Russland das Buhland... aber warum?

@paranomal
Wikipedia ist stark prorussisch und putinistisch unterwandert und vermittelt das entsprechende Narrativ -
in der Ukraine hat es nie ein Bandera-Kult gegeben, der Prawy Sektor hat bei Wahlen vielleicht 2%, ganz im Gegensatz zu Russland wo es einen Stalin-Kult gibt.
In der ukrainischen Öffentlichkeit gibt es viele Juden, mehr als in Deutschland ,und diese sind weniger Anfeindungen ausgesetzt als Juden in Deutschland.


Mit derselben Begründung müsste man das heutige Westeuropa vernichten, denn in Westeuropa hat es viel mehr Nazis gegeben als in der Ukraine und die wurden weniger Entnazifiziert als die in der Ukraine.

Die "Bandera-Eliten" die Russland umbringen will sind vor allem Juden oder Leute mit einem kommunistischen Background

parabol schrieb:Die "Bandera-Eliten" die Russland umbringen will sind vor allem Juden oder Leute mit einem kommunistischen Background

Ich wollte mir die russische Argumentation auch gar nicht zu eigen machen (im Gegenteil), sondern nur kurz ein paar Infos dazu posten, um wen es dabei überhaupt geht. Wie weit da die Sympathien gegeben sind, kann ich nicht bewerten, ist aber auch unerheblich, da die aktuelle Regierung mit der ehemaligen OUN nichts am Hut hat. Den meisten dürfte hier klar sein, dass diese ganze Entnazifizierungserzählung reiner Vorwand ist.

parabol schrieb:Die "Bandera-Eliten" die Russland umbringen will sind vor allem Juden oder Leute mit einem kommunistischen Background

So sind wohl die Hintergründe:

...
obwohl russische Medien die Wahrheit nicht beim Namen nennen dürfen, tröpfelt sie in Russland langsam ein. Die Ukrainer wissen, dass sie den Krieg militärisch nicht gewinnen können. Aber je länger sie standhalten, desto größer die Chance, dass Fakten und Bilder - von Angriffen auf die Zivilbevölkerung, der gezielten Zerstörung ukrainischer Städte, von Opfern unter den eigenen Soldaten - auch in Russland ankommen.

Wladimir Putin hat die Bereitschaft der Ukrainer, für ihr junges Land zu kämpfen, unterschätzt. Unterschätzt hat er auch die Selfievideos ukrainischer Zivilisten. Sie werden zu eindrucksvollen Zeugnissen dieses Kriegs: die Journalistin, die sich im Hausflur versteckt, eine Mutter, die aus einem Keller in Charkiw erklärt, warum sie nicht fliehen kann, ein Mann, der seine Frau verloren hat und jetzt zu den Waffen greift. Diese Momente werden in Erinnerung bleiben. Sie sind ein harscher Kontrast zu Putins Kriegsmaschine und zu russischen Soldaten, die offenbar zum Teil gar nicht wissen, wofür sie kämpfen.


Zur Propaganda Moskaus gehört auch der Griff zu Stereotypen, die ukrainische Regierung sei "faschistisch", in Kiew regierten "Nazis". Er aktiviert eine tief im kollektiven Gedächtnis Russlands verankerte Erinnerung, dass ukrainisches Unabhängigkeitsstreben nicht nur anti-sowjetisch und anti-russisch, sondern auch antisemitisch war.

Die Fakten sind nicht falsch. Der Unabhängigkeitskämpfer Stepan Bandera und seine Milizen haben mit den deutschen Angreifern gegen die Sowjetunion gekämpft und waren an der Ermordung der jüdischen Bevölkerung in den "Bloodlands" des Zweiten Weltkriegs beteiligt.

Die moderne Ukraine hat sich, wenn überhaupt, nur halbherzig von Bandera distanziert. Noch immer sind Straßen nach ihm benannt, wird er in Lemberg mit einem riesigen Denkmal geehrt. An diese historische Kollaboration mit den Nazis zu erinnern, ist eine für viele Russen nachvollziehbare Rechtfertigung des jetzigen Kriegs. Die Erzählung appelliert gleichzeitig an Russlands einigenden Stolz, den Kampf und Sieg im Großen Vaterländischen Krieg gegen Hitler.

