Trailblazer schrieb:Die Individualisierung unserer Gesellschaft macht uns auch immer mehr zu schaffen...
Trailblazer schrieb:Manche Mitbürger sehen es nicht einmalmehr ein, dass sie eine Rettungsgasse bilden und freihalten sollen.
Ich bin gerade am überlegen, ob man dieses Verhalten nicht eher dem Egoismus zuschreiben sollte.
Individualismus ist nicht mit Egosmus gleichzusetzen. Das ist eine häufige Fehlinterpretation, denn Individualismus schließt einen sozialen Sinn für Gemeinschaft und Gesellschaft gar nicht aus.
Trailblazer schrieb:die meisten Organspendenverweigerer werden keine Probleme damit haben, sich auf die Warteliste - möglichst mit dem Vermerk "DRINGEND" - für eine gespendete Niere oder ein Herz setzen zu lassen, wenn das eigene Organ nicht mehr funktioniert und man zwischen Leben und Tod pendelt.
violetluna schrieb:Genau das ist es auch, was mich so ärgert. Nehmen wollen - das geht schon! Aber im Gegenzug auch etwas geben - nö.
Ich betrachte das Prinzip vom Geben und Nehmen etwas anders...
Warum muss man immer Gleiches mit Gleichem vergelten?
Man kann so unglaublich vieles zu einer Gesellschaft beitragen...
Jemand der an einer Stelle etwas annimmt, diese Sache aber selbst nicht bereit ist zu geben, kann dafür an anderer Stelle etwas wertvolles zur Gesellschaft beitragen.
Würden wir alle nur an den selben Baustellen hocken, würden viele andere Baustellen gar keine Aufmerksamkeit mehr bekommen. Ich bin der Überzeugung, dass es etwas gutes ist, wenn Menschen sich in ihrem Geben und Nehmen fleißig auf unterschiedliche Bereiche aufteilen, je nach eigenen Überzeugungen, Prinzipien und Möglichkeiten. Das hat absolut nichts mit Egoismus zu tun, sondern lediglich mit Vielfalt.
violetluna schrieb:Was zum Beispiel?
Materielle Güter behalten wir, weil wir sie selbst noch benutzen.
Wenn wir mal ganz ehrlich sind, leben viele bei uns im materiellen Überfluss. Ich beziehe mich jetzt mal nur auf Deutschland.
Allein in dem Bereich kommt schon so einiges zusammen, was man abgeben könnte. Technik, Möbel, Kleidung, was auch immer...
Mir fällt da vieles ein.
violetluna schrieb:dass mir kein einziger vernünftiger und sinnvoller Grund einfällt, warum man Organe verbrennt oder verwesen lässt, anstatt sie anderen dafür zu geben. Wenn du meinst, dass es da individuelle Gründe gibt, dann nenn doch einfach ein paar sinnvolle oder vernünftige Gründe, warum das jemand machen könnte.
Es heißt individuelle Gründe, weil sie von Mensch zu Mensch verschieden sind...
Also warum soll ich jetzt für alle Menschen schreiben, die ihre Organe nicht spenden möchten?
:D Ich habe für mich geschrieben, das reicht doch. Ich bin ein individuelles Beispiel.
Es gibt sämtliche Seiten im Netz, wo das Thema behandelt wird und Kontra Meinungen zum Thema erläutert werden. Da kann man dann bei Interesse ja nachlesen.
Ozeanwind schrieb:Was für den einen sinnlos erscheint, kann für den anderen Sinn ergeben. Wir sind alle verschieden in unseren Gedanken, Gefühlen, Erkenntnissen, Erlebnissen etc.
Ganz genau. Das ist auch meine Meinung.