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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

640 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Demokratie, Polizei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Radix ehemaliges Mitglied

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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 15:09
@interrobang
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Von dem Recht über etwas zu meckern das ihnen ja scheinbar doch egal ist. Sonst währen sie ja wählen gegangen.
Aber Du blendest doch hier etwas aus. Wenn man von Parteien nicht sehr viel hält,
zumal laut GG (Art.38 GG) diese gar nicht gewählt werden.
Aber selbst wenn dies nicht so wäre, so gibt es kein hypothetisches Recht, welches es verbietet,
Politik zu betreiben.

Womit wir zu deinem
Zitat von HeizerP.HeizerP. schrieb am 27.08.2013:Ja.
kommen,
bitte sage mir explizit was Politik ist.
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Und es gibt normale Menschen die schaffen beides. :O
Du begreiffst glaube ich, nicht wirklich was es mit den Begriffen de jure und de facto auf sich hat,
diese beiden stehen in einer konträren Beziehung zueinander.
Beides zusammen ist nicht möglich.
Aber bitte, gib mir ein Beispiel.
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Klartext: Verbrecher.
Ist zwar überspitzt, aber ja.


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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 15:11
@Nerok
In einer Demokratie entscheidet das Volk, wie es der Name schon sagt. Aber in Deutschland kommt es mir vor, als würden die Politiker machen, was sie wollen.


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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 15:13
@Cherymoya
Tun sie nicht, wenn das Volk sich zu schade findet aktiv in der Politik mitzumachen. Aber klar, wenn nach den Vorstellungen des Pöbels die Poltiker nichts machen, dann muss das auch so stimmen. Anders kann man den Hunger und die mangelnden Luxusgüter in diesem Land nicht erklären.


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Radix ehemaliges Mitglied

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02.09.2013 um 15:15
@Cherymoya
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:In einer Demokratie entscheidet das Volk
Entschuldigung...aber die Mehrheit ist nicht das Volk! Das ist eben der gravierende Unterschied zwischen der Demokratie und der Republik.


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Radix ehemaliges Mitglied

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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 15:28
Es ist eigentlich Paradox dass sich das deutsche Volk:
kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.(Präambel)
hat, mit dem Zusatz, dass diese Republik demokratisch sein soll.
Denn er gibt damit ja genau das auf, was er überhaupt mit der Verfassung bezweckt hat.
Seine Würde, e.i. die Freiheit.
Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob er wählen kann, denn bei einer Wahl kann man auch verlieren und zwar in diesem Falle, die Freiheit.


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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 15:31
Zitat von RadixRadix schrieb:diese beiden stehen in einer konträren Beziehung zueinander.
Sie können in einer konträren Beziehung zueinander stehen. Müssen es aber nicht.
Zitat von RadixRadix schrieb:aber die Mehrheit ist nicht das Volk
Na ja, "das Volk" als Konstrukt mit einer einheitlichen Willensbildung gibt es ja auch nicht.


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Radix ehemaliges Mitglied

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02.09.2013 um 15:37
@kleinundgrün
Sie können in einer konträren Beziehung zueinander stehen. Müssen es aber nicht.
Vielleicht schaffst Du es mich zu überzeugen, aber führe doch bitte ein Beispiel an.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Na ja, "das Volk" als Konstrukt mit einer einheitlichen Willensbildung gibt es ja auch nicht.
Was bitte ist denn dann das GG mit seiner Würde?
Ich möchte klar stellen, dass die Würde jeder wollen muss, das ist nicht mehr wie Logik, denn wenn man diese nicht will, so verzichtet man auf seine Freiheit und wer, der ein wenig Vernunft hat,
kann das wollen? Bzw. Ist er dann überhaupt Deutscher?
Und aus dieser Würde, der Freiheit, erwächst -wenn man das so sagen darf, ist zwar nicht wirklich korrekt- das komplette Recht. Man kann wenn man möchte, jedes Recht auf die Würde runter brechen.
Aus diesem Grunde gibt es auch nicht wirklich Gummigsetze.


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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 15:41
Zitat von RadixRadix schrieb:Vielleicht schaffst Du es mich zu überzeugen, aber führe doch bitte ein Beispiel an.
Die Unterscheidung zwischen "de jure" und "de facto" wird als rhetorisches Mittel benutzt, um - wenn es denn Unterschiede zwischen beiden Bezeichnungen gibt - diese herauszustellen. daher wirst Du im allgemeinen Sprachgebrauch beide Begrifflichkeiten in einer gegensätzlichen Bedeutung finden, denn wenn sie in ihrer Bedeutung übereinstimmen, müsste dieser Umstand nicht gesondert hervorgehoben werden.

