Legalisierung von Cannabis

7roses schrieb:Warum nicht? 1Gramm auf dem Schwarzmarkt 8-10€. Eigenanbau für 50g einmalige Kosten 200€ + 30€ Strom pro Grow
Aufwand mehr als überschaubar. Sind alle Kiffer wohlhabend oder können nicht rechnen?

Ich kann mir vorstellen, dass viele schlicht gar keine Lust dazu haben selbst anzubauen. Geht ja auch nicht immer so einfach. Manche haben vielleicht auch Kinder im Haushalt. Andere wiederum keinen grünen Daumen, wo selbst Kakteen eingehen.
Dazu eben auch die Anschaffungskosten für das Equipment.

Ist wie mit McD oder BK. Alle wissen das es viel zu teuer ist und die Qualität auch nicht die Beste. Aber daheim weit günstiger selbst Burger und co. zubereiten, da feht es vielen an Lust und Können.

Ich denke zwar, dass dem Schwarzmarkt schon ein beträchtlicher Teil der Kundschaft wegbrechen könnte, vorallem wenn das mit den Social Clubs mal richtig angelaufen ist. Aber den Schwarzmakt wirklich nachhaltig schädigen, wird wohl nur mit legalen Verkaufsstellen funktionieren. Viele Menschen sind einfach bequem oder wollen ihre Zeit anders verbringen, als mit der Aufzucht und Ernte von Cannabis, ob jetzt daheim oder in einer Anbauvereinigung. Da ist der Weg zum Dealer der bequemere, auch wenn es mehr kostet.
Hoffen wir mal, die legalen Verkaufsstellen werden zeitnah getestet und flächendeckend eingeführt. Denn nur damit lässt sich m.M.n. wirklich der Jugendschutz verbessern und der Schwarzmarkt bekämpfen.

frauZimt schrieb:Ich mag das entspannte Gefühl. Hab selten konsumiert und bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht

Ich konsumiere oft und habe durchaus auch schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Aber die waren dann jeweils mein Fehler.

frauZimt schrieb:Alkohol....
Ich mag den Geschmack von Rum und einges andere Alkoholische.
Aber ich hasse geradezu die Nebenwirkungen.

Exakt genau so geht mir das mittlerweile auch mit Alkohol.
In meinen 20ern war ich durchaus Anwärter für das Olympia Team der Säufer, aber mittlerweile mag ich nicht mal mehr den kleinsten spürbaren Effekt von Alkohol.
Einen Alkoholrausch finde ich mittlerweile völlig unangenehm - hatte ich auch seit 17 Jahren nicht mehr.

7roses schrieb:Sind alle Kiffer wohlhabend oder können nicht rechnen?

Ziemlich naive Frage, wie ich finde...
Eher nicht, aber manche werden gar keine Möglichkeit haben sich Pflanzen hin zu stellen, oder sie haben schlicht keine Lust zu gärtnern, sie haben Kinder im Haushalt usw. usf.
Und die Leute, die ich kenne, die kiffen, würden sich nie einem social Club anschließen, weil sie sich nicht diesbezüglich registrieren lassen wollen. Das mag zwar völlig paranoid sein, aber so ticken die (wir) eben und deshalb kommen auch die Clubs nicht in Frage.

Groucho schrieb:würden sich nie einem social Club anschließen, weil sie sich nicht diesbezüglich registrieren lassen wollen. .

Kann ich absolut nicht nachvollziehen, denkst Du wirklich die Mehrheit hat solche Paranoia? Wird sich sicher legen wenn die erstmal etabliert sind. Bezüglich keiner Möglichkeit, eine Growbox kann man sich auch unaufällig in einen abschließbaren Schrank bauen dann bekommen es die Kinder nicht mal mit.

7roses schrieb:eine Growbox kann man sich auch unaufällig in einen abschließbaren Schrank bauen dann bekommen es die Kinder nicht mal mit.

Viele haben für sowas gar keinen Platz in der Wohnung.
Oder es gibt Probleme die Abluft zu installieren etc pp.

Ja sorry, dann hoffe ich auch, dass Leute die es nicht schaffen eine mini Growbox einzurichten und gleichzeitig auch nicht in einen Club wollen und stattdessen weiter beim Dealer aus der OK kaufen mit aller Härte verfolgt werden. Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten bekommen wer die aus Umständlichkeit nicht nutzen möchte und lieber Kriminelle füttert hat keine Sympathie verdient.

Macht sich der Käufer jetzt eigentlich noch strafbar wenn er beim Kauf vom Dealer beobachtet wird?

7roses schrieb:a sorry, dann hoffe ich auch, dass Leute die es nicht schaffen eine mini Growbox einzurichten und gleichzeitig auch nicht in einen Club wollen und stattdessen weiter beim Dealer aus der OK kaufen mit aller Härte verfolgt werden.

