Einige vergessen immer wieder die Position der Pkk. Glaubt ihr im Ernst, dass die PKK-Führung einen Frieden will?
Obwohl ich Erdogan auch nicht mag, muss ich zugeben, dass er in den letzten Jahren eine mildere Politik in der Kurden-Frage an den Tag gelegt hat. Wie ich schon öfter erwähnt habe, die Pkk hat sich alles Andere als vorbildlich verhalten.
Das erklärt natürlich nicht das aktuelle aggressive Vorgehen, aber anscheinend hat er bemerkt, dass man mit solch einer Haltung bessere Wahlkampfergebnisse erzielen kann.
Denn darum geht es schlussendlich.
Die Parallelen zu Putin und Russland sind für mich kein Zufall mehr.
Eins müsst ihr euch klarmachen, wir reden hier über ein Land, das in den letzten Jahren heftigst zerkluftet wurde.
Die Türken sind sogar in mehrere Lager gespalten und können sich nicht vertragen, wie soll man sich da der Problematik im Südosten der Türkei annehmen?
Es werden Menschen wegen kleinsten Dingen und Meinungsäußerungen diffamiert. Die Regierungsnahen Medien hetzen die Massen, die hinter Erdogan stehen, sofort auf anders denkende Menschen.
Wie will man in solch einer Lage frieden finden? Das ist für keine Partei möglich.
Wir bewegen uns vielmehr in Richtung Bürgerkrieg.
Bestes Beispiel:
http://dtj-online.de/pkk-propaganda-am-telefon-tuerkischer-starmoderator-ein-landesverraeter-69291 (Archiv-Version vom 13.01.2016)Ob Jung oder Alt, die „Beyaz Show“ kennt in der Türkei jeder.
Der Name der Sendung leitet sich vom Namen des Moderators, Beyazıt Öztürk, ab. Seit Jahren ist er jeden Freitagabend zu sehen, er lädt Stars ein, spricht mit ihnen über ihr Leben, selten auch über das Tagesgeschehen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Show ist auch, dass Zuschauer anrufen und Öztürk, von seinen Fans liebevoll nur „Beyaz“ genannt, und den anwesenden Gästen Fragen stellen können.
So war es auch an diesem Freitag - oder hätte es zumindest sein sollen. Doch es kam ganz anders.
Eine Lehrerin ruft an...
Eine Person, die sich als Lehrerin ausgab, rief aus Diyarbakır an und schilderte die Lage im Südosten der Türkei. Kanal D, der Sender, bei dem die Show ausgestrahlt wird, gab an, die Person hätte vorgegeben, Fragen an die Gäste stellen zu wollen.
„Sind Sie sich bewusst, was im Osten des Landes gerade passiert? Die Medien geben die Dinge anders wieder. Erheben Sie Ihre Stimmen. Fühlen Sie mit uns mit als Mensch. Sehen, hören und reichen Sie uns die Hand. Die Menschen sollen nicht sterben, die Kinder sollen nicht sterben, die Mütter sollen nicht weinen“, appellierte Ayşe Çelik am Hörer.
Diese Worte wurden nun sehr unterschiedlich ausgelegt. Während regierungsnahe Sender am Folgetag „PKK-Propaganda“ in der Sendung festgestellt haben wollten, berichteten andere Sender, dass die Frau nur auf die dramatische Lage habe hinweisen wollen. Tatsächlich hatte sie keine Seite explizit genannt, weder die türkische Armee noch die PKK.[...]
So läuft es immer häufiger ab. Wenn das nicht die Züge von einem totalitären Regime hat, dann weiß ich auch nicht weiter.