Und ein Beispiel:
Jemandem etwas widerrechtlich wegzunehmen ist de jure ein Diebstahl. De facto ist es das auch.


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Radix ehemaliges Mitglied

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02.09.2013 um 15:43
@kleinundgrün

Ich renne nicht weg, aber ich muss darüber nachdenken.


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02.09.2013 um 15:49
@Radix
Mhhh endschuldige, da bin ich gerade nicht so fit drin. Könntest du mir den Unterschied erläutern?


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02.09.2013 um 15:49
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Jemandem etwas widerrechtlich wegzunehmen ist de jure ein Diebstahl. De facto ist es das auch.
So scheint es vollkommen logisch zu sein, aber ist es nicht eine Tautologie, durch das kleine Wörtchen "widerrechtlich"?

Jemandem etwas de jure wegzunehmen ist de jure Diebstahl. De facto ist es das nicht, da de facto nicht de jure ist. Man könnte es als Pech bezeichnen.
Wenn de jure de facto wäre, so gäbe es keine Probleme.


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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 15:57
@Cherymoya
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Könntest du mir den Unterschied erläutern?
Die Republik ist wohl am besten nach Cicero definiert:
„Es ist also das Gemeinwesen die Sache des Volkes, Volk ist aber nicht jede Vereinigung von Menschen, die auf irgendeine Weise zusammengewürfelt wurde, sondern die Vereinigung einer Menge, die sich aufgrund einer Übereinstimmung bezüglich des Rechts und einer Gemeinsamkeit bezüglich des Nutzens verbunden hat.
Die Demokratie ist ein Despotismus, da es immer eine Mehrheit und Minderheit gibt,
ja es gibt Parteien, das heisst: Uneinigkeit, Opposition.

Und genau das, ist nicht mit dem allgemeinen Willen -der kommt im GG in den Wörtchen:
Zitat von RadixRadix schrieb:verfassungsgebenden Gewalt
, als auch in dem Wort Bundesrepublik
zum Ausdruck- vereinbar.


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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 15:58
Zitat von RadixRadix schrieb:Aus diesem Grunde gibt es auch nicht wirklich Gummigsetze.
Es ist sprachlich betrachtet nahezu aussichtslos, eine eine unabsehbare Vielzahl möglicher Sachverhalte unter ein allgemeingültiges Gesetz zu fassen.
Daher müssen Gesetze auslegbar sein - und damit (wenn man es plakativ betrachtet) - "gummiartig".

Die Alternative wäre, dass man für jedem denkbaren Sachverhalt ein Gesetz vorsieht. So dass der Richter nicht mehr abwägen müsste, sondern nur noch nachschlagen.

Die Folge wäre:

Statt: Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

Hieße es z.B. Wer einen Menschen tötet, dabei ein Messer benutzt und dabei drei Stiche, einen in den Bauch, zwei in den Brustkorb, verursacht und dabei aus Eifersucht handelt, weil seine Ehefrau, die seit 12 Jahren verheiratet ist ....
Du siehst, worauf das hinausläuft.
Zitat von RadixRadix schrieb:durch das kleine Wörtchen "widerrechtlich"?
Das "widerrechtlich" hatte ich eingebaut, um Spitzfindigkeiten vorzubeugen, dass "de jure" nicht jedes Wegnehmen ein "Diebstahl" ist.

Aber nichts desto trotz kann ein bestimmtes "Wegnehmen" sowohl de facto als auch de jure ein Diebstahl sein.


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02.09.2013 um 16:00
Zitat von RadixRadix schrieb:Die Demokratie ist ein Despotismus, da es immer eine Mehrheit und Minderheit gibt,
ja es gibt Parteien, das heisst: Uneinigkeit, Opposition.
Ist das in einer Republik anders?


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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 16:00
@Radix
Ach ja ... Danke ^^


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02.09.2013 um 16:08
Demokratie ≠ Mehrheitsprinzip


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02.09.2013 um 16:12
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Demokratie ≠ Mehrheitsprinzip
Bei dem Beitrag würde mich hauptsächlich interessieren, wie Du das Ungleichzeichen eingefügt hast.


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02.09.2013 um 16:15
@kleinundgrün
Start, "Charmap" eingeben, Enter, Auswählen


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02.09.2013 um 16:17
@paranomal
Hm, ich finde kein "Start" bei meinem OS ... ;)

Nur Spaß, ich finde, dass Du Unrecht hast. Eine Demokratie kann durchaus nach einem reinen Mehrheitsprinzip aufgebaut sein. Es ist nur fraglich, ob das sinnvoll wäre.