Ja so kann man natürlich auch rumsödern, statt sich auf die Argumente einzulassen. :D

Groucho schrieb:Und die Leute, die ich kenne, die kiffen, würden sich nie einem social Club anschließen, weil sie sich nicht diesbezüglich registrieren lassen wollen. Das mag zwar völlig paranoid sein, aber so ticken die (wir) eben und deshalb kommen auch die Clubs nicht in Frage.

@Groucho

Finde ich nicht paranoid.
Ich vergleiche das mal mit FKK.
Die Menschen, die FKK praktizieren und sich in Clubs zusammenfinden haben ja auch
immer ein Sendungsbewusstsein:
Das ist unsere Kultur. Nacktheit ist das Natürlichste auf der Welt etc.

Und so kommen mir auch die Vertreter der Clubs vor, die "Lasst das Hanf frei"-Vorkämpfer und auch einige, die hier posten:

Endlich ist es so weit! Ein Naturprodukt. Jeder hat ein Recht auf Rausch.

Wer diese Botschaft in die Welt senden will, geht in die Clubs und ist glücklich.
Finde ich auch gut., aber ich bin keine Senderin.
Ich will mich nicht öffentlich oiten, sondern privat machen, was ich mache.

Bin auch lieber zu Hause nackt.

@frauZimt

Die Mitgliedschaft ist doch nicht öffentlich. Und wenn du niemanden davon erzählst, würde auch keiner erfahren dass du in einem solchen Club angemeldet bist. Ich sehe da jetzt keine Sender, die einfach nur in irgendwelchen Clubs angemeldet sind. Weder beim FKK noch bei Cannabis.
Vielleicht mag es diverse Lautsprecher geben, die ihre Clubs bewerben, aber damit hast doch als einfaches Mitglied nichts zu tun.

Theoretisch denke ich haben eventuell manche Angst das die Union das Hanf wieder verbietet und gleichzeitig die Social Club Mitgliederlisten weiter an die Führerscheinstelle reicht, halte ich aber für ein komplett unrealistisches Szenario.

7roses schrieb:Theoretisch denke ich haben eventuell manche Angst das die Union das Hanf wieder verbietet

Ach was, das ist doch Quatsch und das wissen die auch genau.
Dazu müssten sie
a)
wirklich triftige Gründe aufweisen können

b)
eine entsprechende Mehrheit hinter sich vereinen

Außerdem hätte da

c)
das Bundesverfassungsgericht ein Wörtcgen mitzureden.

7roses schrieb:Theoretisch denke ich haben eventuell manche Angst das die Union das Hanf wieder verbietet

Das werden sie anstreben.
Bin auf den nächsten Bundestagswahlkampf von CDU/CSU gespannt.

Ich weiss nicht ob eine Pflanze die Welt verändern kann und wenn doch glaube ich kann es nur Cannabis sein....

In Australien ist es Wissenschaftlern gelungen das Zellwachstum von Hautkrebs mit Hilfe von Cannabis Extrakt zu stoppen.

Australische Forscher sind auf einen vielversprechenden Ansatz im Kampf gegen Hautkrebs gestoßen - Cannabis. Sie haben entdeckt, dass PHEC-66, ein spezieller Extrakt der Hanfpflanze, die Fähigkeit besitzt, das Krebszellwachstum im Labor zu unterbinden.

https://www.focus.de/gesundheit/arzt-klinik/erste-tests-in-australien-zeigen-cannabis-extrakt-kann-wachstum-von-toedlichen-krebszellen-stoppen_id_259816348.html

Spoiler

7roses schrieb:Ja sorry, dann hoffe ich auch, dass Leute die es nicht schaffen eine mini Growbox einzurichten und gleichzeitig auch nicht in einen Club wollen und stattdessen weiter beim Dealer aus der OK kaufen mit aller Härte verfolgt werden. Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten bekommen wer die aus Umständlichkeit nicht nutzen möchte und lieber Kriminelle füttert hat keine Sympathie verdient.

Xddddd.
Ja steck die dann gleich ins Zuchthaus.
Wie man da gleich wieder so eskalieren kann.
Ja diese schlimmsten aller schlimmen Hascher.
Ne danke.
Ich frag mich auch was diese Registrierung denn bezwecken soll.
Einfach Lizenzen an Fachgeschäfte vergeben und das würde auch laufen.

7roses schrieb:halte ich aber für ein komplett unrealistisches Szenario.

Wenn ich in Coronazeiten eines gelernt habe....nein.
Geht alles und traue ich ohne weiteres zu.

7roses schrieb:Der Weg in eine progressive Zukunft

na, vielen dank auch für diese "progressive zukunft"!

lange nicht so gelacht...

