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Wenn Helden nach Antworten suchen...

66.542 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Plaudern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Wenn Helden nach Antworten suchen...

03.09.2021 um 18:53
Zitat von devil075devil075 schrieb:Bei allem Respekt ich werde mir von dir da jetzt mit Sicherheit nichts einreden lassen… wir haben Verantwortung übernommen und für den Dalmi alles menschenmögliche getan, wir haben die Meinung eines kompetenten Tierarztes und eines alternativen Behandler eingeholt, wir haben ihm ein tolles, artgerechtes Leben geboten, ihn bis es keine Möglichkeiten mehr gab auf jede Art behandeln lassen und dann für sein Wohl entschieden, ich für mich wünsche mir, dass so gehandelt wird … ich trauere sehr und werde mir sicherlich hier jetzt nicht einreden lassen, dass es falsch war
Ich will dir gar nichts einreden. Du hast so entschieden, wie du es für richtig hieltest.

Ich stelle lediglich Fragen, die unangenehm sind und zum Nachdenken anregen sollen. Ich kann nämlich nicht verstehen, wieso man Tiere und Menschen da unterschiedlich behandelt.

Du weichst der Frage aus, wie du entschieden hättest, wenn es um einen Menschen gegangen wäre (vorausgesetzt natürlich, Euthanasie von Menschen wäre legal). Das machen die meisten Menschen, weil es eben ein Tabuthema ist. Bei der Oma, dem behinderten Kind in derselben Situation würden sie nämlich mit größter Wahrscheinlichkeit nicht die Euthanasie wählen, beim Tier interessanterweise schon. Da stellt sich mir schon die Frage nach dem Warum.

Es ist eine Sache, wie du für dich entscheiden würdest - denn das steht dir ja frei. Es geht mir aber darum, wie man für jemanden entscheidet, der nicht selbst entscheiden kann oder dir seine Entscheidung nicht mehr mitteilen kann bzw. sie dir nie mitgeteilt hat. So ist nämlich die Situation bei Tieren auch.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Mit den anderen Hunden war es ähnlich.....Das Problem lag darin, dass sie nicht loslassen wollte.
Muss sie ja erst, wenn das Tier tot ist, nicht vorher. Wenn das Tier stirbt, dann stirbt es. Da muss man nicht nachhelfen. Blinde, taube, bettlägerige Menschen gibt es ja auch - die auch alle einschläfern?
Zitat von nairobinairobi schrieb:Es gibt ja auch Höchstmengen, die verabreicht werden.
Ja, weil man sich drum Sorgen macht, dass die Menschen süchtig werden könnten. 🙄 So ein Unsinn in diesem Fall.


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03.09.2021 um 19:03
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Du weichst der Frage aus, wie du entschieden hättest
Ich weich dir überhaupt nicht aus, ich hab meinen Standpunkt ganz klar gemacht. Meine Meinung dazu ist eine andere und wenn du auch noch so provokant versuchst unsere Entscheidung in Frage zu stellen, wir haben sein Wohl an erster Stelle gestellt und nach Rücksprache mit Experten eine Entscheidung für ihn getroffen.


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03.09.2021 um 19:04
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Blinde, taube, bettlägerige Menschen gibt es ja auch - die auch alle einschläfern?
Das kann doch nicht schön sein für ein Tier. Sieht und hört nichts, erschrickt, wenn es angefasst wird und sitzt in seinen Exkrementen?
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:So ein Unsinn in diesem Fall
In diesem Fall, absolut!


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03.09.2021 um 19:24
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ja, weil man sich drum Sorgen macht, dass die Menschen süchtig werden könnten. 🙄 So ein Unsinn in diesem Fall.
Nicht nur. Aber wenn es zu viel wird, könnten ältere Menschen auch Kreislauf usw bekommen und dann erhöht sich die Gefahr zu stürzen.

Danke aber für deinen Input bezüglich einschläfern.

Muss für mich feststellen das ich da keine wirkliche Meinung zu habe... Klingt schon schlüssig was du sagst. Aber hmm...


