Legalisierung von Cannabis

RayWonders schrieb:in Kalifornien wurde es 2018 legalisiert für den Freizeitgebrauch.

vieleicht bin ich zu voreilig.
aber so'ne freigabe hört sich erstmal m.E. nicht so gut an.

für mich gewöhnungsbedürftig. mal schauen, was da so alles auf uns zukommt.

Bone02943 schrieb:Lieber Gesetze an die gegenwärtige Realität anpassen um damit für die Zukunft Fit zu sein,

vieleicht wird's auch gar nicht so schlimm, wie ich mir ausmale.

Alienpe. schrieb:aber so'ne freigabe hört sich erstmal m.E. nicht so gut an.

Ängste rühren daher, dass man annimmt es würde sich stark etwas ändern bzgl. Konsum und Konsumenten wenn es legal ist..

z.b. erwartet das Ministerium mehr Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von THC:

Die Teil-Freigabe von Cannabis wird die Polizei in Niedersachsen nach Einschätzung des Innenministeriums vor große Herausforderungen stellen. Das Ministerium erwartet unter anderem mehr Verkehrsunfälle.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Cannabis-Legalisierung-Ministerium-erwartet-mehr-Verkehrsunfaelle,cannabis818.html

was aber darauf zurückzuführen ist, dass man annimmt die Anzahl der Konsumenten steigt stark an..

für die Länder gibt es auch Zahlen vom Bund in einer PDF zusammengefasst. hier ein Zitat zu Kanada:

Nach Angabe von SC hätten im ersten Quartal des Jahres 2019 insge-
samt circa 5,3 Millionen Kanadier im Alter von mindestens 15 Jahren Cannabis konsumiert. Dies
entspricht 18 Prozent der Bevölkerung. Der Wert liegt damit vier Prozent über dem ein Jahr zuvor
(und damit vor der Legalisierung) ermittelten Wert, der bei 14 Prozent lag. Ein Großteil des An-
stiegs ist auf den gestiegenen Konsum von Cannabis in der Gruppe der Männer im Alter von 45
bis 64 Jahren zurückzuführen. Die Ergebnisse deuten nach Ansicht von SC darauf hin, dass auch
die Erstkonsumenten nach der Legalisierung von Cannabis älter waren als davor. So sei die
Hälfte der neuen Konsumenten mindestens 45 Jahre alt gewesen, während im selben Zeitraum
2018 lediglich ein Drittel der neuen Konsumenten dieser Altersgruppe angehörte. Der Anteil der
Personen im Alter von unter 25 Jahren, die Cannabis konsumierten, sei hingegen unverändert ge-
blieben. Unabhängig davon lag der Anteil der Cannabiskonsumenten in der Altersgruppe der 15-
24 Jährigen bei 30 Prozent und damit höher als bei den älteren Kanadiern, von denen lediglich
16 Prozent Cannabiskonsumenten waren. Insgesamt ließ sich darüber hinaus feststellen, dass mit
nunmehr 47 Prozent deutlich mehr Konsumenten als zuvor (23 Prozent) Cannabis aus legalen
statt illegalen Quellen bezogen.

Quelle: https://www.bundestag.de/resource/blob/675688/4ba9aed6de8e9633685a1cdc2d823525/WD-9-072-19-pdf-data.pdf

und hier für Colorado:

Auch für Colorado – einer der ersten Bundesstaaten in den USA, in denen Cannabis legalisiert
wurde – liegen bereits Erkenntnisse zur Entwicklung des Konsums nach der Legalisierung von
Cannabis vor. So kommen die Autoren einer Veröffentlichung52 aus dem Jahr 2017 zu dem Ergeb-
nis, dass der Konsum von Cannabis nach der Legalisierung nicht zugenommen habe. Grundlage
für diese Einschätzung waren Daten des Colorado Department of Public Health and Environment.
Danach blieb der Konsum von Cannabis in den vergangenen 30 Tagen bei Erwachsenen im Jahr
2015 mit 13,4 Prozent in etwa auf dem Niveau von 13,6 Prozent im Jahr 2014. Auch hinsichtlich
des Anteils der Cannabiskonsumenten unter Highschool-Schülern sei demnach kein statistisch
signifikanter Anstieg feststellbar gewesen. So hätten im Jahr 2013 insgesamt 19,7 Prozent der
Schüler Cannabis innerhalb der vergangenen 30 Tage konsumiert; die Lebenszeitprävalenz habe
bei 36,9 Prozent gelegen. Im Jahr 2015 hätten insgesamt 21,2 Prozent der Highschoolschüler Can-
nabis innerhalb der zurückliegenden 30 Tage konsumiert; die Lebenszeitprävalenz habe 38 Pro-
zent betragen. Gleichzeitig sei feststellbar gewesen, dass sich der Anteil der Jugendlichen, die
Cannabis als risikoreich einstuften, von 54 Prozent im Jahr 2013 auf 48 Prozent im Jahr 2015 sta-
tistisch signifikant reduziert habe.