Alienpe. schrieb:na, vielen dank auch für diese "progressive zukunft"!

wie lange ist es denn schon in den USA legalisiert in einigen Staaten und was sind dort nachweisbar für negative Folgen eingetreten?

in Kalifornien wurde es 2018 legalisiert für den Freizeitgebrauch. wenn es wirklich so negative Folgen hätte dann hätte wohl Ohio in 2023 nicht nachgezogen?

Am Dienstag haben sich die Wählerinnen und Wähler in Ohio für die Legalisierung von Cannabis zu Freizeitzwecken ausgesprochen. Damit ist Ohio bereits der 24. Bundesstaat in den USA, der den Freizeitkonsum von Cannabis ab 21 Jahren gestattet, wie CNN in einer Übersicht zeigt. Das Gesetz tritt voraussichtlich 30 Tage nach der Wahl in Kraft.

Quelle: https://www.rnd.de/panorama/cannabislegalisierung-in-den-usa-bundesstaat-fuer-bundesstaat-erlaubt-das-kiffen-VHNBLCM3AFC2LK4EVRERBHHVQU.html

RayWonders schrieb:wie lange ist es denn schon in den USA legalisiert in einigen Staaten und was sind dort nachweisbar für negative Folgen eingetreten?

Ja, oder was ist in Thailand bei einer vollständigen unregulierten Legalisierung schlimmes passiert außer das überall Geschäfte eröffnet wurden? Der einzige Grund das es dort wieder Ende des Jahres verboten wird ist, dass eine konservative Regierung übernommen hat.

Alienpe. schrieb:na, vielen dank auch für diese "progressive zukunft"!

Lieber Gesetze an die gegenwärtige Realität anpassen um damit für die Zukunft Fit zu sein, als in einem alten Gedankenkonstrukt zu leben, welches so gar nicht existiert.

RayWonders schrieb:wie lange ist es denn schon in den USA legalisiert in einigen Staaten

in Colorado ist es sogar schon mehr als 10 Jahre legal. da müsste man doch längst wissen wenn es negative Folgen hat?

Vor zehn Jahren erlaubte Colorado als erster US-Bundesstaat den Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis. Seitdem hat sich in den USA ein Flickenteppich an Gesetzen entwickelt. Im Rocky-Mountain-Staat wurde die Legalisierung zur Erfolgsgeschichte – auch für einen Mann, dessen Leben eine komplett andere Richtung hätte nehmen können.

Quelle: https://rp-online.de/politik/ausland/marihuana-in-den-usa-wie-colorado-zum-vorreiter-der-cannabis-legalisierung-wurde_aid-74374033

was stimmt denn nun eigentlich - gibt es mehr oder weniger Jugendliche in Colorado die kiffen?

der Artikel hier als Zusammenfassung nach 10 Jahren legales Gras in Colorado spricht von mehr:

Mehr Konsum bei Jugendlichen, mehr Steuern als erwartet

Aber: laut mehrere Studien hat sich in den USA insgesamt die Zahl der Jugendlichen erhöht, die Cannabis konsumieren. Das ist deswegen bedenklich, weil Wissenschaftler eindringlich vor den Folgen für das Gehirn von Heranwachsenden warnen. Sie haben außerdem ein erhöhtes Suchtrisiko und können Psychosen entwickeln.

Quelle: https://www.schwaebische.de/politik/zwischen-euphorie-undnuechternerbetrachtung-30432

und der Hanfverband vermeldet:

Die Legalisierung in Colorado hat zu einem statistisch signifikanten Rückgang des Konsums unter Teenagern geführt. Laut der der jüngsten US-weiten Umfrage zu Drogenkonsum und Gesundheit (NSDUH) ist die 30-Tage-Prävalenz des Cannabiskonsums unter Colorados Teenagern im Alter von 12 bis 17 Jahren seit 2014 um fast 20 Prozentpunkte gesunken. Das ist die niedrigste 30-Tage-Prävalenz in Colorado seit 2008. Auch beim Alkohol-, Tabak- und Heroinkonsum unter Jugendlichen zwischen 12 und 17 kann Colorado laut der landesweiten Umfrage einen starken Rückgang verzeichnen.

Quelle: https://hanfverband.de/colorados-jugendliche-kiffen-seit-der-legalisierung-immer-weniger

jetzt bin ich verwirrt.. was jetzt nun?

RayWonders schrieb:jetzt bin ich verwirrt.. was jetzt nun?

Die Schwäbische schreibt leider nicht um welche Studien es sich handeln soll. Und schreibt einfach "in den USA".
Der Hanfverband hingegen beruft sich auf eine konkrete Umfrage in Colorado mit einem Link zum Original.
Es kann beides stimmen, aber nachprüfen lässt sich die Aussage der Schwäbischen so zumindest nicht.