@interrobangWenn jemand ein Tier tötet, so ist das kein Mord, sondern eine Tötung,
aus dem einfachen Grunde, weil Tiere de jure als Sachen gelten
(ob das nun gefällt oder nicht), i.e. sie haben keine Würde sondern einen Preis.
Hätten die Tiere eine Würde, so würde aus der Tötung Mord werden.
Darauß folgt, wenn man einen Menschen tötet, so ist es de jure Mord,
weil man das Recht schlechthin gebrochen hat.
Wenn Du nun sagst, Mord ist Mord de jure oder de facto, so nur deshalb,
weil Du die Würde als Selbstverständlich betrachtest,
da sie mit dem Menschen geboren ist.
Dieser wunderbare Art.1 AEMR ist aber ein Gesetz, mit dem wir die Wirklichkeit
gesetzlich festgelegt haben.
Das Problem nun ist, Du bist ganz eigentlich gegen genau diese Würde,
die wir Kant zu verdanken haben, da Du es nicht für verwerflich
erachtest, dass eine Minderheit über eine Mehrheit -es ist egal
ob man es dreht- herrscht.
Und damit wird klar, dass de facto de jure und de facto konträre Begriffe sind.
Wäre es anders, hätten wir die Republik.
Du hast es -wenn auch unbewusst-selbst gesagt:
interrobang schrieb:Und was soll Kant? Der kann noch so tolle sprüche klopfen aber es ändert nichts daran wie es ist.
Du gehst sogar noch weiter und sprichst jenen Menschen, die es verwerflich finden,
ein hypothetisches Recht ab, jenes verwerflich zu finden,
in dem sie durch ihre Weigerung, diesen Rechtsbruch zu unterstützen
ihrer Vernunft Luft verschaffen.
Wenn jeder verstehen würde, was es mit der Würde auf sich hat und dementsprechend handelt,
so hätten wir die Republik und erst dann werden de jure und de facto Synonyme.
In diesem Sinne ist Politik "Ausübende Rechtslehre" und jeder Bürger ist zugleich Politiker.
@kleinundgrünIch meine Maximen sind per Definition subjektiv, aber "Eine Handlung soll aus Pflicht* den Einfluß
der Neigung, und mit ihr jeden Gegenstand des Willens ganz absondern, also bleibt nichts für den Willen übrig, was ihn bestimmen könnte, als,
objektiv, das Gesetz, und, subjektiv, reine Achtung für dieses praktische Gesetz, mithin die Maxime, einem solchen Gesetz, selbst mit Abbruch aller meiner Neigungen Folge zu leisten." Kant
(*Pflicht ist die Notwendigkeit einer Handlung aus Achtung fürs Gesetz)