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Radix ehemaliges Mitglied

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02.09.2013 um 16:20
@kleinundgrün

Naja...was die Rechtsfindung angeht, dabei geht es -ganz eigentlich- nur darum,
herauszufinden, ob das gesprochene Recht, mit der Würde vereinbar ist.
Dass dies aus subjektiven Gründen nicht immer einfach ist, ist klar, was an den Streitenden Parteien liegen mag, jeder hat das Recht gepachtet. Deshalb wohl auch plakativ.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ist das in einer Republik anders?
Das Problem der Republik, kommt in jenem Zitat ganz gut zum Ausdruck.
"Nun ist die republikanische Verfassung die einzige, welche dem Recht der Menschen vollkommen angemessen, aber auch die schwerste zu stiften, vielmehr noch die schwerste zu erhalten ist, dermaßen, daß viele behaupten, es müsse ein Staat von Engeln sein, weil Menschen mit ihren selbststüchtigen Neigungen einer Verfassung von so sublimer Form nicht fähig wären." Kant
Also eine Republik, ist in unserer Zeit noch eine Utopie, aber, ich darf mich über die Demokratie echauffieren, wenn ich die Republik fordere, womit ich ja schon kritisiere.


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02.09.2013 um 16:23
@paranomal
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Demokratie ≠ Mehrheitsprinzip
Etymologisch betrachtet, absolut richtig. Bzw. etwas zweifelhaft.
Eigentlich läuft es auch etymologisch auf das Mehrheitsprinzip hinaus.


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Kann Deutschland überhaupt noch als Demokratie gelten?

02.09.2013 um 16:25
Zitat von RadixRadix schrieb:Also eine Republik, ist in unserer Zeit noch eine Utopie, aber, ich darf mich über die Demokratie echauffieren, wenn ich die Republik fordere, womit ich ja schon kritisiere.
Vielleicht haben wir beide eine unterschiedliche Vorstellung einer Republik.

Nach meiner Auffassung kann eine Republik durchaus eine Diktatur sein, wenn der Diktator immer mal wieder in echten Wahlen vom Volk bestimmt wird. Die Entscheidungsfindung in einer Republik kann aber auch demokratisch erfolgen.

Ich vermute, Du willst auf eine Art gemeinsamer Volkswille hinaus. Nur wie kann so etwas praktisch aussehen? So etwas wie eine einheitliche Moral oder einen einheitlichen Willen kann es bei einem Staat, der aus mehr als einer Person besteht, nicht geben.


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Radix ehemaliges Mitglied

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02.09.2013 um 16:28
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Nur wie kann so etwas praktisch aussehen? So etwas wie eine einheitliche Moral oder einen einheitlichen Willen kann es bei einem Staat, der aus mehr als einer Person besteht, nicht geben.
Das sehe ich in meiner Hoffnung oder Naivität anders, es ist prinzipiell ganz einfach:

Der Schlüssel ist der kategorische Imperativ.


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02.09.2013 um 16:29
@HeizerP.
Zitat von HeizerP.HeizerP. schrieb:Doch, in dem du das Wort Recht in den Mund nimmst.
nope ^^
Zitat von HeizerP.HeizerP. schrieb:Woher kommt also das Recht oder nicht Recht haben?
Von der Handlung der Menschen.

@Radix
Zitat von RadixRadix schrieb:Aber Du blendest doch hier etwas aus. Wenn man von Parteien nicht sehr viel hält,
zumal laut GG (Art.38 GG) diese gar nicht gewählt werden.
Aber selbst wenn dies nicht so wäre, so gibt es kein hypothetisches Recht, welches es verbietet,
Politik zu betreiben.
Was willst du mir damit sagen?
Zitat von RadixRadix schrieb:bitte sage mir explizit was Politik ist.
Wikipedia hilft bei Bildungslücken? :Y:
Zitat von RadixRadix schrieb:Du begreiffst glaube ich, nicht wirklich was es mit den Begriffen de jure und de facto auf sich hat,
diese beiden stehen in einer konträren Beziehung zueinander.
Nein stehen sie nicht.
Zitat von RadixRadix schrieb:Beides zusammen ist nicht möglich.
Aber bitte, gib mir ein Beispiel.
Mord. :Y:


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02.09.2013 um 16:30
Zitat von RadixRadix schrieb:Der Schlüssel ist der kategorische Imperativ.
Nun ja, auch hier scheiden sich schon die Geister.

Ich füge Dir etwas zu, das zwar für mich kein Unbill ist, für Dich aber schon. Dann kann es keine einheitliche Maxime geben.

Edit: Was ich damit sagen möchte: So etwas könnte nur funktionieren, wenn alle Beteiligten die selbe Auffassung von Moral hätten. Ich weiß nicht, ob ich in einer solchen Welt leben möchte.
Edit2: Es sei denn natürlich, alle anderen richten sich nach meiner Vorstellung von Moral. Dann könnte ich damit leben :)


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