@Lightstorm Der gemeinsame Feind ist nur der Iran. Und das betrifft nicht nur die Golfstaaten sondern eigentlich alle sunnitischen Länder.. also auch die Türkei oder Jordanien.
Dabei sind die Ursachen für die Feindseligkeiten unterschiedlich.
Doch das gemeinsame Ziel ist den Einflussbereich des Irans einzuschränken. Darum setzt der Westen auf die sunnitischen Staaten.
In dem Zusammenhang waren die Golfstaaten gegen den Sturz Sadams.. weil dies die Schiiten im Irak gestärkt hat. Deswegen muss Assad dran glauben. Desswegen ist AlKaida & Co wieder so stark.
Gadhafi hatte zuviel Einfluss auf Afrika... Afrika ist der Bauernhof der Golfstaaten.
Darum hat Katar dort auch so intensiv interveniert.
In erster Linie um den eigenen Einfluss zu steigern (sonst würden sie sich jetzt keinen Konkurrenzkampf mit Saudiarabien liefern (das ist der Krieg in Libyen zur Zeit))... aber eben auch um den Einfluss Gadafis auf die afrikanischen Staaten zu brechen. Und da kommt man halt wieder in das Gebiet wo sich Interessen überschneiden. -> auch der Westen, allen voran Frankreich, hatte ein Interesse dass der Einfluss Gadafis auf Länder wie Mali oder den Tschad schwindet.. vielleicht hatte sogar China ein Interesse daran und hat auch darum kein Veto eingelegt. Der Sturz Gadaffis hat Märkte in Afrika geöffnet.
Ohne Katar hätte der Westen nicht wirklich was erreichen können. Weder in Libyen noch in Aegypten noch in Syrien.
Wir haben also
das Interesse Einflusssphären nicht kooperativer Staaten zu brechen, aber darüberhinaus auch das bestreben sunnitischer Staaten um die regionale Vorherrschaft. Und in dem Zusammenhang vorallem der Zwergstaat Katar, der enorm um Einfluss kämpft und dabei auch auf innersunnitischen Widerstand stösst bei Saudi Arabien und der VAE
Doch auch die Türkei spielt bei dem Spiel um regionale Einflusnahme zunehmend eine Rolle.
Das Ganze ist ziemlich vielschichtig... aber es existieren Interessensüberschneidungen.
Das ist meiner Meinung nach der Hintergrund, hinter den ganzen Konflikten.
Der saudische König hat halt nach aussen gekuscht und sich meist kooperativ gegenüber dem Westen gezeigt. Er hat den Eindruck geweckt sich zu bemühen... hat retorisch immer Abstand zum Terror genommen.
Erdogan ist ein Querkopf.
Seine Machtinteressen liegen in einem kooperativen sunnitischen , möglichst von der Türkei abhängigen Syrien. Zumindest im Norden Syriens zu den Grenzen der Türkei.. vorerst in Form einer Sicherheitszone... später als Sprungbrett für ganz Syrien oder zumindest als Grundlage für eine Teilung.
Also woran wir uns stören, sind unkooperative Machtansprüche. Wenn man sich bei gemeinsamen Interessen kooperativ zeigt, darf man auch Machtansprüche haben.
Denke der Hase läuft da lang.