Echooo schrieb:Es wird nicht passieren. Macht Euch darauf keine Hoffnung.
Zunächst einmal – so als Zweckpessimist – bin ich grundsätzlich immer dafür, sich keine Hoffnungen zu machen, schon gleich gar nicht, wenn man es mit Politik zu tun hat. ABER: Hierbei herrschen nun mal in der Öffentlichkeit hohe Erwartungen, dass die da irgendwas machen, dem kommen sie halt nicht mehr aus. Dass sie sich da jetzt etwas bedeckt halten und abwiegeln, ist verständlich, vor allem, weil da was durchgestochen wurde und gleich wieder ein Sturm der Entrüstung losbrach. Das haben sie ja nicht so gern, wie wir inzwischen wissen. Man kann aber wohl eher davon ausgehen, dass es weniger darum geht, ob, sondern mehr darum, wie und zu welchen Bedingungen. Ob nun tatsächlich die Shops kommen oder man doch irgendeine Apothekenlösung macht, z. B. so, wie es vor Ewigkeiten mal in Schleswig-Holstein angedacht war. Ob Eigenanbau erlaubt wird oder nicht etc.
Gerade dem Eigenanbau würde ich allerdings keine allzu großen Chancen einräumen. Dies würde ja dem Effekt, Steuereinnahmen zu generieren und auch der Kontrolle zuwiderlaufen. Das wäre vergleichbar mit dem Schwarzbrennen im Alkoholbereich. Da wird es letztendlich wohl eher restriktiv zugehen.
Eine Liberalisierung in welcher Form auch immer in der Cannabisfrage ist aber dennoch mehr als wahrscheinlich, sollte sich diese Regierungskoalition formieren, auch wenn ein vorläufiges Papier einer Arbeitsgruppe sicherlich noch kein endgültiger Beschluss ist, das kann uU auch noch modifiziert werden.
Mehr als peinlich sind allerdings die Reaktionen aus den Reihen des Wahlverlierers. Da werden selbstverständlich wieder die ollen Kamellen mit der Einstiegsdroge aufgetischt und der Standard mit irgendwelchen anderen Problemen darf natürlich auch nicht fehlen, v. a. dann, wenn einem gar nichts anderes mehr einfällt. Und zu der noch amtierenden Drogenbeauftragten, deren Namen sich besser niemand merkt, ist glaube ich ohnehin jeder inhaltliche Kommentar Verschwendung. Übrigens halte ich Brokkoli für deutlich gefährlicher als Cannabis, denn davon muss ich immer fürchterlich furzen, was sowohl für mich selbst als auch für mein Umfeld ein erhebliches Problem darstellen kann, das sollte man bloß nicht verharmlosen.