Was genau meinst du mit "Scheinproblem"?
Ist das so doppeldeutig gemeint, wie ich es empfinde?
Ist es nur anscheinend ein Problem, oder ist es das Problem mit dem Anschein,
also des nicht genau Bestimmbaren, auf das du hinaus willst?
Ich bin ziemlich gut in meinem Körper und meinen Sinnen verankert und muss sagen, dass ich von der Art, wie dieses "Problem" wahrgenommen wird, irritiert bin.
ShakaZulu schrieb:'Rot' wird erlebt bzw. gehört zum Erleben (-> phänomenales Bewusstsein). 'Rot' kann aber nicht beschrieben werden.
Naja, Farbe entsteht durch ein Zusammenwirken von Licht und Oberflächeneigenschaften; "Rot" ist das, was wir von einer definierbaren Wellenlänge sehen. Je nach Licht und Umgebung - wenn zwei Wände mit dem selben Rotton gestrichen sind, daneben aber jeweils andere Farben, so werden diese beiden "Rot" unterschiedlich aussehen. Und im Morgenlicht nochmal anders als Abends.
Für jeden, der "mitmacht".
Was meinst du mit "Anhaltspunkt" - wieso "Punkt"?
Mich stört es nicht, das da eine Dynamik festzustellen ist, sie ist ja auch nachvollziehbar - in meinen Augen.
(Sorry, doppeldeutig. Aber anscheinend begegne ich dem "Problem" da mit einer anderen Art von "Bewusstsein".)
ShakaZulu schrieb:Verankern die Wörter 'Erlebnisgehalt' und 'mentaler Zustand' die Problemstellung nicht von vornherein sehr stark in Richtung Existenz?
Meinst du mit "Existenz" jetzt mehr so was wie "Bewusstsein"?
(Und versuchst vorsichtig um die Klippen der "Nichtbeweisbarkeit Gottes" zu schiffen, weil in dem Moment, wo man Termini wie "Bewusstsein" und/oder "Existenz" verwendet, man in unbekannte Gewässer gerät?)
ShakaZulu schrieb:Falls ja, wie stellt man sicher, dass es tatsächlich um Existenz geht?
Hmm, eigentlich ist es doch so, dass gerade die Qualiaerfahrungen sicherstellen, dass es uns wie "Existenz" vorkommt,
sonst wär doch da keiner, der die Frage stellt.
Wie Louis Armstrong schon sagte, als man ihn fragte, was Jazz sei: Wenn du erst fragen musst, wirst du es nie verstehen.“
Quelle: Wikilink von oben.
"Qualia" ist ja nicht nur "gute Musik", sie findet ja auch "schlechte Musik"; sie ist, dass wir Musik als solche, Ordnung als lustvoll empfinden können.
Nur halt jeder ein wenig anders als die anderen.
Oder dass wir überhaupt "Farben" bewerten, und nicht rein als Oberflächeneigenschaft z.B. dem Geschmack oder der Temperatur zuordnen. Sondern unabhängige Namen dafür haben, Bilder damit malen, Gefühle damit verbinden.
Dies unbekannte Land "Subjektivität" ist ja gigantisch groß.
ShakaZulu schrieb:Falls nein, wie kommt man an obiger Formulierung 'Gehalt' und 'Zustand' ohne Existenz vorbei?
Indem man einen Kult draus macht - und den Namen Voldemorts nicht mehr aussprechen darf.
So als Beispiel...
Ich weiß nicht genau, was du mit der Frage meinst, bzw. vermute, dass das was mit "Vernunft" zu tun hat.
Und mir scheint es da ein kulturelles Problem bei der Vereinbarkeit des "Unnennbaren" mit dem Rationalen zu geben.
Das mir persönlich, aus dem therapeutischen Bereich kommend, wiederum nicht wirklich zugängig ist;
ich halte es, ehrlich gesagt schon fast für was pathologisches - nur weil man Fragen nach "der Existenz" nicht beantworten kann,
darf man doch nicht die Antwort "ich weiß es nicht" ausschließen - das war schon immer ungesund, und wird es auch immer bleiben.
Mal davon ab, dass sich alles "Wissenschaftliche" da in den Schwanz beißt - es werden halt immer Fragen bleiben.
Wenn das nach außen so ist, warum dürfte es dann nach innen nicht so sein?
Macht keinen Sinn für mich.
Was mehr Sinn machen würde, in meinen Augen, wäre es als ein "Menschenrechtsproblem" zu sehen;
der Begriff "Qualiaproblem" ist es, der uns auf den "Anschein" reduziert.
Wir konstruieren halt immer noch mit Maßstäben wie "gut" und "böse", aber das eigentliche Wunder liegt,
denke ich, im Vermögen "Würde" und "würde" zu, naja, empfinden.
Und zu entwickeln, zu ordnen und zu nutzen.