Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@lawine

Es ist bereits bekannt dass der IS es nicht so mit der Türkei hat. Letzten Sommer ist ein Droh-Video aufgetaucht, in dem Video war auch die blaue Moschee in Istanbul zu sehen.

Hier ein Artikel vom 21.08.2016

http://m.huffpost.com/de/entry/8014828

Es gab immer wieder Terrordrohungen von der IS, die man in der Türkei sehr ernst genommen hat. In unseren Medien wurde das, meistens, nicht erwähnt. Es gab vermutlich interessanteres zu berichten.

Das ganze macht auch deutlich das die Türkei Prioritäten setzen muss im Kampf gegen den Terror. Der IS wird noch heftiger reagieren wenn man den Kampf gegen sie verstärkt.

@lukistar
Welche Prioritäten?

Die türkische Regierung hat die IS für die Anschläge in Suruc, Ankara und Istanbul verantwortlich gemacht!!!!
Reicht dir das nicht?
Sind 3 Anschläge mit weit über 100 toten Zivilisten nicht genug um massiv gegen die IS militärisch vorzugehen?
Hat man Angst vor der IS dass es dann noch mehr Anschläge gibt??

Laut einer Umfrage ( vor dem Anschlag in Istanbul) in der Türkei, betrachten 10% der Türken die IS nicht als Terroristen, das sind 8 Millionen Menschen in der Türkei, der radikale Islamismus ist brandgefaehrlich für die Türkei.

@Glünggi
Die türkischen Angriffe ( sind nicht bestätigt) auf IS Stellungen in Nordsyrien sollen mit der Artillerie aus türkischem Staatsgebiet über die Grenze hinweg erfolgt sein.

Die gemeldete Zahl von 200 toten IS Kämpfern kann als Propaganda betrachtet werden.

@SouthBalkan

Mit Angst hat das nicht zu tun, es ist eine Entscheidung wie viel man der Bevölkerung zumuten will.
Während Europas Kampf gegen den IS höchstens Symbolwert hat und die anderen die am Boden gegen den IS kämpfen entweder nicht genug Schlagkraft besitzen oder aber diese aus bisher fraglichen Gründen nicht nutzen, ist es nicht die Aufgabe der Türkei die ganze Terror Last auf sich zu nehmen.
Es ist auch nicht die Türkei die sich gegen den Einsatz von Bodentruppen gegen den IS verschließt, sondern andere, die sich weigern mitzumachen.

Die Aufklärungstornados von Deutschland sind beispielsweise ein Witz, der Kampf Europas gegen den IS ist sehr dürftig.

@lukistar
Für die Türkei ist doch die IS eine viel größere Bedrohung als für Europa.
Die Türkei sollte aus Eigeninteresse die IS bekämpfen.

Sind nicht ca. 10% aller ISler aus der Türkei?

@SouthBalkan

SouthBalkan schrieb:Die türkischen Angriffe ( sind nicht bestätigt) auf IS Stellungen in Nordsyrien sollen mit der Artillerie aus türkischem Staatsgebiet über die Grenze hinweg erfolgt sein.

Ich weiss.. aber Luftangriffe sollen noch folgen.. wurde angekündigt ;)
Ich hoffe die haben das einfach mal kurz mit den Russen besprochen... nicht dass die andern das machen würden.. aber die andern haben auch kein russisches Flugzeug abgeschossen, weil es den Luftraum verletzt hat.
@Desaix
Hiess es mal ja... man vermutet etliche Schläferzellen in der Türkei. Also falls die Türkei die IS ernsthaft bekämpft könnts ab und an knallen in der Türkei

@SouthBalkan

Die Türkei hat sich immer etwas zurück gezogen was den IS angeht. Man hat im eigenen Land genug Probleme (PKK). Das Problem: wenn man anfängt, den IS massiv zu bekämpfen, wird der IS mit heftigeren Attentaten Antworten. Wie gesagt, die Türkei hat ein IS Problem. Wir gehen mit dieser Thematik sehr locker um, wir haben ja auch keine Kriege im Nachbarland, wo Gott und die Welt sich einmischt. Jeder möchte mal paar Bomben abwerfen über Syrien.

Wenn man nun anfängt den IS heftig zu bekämpfen (Türkei) wird man diese Hirnverbrannten sowieso nicht komplett los und es wird sich über Monate, wenn nicht über Jahre hinziehen, dann ist die Türkei der Feind Nummer 1 des IS.

Die Tragweite dieses Problems müssen wir uns mal bewusst machen. Hier steht ein stabiler Partner der EU auf der Kippe.

@Derobserver
Die Türkei ist derzeitig alles andere als ein stabiler Partner der EU!

Dass die Türkei auf der Kippe steht sehe ich genauso.

@SouthBalkan

Was ist sie dann? Ein Staat wie Saudi-Arabien oder einer wie Sudan, wo ein Despot herrscht?