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03.09.2021 um 19:30
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich weiß zu wenig über diese Dinge, aber generell sagen, dass Sterben eine friedliche Sache ist, kann man glaube ich so nicht?
Das denke ich auch, dass Sterben nicht unbedingt immer ein friedlicher Prozess ist.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ich stelle lediglich Fragen, die unangenehm sind und zum Nachdenken anregen sollen. Ich kann nämlich nicht verstehen, wieso man Tiere und Menschen da unterschiedlich behandelt.
Ich hab über deine Beiträge jetzt mal etwas nachgedacht...
Bisher hab ich mir da eher weniger Gedanken drüber gemacht, weil ich nicht von diesem Thema betroffen bin. In meiner Kindheit wurde ein Hund von mir eingeschläfert, aber das hab ich ja nicht selbst so entschieden.

Grundsätzlich kann ich das aus meiner Sicht schon eher weniger befürworten ein Tier einzuschläfern, aus den selben Gründen, weshalb ich auch Sterbehilfe bei Menschen nicht befürworte. Paradoxerweise habe ich bei Tieren aber schon ein gewisses Verständnis dafür, wenn man sie einschläfern lässt, aber im Grunde hast du Recht - Lebewesen ist Lebewesen ... ich frage mich gerade auch, weshalb man lernt da solche Unterschiede zu machen?!
Wie gesagt, hab da vorher nicht so drüber nachgedacht.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das kann doch nicht schön sein für ein Tier. Sieht und hört nichts, erschrickt, wenn es angefasst wird und sitzt in seinen Exkrementen?
Wir hatten mal einen blinden Hund in der Familie...
Der Kleine Stinker ist jeden Tag durch den Gartenzaun hindurch um seinen Spaziergang durch die Stadt zu machen, ganz alleine. Er kam auch immer wieder heile nach Hause. Ich glaube schon, dass dieser Hund definitiv glücklich war, er wirkte immer fröhlich, so wie auch mein damaliger Wellensittich mit seinem gelähmten Fuß. Er war sehr aktiv damit.

Ich stimme Vio zu, dass Tiere mit bspw. körperlichen Behinderungen ganz anders umgehen als Menschen. Sie akzeptieren ihre Lage einfach und machen weiter, zumindest sind das auch meine wenigen Beobachtungen.

Menschen haben an sowas ja oft eher länger zu knabbern, bis die Akzeptanz eintritt.


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03.09.2021 um 19:36
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:wollte.
Muss sie ja erst, wenn das Tier tot ist, nicht vorher. Wenn das Tier stirbt, dann stirbt es. Da muss man nicht nachhelfen.
Vermutlich sollte ich mich da gar nicht einmischen. Ich bin hier sicher eine mit den geringsten Haustiererfahrungen!

Aber ich sehe, wie devil um ihren Dalmi trauert, ich kann das fühlen. Und da denke ich, die beiden haben doch sicherlich das Allerbeste für das geliebte Tier getan und es sich nicht leicht gemacht.
Und ich denke auch, dass die Kritik bzw. das Hinterfragen ihr weh tun wird.
Sry für‘s Einmischen.


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03.09.2021 um 19:41
Was das Beenden des eigenen Lebens betrifft:

Ich habe schriftlich festgelegt, dass ich für mich selbst sämtliche möglichen lebensverlängernden Maßnahmen in Anspruch nehmen würde - sollte es mal dazu kommen.

ABER ich denke, jetzt, wo es mir (noch) gut geht, kann ich das gar nicht richtig beurteilen.
Sollte ich dann zum entscheidenden Zeitpunkt vllt im Ausland / Nordafrika leben, gäbe es viele dieser Maßnahmen dann vermutlich nicht bzw. nur sehr eingeschränkt.


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03.09.2021 um 19:41
Zitat von ummaumma schrieb:das Hinterfragen ihr weh tun wird.
Danke dir - damit hast du absolut Recht. Der Vergleich mit der Oma ist Nonsens, wenn ich für einen Menschen so eine Entscheidung treffen müsste, wäre dieser Mensch mir sehr Nahe und ich wüsste wie er zu diesem Thema steht und so könnte man einfach nach seinem Willen handeln….


