Legalisierung von Cannabis

Bone02943 schrieb:Wem Jugendschutz und Kinder wichtig sind, sollte sich für eine Legalisierung stark machen. Denn ohne Legalisierung, gibt es auch keinen vernünftigen Jugendschutz. Diesen übernehmen dann die Verkäufer im Park.

Dem widerspreche ich, sowohl im ersten als auch im zweiten Satz. Mir sind der Jugendschutz und die Kinder wichtig und trotzdem habe ich kein Interesse daran mich für die Legalisierung stark zu machen. Legalisierung ist nur potenziell ein Weg für einen effektiven Jugendschutz, aber nicht der alleinige.

@Infidel

Da die Verbotspolitik aber auch zu nichts führt, halte ich den Weg der Legalisierung immerhin für deutlich vielversprechender.

Bone02943 schrieb:Da die Verbotspolitik aber auch zu nichts führt

Ich denke die Verbotspolitik wird von Liberalismus gehindert bzw. gebremst und man tut nicht die Möglichkeiten ausschöpfen. Reformen sind auch bei Verbotspolitik möglich, nicht nur Reformen in Richtung Legalisierung.

Letztendlich geht es ob man es zugeben mag oder nicht vor allem auch um eigene und politische und strategische Interessen und nicht nur darum, dass man es den anderen leichter machen will, Jugendliche schützen will, Leute vor Drogen schützen will, usw. und das gilt sowohl für Skeptiker und Gegner der Legalisierung als auch für Befürworter und Konsumenten.

Infidel schrieb:Ich denke die Verbotspolitik wird von Liberalismus gehindert bzw. gebremst und man tut nicht die Möglichkeiten ausschöpfen. Reformen sind auch bei Verbotspolitik möglich, nicht nur Reformen in Richtung Legalisierung.

Also härtere Strafen für Händler wie für Konsumenten dürften nichts daran ändern, dass weiter gekifft wird. Und überall kann auch die Polizei und der Zoll nicht sein.
Auch die totale Verteufelung von Cannabis hat die Menschen nicht davon abgehalten auf Cannabis zu verzichten.
Was soll denn da noch unternommen werden?

Realistisch ist, egal was da noch unternommen werden würde, die Menschen, die kiffen wollen, würden trotzdem kiffen.

Infidel schrieb:Das sagen die Studien und der Bericht selbst lol.

Dann dürfte es dir nicht schwer fallen, das zu zitieren.

Seidenraupe schrieb:wie haltet ihr das mit Kiffen und Arbeiten?

Was für ne Frage :D

Ich lass an der Stelle kurz die Hosen runter: abgeschlossene Ausbildung, abgeschlossenes Studium, seit fast neun Jahren geschätzte Mitarbeiterin beim selben Arbeitgeber, nicht einen Tag arbeitslos und ich hol mir auch keinen gelben Schein, weil ich lieber kiffen will. ^^

Für mich gibt es aber wichtigere Dinge als arbeiten oder kiffen. Arbeit ist wichtig, keine Frage, sollte aber nicht an erster Stelle stehen.

Dass man nicht vor der Arbeit, geschweige denn an der Arbeit kifft, sollte selbstverständlich sein, genauso, wie es auch für Alkohol gilt.

Pony2.4 schrieb:Dass man nicht vor der Arbeit, geschweige denn an der Arbeit kifft, sollte selbstverständlich sein, genauso, wie es auch für Alkohol gilt.

Ganz genau... Für mich würde sich da auch nichts ändern.

Luckli schrieb:Ganz genau... Für mich würde sich da auch nichts ändern.

Pah, bedauerliche Einzelfälle! Wie jeder weiss, ist der kiffende Mitbürger an sich träge und faul und liegt seinem Arbeitgeber nur auf der Tasche, wenn er überhaupt einen Job hat, der Hippie, der!

*It is known!*
*It is KNOWN!*

ALLE Kiffer, die ich persönlich kenne, haben Vollzeitjobs, ein normales Sozialleben und manche auch Partner und Kind. Ich bin gerade als einziger -coronabedingt- ohne Arbeit, lege aber auch im November wieder los (Gastronomie).
Man könnte glauben, @Abahatschi, @Seidenraupe und co. leben in einem Paralleluniversum.

sidnew schrieb:Man könnte glauben, @Abahatschi, @Seidenraupe und co. leben in einem Paralleluniversum.

wieso glaubst du das? Was hat dich zu der Annahme verführt?

sidnew schrieb:ALLE Kiffer, die ich persönlich kenne, haben Vollzeitjobs, ein normales Sozialleben und manche auch Partner und Kind.

