Russland das Buhland... aber warum?

bgeoweh schrieb:Mit was denn? Und wozu? Du kannst einen urbanen Großraum nicht nennenswert befestigen, da er zum Großteil aus weichen Zielen besteht, du kannst ja nicht aus jedem Wohnblock und Bürogebäude einen Bunker machen.

Ist aber das Gebiet was am schwersten zu erobern ist, offenes Gelände hast du gegen einen Gegner wie Russland keine Chance, d.h. wenn du den Krieg möglichst lange hinziehen möchtest dann muss er in den Städten geführt werden. Der Osten war nie wirklich zu verteidigen alles hinter dem Dnepr hat da noch bessere Chancen.

Laut dem offiziellen Twitteraccount von Zelinsky sind russische Truppen in die Exklusionszone um Tschernobyl eingedrungen und versuchen, das Atomkraftwerk unter ihre Kontrolle zu bekommen. Er bezeichnet dies als eine Kriegserklärung an ganz Europa:

Russian occupation forces are trying to seize the #Chornobyl_NPP. Our defenders are giving their lives so that the tragedy of 1986 will not be repeated. Reported this to @SwedishPM
. This is a declaration of war against the whole of Europe.

Quelle: https://twitter.com/ZelenskyyUa (Archiv-Version vom 24.02.2022)

Roesti schrieb:Und die Menge die da ist reicht beiweitem aus. Ahja, ich muss wohl nicht erwähnen was in Russland passiert wenn du den Militärdienst verweigerst...

Wenn sich aber alle weigern zum militär zu gehen kann man nichts machen.
Das volk sollte auf die Straßen und demonstrieren.

Verschiedene englischsprachige Medien melden bereits, dass ein Atommülllager in Tschernobyl zerstört worden sei, dabei handelt es sich aber um einen Übersetzungsfehler:

Large parts of Chernobyl were closed to the public for decades after a nuclear power reactor melted down there during the Soviet Union's reign in 1986.

"Advisor to Ukrainian interior ministry says Russian forces entered Chernobyl and that fighting there destroyed a nuclear waste storage facility," NBC's Richard Engel tweeted this afternoon.

This was initially reported, but was later clarified due to a mistranslation.

He added shortly after: "Clarifying: advisor says heaving fighting MAY disturb nuclear waste."

Quelle: https://www.mirror.co.uk/news/world-news/breaking-russian-forces-enter-chernobyl-26320432

Also ich finde es verbittet sich hier, zu bewerten, wie die Ukrainer ihr Land gesichert haben.

Man wird alles getan haben, was man konnte. Und man hatte schlicht schlechte Karten. Man sollte lieber darüber reden, was wir tun können, um die Ukraine (oder den ukrainischen Widerstand) zu unterstützen.

Mal ein Rückblick auf 2015. Ich wage mich zu erinern das John Kerry eine härtere Gangart geegn Putin antreiben wollte was Merkel nicht wollte

Ein bisschen Frieden
9. Februar 2015, 22:19 Uhr

Kanzlerin Merkel macht beim Treffen mit US-Präsident Obama klar, dass sie nur an eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts glaubt, auch wenn diese vermutlich äußerst langwierig sein wird.
Obama vertraut zunächst auf die Kanzlerin. Wie lange die beiden das Zweckbündnis aufrechterhalten könne, ist aber fraglich.
Für den Fall eines Scheiterns der jüngsten Friedensbemühungen schließt Obama Waffenlieferungen nicht völlig aus. Entschieden hat er sich noch nicht.
Merkel hingegen schwankt zwischen Rechtfertigung und Resignation: Auch bei einem Scheitern sieht sie zu immer neuen Gesprächen keine Alternative.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/merkel-und-obama-zur-ukraine-krise-ein-bisschen-frieden-1.2344213

Joe Biden wird um 18:30 deutscher Zeit vor die Presse treten.

Joe Biden will deliver a national address this afternoon, as Russia invades Ukraine and attacks some of the country’s major cities, including Kyiv.

According to the updated schedule just released by the White House, Biden will speak about “Russia’s unprovoked and unjustified attack on Ukraine” at 12.30pm ET.

Quelle: https://www.theguardian.com/us-news/live/2022/feb/24/biden-ukraine-us-russia-invasion-latest-news-g7-leaders-updates


Indessen veröffentlicht die russische Zivilgesellschaft in den verbliebenen regierungskritischen Zeitungen harsche Kritik an Putin.

"Blut wird an den Händen des Angreifers kleben"

Gegenseitiger Hass werde Russlands Beziehungen zu all seinen Nachbarn vergiften, Familien spalten, Freundschaften zerstören und das Land "an den Rand eines Bürgerkriegs bringen", so Martinow: "Das Blut von Zivilisten wird an den Händen des Angreifers kleben. Die Bürger des Landes sind immer für die Handlungen ihrer Regierung verantwortlich, denn dies ist unser menschliches, nicht deren bürokratisches Land."

