Infidel schrieb:Du glaubst doch selbst nicht, dass so ein Szenario auch nur zum Thema werden könnte
Weit gefehlt. Auf dieser abgefreakten Welt gab es schon die hanebüchesten Drogenprohibitionen verschiedenster Couleur. Unter Friedrich dem Großen verbot man beispielsweise Kaffee. Absolut unsinnig - ganz klar - und trotzdem gab es das.
Ähnlich wie man heute die Polizei im Bereich "Drogenprävention" instrumentalisiert, um überwiegend unschuldige Kiffer zu jagen, schickte man damals sog. "Kaffeeschnüffler" durch die Lande, die sich Zutritt zu den Wohnungen der des Kaffeekonsums Verdächtigten verschafften, um sie dort im Falle eines Falles des Besitzes des illegalen "Türkentranks" zu überführen. Manchen "Beschuldigten" riss man die Zunge heraus, für ihr "Kaffeevergehen".
Obwohl der bigotte Friedrich selbst (wie unsere heutigen Politiker) heuchelte, lediglich sein Volk vor der Kaffeeabhängigkeit wahren zu wollen, war auch dieses Verbot (wie so einige Drogenverbote) vorwiegend wirtschaftlich motiviert. Nix mit "Der alte Fritz wollte nur seine Bürger vor dem gefährlichen Koffein schützen!".
Friedrich der Große gönnte seinen Untertanen keinen Kaffee. Als Luxusgetränk für Reiche mochte das schwarze Gebräu aus dem Orient ja hingehen. Friedrich trank ihn ja selbst gern. Aber dass der Konsum jetzt immer mehr um sich griff, das hatte große Nachteile. "Ein jeder Bauer und gemeine Mensch gewöhnt sich jetzt zum Kaffee", schimpfte der König und empfahl seinem Volk, bei der gewohnten Biersuppe zu bleiben. Denn die Bierbrauer klagten bereits über drastische Umsatzeinbußen. Außerdem galt es damals als wirtschaftsschädigend, Geld im Ausland auszugeben, um Luxusgüter zu importieren.
Quelle:
Bayerischer RundfunkBevor mir jetzt jemand entgegenschmettern will, dass im Artikel ja auch stünde, dass "der Kaffeekonsum drohte, zur Volkskrankheit zu werden": Das ist mir bewusst, ich lese i.d.R. die Quellen, die ich verlinke. Dafür gibt es meines Wissens nach allerdings keine fundierten Belege. Im Artikel steht auch, dass "Kaffee echtes Suchtpotential hatte". Auch das ist krude ausgedrückt, weil sich das letztlich nie geändert hat. Koffein besitzt bis heute ein enormes Suchtpotential. Kämen wir auf die Idee, deswegen Kaffee oder Tee zu verbieten?