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03.09.2021 um 19:43
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:finde diese nicht besonders beängstigend, weil ich ja weiß, dass sie nicht echt sind.
Mein Vater hat ganz schlimme Dinge gesehen und er war sich nicht bewusst, dass das nicht real ist, was er da sieht.
Die Mutter meiner Freundin hat geschrien vor Angst, wenn sie halluzinuerte, auch ihr war nicht klar, dass nicht real ist, was sie sah.


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03.09.2021 um 21:00
Zitat von IdiosynkrasiaIdiosynkrasia schrieb:Wir hatten mal einen blinden Hund in der Familie...
Der Kleine Stinker ist jeden Tag durch den Gartenzaun hindurch um seinen Spaziergang durch die Stadt zu machen, ganz alleine. Er kam auch immer wieder heile nach Hause. Ich glaube schon, dass dieser Hund definitiv glücklich war, er wirkte immer fröhlich, so wie auch mein damaliger Wellensittich mit seinem gelähmten Fuß. Er war sehr aktiv damit.
Das war bestimmt so. Aber dieser alte Dackel konnte ja noch nicht mal mehr raus bzw. spazieren gehen. Hunde lieben es ja, überall ewig lange herumzuschnuppern und ihre eigenen zig Duftmarken abzusetzen.
Sie konnte eigentlich gar nichts mehr. Ob sie Schmerzen hatte, weiß ich nicht. Möglich ist es aber. Sie war sehr alt, ich glaube 17 oder so. Ist auch schon sehr lange her.

Der Hund, den meine Schwägerin nun hat, ist noch recht jung und fit.
Den hat sie aus Rumänien.



Heute Abend haben wir wieder eifrig gekniffelt. In einem Spiel hatte ich 4 (!) Mal Kniffel!!! Gleich im ersten Wurf einen, im zweiten noch einen und zwei weitere im Verlauf des Spiels. Das hatte ich noch nie. Wahnsinn.


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03.09.2021 um 21:48
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Auch an dich die Frage: was bedeutet für dich Qual, wenn das Tier keine Schmerzen hat?
Hat das Tier wirklich keine Schmerzen? Welches Tier zeigt zuverlässig Schmerzen? Eigentlich ein Unding im Tierreich denn dann ist man meist tot.
Qual ist für mich definitiv wenn ein Tier nicht mehr das ausführen kann was es Artspezifisch tun würde. Ein Pferd was nicht mehr laufen kann. Oder ein Welpe dessen Körperbau deformiert ist, er nie ohne Probleme gehen kann. Und ja auch ein Tier was immer in den eigenen Exkrementen liegt gehört dazu. Eigentlich sind alle Tiere sehr reinlich...
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Wenn du das dann schaffst.
Ich hänge dazu nicht genug am Leben. Lieber stehend sterben als kniend Leben.


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03.09.2021 um 22:32
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Ich hänge dazu nicht genug am Leben. Lieber stehend sterben als kniend Leben.
So gehts mir auch, bei der einen oder anderen Vorstellung.

Ich glaube aber auch, dass dieser Gedanke irgendwo zur eigenen Beruhigung dient, denn der Gedanke das eigene Leben selbst beenden zu können, wenn es mal hart auf hart kommen sollte, verschafft einem die beruhigende Kontrolle über das eigene Schicksal.


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03.09.2021 um 22:49
Zitat von IdiosynkrasiaIdiosynkrasia schrieb:Ich glaube aber auch, dass dieser Gedanke irgendwo zur eigenen Beruhigung dient, denn der Gedanke das eigene Leben selbst beenden zu können, wenn es mal hart auf hart kommen sollte, verschafft einem die beruhigende Kontrolle über das eigene Schicksal.
Definitv tut es das. Ich will letztlich nicht langsam dahin raffen. Vielleicht ist es feige aber ich kann und will so etwas nicht.


