Legalisierung von Cannabis

Abahatschi schrieb:Im Falle des Falles, soll man Euch auch so pauschal vorverurteilen oder wünscht ihr ein möglichst objektiven Verfahren?

Bisserl heißer gegessen als gekocht, was? Brauchst jetzt ned auszucken, weil ein User Bayern nicht mag :'D
0,2g ist halt wirklich lächerlich, vor allem dir als Kostenfreak müsste doch einleuchten, dass da der Aufwand in keiner Relation zum Vergehen steht. Meinetwegen Strafbefehl raus und gut is, wenn man unbedingt die harte Gangart markieren muss.

Und nur um das nochmal klarzustellen: Ich habe nichts gegen bayerische BürgerInnen an sich, sondern lediglich gegen bayerische (drogen)politische Strukturen und den sich daraus ergebenden, stocksteifen Konservatismus in manchen Gegenden dort.

univerzal schrieb:Kostenfreak

Deswegen weiss ich zB dass Justizkosten/Prozesskosten an sich nicht kostendeckend sind.

univerzal schrieb:0,2g ist halt wirklich lächerlich

Als Einzelfall, ja. Ich behaupte wir kennen nicht die ganze Geschichte.

univerzal schrieb:Brauchst jetzt ned auszucken, weil ein User Bayern nicht mag :'D

Lol, wenn es darum geht bin ich sicher dass er nicht mal durchfährt, also da ist alles in bester Ordnung.

@Abahatschi
Im Artikel steht doch alles zu den Vorstrafen der Frau:

Seine Mandantin sei zwar in der Vergangenheit schon einmal wegen Drogen zu einer Haftstrafe verurteilt worden, aber "das war schon vor 20 Jahren. Das kann nicht der Grund für ein solches Agieren der Justiz sein", so Schulte.

Wegen 0,2 Gramm Cannabis so vorzugehen "entzieht sich jeglicher rationaler Argumentation". Auch wenn seine Mandantin, Nicola O., zuletzt wegen Missbrauchs von Notrufen zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.

Quelle: tag24.de

Da halte ich

60 Tagessätze zu je 15 EUR bei 403€ monatlichem Einkommen

doch immer noch für arg überzogen, trotz minimaler krimineller Vorgeschichten.

unkultiviert schrieb:gegen bayerische (drogen)politische Strukturen

Bayern hatte mal die meisten Drogentoten, was erwartest Du? Die Zahlen sinken sehr stark, also passt das.

Abahatschi schrieb:Bayern hatte mal die meisten Drogentoten, was erwartest Du?

Woran könnte das liegen, mit den Drogentoten? Vielleicht, weil Suchtkranke nicht an reinen Stoff kommen dürfen und von Justiz und Polizei behandelt werden wie Vieh?

@Abahatschi

Was haben denn Drogentote mit Cannabis zu tun? :D

unkultiviert schrieb:60 Tagessätze zu je 15 EUR bei 403€ monatlichem Einkommen

Normale Strafe finde ich.

Bone02943 schrieb:Was haben denn Drogentote mit Cannabis zu tun? :D

Der User sprach von Drogenpolitik.

unkultiviert schrieb:Vielleicht, weil Suchtkranke nicht an reinen Stoff kommen dürfen

Da hast Du recht, es müsste alles in bester Qualität und unbegrenzter Menge vom Amt gestellt werden.🙄

unkultiviert schrieb:und von Justiz und Polizei behandelt werden wie Vieh?

Und dieses Märchen kam auf KiKa wann?

Abahatschi schrieb:Da hast Du recht, es müsste alles in bester Qualität und unbegrenzter Menge vom Amt gestellt werden.🙄

Absolut, und dann von Ärzten ausgehändigt an Suchtkranke (z.B. in sog. "Fixerstübli", wie es in der Schweiz heißt)! Was wäre denn die vernünftige Alternative? Sie alle an Streckstoffen verrecken und sich gegenseitig für unreinen Suchtstoff abstechen lassen?

@Abahatschi

Wobei Bayern aber auch beim Thema Cannabis seit Jahren eine recht extreme Haltung fährt, die einfach nur lächerlich ist.

