Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

28.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, EU, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

17.01.2016 um 13:28
Zitat von CorellianCorellian schrieb:ist doch ersichtlich, wiese er so reagiert. die komplette schuld an dieser misère wird dem türkischen staat zugeschrieben.
Sorry, aber die Schuld hat auch komplett der türkische Staat.


Gruß

Spartacus

Anzeige
melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

17.01.2016 um 13:35
@Spartacus

Hast Du außer Einzeiler, religiöse Feststellungen - wer "gläubig" und "ungläubig" ist, subjektiven Meinungen, zu unserer Erfrischung, auch Beweise -nicht die von kurdischen PKK Quellen wo sich in Deutschland junge Menschen radikalisieren und Türkische Kulturvereine anzünden- sondern seriöse.


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

17.01.2016 um 13:45
Zitat von DerobserverDerobserver schrieb:Wenn sich die Presse, gerade in Deutschland, auf ein Thema stürzt, heißt es dann dass wir über alles lückenlos aufgeklärt werden?
das ist einem selbst überlassen, inwiefern er sich dadurch aufgeklärt fühlt.

für meinen teil reicht es nicht aus. gerade bei themen rund um die tr. englischsprachige sind natürlich ein weiterer schritt für eine etwas objektive(re) berichterstattung. kann man noch türkisch, wird die sache schon übersichtlicher, resp. ist besser einzuordnen.

unterm strich gesagt: nein, eine lückenlose aufklärung der dinge gibt es nicht. aber ein grösseres & breiteres spektrum an informationen ist def. von vorteil.


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

18.01.2016 um 13:46
@Corellian
@Derobserver


es ist die Unverhältnismäßigkeit, mit der Erdogan reagiert.
10 Tote durch (angeblich/unbestätigten) IS Terrorismus?? Kaum eine Erwähnung wert.
deutsche Experten zur Identifizierung der Opfer wurden nicht ins Land gelassen - sonst ist dieses Vorgehen üblich. Nein, es darf scih keiner umschauen und prüfen, WEr wirklich für den Anschlag verantwortlich war. Der IS, mit Bekennerschreiben sonst schneller als alle internationalen Ermittler
hat sich NICHT zu dem neuerlichen Anschlag in der Türkei bekannt.

Ein Land - tief gespalten aber einig im Hass auf die Kurden??
Erdogan mag als Staatspräsident umstritten sein. Doch mit markigen Worten wie diesen stößt er selbst im Lager der AKP-Gegner auf offene Ohren. Denn beim Thema Kurdenkonflikt rückt die sonst so tief gespaltene türkische Gesellschaft zusammen. Wer für die Kurden Partei ergreift, gilt als Vaterlandsverräter, den es zu bestrafen gilt.

Unverzüglich forderte die türkische Hochschulbehörde Disziplinarverfahren gegen die Akademiker. Mehrere wurden bereits vom Dienst suspendiert, Dutzende am Freitagmorgen wegen "Beleidigung der türkischen Nation" festgenommen. AKP-nahe Medien riefen die türkischen Studenten auf, unterzeichnenden Lehrern den Respekt zu verweigern und ein bekannter Mafiaboss und Erdogan-Unterstützer kündigte per Twitter an, man werde "das Blut dieser Leute eimerweise verschütten"



melden
Fabs ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

18.01.2016 um 18:26
Europa braucht die Türkei. Europa braucht die Türkei bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. Europa braucht die Türkei bei der Befriedung der wichtigsten Ursache der Flüchtlingskrise: Nämlich, des Krieges in Syrien. Und Europa braucht die Türkei bei der Bekämpfung des dschihadistischen Terrors. So hat es Bundesinnenminister Thomas de Maizière diese Woche nach dem Anschlag auf deutsche Touristen in Istanbul deutlich gemacht.

Und genau diese Abhängigkeit von der Türkei ist das Problem.