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03.09.2021 um 23:14
Zitat von devil075devil075 schrieb:Ich weich dir überhaupt nicht aus, ich hab meinen Standpunkt ganz klar gemacht. Meine Meinung dazu ist eine andere und wenn du auch noch so provokant versuchst unsere Entscheidung in Frage zu stellen, wir haben sein Wohl an erster Stelle gestellt und nach Rücksprache mit Experten eine Entscheidung für ihn getroffen.
Du hast die Frage nicht beantwortet, ob du dich auch für die Euthanasie entscheiden würdest, wenn es um einen Menschen ginge, für den du Entscheidungen treffen musst und der seine Wünsche zu diesem Thema nie geäußert hat und sie jetzt auch nicht mehr äußern kannst. Du hast geschrieben was du für dich wünschst, das ist aber keine Antwort auf meine Frage. Du kannst natürlich auch sagen, du möchtest dich mit dieser Frage nicht auseinandersetzen, aber dann ist es eben ausweichen.

Mir ist klar, dass die Frage provokant ist, aber das soll sie ja auch sein, sonst würde sie ja nicht zum Nachdenken anregen.

Deinen Standpunkt hast du nur in Bezug auf dich selbst und deine Entscheidung für deinen Hund klargemacht. Habe ich verstanden.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Mein Vater hat ganz schlimme Dinge gesehen und er war sich nicht bewusst, dass das nicht real ist, was er da sieht.
Die Mutter meiner Freundin hat geschrien vor Angst, wenn sie halluzinuerte, auch ihr war nicht klar, dass nicht real ist, was sie sah.
Ja natürlich wissen die, die halluzinieren, nicht, dass sie das tun. Sonst wäre es ja keine Wahnvorstellungen. Dagegen gibt es aber auch Medikamente. Jeder Mensch mit wahnhaften Vorstellungen bekommt die. Für diese Menschen ist das schon schlimm, aber für mich nicht. Mir macht es keine Angst. Es sind ja nur Episoden, die wieder vorbei gehen. Abwarten und die Person beruhigen und sich selbst da nicht hineinsteigern. Wenn man da zu sehr mitleidet, kann man diesen Menschen nicht begleiten. Das geht dann einfach nicht.
Zitat von devil075devil075 schrieb:Danke dir - damit hast du absolut Recht. Der Vergleich mit der Oma ist Nonsens, wenn ich für einen Menschen so eine Entscheidung treffen müsste, wäre dieser Mensch mir sehr Nahe und ich wüsste wie er zu diesem Thema steht und so könnte man einfach nach seinem Willen handeln….
Das stimmt leider nicht immer, weil manche Menschen über solche Themen nicht sprechen möchten. Du kannst einer Person noch so nahe stehen, wenn diese Person dieses Thema verdrängt, dann weißt du da gar nichts darüber. Ich kenne selbst Menschen, die immer das Thema wechseln, wenn man das anspricht.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das kann doch nicht schön sein für ein Tier. Sieht und hört nichts, erschrickt, wenn es angefasst wird und sitzt in seinen Exkrementen?
Ist es denn für einen schwerbehinderten Menschen schön, der nur im Bett liegen kann, keine Kontrolle über seine Ausscheidung hat und mit einer Sonde ernährt wird, weil er nicht schlucken kann? Wie wollen wir das denn beurteilen?

Und muss das Leben eigentlich immer schön sein? Das ist es ja bei vielen Menschen sehr oft nicht. Ich denke aber nicht, dass alle deshalb sterben möchten.
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Nicht nur. Aber wenn es zu viel wird, könnten ältere Menschen auch Kreislauf usw bekommen und dann erhöht sich die Gefahr zu stürzen.
Wir reden aber hier von Menschen im Endstadium einer tödlichen Krankheit. Die springen ja ohnehin nicht mehr munter herum, sondern liegen nur mehr.
Nur weil man alt ist, besucht man ja nicht notwendigerweise so starke Schmerzmittel. Für normale Alterserscheinungen wohl eher nicht.
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Danke aber für deinen Input bezüglich einschläfern.
Gerne! Es ist aber, wie du siehst, eine sehr polarisierende Diskussion mit viel Konfliktpotential.
Zitat von IdiosynkrasiaIdiosynkrasia schrieb:Das denke ich auch, dass Sterben nicht unbedingt immer ein friedlicher Prozess ist.
Der Sterbeprozess ist so, wie ihn der Sterbende gestaltet. Wer sich nie damit auseinandergesetzt hat, nie seinen Frieden damit gemacht hat, wer Unerledigtes hat und wen die Reue quält, der hat garantiert keinen friedlichen Sterbeprozess.
Der körperliche Ablauf ist immer dieselbe, über die Sterbephasen kann man sich einlesen. Viele Menschen machen es sich selbst schwer.

Tiere tun das nicht, sie leben ja im Hier und Jetzt und beschäftigen sich nicht damit, etwas zu bereuen. Das hat schon sein Gutes!
Zitat von ummaumma schrieb:ABER ich denke, jetzt, wo es mir (noch) gut geht, kann ich das gar nicht richtig beurteilen.
Das denke ich nämlich auch! Ich kann mir jetzt alles Mögliche vorstellen, wie ich das gerne hätte, aber wer weiß, wie ich es dann sehe, wenn ich mitten drin stecke.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das war bestimmt so. Aber dieser alte Dackel konnte ja noch nicht mal mehr raus bzw. spazieren gehen. Hunde lieben es ja, überall ewig lange herumzuschnuppern und ihre eigenen zig Duftmarken abzusetzen.
Sie konnte eigentlich gar nichts mehr. Ob sie Schmerzen hatte, weiß ich nicht. Möglich ist es aber. Sie war sehr alt, ich glaube 17 oder so. Ist auch schon sehr lange her.
Ja, so ist es bei vielen Menschen auch. Da meint aber auch niemand, man müsse diese Menschen jetzt "erlösen".
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Hat das Tier wirklich keine Schmerzen? Welches Tier zeigt zuverlässig Schmerzen?
Das muss es nicht zeigen, das kann man messen (Herz- und Atemfrequenz, Blutdruck, Stresshormone). Bei vielen Tieren erkennt man auch das sogenannte Schmerzgesicht:

https://www.tfa-wissen.de/das-schmerzgesicht-der-katze
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Ich hänge dazu nicht genug am Leben. Lieber stehend sterben als kniend Leben.
Okay. Ich würde eigentlich gerne mal liegend sterben. Schmerzfrei und mit mindestens einer schnurrenden Katze neben mir.


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03.09.2021 um 23:24
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Qual ist für mich definitiv wenn ein Tier nicht mehr das ausführen kann was es Artspezifisch tun würde. Ein Pferd was nicht mehr laufen kann. Oder ein Welpe dessen Körperbau deformiert ist, er nie ohne Probleme gehen kann. Und ja auch ein Tier was immer in den eigenen Exkrementen liegt gehört dazu. Eigentlich sind alle Tiere sehr reinlich...
Nun ja, laut dieser Definition ist aber für Millionen Menschen das Leben eine Qual: körperlich und geistig behinderte, demenzkranke, bettlägerige, inkontinente, sogar Säuglinge können nicht viel tun und liegen in ihren eigenen Exkrementen. Ich traue mich jetzt nicht zu behaupten, dass diese Menschen alle ihr Leben als Qual empfinden und gerne sterben würden.
Zitat von IdiosynkrasiaIdiosynkrasia schrieb:Ich glaube aber auch, dass dieser Gedanke irgendwo zur eigenen Beruhigung dient, denn der Gedanke das eigene Leben selbst beenden zu können, wenn es mal hart auf hart kommen sollte, verschafft einem die beruhigende Kontrolle über das eigene Schicksal.
Diese Kontrolle ist aber nur eine scheinbare. Wir haben gar keine Kontrolle über das Ende unseres Lebens. Wir hätten das nur gerne.

Aber gut, wenn es einen beruhigt... Es gibt ja auch Menschen, die an ganz andere Dinge glauben, weil es ihnen Trost spendet, jede Religion gehört da dazu. Warum nicht, wenn es hilft?


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04.09.2021 um 04:24
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Für diese Menschen ist das schon schlimm, aber für mich nicht. Mir macht es keine Angst. Es sind ja nur Episoden, die wieder vorbei gehen. Abwarten und die Person beruhigen und sich selbst da nicht hineinsteigern. Wenn man da zu sehr mitleidet, kann man diesen Menschen nicht begleiten. Das geht dann einfach nicht.
Ich schrieb nicht für meine Position als Begleitung. Ich sehe mich dann selbst an Stelle der anderen Person und ob ich das durchleben wollte.