Abahatschi schrieb:Da hast Du recht, es müsste alles in bester Qualität und unbegrenzter Menge vom Amt gestellt werden.🙄

Es wäre doch besser wenn jemand vernünftigen Stoff kaufen kann, ohne diese ganzen Streckmittel.

Auch bei Cannabis gibt es durch eine Legalisierung ja die Vorteile, dass Kunden auch wirklich wissen was sie da kaufen. Was auf dem illegalen Markt so kaum vorhanden sein dürfte.

unkultiviert schrieb:Absolut, und dann von Ärzten ausgehändigt an Suchtkranke (z.B. in sog. "Fixerstübli", wie es in der Schweiz heißt)!

Auch da gebe ich Dir, ich frage mich nur wie die Süchtigen das bezahlen wollen. Qualität und Verfügbarkeit sowie Ärtze kosten schon was.

unkultiviert schrieb:Was wäre denn die vernünftige Alternative?

Keinen Stoff nehmen. Drogen sind für ein normales Leben nicht notwendig.

unkultiviert schrieb:Sie alle an Streckstoffen verrecken und sich gegenseitig für unreinen Suchtstoff abstechen lassen?

Keine Drogen…siehst, das hilft in so viel Punkten!

Abahatschi schrieb:Deswegen weiss ich zB dass Justizkosten/Prozesskosten an sich nicht kostendeckend sind.

Mir gehts weniger um die Kostendeckung, sondern mehr um völlig überflüssige Prozesse, die man vorherein absehbar vermeiden kann. Der Fall mit der Frau ist vielleicht aktuell, er ist aber vor allem exemplarisch und stellvertretend für viele andere vermeidbare Verhandlungen, die mit einer Legalisierung erledigt wären. Und Kapazitäten freigibt, sehr wünschenswert bei einer überlasteten Justiz und Polizei.

Abahatschi schrieb:Als Einzelfall, ja. Ich behaupte wir kennen nicht die ganze Geschichte.

Joa, Gefahr im Verzug, das kann alles mögliche bedeuten, von Dopegeruch bis Krawall, und etwas Vorgeschichte gibt es offenbar auch. Trotzdem alles sehr dürftig, wenn sich die Anklage letztlich auf ein paar Reiskörnchen Besitz beschränkt.

Abahatschi schrieb:also da ist alles in bester Ordnung

Sicher und weißblau strahlt der Himmel. Guad, heid ned, aber sonst immer :D

Abahatschi schrieb:Keinen Stoff nehmen. Drogen sind für ein normales Leben nicht notwendig.

Die Realität zeigt genau das Gegenteil.

Abahatschi schrieb:Auch da gebe ich Dir, ich frage mich nur wie die Süchtigen das bezahlen wollen. Qualität und Verfügbarkeit sowie Ärtze kosten schon was.

Dafür haben wir Krankenkassen und ein Gesundheitssystem.

Abahatschi schrieb:Keinen Stoff nehmen. Drogen sind für ein normales Leben nicht notwendig.

Das ist unrealistisch. Nur weil du das so siehst, werden die Menschen nicht aufhören, Drogen zu konsumieren.

Abahatschi schrieb:Keine Drogen…siehst, das hilft in so viel Punkten!

Wie ich eben erläuterte: Ein seit Jahrhunderten gescheitertes Projekt, diese Prohibition. Völlig an der Realität vorbei. Stichwort Alkohol.

Bone02943 schrieb:Kunden

Kunden? Einigen wir uns auf Konsumenten.

Bone02943 schrieb:Die Realität zeigt genau das Gegenteil.

Also, soll man Drogen nehmen um sich weniger abzustechen?

unkultiviert schrieb:Dafür haben wir Krankenkassen und ein Gesundheitssystem.

Ja klar! Das ist an sich auf Krankheiten und Notfälle ausgerichtet, nicht für Drogen Wellness.
Die Konsumenten müssten das schon selber bezahlen, sind ha Erwachsene die wissen was sie tun.

unkultiviert schrieb:Nur weil du das so siehst, werden die Menschen nicht aufhören, Drogen zu konsumieren.