Was Moskau allerdings übersieht, ist die rasante Modernisierung der heutigen, demokratischen Ukraine. Bei allen Mängeln im eigenen Geschichtsbild oder beim Thema Korruption hat die Ukraine nationalistische Kräfte zurückgedrängt. Präsident Wolodymr Selenskyj ist jüdisch und er hat sich 2019 mit einer pro-europäischen Partei in einer demokratischen Wahl durchgesetzt.

Und die vielen mutigen ukrainischen Bürgerinnen und Bürger, deren Handy-Statements wir jetzt sehen, haben doch alle die gleiche Botschaft: Wir kämpfen für Demokratie, für unser Land, für eine europäische Zukunft. Und das heißt immer auch: für Toleranz, gegen die Ausgrenzung von Minderheiten, gegen Faschismus.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/briefing/ukraine-russland-frey-zdfheute-update-100.html (Archiv-Version vom 04.04.2022)

JosephConrad schrieb:So sind wohl die Hintergründe:

Bandera hat gegen die UDSSR und die Nazis gekämpft.


Die Zeit unter deutscher Besatzung
Mit dem schnellen Vordringen der deutschen Wehrmacht in die Sowjetunion 1941 wurde auch der Wunsch nach Unabhängigkeit und Eigenstaatlichkeit der Ukraine bestärkt. Viele sahen nun diesen Zeitpunkt gekommen, womit bereits am 30. Juni in Lemberg ein eigener Staat durch Mitglieder der OUN, allen voran Stepan Bandera und Jaroslaw Stezko, proklamiert wurde. Dies sollte jedoch nicht von deutscher Seite aus toleriert bleiben, womit diese Begründer wenige Tage später verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert wurden.[10]

Wikipedia: Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs

es wird immer idiotischer, wer glaubt so einen Müll ?

Russland behauptet, USA hätten Aufnahmen in Butscha »bestellt«

Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/butscha-russland-bezichtigt-usa-aufnahmen-von-graeueltaten-gestellt-zu-haben-a-50527027-c24b-4af1-b8b2-207a53439578

seli schrieb:es wird immer idiotischer, wer glaubt so einen Müll ?

Mir fallen da auf Anhieb selbst einige hier im Forum ein.

Geisonik schrieb:Wenn ich als "Zivilist" weiß das ein Ergeben nichts bringt, da ich dennoch willkürlich getötet oder sogar vorher gefoltert werden könnte dann kämpfe ich bis zum letzten.
Eigentlich bringt das rein strategisch eher genau das Gegenteil, die Bevölkerung wird jetzt noch mehr zusammenrücken und sich verteidigen.

Seh ich genauso, dennoch gibt es auch hier im Forum genügend Leute die sich genau das gewünscht und empfohlen haben, seit 4 Wochen soll doch die Ukraine aufgeben und dann wird alles gut. Klar.

Es ist definitiv jetzt schon ein Konflikt der Systeme...und das Autoritäre, bzw faschistische darf nicht mit Erfolg aus der Sache gehen, sonst geht es weiter.

Der Ria Artikel, die Taten, sprechen klar eine Sprache.

seli schrieb:es wird immer idiotischer, wer glaubt so einen Müll ?

Es gibt mehr als genug Leute, die das glauben. Schau Dich im Forum um, schau Dich in Deinem Bekanntenkreis um, bei Deinen Arbeitskollegen. Du wirst eine Menge Leute finden, die den russischen Propagandascheiß ohne zu hinterfragen glauben.

Das geht seit Jahren(!) so, denen könnte ein russischer Panzer durch die Hütte fahren, Putin höchstpersönlich vor deren Augen Frau und Kinder vergewaltigen - und sie werden immer noch glauben, dass Russland friedliebend und Putin ein Friedensengel sei und Frau und Kinder hätten das verdient. (Übertreibung von mir.)