..

nur weil es legal ist erhöht sich ja nicht automatisch die Anzahl derer die es im Straßenverkehr unerlaubt nutzen - bei gleichbleibender Anzahl Konsumenten..

Alienpe. schrieb:vieleicht wird's auch gar nicht so schlimm, wie ich mir ausmale.

Es wird gar nichts passieren. Du bist nur offensichtlich ein Opfer der jahrzehntelangen
"Gras ist böse"-Gehirnwäsche.
Du scheinst dich nicht allzu gut mit der Thematik auszukennen.

Stirnsänger schrieb:Es wird gar nichts passieren. Du bist nur offensichtlich ein Opfer der jahrzehntelangen
"Gras ist böse"-Gehirnwäsche.

wenn man will findet man was, das wird die Opposition so auch rausfinden denke ich mir.

Wenn man z.b. nach 'Colorado Cannabis Jugendliche' googelt findet man Folgendes:

Der Anteil der Suizide mit Cannabisbeteiligung ist in Colorado seit der Legalisierung auf das Doppelte angestiegen. Bei den 10- bis 17-Jährigen liegt der Anteil der Suizide mit Cannabisbeteiligung mit 51 % am höchsten (Rocky Mountain High Intensity Drug Traffic Area Program, 2021).

Quelle:

RayWonders schrieb:Wenn man z.b. nach 'Colorado Cannabis Jugendliche' googelt findet man Folgendes:

wie man allerdings Cannabis bzw.der Legalisierung die Schuld gegen wöllte erschließt sich mir nicht. bei gleichbleibender Anzahl Jugendlicher die kifft und gestiegenen Suizidraten lässt sich das schwer vereinbaren..

aber man weiß ja wie im Wahlkampf Infos verwendet und aufgetuned werden..

RayWonders schrieb:jetzt bin ich verwirrt.. was jetzt nun?

In Colorado erst zurückgegangen nach der Legalisierung. Jetzt gesamt USA weit gestiegen (laut Zeitung)
Da steht nicht ob die Legalisierung dafür verantwortlich ist. Gibt ja auch Bundesstaaten die nicht legalisiert haben.

Aber mit dieser Argumentation dann bitte alles verbieten, Alkohol, Zigaretten, Glücksspiel, Cannabis, Radfahren ohne Helm. Wird ja alles für Jugendliche verharmlost und der mündige Erwachsene hat bitte gegen Kinder zurückzustehen. Kommt mir ein bisschen vor wie ein Nannystaat.

Stirnsänger schrieb:Du scheinst dich nicht allzu gut mit der Thematik auszukennen.

ich sehe mich natürlich nicht als "opfer einer gehirnwäsche"!
:D

wie kommt man denn auf solchen quatsch?

ich lehne diesen scheiss rundweg ab!

und wenn die suizidraten der leute steigt, die den mist einpfeifen (wie oben zu lesen)
erledigt sich das problem ja von selber.

7roses schrieb:Zigaretten, Glücksspiel, Cannabis, Radfahren ohne Helm.

na, geht doch!

man muss nur wollen.

Alienpe. schrieb:ich lehne diesen scheiss rundweg ab!

Lehnst du auch Alkohol rundweg ab?

Alienpe. schrieb:und wenn die suizidraten der leute steigt, die den mist einpfeifen (wie oben zu lesen)

Tut sie nicht, Korrelation ist nicht Kausalität.

Nachdem du ja bisher keine echten Argumente bringen konntest, warum die Legalisierung
ach-so-schrecklich ist, bleibe ich mal bei meiner "Gehirnwäsche"-These.

Stirnsänger schrieb:Lehnst du auch Alkohol rundweg ab?

in der woche: ja!

am WE natürlich nicht!
:D

aber alles andere kommt nicht in frage!

eisernes grundprinzip - und nur bier, nix anderes.

wir werden mal abwarten, wie sich das so alles entwickelt.

Alienpe. schrieb:eisernes grundprinzip - und nur bier, nix anderes.

Beeindruckend wenn man sich selber dauerhaft treu bleibt und seinen Prinzipien.

Nur wieso sollten diese persönlichen Prinzipien auch für alle anderen verbindlich sein?

Alienpe. schrieb:ich lehne diesen scheiss rundweg ab!

Kannst du ja gerne tun. Die Frage ist, woher kommt denn diese Ablehnung? Wohl eher von der jahrzehntelangen Desinformation, die über Cannabis betrieben wurde.
Erstaunlich ist ja, dass du es scheinbar völlig ok findest ein Nervengift zu konsumieren und deinen Körper damit quasi wöchentlich vergiftest.

Alienpe. schrieb:wir werden mal abwarten, wie sich das so alles entwickelt.

Was kann schon groß passieren? Menschen haben schon immer gekifft. Jetzt ist endlich der Besitz und Anbau erlaubt. Es entfällt die Kriminalisierung. Ansonsten wird sich doch nichts ändern. Außer das Cannabis vielleicht in ein paar Jahren nicht mehr so verpönt ist und hier und da nun auch straffrei in der Öffentlichkeit gekifft werden darf.

