Legalisierung von Cannabis

qlogic schrieb:Welche Folgekosten?

- Verwaltungskosten
- Kosten für den Jugendschutz
- Arbeitsausfälle
- Zusatzkosten für die Krankenkasse

Ich gehe davon aus dass die Kosten für die Bekämpfung von illegalen Cannabis nicht sinken werden, denn das würde dem gesetzlich teuerem Cannabis Konkurrenz machen.

Abahatschi schrieb:Ich gehe davon aus dass die Kosten für die Bekämpfung von illegalen Cannabis nicht sinken werden, denn das würde dem gesetzlich teuerem Cannabis Konkurrenz machen.

In den Staaten der USA wo legalisiert wurde, ist der Schwarzmarkt effektiv ersetzt worden.

Ist aber auch logisch da:

.) man eine größere Auswahl an Sorten hat (bzw überhaupt mal erfahren kann welche Sorte man hat)
.) man sich im Shop erkundigen kann über die Stärke bzw die Dosierung
.) man sich viel sicherer sein kann das man nix verschimmeltes oder von Herbiziden vergiftetes bekommt
.) der Preis unter dem Preis des Schwarzmarktpreises liegt
.) es in den Shops auch Beratung für medizinische Konsumenten gibt
.) es netter ist in einem schönen, sauberen Geschäft mit Beratung einzukaufen als in einer finsteren Strassenecke



Also spart man einiges an Polizeistunden, nimmt Steuern ein, erhöht die allgemeine Gesundheit der Konsumenten und führt Jugendschutz ein, klingt überzeugend für mich.

qlogic schrieb:der Preis unter dem Preis des Schwarzmarktpreises liegt

Schön für die USA. Wie soll das in Deutschland gehen wenn die Steuern drauf kommen? Unter Umständen bei Produktion in Deutschland kommen die bald höchsten Energiekosten hinzu.

qlogic schrieb:erhöht die allgemeine Gesundheit der Konsumenten

Das bezweifle ich - es gibt keine "perfekte" Drogen ohne Nebenwirkungen. In Bezug auf Cannabis ist Nichtkonsumieren gesünder als Konsumieren.

Abahatschi schrieb:Wie soll das in Deutschland gehen wenn die Steuern drauf kommen

In den USA kommen auch Steuern drauf.

Abahatschi schrieb:Unter Umständen bei Produktion in Deutschland kommen die bald höchsten Energiekosten hinzu.

In Österreich gibt es einen staatlichen Anbaubetrieb, in D bin ich mir nicht sicher.

Abahatschi schrieb:Das bezweifle ich

Sicher erhöht man die Gesundheit der Konsumenten. Wie gesagt, kein Schimmel, keine Pestizide, keine Streckmittel.

Und eine sichere, saubere Einkaufsatmosphäre. Gesünder als zu später Stunde bei zwielichtigen Personen, wo man nie weiss was die vorhaben.

EZTerra schrieb:das ist eine pflanze und da gibt es für mich nichts zu regulieren. die natur hat sie hervor gebracht und damit hat sie ihre berechtigung,

Die Natur bringt auch Uran und Plutonium hervor, das bedeutet nicht, dass die Gesellschaft besser wird, wenn wir jedem Durchgebrannten gestatten damit zu hantieren.

Egal wo eine Substanz herkommt, sofern diese irgendwie Individuen oder die Gesellschaft potenziell schädigen kann, ist es vernünftig abzuwägen, was mehr wiegt, die Freiheit der Einzelnen oder der mögliche Schutz vieler.

Ich bin auch im Fall von Cannabis für eine Legalisierung, aber deine Argumentation ist schwachsinnig.

Abahatschi schrieb:Schön für die USA. Wie soll das in Deutschland gehen wenn die Steuern drauf kommen? Unter Umständen bei Produktion in Deutschland kommen die bald höchsten Energiekosten hinzu.

Das hatten wir doch alles schon mal. Man kam mit Steuern auf einen Endpreis von etwa ab 10€. Das ist völlig im Rahmen, um gegen den Schwarzmarkt anzugehen. Für nen 10er hätte ich hier vor 10 Jahren schon kein illegales Gras bekommen. Das billigste wäre wohl so 8€ für Haschisch gewesen. Gras dann 20€ das Gramm.
In Großstädten mag das sicher billiger sein, doch besteht das ganze Land ja nicht aus der Großstadt.
Dazu hat man eine Sortenauswahl, ist legal in einem Geschäft, illegaler Handel wäre ja noch immer strafbar. Da dürfte es sich kaum noch lohnen illegal Cannabisprodukte anzubieten.

EZTerra schrieb:ich meinte dauerkonsum und große mengen und nicht nen kurzen vor der schicht...

Grundsätzlich gebe ich dir ja recht. Natürlich gibt es ein Konsumverhalten (egal bei welcher Droge), das einen geregelten und halbwegs produktiven Tagesablauf unmöglich macht.
Gar keine Frage.
Aber ich finde, dass muss sprachlich auch richtig rauskommen, einfach zu sagen "wer regelmäßig kifft, bekommt nichts gebacken" halte ich für falsch.
Dafür kenne ich einfach zu viele Leute, die seit Jahrzehnten täglich kiffen und sowohl Familie als auch Beruf haben und geregelt bekommen.

Frage in die Runde:

Wie kann man in Deutschland selbst aktiv zur Legalisierung beisteuern?

Mot schrieb:Wie kann man in Deutschland selbst aktiv zur Legalisierung beisteuern?

