Russen die Heilsbringer.

Ich versteh es nicht!

Die Roten von gestern sind die Braunen von heute.

Nachdem es anscheinend auch vom belarussischen Gebiet aus Raketenangriffe gab, will Putin Belarus nun aufrüsten.

Die ukrainische Regierung hat Russland vorgeworfen, das gemeinsame Nachbarland Belarus in den Krieg hineinziehen zu wollen. Das erklärte die Generaldirektion des ukrainischen Geheimdienstes, die dem Verteidigungsministerium unterstellt ist, über den Messengerdienst Telegram. Als Grund für den Vorwurf nannte die Direktion russische Raketenangriffe ausgehend vom belarussischen Staatsgebiet. Sie stünden "in direkter Verbindung mit den Bemühungen des Kremls, Belarus als Mitkämpfer in den Krieg in der Ukraine hineinzuziehen".

Neue Eskalationsstufe oder wieder nur eine Drohkulisse, um Angst zu schüren?

Belarus soll nach Angaben von Russlands Präsident Wladimir Putin bald atomwaffenfähige Raketen erhalten. Russland werde "in den kommenden Monaten" das Raketensystem Iskander-M an Belarus liefern, sagte Putin bei einem Treffen mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko in St. Petersburg. Das Raketensystem kann auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Russland will auch bei der Aufrüstung belarussischer Kampfflugzeuge helfen, damit diese künftig ebenfalls Atomwaffen transportieren können.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-05/ukraine-russland-krieg-news-liveblog

https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-06/ukraine-belarus-raketenangriff-russland-krieg

militarynerd schrieb:Wenn alle Städte und Industrie-Anlagen zerstört sind, welche wirtschafliche Bedeutung hat der Donbas dann noch?

Es ist ja auch nicht so, als würde die Erhaltung der Infrastruktur an übergeordneter Stelle stehen bei ihrer Kriegstaktik.
Aber da liegen immernoch Rohstoffe im Boden.. hauptsächlich Eisen und Kohle. Und dann wär da noch die Sache mit den Nahrungsmittel und die Sache mit den "Pufferzonen" zum Meer(Handelswege) und zur Wolga, über die so einiges reingeschifft wird... übrigens kann man auf den Nahrungsmittel und Rohstoffmarkt auch einwirken, indem man andere Produktionen lahmlegt, um Abhängigkeiten zu den eigenen bestehenden zu schaffen... man muss sie nicht zwingend übernehmen... bzw das hat Zeit.

Photographer73 schrieb:Neue Eskalationsstufe oder wieder nur eine Drohkulisse, um Angst zu schüren?

Aktion= REAKTION so lauten nicht nur die Gesetzmässigkeiten in der Physik sondern leider auch im Krieg.

Wenn der Gegner ein Zug macht, dann ist man gezwungen diesen Schritt zu beantworten, daher wird meistens nicht aus Vernunft Frieden geschlossen sondern aus Ermattung. Hoffen können wir nur das es kein 7 Jähriger oder 30 jähriger Krieg wird.