Spätestens seit Angela Merkels Wahlkampfhilfe für Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, die sie ihm durch ihren Besuch im Oktober am Vorabend der Parlamentswahl zukommen ließ, ist sich die türkische Staatsführung dieser Macht genau bewusst. Die Abhängigkeit der Europäer betrachtet Erdogan jetzt als Blankoscheck bei der Eskalation des Krieges in den kurdischen Gebieten, bei der Unterdrückung der Opposition im Land. Ihr könnt mir gar nichts; ich brauche euch nicht. Aber ihr, ihr braucht mich.

Tatsächlich hat die Türkei bei der Flüchtlingskrise Großes geleistet. Sie hat 2,5 Millionen Menschen ihre Türen geöffnet. Sie hat allerdings auch nicht weiter danach gefragt, was aus diesen Menschen werden soll. Ein Beispiel: Im Herbst besuchten 400.000 der 700.000 syrischen Kinder in der Türkei keine Schule. Dass ein Teil dieser Kinder eines Tages notfalls mit Gewalt seinen Platz einfordern wird, ist man sich in der Türkei nicht klar; man lebt hier in der Illusion, dass diese Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückkehren werden. Oder eben nach Europa weiterreisen.

Als dies passierte, als also sich ein Teil der Flüchtlinge im Sommer in Richtung Europa aufbrach, hat die türkische Regierung die Boote nicht aufgehalten und das Massensterben im Mittelmeer nicht verhindert. Es schien ihr recht: Man wird einen Teil der Flüchtlinge los und gewinnt zugleich ein hervorragendes Druckmittel.
Entgegen der Genfer Flüchtlingskonvention

Und das ist noch nicht alles: Mitte Dezember berichtete Amnesty International, dass die Türkei damit angefangen habe, Flüchtlinge nach Syrien abzuschieben – entgegen der Genfer Flüchtlingskonvention und entgegen Erdogans Zusage an Merkel.

Die Türkei führt Europa vor, wieder einmal.

Noch schwieriger ist die Situation in Syrien selbst. Dort hat die Türkei lange Zeit zwei Ziele verfolgt: Zum einen wollte sie Machthaber Baschar Assad, mit dem Erdogan noch ein paar Jahre zuvor Freundschaft zelebriert hatte, um jeden Preis gestürzt wissen: Erdogan wollte einen syrischen Vasallenstaat als Teil der imperialen Träumereien von einem neuen Osmanischen Staat.

Das zweite Ziel: Die Türkei wollte jede Form von Eigenständigkeit der syrischen Kurden verhindern. Bei der Verfolgung dieser Ziele war der Erdogan-Regierung jedes Mittel Recht, die Unterstützung von dschihadistischen Organisationen wie der Nusra-Front und dem Islamischen Staat eingeschlossen. In Syrien war die Türkei Teil des Problems, nicht der Lösung.

Türkei hat ihre grundlegenden Ziel nicht geändert

Erst als man in Ankara zu merken begann, dass man sich mit dieser Politik isolierte und die eigenen Ziele gefährdete, ging man zumindest zum IS ein wenig auf Distanz.
Doch an den grundlegenden Zielen der türkischen Syrienpolitik hat sich nichts geändert. Zuletzt hat Ministerpräsident Ahmet Davutoglu die syrisch-kurdische YPG-Miliz mehrfach davor gewarnt, den Euphrat in Richtung Westen zu überschreiten und den IS aus dem letzten, rund hundert Kilometer breiten Streifen zu vertreiben, den die Terrormiliz an der Grenze zur Türkei noch hält. Eine direkte Grenze zum IS stört Ankara weniger als eine Vereinigung der kurdischen Gebiete.