Alienpe. schrieb:und wenn die suizidraten der leute steigt, die den mist einpfeifen (wie oben zu lesen)
erledigt sich das problem ja von selber.

bei über 4 Millionen Kiffern in Deutschland über die ganzen letzten Jahrzehnte hinweg hätte man da sicher schon was mitbekommen dass Suizide stark zunehmen wenn viele das nehmen..

Hab mal ein Paar Samen bestellt - Balkon mit Südseite, ich bin gespannt.
Die Entkriminalisierung war überfällig. Man braucht keine Angst mehr haben, wegen Lappalien mit der Justiz in Berührung zu kommen, gar negative berufliche Konsequenzen zu erleiden. Legaler Verkauf wäre zwar noch besser, gerade für Gelegenheitskonsumenten oder wenn man mal nur probieren möchte. Denn der Aufwand ist dann doch enorm. Und Social Clubs lohnen sich finanziell ja auch nur für Dauerkonsumenten.

Aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. :)

Ilian schrieb:Legaler Verkauf wäre zwar noch besser, gerade für Gelegenheitskonsumenten oder wenn man mal nur probieren möchte.

Immerhin ist es jetzt wesentlich einfacher Cannabis auf Rezept zu bekommen, durch Wegfall BtM. Das hatte der Anwalt auch in dem hier vor kurzem verlinkten Video gesagt.
Nun steht es in der gelben Liste und man kann bei entsprechenden Beschwerden ein Privatrezept von einem Arzt bekommen. Ich habe aufgrund meiner Beschwerden bereits eins bekommen.

Leppy schrieb:Immerhin ist es jetzt wesentlich einfacher Cannabis auf Rezept zu bekommen, durch Wegfall BtM. Das hatte der Anwalt auch in dem hier vor kurzem verlinkten Video gesagt.
Nun steht es in der gelben Liste und man kann bei entsprechenden Beschwerden ein Privatrezept von einem Arzt bekommen. Ich habe aufgrund meiner Beschwerden bereits eins bekommen.

Wenn man nen entsprechenden Arzt an der Hand hat bzw. Kontakte hat ist das natürlich auch ein gewisser Workaround - der ergibt sich aber wahrscheinlich auch nur für einen Bruchteil der Bevölkerung. Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass medizinisches Cannabis dann nochmal nen extra-Aufschlag kostet.
Ich bleibe vorerst mal bei den Samen - das hat vielleicht auch einfach noch diese Hobbykomponente mit dabei, die mich dann auch etwas anzieht. Wie wenn man sein eigenes Bier braut - nur einfacher. :D

Alienpe. schrieb:eisernes grundprinzip - und nur bier, nix anderes.

Wenn man es genau nimmt, ist auch jeder Biertrinker ein Hanf Konsument.

Hopfen (Humulus) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae).

Quelle: Wikipedia: Hopfen

7roses schrieb:Ja, oder was ist in Thailand bei einer vollständigen unregulierten Legalisierung schlimmes passiert außer das überall Geschäfte eröffnet wurden? Der einzige Grund das es dort wieder Ende des Jahres verboten wird ist, dass eine konservative Regierung übernommen hat.

@7roses
Ich habe über Thailand heute einen Radiobericht gehört.
Das ist da aus dem Ruder gelaufen. Einige Bars und andee Geschäte haben das Zeug überall reingemacht:
In Trinkwasser, Getränke, Speisen etc.

Wer zu oft konsumiert, kann sich schädigen. Wenn zu viele Menschen (junge Menschen) durchknallen, muss die Bremse gezogen werden.
Ich kannte 2, die sich geschädigt haben. Das renkt sich nicht mehr ein.

Ilian schrieb:Hab mal ein Paar Samen bestellt - Balkon mit Südseite, ich bin gespannt.

@Ilian
Ich auch.
Ein Experiment. Das Zimmer ist abschließbar.
Südseite, breites Fensterbrett. Meine Werkstatt

Ilian schrieb:der ergibt sich aber wahrscheinlich auch nur für einen Bruchteil der Bevölkerung

Dem würde ich aufgrund der freien Ärztewahl widersprechen. Vorher haben viele Ärzte Probleme befürchtet , da BtM Rezepte Hürden mit sich brachten.

Ilian schrieb:medizinisches Cannabis dann nochmal nen extra-Aufschlag kostet.

Auch nicht richtig. Schau dich mal in den Apotheken um.

peekaboo schrieb:Wenn man es genau nimmt, ist auch jeder Biertrinker ein Hanf Konsument.

gut! Hopfen ist mit Hanf verwandt! endlich sagt's mal einer!
:D

dann nehme ich alles zurück!

ich bin dann doch ein opfer - wo kann ich ansprüche geltend machen?

jahrzehnte irregeleitet...

@Alienpe.

Ansprüche kannste leider keine geltend machen. Aber die jahrzehntelange Irreleitung, kann vielleicht im nächstgelegenen Cannabis Social Club wieder hingebogen werden. :kiff: :P: