devil075 schrieb:Meine Kollegin hat mir gesagt, dass sie als Friseurin das Gehalt brutto bekommen hat, was wir hier netto haben (ich weiß, dass wir sehr gut verdienen, aber das ist schon heftig). Mir wäre Friseurin auch zu doof ABER nur wegen dem Gequatschte, den Beruf finde ich cool
Ja, das glaube ich sofort. Ich bekomme für 20 Wochenstunden in etwa das Bruttogehalt einer Friseurin in Vollzeit (Trinkgeld nicht mitgerechnet). Das finde ich arg. Wie soll man davon leben können?
Es quatschen gar nicht alle Friseurinnen. Meine tun das nicht und da bin ich auch sehr dankbar dafür. Ich hatte schon öfter Termine in Stille, bei denen nur Relevantes gefragt wurde. Sehr angenehm war das. Das ist ja auch für die Friseurinnen anstrengend und wenn sie dann merken, dass man eh nicht aufs Reden aus ist, verzichten sie auch selbst gerne darauf
Ozeanwind schrieb:Ich hab's nicht so mit Tätigkeiten wo es zu Körperkontakt kommt und fremden Leuten z.B. auf dem Kopf herumwuseln wäre überhaupt nicht meins.
Geht mir genauso. Ich arbeite sowieso am liebsten alleine und in Stille vor mich hin und mag da am liebsten überhaupt keine Kontakte zu anderen Personen, wenn sich das irgendwie vermeiden lässt. 😆 Das ist das Tolle am Homeoffice, man hat seine Ruhe, auch vor den Kollegen. Wenn jemand was braucht oder eine Anweisung für mich hat, dann geht das via Chat oder Mail. Haut hin für mich.
devil075 schrieb:Ist jetzt nicht gerade was Tolles, aber mich würde das permanente verbale Berieseln mehr stören
Ich finde beides unschön.
pattimay schrieb:Verwaltungsfachangestellte :)
Cool! Dann brauchst du noch einen Job im öffentlichen Dienst und dann läuft es!
pattimay schrieb:Wie stehst du als engagierte Tierschützerin eigentlich zum Thema einschläfern?
Würde mich mal interessieren.
Ich bin irgendwie gerade auf Instagram auf eine Organisation auf Mallorca gestoßen, die dort Tieren helfen, vornehmlich Katzen, aber auch Hunden.
Über Instagram sammeln sie Spenden. Soweit so gut. Aber bei einigen Fällen, waren die Tiere so sehr verletzt, dass ich mich ehrlicherweise gefragt habe, ob das überhaupt noch "Sinn" macht. Oder man das Leid der Tiere dadurch nur hinauszögert.
Hab da aber jetzt keine Antwort für mich gefunden und wollte mir jetzt mal gedanklich Input holen :D
Ich schläfere grundsätzlich nie ein. Warum auch? Todkranke Menschen schläfert ja auch niemand ein. Die Palliativmedizin ist so gut, dass man bis zum Ende schmerzfrei sein kann. Sterben selbst tut nicht weh.
Oft schläfern Menschen Tiere ein, weil sie es selbst nicht aushalten, den Sterbeprozess mit dem Tier zu durchleben. Mit dem Tier selbst hat das gar nichts zu tun. Schmerzen kann man verhindern und wodurch sollte denn sonst Leid entstehen?
Verletzungen heilen wieder. Manchmal sind die Tiere dann behindert - ja und? Die Tiere kommen wunderbar damit klar, die akzeptieren das, wie es ist und machen das Beste daraus. Nur die Menschen wollen das nicht sehen.
Ich habe sowieso noch nie verstanden, warum man Tiere und Menschen da unterschiedlich behandelt. Es gibt Menschen, die sich Sterbehilfe wünschen, in Ordnung, dann soll es so sein, ihre freie Entscheidung. Dennoch sollte man genau hinterfragen, warum sie sich das wünschen: weil sie selbst nicht mehr leben wollen oder weil sie das Gefühl haben, nur mehr eine Last zu sein. Oder weil sie die Schmerzen nicht aushalten: dann sind die Schmerzmittel zu niedrig dosiert oder falsch gewählt. Warum man bei Todkranken überhaupt noch darauf achtet, ob sie von Opiaten süchtig werden, erschließt sich mir so gar nicht. Sie sterben so oder so, da kann man ihnen auch die volle Dröhnung verabreichen, das Wichtigste ist die Schmerzfreiheit.
Auch Tiere bekommen bei starken Schmerzen Opioide. Das ist deshalb kein Problem, da die Dosierungen so niedrig sind, dass sie einem Menschen nichts nützen, die Gefahr, dass diese dann irgendwo am Schwarzmarkt verkauft werden, ist also recht gering.
Wovon ich aber auch nichts halte: den Tod künstlich hinauszuzögern, indem man noch therapiert, was nicht therapierbar ist. Wozu man beispielsweise einer Katze mit CNI im Endstadium dann noch EPO gegen die Anämie spritzt und jeden Tag eine Infusion gibt zum Durchspülen, das frage ich schon manchmal. Ich weiß nicht, ob es dann die Tierbesitzer sind, die nicht loslassen können oder die Tierärzte Geld verdienen wollen. Es ist ein Unterschied, ob eine Therapie noch Jahre oder Monate bringt oder ob ich den Tod damit nur um ein paar Tage oder Wochen hinauszögere. Da nehme ich mir das Tier lieber mit nach Hause, setze alle Medikamente ab bis auf Schmerzmittel, wenn nötig (bei CNI braucht man keine, die tut nicht weh), und mache dem Tier noch ein paar schöne Tage, bevor es dann zu Hause in Ruhe und Frieden stirbt.
Im Grunde braucht man sich nur zu fragen, was man sich selbst in so einem Fall wünschen würde. Ich denke, die meisten Menschen würden es bevorzugen, in Ruhe und Frieden schmerzfrei zu Hause im Kreis ihrer Lieben zu sterben und nicht in einer Klinik auf dem Behandlungstisch durch eine Nadel in der Vene. Es gibt zwar immer wieder Menschen, die sagen: "Also, wenn ich dies und jenes habe, dann möchte ich am liebsten gleich sterben." Ja, das sagen sie, wenn sie noch gesund sind und keine Ahnung haben, wie sie reagieren, wenn sie sich tatsächlich in dieser Situation befinden. Die meisten Menschen hängen nämlich sehr wohl an ihrem Leben - auch todkranke oder behinderte Menschen tun das normalerweise und wenn sie dann selbst in der Situation sind, wollen sie gar nicht sterben.
Ich kann mich noch gut an meine schwer demenzkranke Omi erinnern, die bis zum Schluss gerne gelebt hat. Für Außenstehende mag dieses Leben nicht besonders lebenswert gewirkt haben, weil sie nur mehr vor sich hin dämmerte. Sie jedoch fühlte sich geborgen und in ihre Kindheit zurückversetzt.