So lange die Türkei aber nicht von dieser Politik abrückt, wird es keinen Frieden in Syrien geben – ebenso wie in Syrien der Schlüssel zu einem Ende des Kurdenkonflikts in der Türkei selbst und zur Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der PKK liegt. Darauf könnte Europa einwirken. Und noch etwas könnte Europa tun: Sich für jene einsetzen, die in der Türkei für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit kämpfen. Denn eine Diktatur am Leben zu erhalten, hat sich langfristig noch nie als gute Idee erwiesen.
http://www.deutschlandfunk.de/kurden-konflikt-die-tuerkei-fuehrt-europa-vor.720.de.html?dram%3Aarticle_id=342634 (Archiv-Version vom 16.01.2016)


2x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

18.01.2016 um 19:33
@lawine

Logik: wenn man sich die Todesopfer anschaut, kann man daraus schließen, wer dafür verantwortlich war?

Kein Land lässt gerne ein anderes an einem Tatort herumschnüffeln, wenn du das meintest. Türkisches Hoheitsgebiet, die dürfen entscheiden. Nur aufgrund der "Verweigerung" -falls das wirklich so war- die Regierung gleich unter Verdacht zu stellen, erscheint mir etwas Sinnbefreit.


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

18.01.2016 um 19:45
Zitat von DerobserverDerobserver schrieb:Kein Land lässt gerne ein anderes an einem Tatort herumschnüffeln
keins, was etwas zu verbergen hat das stimmt
Zitat von DerobserverDerobserver schrieb:Nur aufgrund der "Verweigerung" -falls das wirklich so war- die Regierung gleich unter Verdacht zu stellen, erscheint mir etwas Sinnbefreit.
sinnbefreit ist eher deine Behauptung, dass es nur einen Punkt gibt...einige andere wurden aufgezählt, wenn du nur einen hernimmst und den Rest ignorierst ist es deine eigene Schuld

Aber: es wäre unlogisch, wenn die Türkei einen Anschlag als Vorwand bräuchte, um den IS anzugreifen...sind sich doch eh alle einig, dass da jeder Mal mit Bomben randarf auch ohne Anschlag im eigenen Land


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

18.01.2016 um 22:46
@Derobserver


wurde u.a im Tagesspiegel geschrieben:
Die sogenannte Identifizierungskommission des Bundeskriminalamts (BKA), die normalerweise nach Unglücken oder Anschlägen mit deutschen Opfern ins Ausland entsandt wird, ((sie waren u.a in Frankreich nach dem flugzeugabsturz)) solle dieses Mal in Deutschland tätig werden. Das BKA habe den türkischen Behörden zwar einen Einsatz der Truppe vor Ort angeboten, Ankara habe den jedoch nicht angenommen, schrieb das Nachrichtenmagazin weiter.....Die Identität des Attentäters ist nach Angaben von Innenminister Thomas de Maizière noch nicht abschließend geklärt. Nach türkischen Angaben handelte es sich um einen 27-jährigen Syrer, der Mitglied der Terrormiliz IS gewesen sei. Der IS hat sich nicht zu der Tat bekannt. (dpa)


http://www.tagesspiegel.de/politik/bka-ermittelt-nicht-in-tuerkei-opfer-des-istanbul-attentats-sollen-in-deutschland-obduziert-werden/12835452.html

welt.de berichtet fast gleichlautend

warum auch das BKA zuziehen???

@catman

@Derobserver

n-tv meldete heute dies
Nach Angaben der türkischen Behörden hatte sich am Dienstag vergangener Woche ein 28-jähriger Syrer im Herzen der Istanbuler Altstadt vor einer deutschen Reisegruppe in die Luft gesprengt und zehn Bundesbürger mit in den Tod gerissen. Sieben weitere Deutsche wurden verletzt. Der Attentäter war nach türkischen Angaben Anhänger des IS. Für die deutschen Sicherheitsbehörden steht eine Verantwortung der IS-Miliz bislang noch nicht eindeutig fest. Das türkische Innenministerium nahm seit Dienstag zehn Verdächtige in Gewahrsam.
http://www.n-tv.de/politik/Geschoss-schlaegt-in-tuerkischer-Stadt-ein-article16789941.html