Ob und wie man zu der aktuellen Regierung in Ankara steht, ist hier nicht von Bedeutung. Alleine schon wegen der türkischen Diaspora in Deutschland, sind diese Staaten verbunden. Ein Erdogan macht Wahlkampf in Deutschland und es sitzen 4 Abgeordnete aus Deutschland im türkischen Parlament. Was also ist die Türkei, wenn kein Partner? Etwa ein belangloser Staat?

@Derobserver
Diesen Spreisel hat sich die Türkei doch erst eingezogen als Erdogan angefangen hat das säkuläre Gesellschaftssystem attatürkscher Prägung in einen religiöschauvinistischen Nationalstaat umzuwandeln, die Heister die er rief......

@Balthasar70

Da mag wohl was dran sein. Es sollte inzwischen jedem hier klar sein dass ich kein Erdogan Fan bin. Dennoch halte ich eine pragmatische Auseinandersetzung, ohne pauschale Propaganda für sinnvoll.

Wir reden hier über Erdogan und nicht über die Bevölkerung der Türkei, die hat ihn schließlich gewählt - kann man jetzt sagen - Bitte beachtet die Umstände. Der Terror ging los und Erdogan versprach Stabilität. Wie gesagt, der Mann hat die besten PR-Berater die man für Geld kaufen kann. Politik ist wie eine Partie Schach.

@Derobserver
Die Türkei ist derzeitig ein unzuverlässiger, vertrauensunwuerdiger Partner der EU,
und alles andere als stabil.

Und von Deutschland auf die gesamte EU zu schließen birgt eine gewisse germanische Arroganz.

@SouthBalkan

Das sieht der Geheimdienst, viele Regierungsmitglieder und Parlamentarier hierzulande zum Glück (!) anders.

Schöne Wortwahl! Drück die Leute nur in eine bestimmte Ecke und unterdrücke die Rolle Deutschlands in Europa.

@Derobserver
Du siehst also in der Türkei DERZEITIG ( zum 3. mal) einen zuverlässigen und stabilen Partner der EU?

Tut mir leid, aber ich laufe nicht mit geschlossenen Augen und Ohren durch die Welt.

Deutschland stellt ca. 20% der Einwohner der EU, nicht mehr und nicht weniger.

Die Deutsch- Türkischen Beziehungen mit den EU- türkischen Beziehungen gleichzusetzen ( so wie von dir geschehen) ist nunmal ueberheblich und arrogant und hat nichts mit der Realität zu tun, du kannst doch nicht Deutschland mit der EU gleichsetzen!?

@SouthBalkan

Ja das brauchst du nicht zum 3. x erwähnen. Siehst du Syrien etwa als einen stabilen Partner? Im Ernst: mir fällt es sehr schwer mit dir über dieses Thema zu diskutieren, Nik ich kenne deine Gesinnung gegenüber dem türkischen Staat. Würden alle Griechen so denken, wäre der Krieg nie zu Ende.

Nur weil ich andere Ansichten habe, musst du mich nicht mit einem Tauben und Blinden gleichsetzten.

Genau diese 20% der EU tragen mitunter am meisten zur EU bei. Ich werde es dir nicht übel nehmen wenn Du gegenüber Uns (Deutschland) negativ gesinnt bist, dennoch rufe ich dich dazu auf, pragmatisch zu bleiben. Nebenbei bemerkt: teile ich deine Meinung nicht, ich respektiere sie, ohne dich mit irgendetwas in Verbindung zu bringen!

@Derobserver

Du erwähnst doch hier Staaten wie Syrien und Saudi Arabien, nicht ich.

Natürlich kann man die von dir erwähnten Staaten nicht mit der Türkei vergleichen,
diese dürfen jedoch nicht Maßstab sein für einen EU Anwärter.

Ich würde es mir wünschen dass die Türkei ein zuverlässiger und stabiler Partner der EU wäre, meiner Meinung nach ist das mit der derzeitigen Regierung in Ankara leider nicht möglich.

SouthBalkan schrieb:Ich würde es mir wünschen dass die Türkei ein zuverlässiger und stabiler Partner der EU wäre, meiner Meinung nach ist das mit der derzeitigen Regierung in Ankara leider nicht möglich.

diese Ansicht teile ich.

Desweiteren bin ich der Meinung, dass die Türkei ein paar mehr Probleme hat, als die PKK

Größtenteils sind es Probleme, die Erdogan seinem Land und Volk aufbürdet:

*Verhaftungen zahlreicher Regierungskritiker (-Gegner)
*Islamisierung der Gesellschaft und damit fatale Destabilisierung der Demokratie
*offene Grenzen zu Syrien, "kleiner Grenzverkehr" für IS Sympatisanten und IS Kämpfer
*zahlreiche Grenzverletzung türk. Militärs zu Nachbarstaaten
*Boykott der türk Wirtschaft durch Russen infolge Flugzeugabschuss

*Aufnahme von 2 Mio syr. Kriegsflüchtlinge (was anerkennenswert ist!!! aber es dürfte bald massive Probleme geben, wenn diese Menschen freien Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen)