Legalisierung von Cannabis

Bone02943 schrieb:Ich sehe keinen Grund warum eine vernünftige Qualität nicht auch in sog. Coffee-Shops usus sein sollte.

Ich schließe es auch nicht aus, dass auch Coffee Shops qualitativ hochwertige(re) Pflanzen und Substanzen anzubieten haben :D Natürlich unter der Voraussetzung, dass da auch streng geprüft wird, nicht jeder Hansl wenn überhaupt eine "normale" Privatperson eine Lizenz bekommt und idealerweise auch der Staat stark involviert ist am Cannabismarkt.

Bone02943 schrieb:"Cannabis Enthusiasten" haben doch wohl mehr Ahung von dem ganzen Zeug als Apotheker meinste nicht?

Nein, glaube ich nicht. Nicht per se. Wenn die Begeisterung für Cannabis einem Enthusiasten das kritische Denken vernebelt und dieser womöglich auch noch zum Verschwörungstheoretiker wird der davon schwafelt wie Pharmaindustrie aka Pharmamafia das ultimative Böse ist und Cannabis eigentlich harmlos ist wie eine klassische einheimische Heilpflanze oder gar harmloser und die ganzen Studien die kritische Äußerungen über Cannabis parat haben sind von dieser Pharmamafia gesteuert usw. dann hat solch ein Enthusiast ganz sicher nicht mehr Ahnung als ein Apotheker. Jedenfalls und schon gar nicht wenn Cannabis in diesen Apotheken verfügbar ist in der ein oder anderen Form und das Personal schon damit sich zu befassen hat.

In anderen Worten: Enthusiasmus ist nicht gleich kritische, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit etwas, sondern lediglich große, leidenschaftliche Begeisterung für etwas.

Infidel schrieb:Natürlich unter der Voraussetzung, dass da auch streng geprüft wird, nicht jeder Hansl wenn überhaupt eine "normale" Privatperson eine Lizenz bekommt und idealerweise auch der Staat stark involviert ist am Cannabismarkt.

Gehen wir mal als Arbeitshypothese davon aus dass der Verkauf mindestens so stark reguliert wird wie der von Tabak und Alkohol, aber weniger bis maximal gleich streng wie die Abgabe von Apothekenpflichtigem. Wobei man sagen muss, dass da die deutschen gesetzlichen Regelungen auch nicht logisch konsistent sind.

Infidel schrieb:. Wenn die Begeisterung für Cannabis einem Enthusiasten das kritische Denken vernebelt

Sofern bei der Erteilung einer Hanferlaubnis die Zuverlässigkeit als Kriterium herangezogen würde, können ironischerweise vergangene Verurteilungen wegen Drogenbesitz usw. dann das Ausschlusskriterium sein, das zur Versagung der Lizenz führt.

ich betrachte im Übrigen eine Drogensucht / Abhängigkeit als Krankheit.

Seidenraupe schrieb:ich betrachte im Übrigen eine Drogensucht / Abhängigkeit als Krankheit.

Ich wüsste nicht warum dies von Interesse sein sollte.

bgeoweh schrieb:Sofern bei der Erteilung einer Hanferlaubnis die Zuverlässigkeit als Kriterium herangezogen würde, können ironischerweise vergangene Verurteilungen wegen Drogenbesitz usw. dann das Ausschlusskriterium sein, das zur Versagung der Lizenz führt.

Finde ich je nach dem ehrlich gesagt auch vollkommen in Ordnung so, vor allem wenn die letzte Verurteilung nicht lange her ist.
Ich wäre sowieso dafür streng mit der Lizenz und Lizenzvergabe umzugehen und alle Regelungen drum und dran.

@Infidel

Ich denke wir vermischen da etwas. Mir geht es auch um den Anbau und dieser sollte von Leuten betrieben werden, die etwas davon verstehen. Aber auch im Verkauf wäre es wünschenswert, wenn die Verkaufspersonen nicht einzig die Gefahren benennen können wie dann wohl Apotheker, sondern auch die Wirkungsweisen, also welche Sorte was für einen Rausch bringt. Oder wie der Geschmack ist.
Dazu wäre es von Vorteil wenn Konsumutensilien auch vor Ort angeboten werden können und das sehe ich in Apotheken nicht.