Es wachen aber auch einige Leute langsam auf und merken, dass sie schon seit Jahren von Russlamd verarscht worden sind. Die Propaganda, die jetzt in der Ukraine gefahren wird, ist 1:1 auch auf Syrien, Ukraine 2014, Georgien,… anwendbar.
Das ist immer die gleiche Schallplatte: Russland ist unschuldig, Russland hat das nicht gemacht, Russland wird vom Gegner/Westen beschuldigt, der Gegner/Westen hat das inszeniert um Russland zu schaden.

scarcrow schrieb:Seh ich genauso, dennoch gibt es auch hier im Forum genügend Leute die sich genau das gewünscht und empfohlen haben, seit 4 Wochen soll doch die Ukraine aufgeben und dann wird alles gut. Klar.

Von denjenigen würde ich gerne mal hören wozu Staaten dann ein Militär unterhalten.
Wenn sich der vermutlich schwächere so oder so ergeben soll...

scarcrow schrieb:dennoch gibt es auch hier im Forum genügend Leute die sich genau das gewünscht und empfohlen haben, seit 4 Wochen soll doch die Ukraine aufgeben und dann wird alles gut. Klar.

Natürlich möchte jeder, das der Wahnsinn so schnell wie möglich endet u. es werden Möglichkeiten in Betracht gezogen, die womöglich keine sind.

Ich würde es nicht vom Kampfeswillen der tapferen Ukrainer abhängig machen, ob alles gut wird.

bgeoweh schrieb:Das ist eine extrem schlechte Ausgangsposition für den Versuch, Druck auf ein Land aufzubauen das -aktuell- da am deutlich längeren Hebel sitzt. Selbst sehr optimistische Schätzungen gehen davon aus dass es 1-2 Jahre dauert bist man sich vom russischen Gas lösen kann, aber das auch nur wenn eine ganze Reihe von Bedingungen und Prozessen reibungslos klappt.

Ich bin auch weiterhin dagegen einfach den Gashahn, ohne stabilen Ersatz parat zu haben, zuzudrehen.

Damit macht man sich nur selber finanziell wie wirtschaftlich das Leben schwer.

Diese "Auseinandersetzung" mit Russland wird sicherlich noch etwas länger dauern. Da schieß ich mir ja jetzt nicht ins Knie, in dem ich mal gucke was so passiert, wenn die Wirtschaft kein Gas und Öl für die Produktion mehr hat und man da eine unklare Summe X Milliarden zuschießen muss.

Die spare ich mir lieber für die Umstellung und militärische Ausrüstung.

Larry08 schrieb:Die spare ich mir lieber für die Umstellung und militärische Ausrüstung.

Vollste Zustimmung. Ich kann nur Hoffen das Scholz und Habeck hier eine dicke Haut besitzen. Die Rufe danach werden ja (leider) immer lauter.
Das ganze zwei Jahre (ab da sollten wir ja weitestgehenden unabhängig sein von russischem Gas) durchzuhalten, wird schwer für die beiden.

borabora schrieb:Natürlich möchte jeder, das der Wahnsinn so schnell wie möglich endet u. es werden Möglichkeiten in Betracht gezogen, die womöglich keine sind.

Es ist ja fast philosophisch. Es wurde und wird teilweise permanent darüber gesprochen das die Ukrainer ja nur kämpfen weil es die Regierung will und/oder weil es die Amis bzw. der Westen ja will.

Und wenn die Ukraine schon nicht kapitulieren will - dann sollte es doch der Westen respektive die USA an deren Stelle machen?!

Solche Thesen sind hier gefallen. Und diese Leute glauben allesamt das wenn die Ukraine die Waffen streckt, das beste dabei rauskommt.
und das obwohl sowohl Putin als auch andere der Russischen Regierung erzählt haben was die Ziele sind. Auf eine Nachfrage wie z.b. die Entnazifizierung aussehen sollte, etwa mit einem Wochenendkurs -> darauf kommt ja dann auch nichts mehr.

aber es ist besser, die UA gibt auf.

Jeder will das der Krieg endet, aber ich will auch das der Krieg so endet, das die Ukraine danach wieder positiv in die Zukunft schauen darf.