innerhalb der Türkei gibt es verschiedene Deutungen, wer der Sebstmordattentäter gewesen sei. Es wurde eine weitgehende Nachrichtensperre seites Erdogan verhängt. Der IS hat sich zu dem Attentat nicht bekannt, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit.
Die Regierung in Ankara gab bekannt, bei dem Selbstmordattentäter handele es sich um einen 28 Jahre alten Syrer, der der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angehört habe. Berichte der türkischen Nachrichtenagentur DHA wichen von dieser Darstellung allerdings ab: Der Täter sei ein Saudi gewesen, der aus Syrien in die Türkei gekommen sei. Sicherheitskreise hatten schon zuvor wissen lassen, die Art der Ausführung lasse auf einen Anschlag des IS schließen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte, sein Land sei "das erste Ziel von allen Terrororganisationen, die in dieser Region aktiv sind"



http://www.welt.de/politik/deutschland/article151039931/Laut-BKA-Chef-galt-Istanbul-Anschlag-der-Tuerkei.html


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

19.01.2016 um 04:17
@Fabs
Zitat von FabsFabs schrieb:Europa braucht die Türkei bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise.
-->
Wenn Sie aus Griechenland hören, die Türkei würde sich nicht an Abmachungen halten und mit den Schleppern zusammenarbeiten. Was sagen Sie dazu?

Wir beobachten die Gespräche sehr genau und wir können feststellen, dass die türkischen Polizeiangestellten und der Grenzdienst nicht mehr Personen aufgreifen und auch nicht mehr Schlepper verhaftet als vor den Abmachungen. Also wir sehen derzeit keine Veränderung aufgrund verstärkter Massnahmen gegen die Schleppernetzwerke in der Türkei.

Das heisst, man schaut in der Türkei einfach weg?

Wir merken es auch an den Preisen, wie beispielsweise bei den Schwimmwesten und den Schlauchbooten. Aktuell muss man für ein sehr billiges Schlauchboot, das im Supermarkt vielleicht nur 150 Euro kostet, 1800 Euro bezahlen, für Schwimmwesten bis zu 200 Euro pro Stück. Diese Preise sind nach wie vor sehr hoch in der Türkei und wir merken keinerlei polizeiliche Ermittlungsmassnahmen, die denen das Handwerk legen würden, die auf Kosten dieser Menschen sehr viel Geld verdienen.
http://www.srf.ch/news/international/die-schlepper-kommen-kaum-nach-ihre-netzwerke-intakt-zu-halten


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

20.01.2016 um 04:03
https://www.tagesschau.de/ausland/erdogan-215.html
Stand: 18.01.2016 17:37 Uhr
Erdogan will kein "Möchtegern-Diktator" sein




Präsident zeigt Oppositionschef an Erdogan will kein "Möchtegern-Diktator" sein
;) er scheint mehr vorzuhaben ;)es erkennen nur noch nicht alle seine Qualitäten
Nicht zum ersten Mal geht der türkische Präsident gerichtlich gegen seine Kritiker vor: Diesmal trifft es wieder den Oppositionspolitiker Kilicdaroglu. Dieser hatte Erdogan als "Möchtegern-Diktator" bezeichnet - und muss jetzt sogar eine Haftstrafe fürchten.

Wegen der Bezeichnung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als "Möchtegern-Diktator" muss sich Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu vor der Justiz verantworten. Die Anwälte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erstatteten Anzeige.

