nocheinPoet schrieb:Putin hat nie gesagt es seien keine russischen Soldaten auf der Krim gewesen. Es ist bekannt, dass russische Soldaten auf der Krim seit 1783 stationiert sind. Auf der Krim ist seit je her die russische Schwarzmeerflotte zuhause.
@nocheinPoetDas ist ja wohl klar, gab auch Katzen und Hunde auf der Krim. Es geht ja wohl darum, was sie nehmen ihrer Anwesenheit da getrieben haben...
Putin:Natürlich haben unsere Soldaten die Selbstverteidigungskräfte auf der Krim unterstützt. Sie haben sich sehr korrekt verhalten, aber resolut und professionell.
Das ist korrekt. Aber wo hat er das zuvor angeblich dementiert?
nocheinPoet schrieb:Laut Forbes-Magazin sind die Ergebnisse des Referendum auf der Krim vom Kreml massiv verfälscht worden:
Dann ist es wohl an der Zeit diese Verschwörungstheorie zu debunken und das Forbes-Magazin bloßzustellen.
The website of the “President of Russia’s Council on Civil Society and Human Rights” posted a blog that was quickly taken down as if it were toxic radioactive waste.
...
Putin’s people pulled this “rather unfortunate” report from the President’s Human Rights Council website.
Es geht um diesen Bericht des Menschenrechtsrats der russischen Föderation.
http://www.president-sovet.ru/structure/gruppa_po_migratsionnoy_politike/materialy/problemy_zhiteley_kryma.phpEs stimmt einfach nicht, dass der Bericht angeblich verschwunden sei, als sei es "radioaktiver Abfall"...
Hier wird suggeriert, als wäre es etwas offizielles, und als hätte sich Russland da verplappert und ganz schnell wieder zurückgerudert... Nun, ich kann russisch und bin in der Lage diesen Text selbstständig zu lesen und zu interpretieren.
Der Text beginnt mit diesem Absatz:
В связи с многочисленными ссылками СМИ на обзор "Проблемы жителей Крыма" как на официальный документ Совета при Президенте РФ по развитию гражданского общества и правам человека, выражающий оценку Советом крымского референдума, разъясняем, что он таковым не является.
Übersetzung:
Bediengt durch die zahlreichen Verweise der Medien auf diesen Bericht, weisen wir darauf hin, dass es sich nicht um die offizielle Einschätzung der Lage zu den Problemen der Bewohner der Halbinsel Krim, durch den Menschenrechtsrat beim Präsidenten der russischen Föderation handelt. Es handelt sich also nicht um eine offizielle Stellungsname des Menschenrechtsrats der RF wie Forbes-Magazine behauptet.
Was ist es also für ein Dokument? Das wird im zweiten Absatz deutlich.
Один из его авторов, член Совета Евгений Бобров, с 16 по 18 апреля 2014 года совершил частную поездку в Крым, итогом которой стал обзор о проблемах местных жителей в разных сферах.
Übersetzung:
Eines der Ratsmitglieder, Evgeni Bobrov, hat im Zeitraum zwischen 16 und 18 April 2014 eine Privatreise auf die Krim unternommen. Dieser Bericht ist das Ergebnis dieser Reise und stellt Probleme der Bewohner der Krim, aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten gegenüber.Es ist also eine Meinung einer einzigen Person, welche zwei Tage lang irgendwo auf der Krim irgendwelche Leute inoffiziell ausgefragt hat. Wie representativ ist so etwas? Und vor Allem - wie soll so etwas beweisen, dass Russland das Referendum angeblich "massiv manipuliert" hätte?
В обзоре тезисно изложены некоторые аспекты проблем, с которыми столкнулись жители Крыма в процессе интеграции новых субъектов Российской Федерации в экономическую, финансовую, кредитную и правовую системы страны.
Übersetzung:
Der Bericht enthält einige Thesen zu den Problemen, mit welchen sich die Bewohner der Krim konfrontiert sahen, im Rahmen des Integrationsprozesses als ein neues Subjekt, in das Finanz- und das Rechtssystem der russischen Föderation.Die Ergebnise werden als "Thesen" beschrieben.
Und jetzt zum Inhalt.
Forbes-Magazine:
According to the Council’s report about the March referendum to annex Crimea, the turnout was a maximum 30%. And of these, only half voted for annexation – meaning only 15 percent of Crimean citizens voted for annexation.
...
To make sure no one misses this:
Official Kremlin results: 97% for annexation, turnout 83 percent, and percent of Crimeans voting in favor 82%.
President’s Human Rights Council results: 50% for annexation, turnout 30%, percent of Crimeans voting in favor 15%.
Es ist unglaublich wie Forbes-Magazine da die Zahlen verdreht. Schauen wir mal was da wirklich steht.
- подавляющее большинство жителей Севастополя проголосовали на референдуме за присоединение к России (явка 50-80 %), в Крыму по разным данным за присоединение к России проголосовали 50-60 % избирателей при общей явке в 30-50 %;
Übersetzung:
Ein erdrückender Teil der Bewohner von Sevastopol, hat während des Referendums für den Anschluss an Russland gestimmt (Teilnahme 50-80%). Nach unterschiedlichen angaben haben rund 50-60% der Wahlberechtigten für den Anschluss votiert, bei einer durchschnittlichen Teilnahme von 30-50%Wie kommt Forbes-Magazine auf also zu dieser Aussage:
nocheinPoet schrieb:the turnout was a maximum 30%.
Die haben einfach die Aller Kleinste Zahl genommen und meinen das wäre das Maximum.
Bemerkenswert ist jedoch, dass im Bericht keine exakten Werte angegeben sind, sondern Wertebereiche (von-bis). Die Wahlbeteiligung lässt sich nach einem Wahlgang eigentlich ziemlich exakt berechnen. Man muss also eher davon ausgehen, dass es sich bei diesen Angaben um sehr grobe Schätzungen handelt, welche nach "Unterschiedlichen Angaben" von einer einzigen Person geschätzt wurden.
Fazit:
Das Forbes-Magazine hat den Bericht falsch übersetzt, aus dem Kontext gerissen und verkauft es jetzt wie "echte" Wahlergebnisse auf der Krim. FM suggeriert, dass Russland unabsichtlich etwas zugestanden hätte.
Die gleichen Methoden kennen wir schon von Verschwörungstheretikern.
Zum Beispiel behaupten Manche von Ihnen, die USA hätte längst zugegeben, dass sie selbst hinter 9/11 steckten. Recherchiert man genauer, findet man die gleichen Methoden wieder. Aussagen werden aus dem Kontext gerissen und für sich isoliert falsch interpretiert.
Forbes-Magizine verbreitet also Verschwörungstheorien und antirussische Propaganda und es gibt keinen rationalen Grund denen noch ein einziges Wort zu glauben.