Das ist halt leider auch wieder ein Musterbeispiel für einen logischen Fehlschluss... ja, wenn du selbst in einem sozial eingermaßen integrierten Umfeld unterwegs bist, ist das ja auch logisch. So, wie halt ein "Assi" auch nur "Assis" kennt oder der Jäger vermutlich viele andere Jäger... daraus kann man weder in die eine noch in die andere Richtung Aussagen über die Gesamtgesellschaft ableiten.

bgeoweh schrieb:Das ist halt leider auch wieder ein Musterbeispiel für einen logischen Fehlschluss.

Der logische Fehlschluss liegt nicht bei mir. Ich verwette mein rechtes Ei darauf, dass der allergrösste Teil aller Kiffer ein stinknormales Leben führt.
Man darf natürlich gerne das Gegenteil belegen.

sidnew schrieb:Ich verwette mein rechtes Ei darauf, dass der allergrösste Teil aller Kiffer ein stinknormales Leben führt.

Ich werde da nicht gegenhalten. Schon alleine, weil der größte Teil der Kiffer höchstens belanglosen Gelegenheitskonsum betreiben wird, wie halt bei den meisten Rauschmitteln auch. Das Problem sind ja eigentlich überall die paar Prozent, die "hängenbleiben".

@sidnew
Als ehemaliger Diskobesitzer könnte ich Dir viel aus dem Paralleluniversum Drogenkriminalität und Folgen erzählen.
Aber Du willst keine Anekdoten.

@bgeoweh

Das Cannabiskonsum beginnt ja meist in jungen Jahren (14-24 Jahre) und da sind die Studienergebnisse so, dass der sozioökonomische und finanzielle Status der meisten Cannabiskonsumenten als niedrig anzusehen ist. Und das Risiko, von Cannabis abhängig zu werden, ist für Jugendliche und Heranwachsende (14-24 Jahre) mit niedrigem sozioökonomischem Status am höchsten.

bgeoweh schrieb:Ich werde da nicht gegenhalten. Schon alleine, weil der größte Teil der Kiffer höchstens belanglosen Gelegenheitskonsum betreiben wird, wie halt bei den meisten Rauschmitteln auch. Das Problem sind ja eigentlich überall die paar Prozent, die "hängenbleiben".

Und die bleiben auch drauf hängen, wenn es illegal ist. Was den Ist-Zustand darstellt.
Schlimmer noch, sie kommen dadurch nicht selten zusätzlich mit harten Drogen in Kontakt.
Was leider auch eine Folge der Illegalität ist.
Im Supermarkt wurde mir an der Kasse zumindest noch keine Nase angeboten. Und auch Teile wurden mir nicht aufgedrängelt. Dubiose Drogenverkäufer haben aber nicht selten nur Cannabis im Sortiment, sondern einer recht breite Palette an Drogen, auch die harten. Und das ist m.M.n. weit problematischer.

Seegurke schrieb:Und das Risiko, von Cannabis abhängig zu werden, ist für Jugendliche und Heranwachsende (14-24 Jahre) mit niedrigem sozioökonomischem Status am höchsten.

Auch das gilt in selbem Masse für Alkohol.
Noch einmal: Was würde sich daran mit einer Legalisierung zum Negativen ändern?

Bone02943 schrieb:Im Supermarkt wurde mir an der Kasse zumindest noch keine Nase angeboten. Und auch Teile wurden mir nicht aufgedrängelt. Dubiose Drogenverkäufer haben aber nicht selten nur Cannabis im Sortiment, sondern einer recht breite Palette an Drogen, auch die harten. Und das ist m.M.n. weit problematischer.

Wie oft wurden dir in deiner Szene schon Poppers usw. angeboten?

bgeoweh schrieb:Wie oft wurden dir in deiner Szene schon Poppers usw. angeboten?

Wie kommst du jetzt ausgerechnet auf Poppers?
Was genau hat das mit dem Thema zu tun?
Die sind generell, glaube ich, nicht arg verbreitet, aber was genau tut das zur Sache?

@bgeoweh

Du meinst so unter Homosexuellen? Ein mal bisher. Ich kenne auch bisher nur 3 die Poppers probiert haben.
Ich kann dir da aber nicht folgen.

Wenn Cannabis frei verkäuflich ist, dann müssen Konsumenten nicht zwangsläufig in die illegale Drogenszene eintauchen. Da sie Cannabis dann wie geschrieben legal erwerben können. Gänzlich ohne dubiose Drogenverkäufer mit einer ganzen Palette an verschiedenen Drogen im Angebot.

Wer Lust hat mehr auszuprobieren, wird dennoch Mittel und Wege finden. Aber wer einfach nur Cannabis will, dem werden nicht gleich Teile, Nasen oder Pappen angeboten. Zumindest sollte dies in legalen Verkaufsshops nicht so sein.