Zahlreiche russische Prominente aus Kultur und Medien hatten den Angriff auf die Ukraine heftig kritisiert. Auch 150 Stadträte aus verschiedenen Regionen des Landes unterzeichneten einen Offenen Brief, in dem das militärische Vorgehen als "tödliche Attacke" gegeißelt wird: "Das ist eine nie da gewesene Grausamkeit, für die es keine Rechtfertigung geben kann und jemals geben wird." Russische Wissenschaftler schlossen sich mit einem eigenen Appell an und nannten den Angriff "unfair und ganz und gar sinnlos". Unterdessen drohte die Moskauer Staatsanwaltschaft Demonstranten mit Konsequenzen.

"Wir werden Propaganda bekämpfen"

Chefredakteurin Taisiya Bekbulatova vom Magazin "Kholod" sagte, sie habe den "dummen, sinnlosen Wunsch", alles noch zu "stoppen": "Aber es ist zu spät, und der Zug ist bereits in voller Fahrt. Wir werden als ehrliche, unabhängige Medien arbeiten und Propaganda bekämpfen – das ist unsere Aufgabe und das Wichtigste, was wir jetzt tun können."

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/kultur/schritt-ins-nirgendwo-kritik-am-angriff-aus-russlands-medien,SyMJFx2 (Archiv-Version vom 24.02.2022)

Interessanterweise sehen die russischen Regierungskritiker die Lage, auch in Bezug auf den Einsatz von Nuklearwaffen, nochmal deutlich düsterer als die ohnehin schon pessimistischen Europäer:

"Wir empfinden neben Trauer auch Scham"

Der Chefredakteur der "Nowaja Gazeta", Dmitri Andrejewitsch Muratow (60), der im vergangenen Jahr für seine Bemühungen um die Meinungsfreiheit den Friedensnobelpreis bekam, hatte sich mit einem dramatischen Statement auf der Homepage seines Blatts zu Wort gemeldet. Die Redaktion sei "in Trauer" am Donnerstagmorgen zusammen gekommen: "Unser Land hat auf Befehl von Präsident Putin einen Krieg mit der Ukraine begonnen. Und es gibt niemanden, der den Krieg aufhält. Daher empfinden wir und ich neben der Trauer auch Scham."

Oberbefehlshaber Putin "drehe den Atomknopf wie den Schlüsselbund eines teuren Autos". Der nächste Schritt solle wohl eine "nukleare Salve" sein, anders seien die Worte Putins nicht zu interpretieren.

Die Zeitung werde ausnahmsweise zweisprachig erscheinen, russisch und ukrainisch: "Weil wir die Ukraine nicht als Feind und die ukrainische Sprache nicht als die Sprache des Feindes anerkennen. Und wir werden es niemals tun." Nur die "Antikriegsbewegung der Russen" könne das Leben auf diesem Planeten noch retten.

"Globale Katastrophe noch nie so nah seit der Kubakrise"

In einem Appell des Verbands "Syndikat-100", in dem unabhängige russischsprachige Journalisten organisiert sind, heißt es wörtlich: "Dieses Abenteuer wird den Familien von Tausenden von Menschen in der Ukraine und Russland Trauer bringen. Dieses Abenteuer ist mit einem großen Krieg verbunden, in den auch andere Staaten verwickelt sein werden. Seit der Kubakrise (1962) war die Welt noch nie so nah an einer globalen Katastrophe."

Quelle: gleiche

bgeoweh schrieb:Verschiedene englischsprachige Medien melden bereits, dass ein Atommülllager in Tschernobyl zerstört worden sei, dabei handelt es sich aber um einen Übersetzungsfehler:

Nur, was wollen die da?

Man stelle sich vor, der Wind steht ungünstig und der Sarkophag wird zerstört.

shionoro schrieb:Man wird alles getan haben, was man konnte. Und man hatte schlicht schlechte Karten

Naja vermutlich hat man 2 Tage zu spät reagiert bzgl Mobilmachung, aber gegessen.

Die Chancen szsndrn schlecht, bzw ging es darum möglichst viele Verluste zu verursachen.

bgeoweh schrieb:Interessanterweise sehen die russischen Regierungskritiker die Lage, auch in Bezug auf den Einsatz von Nuklearwaffen, nochmal deutlich düsterer als die ohnehin schon pessimistischen Europäer:

Mmh ja aber dafür fehlt ja erstmal der Anlass

Selbst die UdSSR. War nicht immer so abgedreht

Zz-Jones schrieb:Man stelle sich vor, der Wind steht ungünstig und der Sarkophag wird zerstört.