Da habe ich dann lieber spezielle Fachgeschäfte, in denen gerne über mögliche gesundheitliche Schäden aufgeklärt werden können, aber vorallem eine kompetente Beratung zu den Produkten erfolgt.

@bgeoweh

Hier etwas wiederzufinden ist echt nicht einfach. Aber in keinem Artikel wurde genau beschrieben, wie sich der Preis zusammengesetzt hat. Ich habe nur noch den ungefähren preis im Kopf und das waren so 4 bis 5 €.

bgeoweh schrieb:Sofern bei der Erteilung einer Hanferlaubnis die Zuverlässigkeit als Kriterium herangezogen würde, können ironischerweise vergangene Verurteilungen wegen Drogenbesitz usw. dann das Ausschlusskriterium sein, das zur Versagung der Lizenz führt.

Verurteilungen wegen Drogenbesitz wären mir dabei ziemlich egal, sofern es sich nicht um große Mengen gehandelt hat. Wenn aber Menschen ausgeschlossen werden, die schon mal an gewerblichen illegalen Handel beteilligt waren, dann wäre dies vollkommen ok.

@Infidel

Mittlerweile brechen ja auch Allerweltsbetriebe wie Bäcker oder Metzger unter den ausufernden Dokumentations- und Buchführungspflichten -und damit Kosten- zusammen, ich halt's daher für unrealistisch wenn in irgendwelchen Modellpapieren dann 5€/g als Gestehungskosten angeführt werden, das geht mMn voll an der zu erwartenden Realität vorbei. Am Billigsten wäre vermutlich eine Abgabe über die Apotheken, weil die viele notwendige Einrichtungen schon haben, und durch das nicht-Hanf-Sortiment natürlich schon am Leben gehalten werden, ich kann mir erstmal nicht vorstellen dass ein reines Hanfgeschäft mit 10-15€/g überlebensfähig sein soll.

Zu den Preisen von Cannabis im Handel in Kanada als Vergleich....

Beitrag von amtraxx (Seite 474)

Edit: Preisangaben in Kanada Dollar

Bone02943 schrieb:Ich denke wir vermischen da etwas. Mir geht es auch um den Anbau und dieser sollte von Leuten betrieben werden, die etwas davon verstehen. Aber auch im Verkauf wäre es wünschenswert, wenn die Verkaufspersonen nicht einzig die Gefahren benennen können wie dann wohl Apotheker, sondern auch die Wirkungsweisen, also welche Sorte was für einen Rausch bringt. Oder wie der Geschmack ist.
Dazu wäre es von Vorteil wenn Konsumutensilien auch vor Ort angeboten werden können und das sehe ich in Apotheken nicht.

Da habe ich dann lieber spezielle Fachgeschäfte, in denen gerne über mögliche gesundheitliche Schäden aufgeklärt werden können, aber vorallem eine kompetente Beratung zu den Produkten erfolgt.

Das Fachgeschäft mit großer Auswahl und Fachberatung ist halt leider betriebswirtschaftlich das schlechteste Modell: große Auswahl impliziert verhältnismäßig lange Durchlaufzeiten für die Mehrzahl der Posten und damit eine hohe Kapitalbindung, was teuer ist, eine kompetente Beratung erzeugt einen niedrigen Kundendurchsatz bei hohen Personalkosten. Damit wirst du am Ende bei Kalkulationsätzen ankommen wie sie in der Gastronomie üblich sind, wo man sagt dass ein Gericht zwichen dem 3- und dem 7-fachen des eingesetzten Warenwertes kosten muss, damit es wirtschaftlich tragfähig ist. Selbst bei den angegebenen 5€/g kommst du damit irgendwo zwischen 15 und 35€ raus, damit liegst du in der Nähe der Preise für Apotheken-Cannabis bis hin zum Anderhalbfachen.

Je nachdem welche Vertriebsmodelle erlaubt sind hast du natürlich noch die ganzen anderen Probleme die Fachgeschäfte allgemein haben: Kunden, die sich beraten lassen aber dann im Internet kaufen, hohe Ladenmieten, die Problematik mit Öffnungszeiten, Kosten für Energie, Versicherungen usw.

