Thilda schrieb:hat sie das nicht empfunden. Ihr Sohn war warm, hat geatmet und hatte Körperfunktionen.
Ja, er schien bestimmt wie ein Schlafender, so stelle ich mir das vor.
Dass das Gehirn "Matsch" ist, sieht man ja nicht von außen.
Thilda schrieb:so ist es doch das eigene Kind (in dem Fall), was da liegt und da ist es nahezu unmöglich, intellektuell an das Thema zu gehen.
Da stehen die Emotionen ganz klar im Vordergrund. Die Welt steht still.
violetluna schrieb:Und warum man die Eltern den Körper nach der Transplantation noch sehen ließ, verstehe ich auch überhaupt nicht.
Aus Sicht der Eltern verstehe ich es. Manche brauchen das, um endgültig abzuschließen. Man kann es halt auch nicht mehr nachholen; es ist die letzte Gelegenheit, den Jungen zu sehen, ihn zu küssen und zu berühren. An seinen Haaren zu riechen und mit ihm zu sprechen.
violetluna schrieb:Vielleicht haben die Eltern ja darauf bestanden, ich bin mir nicht sicher, ob man ihnen das dann verweigern darf. Möglicherweise haben ihnen die Ärzte ja davon abgeraten, aber sie haben nicht auf sie gehört. Ich würde das zumindest annehmen, dass es so ist,
Ich würde das auch annehmen. Man kann ihnen das aber nicht verweigern.
Aber natürlich dringend abraten bei starken Veränderungen. In manchen Fällen wäre der Schock viel zu groß und man würde die Person auch gar nicht wiedererkennen.
Da ist es besser, die Person in Erinnerung zu behalten, wie sie zu Lebzeiten gewesen ist.
In diesem Fall wird das schon anders gewesen sein (ich habe den Artikel noch nicht gelesen). Es ist aber definitiv besser, wenn der Bestatter den Leichnam vorher "schön" gemacht hat. Das wird ja im Krankenhaus so nicht gemacht.
pattimay schrieb:ein Spenderherz bekommen und kann jetzt ein halbwegs normales Leben führen. Das ist schon toll.
Ja, das ist ein ganz anderes Leben, würde ich sagen.
Ein Kollege von mir, erst in nur 1/2 Jahr jünger als ich, ist herztransplantiert. Ich lernte ihn kennen, da war er Ende 20. Er hatte gerade gebaut und hatte 3 kleine Kinder, als er krank wurde (die genauen Details kenne ich nicht). Es ging ihm gar nicht gut.
Jedenfalls hat man erst eine OP am Herzen gemacht und da Ersatzteile vom Pferd eingesetzt. Jawohl, vom Pferd.
Das hat aber wohl nicht so richtig geholfen. Jedenfalls hatte er dann vor 19 Jahren, also mit etwa 34 Jahren, das sehr große Glück, ein Spenderherz zu bekommen. Es geht ihm gut damit. Er konnte auch wieder arbeiten (natürlich nur Innendienst).
Was ich persönlich nicht nachvollziehen kann ist, dass er raucht. Das ist ja bekanntlich gar nicht günstig, vor allem für die "Pumpe".
Ohne das Spenderherz wären da jetzt bestimmt schon lange eine Witwe und drei Halbwaisen.
Idiosynkrasia schrieb:Organspende ist aber auch nicht immer ein Triumph.
Mein Onkel bekam eine Spenderniere und hatte den Rest seines Lebens Probleme damit. Er musste mehrmals operiert werden, lag zeitweise sogar im Koma etc. Sein Körper wollte das Ding einfach nicht so wirklich akzeptieren. Das ging viele Jahre so. Er lebt schon lange nicht mehr.
Verstehe, dass das eine sehr negative Erfahrung für Dich war,
@Idiosynkrasia !
War der Onkel schon immer nierenkrank oder hat sich das bei ihm mit der Zeit entwickelt?
Wann war das? War das in Deutschland? An einer großen Klinik, Uniklinik oder so? Wie alt war der Onkel zum Zeitpunkt des Eingriffs?
Hier einige Fakten zur Nierenverpflanzung:
Wikipedia: NierentransplantationDie erste Nierentransplantation in Deutschland wurde 1963 vorgenommen.
Die erste Herztransplantation am Menschen wurde 1967 vorgenommen. Der Patient überlebte nur 18 Tage. Das Problem sind die Abstoßungsreaktionen. Das hat man durch Medikamente heute eigentlich relativ gut im Griff.
Es gibt da natürlich auch Unterschiede, wie gut die Verträglichkeit zwischen Spender und Empfänger ist.
Bei der Leberspende für meine Nichte, diese ist inzwischen auch schon fast 24 Jahre her und wurde damals in Brüssel gemacht, denn in Deutschland war man noch nicht soweit, ließen sich ihre Eltern testen. Es stellte sich dabei wohl heraus, dass die Mutter besser geeignet war.
umma schrieb:Vor Kamelen / Dromedaren habe ich keine Angst
Dabei sind die doch nochmal etwas größer als Pferde...
umma schrieb:Vor Hunden ja, da wurde mir als Kleinkind Angst vor gemacht…(mein Opa, halt vorletztes Jahrhundert)
Das kenne ich...Bei mir haben die Erzählungen meiner Oma Angst und Ekel vor Ratten ausgelöst.
violetluna schrieb:. Seit kurzem weiß ich auch, warum das so ist: ich habe Asperger
violetluna schrieb:diese Art von Liebe kann ich mir auch nicht vorstellen und höchstwahrscheinlich auch nicht empfinden.
Aber Du empfindest doch Liebe für Deinen Mann, Deine Familienangehörigen, Deine Tiere.
Da Du kein Kind hast ist es klar, dass Du Dir das nicht so recht vorstellen kannst.
violetluna schrieb:hab mich testen lassen
Was für Tests werden da so gemacht? Magst Du darüber etwas mehr berichten oder ist das zu persönlich?