Ja gut, das kannst du aber für Russland genau so gelten lassen. Man will das Teil halt absichern damit der Andere das nicht hat, mehr Grund brauchst du im Krieg ja oft nicht.

Fedaykin schrieb:Mmh ja aber dafür fehlt ja erstmal der Anlass

Selbst die UdSSR. War nicht immer so abgedreht

Naja, man sagt den Russen auch eine Tendenz zum Fatalismus und zur Depression nach, wer weiß...

shionoro schrieb:Man sollte lieber darüber reden, was wir tun können, um die Ukraine (oder den ukrainischen Widerstand) zu unterstützen.

Boykott von A bis Z. Gegenseitige Abhängigkeiten und Realitäten demonstrieren.
Das ganze investierte Geld mal Geld sein lassen und alles, wirklich alles runterfahren, womit Russland im Ausland vertreten wird.
Nicht ein Säckelchen Getreide wird mehr abgenommen.
Das volkswirtschaftliche Volumina kann langfristig nicht nur von Asien und dem vorderen Orient getragen werden.
Das wird aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht passieren und dessen ist man sich vielleicht zu sicher.
Meine Bedenken gehen sogar dahin, dass die Invasion nachträglich, zum Wohle der Währungsstabilität hingenommen wird.
Ich zweifle ernsthaft daran, dass es der Mehrheit so ernst ist der Ukraine zu helfen, um unseren Wohlstand dafür zu riskieren.
Ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen, dass die vorherigen Deals wie um NS2 tatsächlich vom russischen Verhalten tangiert wurden, statt von der Knete.

parabol schrieb:Erste russische Okkupanten gefangengenommen
Soldaten der 93. OMBR nahmen zwei russische Besatzer der Einheit 91701 des motorisierten Schützenregiments Jampil - Zaluzhny gefangen. FOTO
https://censor.net/ua/news/3318686/viyiskovoslujbovtsi_93yi_ombr_vzyaly_v_polon_dvoh_rosiyiskyh_okupantiv_iz_vch_91701_yampilskogo_motostrilkovogo

Kann sich mal jemand, der sich mit militärischer Ausrüstung auskennt, die Stiefel des rechten Soldaten angucken und mal was zu sagen?

Sieht für mich als Laien jetzt nicht wie die Standardausstattung der russischen Arme aus.

Fedaykin schrieb:Naja vermutlich hat man 2 Tage zu spät reagiert bzgl Mobilmachung, aber gegessen.

Die Chancen szsndrn schlecht, bzw ging es darum möglichst viele Verluste zu verursachen.

Auf der anderen Seite: eine Mobilmachung hätte Russland auch als Aggression wahrgenommen. Und wohl genau so schnell zugeschlagen. Ob die zwei Tage das Kraut überhaupt fett gemacht hätten?

Multiversum schrieb:Kann sich mal jemand, der sich mit militärischer Ausrüstung auskennt, die Stiefel des rechten Soldaten angucken und mal was zu sagen?

Auf den ersten Blick sind das

• 08/15-Gummistiefel

bgeoweh schrieb:Zahlreiche russische Prominente aus Kultur und Medien hatten den Angriff auf die Ukraine heftig kritisiert. Auch 150 Stadträte aus verschiedenen Regionen des Landes unterzeichneten einen Offenen Brief, in dem das militärische Vorgehen als "tödliche Attacke" gegeißelt wird:

Ja gut, viele Russen kritisieren den Krieg aber nicht.
Russland ist nicht Nordkorea wo jeder Kritiker sofort den Hunden zum Fraß vorgeworfen wird.
Die beiden größten Oppositionsparteien propagieren offen den Krieg gegen die Ukraine seit Jahren.

Während es lange Zeit im Westen hieß, Putin sei ein beliebter Präsident, tut man plötlich so als wäre Putin allein für den Angriff verantwortlich.

Multiversum schrieb:Sieht für mich als Laien jetzt nicht wie die Standardausstattung der russischen Arme aus

Vielleicht das Kanonenfutter in der ersten Reihe.

Russland sucht weiter krampfhaft nach einem Kriegsgrund.

Nach Darstellung des russischen Außenministriums hat der ukrainische Wunsch nach Atomwaffen die Lage fundamental für Russland geändert

Das Außenministerium erklärte, dass die Worte Kiews über Atomwaffen die Situation umkehrten

https://iz.ru/1296385/2022-02-24/mid-zaiavil-o-perevernuvshikh-situatciiu-slovakh-kieva-o-iadernom-oruzhii

parabol schrieb:Während es lange Zeit im Westen hieß, Putin sei ein beliebter Präsident, tut man plötlich so als wäre Putin allein für den Angriff verantwortlich.

Ist er doch auch? Wer ist denn Verantwortlich?

Wo war Russland von der Ukraine denn in seiner Sicherheit bedroht?