Geisonik schrieb:Wenn ich als "Zivilist" weiß das ein Ergeben nichts bringt, da ich dennoch willkürlich getötet oder sogar vorher gefoltert werden könnte dann kämpfe ich bis zum letzten.
Eigentlich bringt das rein strategisch eher genau das Gegenteil, die Bevölkerung wird jetzt noch mehr zusammenrücken und sich verteidigen.

Mag sein, trotzdem fällt mir kein Krieg ein, wo die Zivilbevölkerung nicht attackiert wurde.

Fichtenmoped schrieb:Es gibt mehr als genug Leute, die das glauben

Ich hab das Problem, dass ich weder Ost noch West etwas glaube.

Es geht mal wieder nur um Macht und Geld.

Hier mal ein Monitor Beitrag aus 2018.
Solche Beiträge vergisst man ganz gerne.
https://www.youtube.com/watch?v=-iJNtff6HTU

Militärausgaben der Nato bei ca. 380 Mrd. Euro
Militärausgaben Russlands bei ca 66 Mrd Euro

Ein gutes Geschäft (Ironieaus)

Tron42 schrieb:Militärausgaben der Nato bei ca. 380 Mrd. Euro
Militärausgaben Russlands bei ca 66 Mrd Euro

Du meinst weil der die Nato mehr für Rüstung ausgibt als Russland?
Klar, in Russland werden panzer aber eben auch nur für 1/3 des Preises hergestellt. Das hält sich also in etwa die Waage.

Seridan schrieb:Du meinst weil der die Nato mehr für Rüstung ausgibt als Russland?

Das waren nur die Ausgaben der eurpäschen NATO Partnern.
Mit den USA sind es 680 Mrd. Euro.
Das hält sich schon lange nicht mehr die Waage.

Wie ich schon sagte, ein gutes Geschäft.

Der Artikel der RIA ist doch die russische Erklärung für das russische Volk, warum in der Ukraine Menschen, Zivilisten hingerichtet werden.
Was gibt es da zu beschönigen oder anzuzweifeln?

Der erscheint ja nicht ohne Grund heute, denn auch in Russland werden Menschen diese Bilder erreichen.
Und diese "Banderas" sind Teil der Säuberung in dieser "Spezial Operation".

Ein Versuch diese herunter zu spielen oder als Fake zu betiteln ist einfach unsinnig.
Die Pressevertreter, das ukr Militär, Zivilisten haben Aufnahmen, haben die Hingerichteten gesehen,
das sind nicht ein paar Bilder, die irgendeine Abteilung der Ukrainer veröffentlicht haben!

Tron42 schrieb:Ich hab das Problem, dass ich weder Ost noch West etwas glaube.

Es geht mal wieder nur um Macht und Geld.

Hier mal ein Monitor Beitrag aus 2018.
Solche Beiträge vergisst man ganz gerne.


Militärausgaben der Nato bei ca. 380 Mrd. Euro
Militärausgaben Russlands bei ca 66 Mrd Euro

Da gibt es nichts zu glauben sondern nur zu sehen:

Russland hat die Krim annektiert, den Donbass besetzt, ist in die Ukraine einmarschiert, hat Kriegsverbrechen begangen.

Die NATO hat die Krim nicht wieder befreit, den Donbass nicht wieder freigekämpft, die Russen nicht wieder aus der Ukraine hinausgebombt.

Wenn die Ukraine demokratischer geworden ist und sich am Westen orientiert, dann darf sie das doch, oder? Das Völkerrecht ist da eigentlich ganz klar.

Seridan schrieb:Vollste Zustimmung. Ich kann nur Hoffen das Scholz und Habeck hier eine dicke Haut besitzen. Die Rufe danach werden ja (leider) immer lauter.
Das ganze zwei Jahre (ab da sollten wir ja weitestgehenden unabhängig sein von russischem Gas) durchzuhalten, wird schwer für die beiden.

Wenn man den Auftritt von Frau Beck von den Grünen bei Anne Will von gestern anschaut, scheinen manche ja ernsthaft zu glauben, wenn wir Öl und Gas nicht mehr kaufen, stellt das russische Militär und russiche Staatsunternehmen die Rüstungsgüter herstellen morgen die Arbeit ein.

Aus meiner Sicht totaler Blödsinn.