Erdogans Anwälte sprachen von "außerordentlich schweren Beleidigungen", die "die Grenze der Kritik überschreiten und die Rechte unseres Mandaten verletzen". Im Fall einer Verurteilung drohen Kilicdaroglu bis zu vier Jahre Haft.
Auch Schmerzensgeld gefordert

Laut türkischen Medienberichten verlangt Erdogan zudem umgerechnet 30.000 Euro Schmerzensgeld und Schadensersatz von Kilicdaroglu. Dieser war am Samstag als Chef der Republikanischen Volkspartei (CHP) bestätigt worden. Auf dem Parteitag kritisierte er Erdogan wegen der jüngsten Festnahmen von fast 20 Wissenschaftlern, die in einer Petition ein Ende des Militäreinsatzes in den Kurdengebieten gefordert hatten. "Intellektuelle, die ihre Meinung sagen, werden einer nach dem anderen von einem Möchtegern-Diktator gefangen genommen", sagte Kilicdaroglu.
welt.de "übersetzt" den Ausspruch Kilicdaroglu's wie folgt:
Du Diktatorenverschnitt, was bedeuten Ehre und Würde für dich?", rief Kilicdaroglu in Anspielung auf den Präsidenteneid Erdogan zu. Dessen Antwort kam prompt: Erdogan erstattete Strafanzeige und fordert umgerechnet 30.000 Euro Schmerzensgeld. Vorwurf: Beleidigung des Staatspräsidenten. Vorwurf: Beleidigung des Staatspräsidenten.

Der Paragraf 299 des türkischen Strafgesetzbuches, der für die Beleidigung des Staatsoberhauptes Freiheitsstrafen von bis zu vier Jahren vorsieht, ist zum häufigsten politischen Straftatbestand geworden. In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres wurden, wie eine Anfrage der CHP-Fraktion ergeben hat, 98 Personen deswegen festgenommen. 66 wurden angeklagt, 15 saßen in Haft. Die Zahl der Ermittlungsverfahren ist nicht bekannt, Menschenrechtler gehen von mehreren Hundert aus. "Mit diesen Reaktionen zeigt Erdogan, wie berechtigt diese Kritik ist", sagte der CHP-Menschenrechtspolitiker Sezgin Tanrikulu der "Welt". "Ein Regime, das auf jede Kritik mit Strafverfahren reagiert, bewegt sich in Richtung einer Diktatur."
http://www.welt.de/politik/ausland/article151207823/Erdogan-fordert-30-000-Euro-wegen-Beleidigung.html

ich schau mal zum Vergleich, wieviel Regimekritiker Ceaușescu in seiner Hochzeit so innerhalb 10 Monate anklagen lies ... Halt, Ceaușescu war Vollprofi und kein......


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

20.01.2016 um 09:50
@lawine

kilicdaroglu vs. erdogan - die nächste ...

das wird landgsam langweilig. mir ist es eigtl. schnuppe, wer wem in der tr verbal eine auszuwischen hofft, aber selbst in der chp rumort es nach ihrem kongresstag (und der nachfolgesitzung, wo er sich einen faux pas geleistet hat mit "wir haben keine angst vor allah" usw.. aber das ist ne andere baustelle.).

man stelle sich mal vor, selbst fatih portakal, anchorman bei fox tv und ultra-kemalist sowie chp´ler sagte am montag abend während seiner sendung, dass es jetzt mal genug sei mit den vorwürfen - ob sie nun berechtigt sind o. nicht - gegen erdogan. man kann sich doch auch mit etwas konstruktiverem beschäftigen. der krönende abschluss aber seiner ansprache war, dass es zeit wäre für kilicdaroglu, seinen sitz endlich zu räumen. und das hätte schon nach der letzten wahl eigtl. geschehen müssen/sollen.

ich selber hatte das glück, das im tv live mitzuerleben. er hat etwas gesagt, das wohl die ganzen fox-zuschauern nie im leben dem portakal zugetraut hätten.

quintessenz dessen ist: die opposition, neben der mhp & hdp, macht es der akp einfach zu leicht. ihre energie verschwenden sie hauptsächlich in der demagogie kontra erdogan, vergessen aber dabei eine propere politikagenda aufzustellen, die die wähler anspricht. bei kilicdaroglu ist es mittlerweile - wie bei erdogan auch - in der persönlichen schiene angekommen.