Es ist eine Empfehlung! Ich bin nämlich der Meinung dass es ohne besser ist. Deine Erzählungen wie schlecht das alles ist bestätigen das doch.

Abahatschi schrieb:Ja klar! Das ist an sich auf Krankheiten und Notfälle ausgerichtet, nicht für Drogen Wellness.

Es geht aber nicht um "Drogen Wellness" sondern um die Realität, harte Drogennotfälle, die eben nun einmal entstehen, in einer Leistungsgesellschaft wie unserer. Um Junkos, die jetzt sowieso schon in dunklen Gassen liegen und vor sich hin vegetieren aufgrund der Umstände und ihrer psychischen Probleme/Belastungen. Um Menschen, die keine andere Möglichkeit der Flucht gefunden haben, als den Rausch. Das nennst du "Wellness"? Zynisch!

Abahatschi schrieb:Es ist eine Empfehlung! Ich bin nämlich der Meinung dass es ohne besser ist. Deine Erzählungen wie schlecht das alles ist bestätigen das doch.

Die Empfehlung bringt aber nichts, wenn sie grob an der Realität vorbeischrammt.

Bone02943 schrieb:Die Realität zeigt genau das Gegenteil.

Grundsätzlich hat er recht, aber das tut auch die Debatte lostreten was er denn genau darunter versteht und definiert.
Wortwörtlich genommen braucht kein normaler Mensch braucht sicherlich keine einzige Droge, weder Alkohol, noch Koffein, noch Cannabis, noch Kokain und co.
Auch Medikamente sind für einen "Normalo" nicht notwendig. Doch dann stellt sich die Frage wo man die Grenze zieht wer normal ist und wer nicht, was ist jemand der nicht normal ist? Etwas zu brauchen setzt voraus, dass man ohne dem nicht leben kann oder süchtig danach ist, oder beides. Und selbst dann ist fraglich ob man von "brauchen" reden kann oder muss.

univerzal schrieb:sondern mehr um völlig überflüssige Prozesse, die man vorherein absehbar vermeiden kann.

Da gehe ich nicht konform - die Justiz kann in manchen Fällen nicht inaktiv bleiben…egal wie unsinnig das in der Tat ist.
Wenn dann ist hier der Politik einen Vorwurf zu machen…aber die Ampel steht da aufm Schlauch.

Meine Meinung: zuerst Gesetze ändern, vielleicht gibt es sogar Amnestie für Fälle unter X Gramm die noch in Bearbeitung sind.

Abahatschi schrieb:Kunden? Einigen wir uns auf Konsumenten.

Kommt drauf an. Wenn ich in einen Weed-Shop gehe und mir dort etwas zum kiffen kaufe, dann bin ich auch ein Kunde, wie im Schuhladen nebenan.

Abahatschi schrieb:Also, soll man Drogen nehmen um sich weniger abzustechen?

Wer spricht denn was von Abstechen? Es geht mir darum, dass in allen Zeiten, seit dem es Menschen gibt, auch Drogen konsumiert wurden. Selbst im Tierreich konsumieren einige Arten aufputschende und süchtig machende Stoffe.
Es liegt scheinbar in der Natur der Lebewesen, zumindest aber auch im Menschen, sich hin und wieder berauschen zu wollen.

@Infidel

Wie gechrieben, die Realität zeigt einfach, dass sehr viele Menschen und selbst andere Lebewesen Drogen zu sich nehmen. Und jedes Verbot ist doch bisher gescheitert, denn die Menschen konsumieren dann einfach illegal.

unkultiviert schrieb:die Realität, harte Drogennotfälle, die eben nun einmal entstehen, in einer Leistungsgesellschaft wie unserer.

Was kommt auf dieser Schiene noch, arbeitsfrei für alle?
Wer finanziert dann noch deine Krankenkassen und Gesundheitssystem?

unkultiviert schrieb:Die Empfehlung bringt aber nichts, wenn sie grob an der Realität vorbeischrammt.

Ich finde die Empfehlung keine Drogen zu nehmen als goldrichtig. Wenn man schon Probleme hat, sollte man sich keine neue dazu holen.