Du könntest eine/mehreren Studien finanzieren um die medizinische Wirksamkeit und Ungefährlichkeit nachzuweisen, soweit vorhanden.

Abahatschi schrieb:Du könntest eine/mehreren Studien finanzieren um die medizinische Wirksamkeit und Ungefährlichkeit nachzuweisen, soweit vorhanden.

Das ist nicht wirklich konkret. Außerdem glaube ich kaum, dass ein Studien- oder Geldmangel das wirkliche Problem ist.

Mot schrieb:Wie kann man in Deutschland selbst aktiv zur Legalisierung beisteuern?

Man kann zB Petitionen unterzeichnen.

Wie diese hier: https://www.petition.cannabis-med.org/

@Mot
Du könntest dich mal beim deutschen Hanfverband informieren
https://hanfverband.de/

qlogic schrieb am 10.11.2019:In Österreich gibt es einen staatlichen Anbaubetrieb, in D bin ich mir nicht sicher.

Aphria baut in Neumünster die erste Cannabisplantage Deutschlands für Medizinalhanf auf, allerdings nicht staatlich. Die beliefern uns dann nur :-)
https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Medizinisches-Cannabis-aus-deutscher-Produktion-254748.html (Archiv-Version vom 17.06.2021)

qlogic schrieb:Man kann zB Petitionen unterzeichnen.

Hm ja.... Bringen Petitionen wirklich etwas? Habe bei der einen oder anderen bereits mitgemacht.

qlogic schrieb:Wie diese hier: https://www.petition.cannabis-med.org/

Kein gutes Beispiel. Ist defekt. :D

steff74 schrieb:Du könntest dich mal beim deutschen Hanfverband informieren
https://hanfverband.de/

Das schau ich mir genauer an. Danke. :Y:

https://www.scinexx.de/news/medizin/cannabis-mehr-missbrauch-durch-legalisierung/

US-Studie deutet auf Zunahme problematischen Marihuanakonsums hin

Es ist gut dass es bei uns nicht legalisiert wird sonst würde es die gleichen Folgen haben.

@Rainlove

Aus deinem link

Allerdings stellten die Wissenschaftler bei den zwischen 18 und 25 Jahre alten Befragten keine derartigen Unterschiede fest. Außerdem können sie nicht gänzlich ausschließen, dass andere Faktoren für die beobachteten Entwicklungen ebenfalls eine Rolle spielen. Hinzu kommt, dass Untersuchungen auf Basis von Selbstauskünften immer mit Vorsicht zu genießen sind – womöglich geben nach einer Legalisierung mehr Menschen problematischen Konsum zu, weil sie es dann für sozial akzeptierter halten.

@Groucho
Mit Vorsicht zu genießen aber auch Selbstauskünfte können wahr sein.

Und aus einem anderen Artikel:

Ein Schritt, den Kritiker des Verbots seit Jahren fordern. Denn der tägliche Kampf der Justiz- und Polizeibehörden gegen die Drogen verschlingt Unsummen an Geld und Arbeitszeit. Das zeigt der internationale Vergleich: In den US-Staaten Colorado und Washington stieg die Aufklärungsrate anderer Straftaten (etwa Gewaltverbrechen) nach der Legalisierung an. Wahrscheinlich, weil die Polizei mehr Ressourcen zur Verfügung hatte.

https://www.bento.de/gefuehle/cannabis-legalisieren-ausgerechnet-csu-bringt-bewegung-in-debatte-a-fb414290-2f52-4914-bb98-5935639f962a#refsponi

Also das man sich durch eine Legalisierung kosten für Polizei und Grenzschutz sowie Gerichts und Verwaltungskosten sowie für Gefängnisaufenthalte spart halte ich mal für ein Gerücht.
Glaubt hier wirklich jemand das der Ticker der bisher Gras verkauft hat, dann in Zukunft mangels Kundschaft einem ehrbaren Broterwerb nachgeht? Oder verlagert er seinen Tätigkeitsschwerpunkt zu diesem Zeitpunkt zu noch illegalen anderen Substanzen?! Wohl eher....
Ich denke da ein großer Teil der Menschheit nicht verantwortungsvoll mit Genussmitteln umgehen kann sollte man es soweit es geht staatlich reglementieren.
Ich bin zwar andererseit der Meinung das jeder mit seiner Gesundheit machen kann was er will aber nur wenn er die Allgemeinheit damit nicht belastet.

@ransom

Zumindest fallen viele Verwaltungsakte schon mal weg, wenn es sich im ein paar Gramm Cannabis handelt. Wo heute wegen einem Joint oder auch nur einem halben Gramm ein Verwaltungsakt nötig wird, bishin zumS taatsanwalt und einer evtl. Anklage, so entfallen diese Dinge mit einer Legalisierung.

@Bone02943
das habe ich mir auch überlegt...was aber wenn durch die geringere Hemmschwelle des legalen Cannabiskonsums die Anzahl derer die stärkere Drogen konsumieren steigt? Dann war alles eine Milchmädchenrechnung...
Ich muss ehrlich sagen das ich keinerlei Drogen konsumiere, auch keine legalen, mir stand nie der Sinn danach und vielleicht bin ich deswegen auch etwas feinfühliger was das Thema anbetrifft. Mir sind Kiffer noch unangenehmer als angetrunkene oder Raucher.
Von daher...für mich muss es nicht legalisiert werden.
Medizinisch verschriebenes THC ist ein anderes Thema....