jeder nachrichtensender in der tr hat ihren tagtäglichen, zur primetime ausgestrahlten polittalk.
es dürfte jedem ersichtlich sein, welche 3/4 themen die letzten tage die basis für die gespräche bilden. eines davon ist eben dieses aufgeführte. unterm strich gesagt, sind 3 schlussfolgerungen der partizipanten auszumachen:

- erdogan übertreibt es mit seiner auslegeung des entsprechenden paragraphen (wie bei vielen , ist die möglichkeit sehr hoch, das diese anklage im sande verläuft. denn "diktatör" & "bozuntusu" kann man - heute in 2 printmedien zum kaffee gelesen - vielfach auslegen, ohne i-etwas befürchten zu müssen. das drumherum sowie die zusätzlichen vorwürfe & beleidigungen seien eigtl .ausschlaggebend, aber eben nicht die schlagwörter, die den lesern & hörern auffallen/im gedächtnis bleiben.)

- kilicdaroglu´s einzige möglichkeit im politischen rampenlicht noch weiter präsent zu sein, ist die verbale attacke contra erdogan, da andersweitig von ihm nichts zu erwarten -> politische bankrotterklärung (da sind sich die eingeladenen chpler (zum grösstenteil) & akpler (alle - as usual), professoren & doktoranden ,.. einig gewesen :o: )

- da es einen persönlichen ton mittlerweile beherbergt, schaukeln sich beide gegenseitig auf, obwohl total unnötig & überflüssig.

lange rede kurzer sinn: erdogan ist so dumm (oder so klug?), und reagiert auf diese vorwürfe gleich mit einer klage. das ist den anderen bewusst, und legen gerade deswegen eine schippe drauf. 1 + 1 zusammengezählt, und die erdogansche reaktion ist vorprogrammiert. türken & die ehre eben, eine diffizile angelegenheit.


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

20.01.2016 um 11:37
@Corellian
Zitat von CorellianCorellian schrieb:1 + 1 zusammengezählt, und die erdogansche reaktion ist vorprogrammiert. türken & die ehre eben, eine diffizile angelegenheit.
die Fragen sind für mich, eint er damit das Land oder spaltet er es? Nützt er sich oder dem Land?


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

21.01.2016 um 07:53
So nachdem Amnesty über IS und die Peschmerga im Irak berichtet hat, kommt nun mal wieder die Türkei dran :
http://www.srf.ch/news/international/kollektivstrafe-gegen-kurden-amnesty-ruegt-die-tuerkei


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

21.01.2016 um 14:13
Zitat von lawinelawine schrieb:die Fragen sind für mich, eint er damit das Land oder spaltet er es? Nützt er sich oder dem Land?
m.m.n. nützt er damit weder sich selber noch dem land. dreht sich auf der stelle ... und mit diesen aktionen treibt er natürlich einen weiteren keil zwischen den akp´lern und dem rest. aber es gehören natürlich 2 (und mehr) zu solch´ einem spiel. wie ich bereits erwähnte, einfach das gegenseitige anfeinden lassen, und konsequent(e) politik betreiben wäre die beste lsg..


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

22.01.2016 um 01:19
@Glünggi

Die Rhetorik, es ist immer wieder die verdammte, falsche Wortwahl die uns gerne vorgegaukelt wird, es ist die billigste Form von Framing, die im Journalismus zu finden ist.

"Der Krieg gegen die Kurden" - sehr geschmacklos und propagandistisch ausgedrückt. Die Türkei, ich bin es langsam leid, führt einen Krieg gegen die PKK! Wenn die PKK die kurdische Zivilbevölkerung in der Türkei als Schutzschild benutzt, wird die Armee nicht nachgeben. Wer erinnert sich noch an "wir verhandeln nicht mit Terroristen"? Soll sich die Armee zurückziehen und die Städte der PKK überlassen?!

Es ist schade dass die Türkei nicht geschlossen und mit aller Härte gegen die Terroristen im eigenen Land vorgeht. Das Verhalten Erdogans destabilisiert die Türkei im Moment unheimlich! Man hat offen Streit mit den Russen und der Westen scheint langsam auch sein Vertrauen -öffentlich- zu verlieren.