Bone02943 schrieb:Ich denke wir vermischen da etwas. Mir geht es auch um den Anbau und dieser sollte von Leuten betrieben werden, die etwas davon verstehen. Aber auch im Verkauf wäre es wünschenswert, wenn die Verkaufspersonen nicht einzig die Gefahren benennen können wie dann wohl Apotheker, sondern auch die Wirkungsweisen, also welche Sorte was für einen Rausch bringt. Oder wie der Geschmack ist.
Dazu wäre es von Vorteil wenn Konsumutensilien auch vor Ort angeboten werden können und das sehe ich in Apotheken nicht.

Da habe ich dann lieber spezielle Fachgeschäfte, in denen gerne über mögliche gesundheitliche Schäden aufgeklärt werden können, aber vorallem eine kompetente Beratung zu den Produkten erfolgt.

Sagen wir mal so, wärst du dafür, dass Cannabis-Händler eine Ausbildung absolvieren müssen um eine Lizenz zu bekommen? Und ich inkludiere da auch potenziell die Regelung, dass man sich bspw. alle paar Jahre einer Prüfung unterziehen muss um die Kompetenz für die Lizenz zu beweisen?

@bgeoweh
In Kanada ist der Durchschnittspreis soweit ich es weiß bei unter 7 Dollar pro Gramm.

@bgeoweh

Pro Pflanze hast du ja einen bestimmten Ertrag. Da werden ja nicht nur acht Gramm von einer Pflanze geschüttelt. Daher macht es auch die Masse. Schon jetzt lässt sich Cannabis mit warscheinlich großen Gewinnmargen illegal in Deutschland produzieren. Dies sollte auch legal funktionieren, m.M.n. sogar besser und günstiger.

Und was die Hanfgeschäfte betrifft, wäre es eben von Vorteil, wenn dort auch andere produkte angeboten werden. Vorallem Konsumutensilien wie Vaporizer, Bongs oder eben auch die ganze Palette an Cannabisprodukten von essbaren, über Getränke und von mir aus auch Merch wie T-Shirts und Jutebeutel oder so.

Aber es kann wirklich sein, dass Apotheken vorallem anfangs, wenn die Produktpalette noch nicht sonderlich groß ist, günstiger verkaufen könnten. Allein weil sie mit dem Verkauf von Cannabis keine zusätzlichen Ausgaben haben. Vorallem dort, wo es nicht sonderlich viele Cannabiskonsumenten gibt.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass vorallem in den Städten, spezielle Verkaufsshops gewinnbringend wären.

Infidel schrieb:Sagen wir mal so, wärst du dafür, dass Cannabis-Händler eine Ausbildung absolvieren müssen um eine Lizenz zu bekommen? Und ich inkludiere da auch potenziell die Regelung, dass man sich bspw. alle paar Jahre einer Prüfung unterziehen muss um die Kompetenz für die Lizenz zu beweisen?

Gerne.

Infidel schrieb:In Kanada ist der Durchschnittspreis soweit ich es weiß bei unter 7 Dollar pro Gramm.

Schön, aber was hat das mit der Situation in Deutschland zu tun? Das kann man ja so direkt nicht vergleichen.

@Bone02943

Im Endeffekt bringt es so gut wie nichts, sich da jetzt irgendwelche Szenarien auszumalen, weil einfach noch zu viel vom Gesetzgeber abhängt. Bereits einzelne Klauseln wie z.B. eine Bannmeilen-Bestimmung oder dergleichen können da ganze Geschäftsmodelle kippen, daher ist das alles ziemlich sinnlos. Ich glaube auch nicht, dass sich da über Absichtserklärungen hinaus noch irgendwas bewegen wird, dafür ist das Problem zu vielschichtig und die Zielgruppe zu klein und machtlos.

Realitisch sieht es doch so aus, dass sowas irgendwo unter "Wenn wir noch Zeit haben machen wir das vielleicht" in den Koalitionsvertrag kommt, erstmal nix passiert, irgendwann Mitte der Legislatur dass mal als Tagesordnungspunkt Sonstiges in die Ausschüsse geht, dann schreibt man einen Forschungsauftrag aus dass sich irgendwer ein "Konzept" für einen Modellversuch ausarbeiten soll, bis das Konzept fertig ist ist 2025 und die Durchführung des Modellversuchs ist dann möglicherweise ein Thema für die nächsten Bundesregierung.