Die PKK sollte sich bei Erdogan bedanken, wenn es so weitergeht, wird die Türkei, die ohnehin schon sehr instabil ist, bald zerfallen und die Karten in der Region werden neu gemischt.

Eine Strategie hinter all dem sehe ich leider nicht. Man kann es sich nicht mit allen zur selben Zeit versauen.


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

22.01.2016 um 19:46
@Derobserver
Zitat von DerobserverDerobserver schrieb:Die PKK sollte sich bei Erdogan bedanken
Das tun sie und umgekehrt auch. Von einer politischen Lösung des Kurdenkonlikts wird garnicht mehr gesprochen. Das bringt Stimmen für Erdogan und Zulauf für PKK.

Die pro-kurdische PArtei HDP spielt keine Rolle mehr in dem gegenseitigen Eier schaukeln. Ich habe keine Ahnung, wie die Kurden die Lage einschätzen. Vllt sieht die Mehrheit das als ein Schritt in die Unabhängigkeit?


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

22.01.2016 um 23:31
aus einem Nachruf zum plötzlichen Tod von Mustafa Koç
Abneigung gegen religiös-konservativen Erdogan

Der Name Koç ist so alt wie die Republik Atatürks und steht für die Industrialisierung des Landes. Diese alteingesessene Istanbuler Unternehmerfamilie ist kemalistisch, säkular durch alle Generationen. Das Gegenbild des politischen Aufsteigers der letzten 15 Jahre, Recep Tayyip Erdogan. In den Augen der Koçs ist er ein ungebildeter Emporkömmling aus Anatolien. Konservativ und religiös.

Tiefe gegenseitige Abneigung prägt ihr Verhältnis zueinander.Koç hat Erdogan immer zu verstehen gegeben, dass er nicht nach seiner Pfeife tanzt. Hartnäckig weigerte sich der einzige Autoproduzent im Land, Erdogans Traum von einem nationalen türkischen Auto zu erfüllen. Wirtschaftlich unsinning, sagte Koç. Die Feindschaft gedieh. 2013 kam es zum Clash....

Heute regiert Erdogan das Land weit autoritärer als während der Gezi-Proteste. Immer mehr Bürger betrachtet er als und behandelt er wie seine Feinde. Koç war nur einer unter vielen.
http://www.srf.ch/news/international/tuerkei-prominenter-geschaeftsmann-und-erdogan-gegner-ist-tot


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

23.01.2016 um 03:23
@lawine

Es zeugt von unglaublicher Größe und Geistesreichtum in einem Nekrolog einen "minderwertigen Bauern" aus Anatolien zu erwähnen und ihn dabei noch zu denunzieren.


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

23.01.2016 um 14:21
@Corellian

Bitte, du kannst Erdogan nennen wie du willst und wirst sicherlich mit den meisten Recht haben. Aber einen Faschisten (Kilicdaroglu) als Alternative für die TR ist wohl das letzte das einem Menschen einfallen sollte.

Ich finde unter den Parteien, MHP (NATIONALISTEN) CHP (REPUBLIKANER FASCHOS) und AKP (RELIGIÖSE RIESENMÄULER), nichts vernünftigeres als die HDP (die Demokratische Partei der Völker).

Politiker die sich trotz Verfolgungen trauen die Wahrheit auszusprechen und nicht die Wunde weiter reißen, sondern nach der Heilung suchen, sollten mehr Gehör, insbesondere, aus dem Westen bekommen. So würden auch viele die Notwendigkeit der HDP für die Zukunft der Türkei realisieren.


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

23.01.2016 um 14:23
@Derobserver
"minderwertiger Bauer" entstammt deinem Wortschatz


wo entdeckst du im Artikel Denunziation?
wen machst du als Denunzianten aus, wen als Geschädigten?


Anzeige

melden