Bone02943 schrieb:Gerne.

Okay, da wären wir wohl einer Meinung. Ich habe es wohl nicht klar ausgedrückt, aber eben ein reiner Cannabis-Enthusiasmus reicht nicht für die Kompetenz aus, es braucht schließlich mehr als eine große Begeisterung für Cannabis um in dem Thema kompetent zu sein und sich damit wirklich auszukennen. Man musss ja nicht einmal von Cannabis begeistert sein um sich mit Cannabis auszukennen :D Was aber sehr wohl klargeht ist eben als Enthusiast auch wirklich kritisch und wissenschaftlich mit Cannabis einzusetzen und zu wissen, dass es nach wie vor viel zu forschen gibt, es bei einer Legalisierung sehr wohl Regelungen bzw. Regulierungen braucht usw. Wenn so einer eine Ausbildung absolviert die diese Dinge beinhaltet und mehr, dann steht dem Weg zur Lizenzierung nichts im Weg... bis auf Ausnahmen. Allerdings muss man auch schauen, dass man die Lizenz auch behält :D

bgeoweh schrieb:Schön, aber was hat das mit der Situation in Deutschland zu tun? Das kann man ja so direkt nicht vergleichen.

Da hast du wohl eventuell recht, genau wie man nicht klar sagen kann, dass eine Legalisierung zu mehr oder zu weniger Konsum führen wird/führen würde wie das gerne immer wieder von beiden Seiten manchmal hartnäckig behauptet wird.

Nun zumindest der Anbau scheint in ja in Deutschland möglich zu sein und auch nicht ganz unrentabel.

Der 2019 gegründete Cannabis-Anbieter Cantourage aus Berlin bereitet einen Börsengang für das kommende Jahr vor.

Der Umsatz erreicht dieses Jahr nach Angaben Holzapfels einen Millionenbetrag "in der Größenordnung zwischen ein- und zweistellig" – um die neun Millionen Euro, wie er auf Nachfrage bestätigte: "Das passt schon, in die Richtung." Entscheidend für Investoren seien Aussichten. Der Umsatz solle sich in den kommenden Jahren "vervielfachen", im Jahr 2022 um den "Faktor drei bis vier".

Quelle: https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/cannabis-anbieter-cantourage-aus-berlin-bereitet-b%C3%B6rsengang-vor/ar-AAPXwM3?ocid=msedgntp

Wie stellst du dir so eine Beratung eigentlich vor?. Nebenwirkungen und Risiken sind hinlänglich bekannt, pack einen Beipackzettel dazu und gut Dann kommt es nur noch darauf an wie der CBD und THC Gehalt verteilt ist und jeder muss persönlich seine Lieblingssorte finden. Ich sehe nicht was da groß eiiner Beratung bedarf. Macht es wie beim Alkohol, stellt es ins Regal ung gut.

LookAtTheMoon schrieb:Wie stellst du dir so eine Beratung eigentlich vor?.

Na nach einem 30 min Lehrvideo auf VHS und nem 15 min Vortrag vom Apotheker wie böse und schädlich kiffen ist... dann nur noch den Haftungsauschluss in 3facher Ausführung lesen, verstehen und unterschreiben. Zum Schluss bestätigen das du kein Roboter bist und zack darfst du aus 3 Sorten Marihuana auswählen.... Deutsche Hecke - Verschnitt - Irgendwas was wie Shit aussieht !?

Ausschnitt aus einem Anti-Drogen Cartoon mit vielen verschiedenen Comicfiguren wie Bugs Bunny, Winnie Pooh, ALF usw.....

amtraxx schrieb:30 min Lehrvideo auf VHS

Comic Stars gegen Drogen

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Marlene Mortler Vs. Cannabis
--> Denn es ist verboten weil es verboten ist

und

Julia klöckner Hust (Zuckerlobby) Vs. Nutri Score
Gab es nicht mal die aussage von ihr:
Wenn wir den Zucker von heute auf Morgen reduzieren würde Kunden nachzuckern?

So lange die im Amt sind wird sich so schnell nicht´s verändern.