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04.09.2021 um 05:37
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ja, so ist es bei vielen Menschen auch. Da meint aber auch niemand, man müsse diese Menschen jetzt "erlösen".
Ich finde diese Vergleiche mit Tieren irgendwie schräg, weil danach in anderen Bereichen auch nicht gefragt wird und Tiere von Menschen generell anders betrachtet bzw. behandelt werden, als es Menschen unter sich tun(im Normalfall jedenfalls). Ich habe Probleme meine Gedanken in Worte zu fassen, aber ich versuche es mal.
Wenn ich mich umschaue egal ob es um Tier"haltung" geht, ob es z.B. um den Verzehr(die Tötung zu diesem Zweck) oder Gebrauch von Tierprodukten geht, sehe ich Unterschiede zwischen den Umgang des Menschen mit Tieren und den Umgang des Menschen mit anderen Menschen.
Tiere und Menschen werden kaum (wo überhaupt genau?) gleich behandelt bzw. gleich angesehen.
Gesunde Tiere (teilweise sogar Tierkinder, die nie die Chance hatten, überhaupt erwachsen zu werden) werden getötet, sie werden extra gezüchtet, damit sie dem Verzehr des Menschen dienen. Sie werden gehalten um ihre Produkte nutzen zu können. Und auch da wird(wenn überhaupt), zum "Wohle des Tieres" bei der Haltung und Tötung vom Menschen her entschieden.
Würden wir Menschen Tiere mit uns gleich stellen, dann gäbe es keine Haltung und auch kein Verzehr, wir wären alle Veganer.
Unsere gesamte Welt würde anders aussehen, wenn der Mensch die Tiere einfach Tier sein ließe.
Menschen behandeln aber Tiere und Menschen nach zweierlei Maß und deshalb kann ich diesen Vergleich nicht nachvollziehen. Ich persönlich würde meine Oma niemals mit einem meiner Haustiere in einen Topf werfen, das sind für mich zwei verschiedene Situationen, die ich nicht miteinander vergleichen kann.


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04.09.2021 um 06:55
@violetluna
Du verkennst aber eine Sache. Menschen können sich äußern, oft genug tun sie das auch und bitten um Erlösung oder bringen sich selbst um. Das tun sie kaum weil der Weg einer Krankheit einfach ist oder gar schmerzfrei. Ein Tier kann das nicht woher weißt du das sie unbedingt weiter leben wollen? Ein Mensch kann sich übrigens auch selbstbestimmt darüber äußern was er will. Vielleicht nicht mehr zum Schluß aber vorher. Und ja ich würde mir wünschen das man mehr für diese Menschen tun kann. Gibt es keine Perspektive und man hat festgelegt bis wohin man gehen will warum einen Menschen zwingen Elendig zu verrecken? Und nein sterben tut Ansicht vielleicht nicht weh aber der Weg dahin sehe ich als größeres Problem.


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04.09.2021 um 07:40
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Gibt es keine Perspektive und man hat festgelegt bis wohin man gehen will warum einen Menschen zwingen Elendig zu verrecken? Und nein sterben tut Ansicht vielleicht nicht weh aber der Weg dahin sehe ich als größeres Problem.
Bei uns in der Nähe gibt es ein wunderbares Hospiz. Es wird sehr oft als ein sehr schönes letztes Zuhause geschildert.
Ich habe vor langer Zeit eine „Ausbildung“ zur Sterbebegleitung gemacht. Im Moment allerdings bin ich sehr weit vom Thema weg und möchte mich nicht nähern.
Ich will einfach drauflos leben.


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04.09.2021 um 09:25
@Ozeanwind
Ja, ich weiß, dass Menschen und Tiere unterschiedlich behandelt werden. Drum stelle ich das bewusst gegenüber. Klar ist mir nämlich nicht, warum das so ist bzw. wieso sich der Mensch in seiner Arroganz das überhaupt anmaßt. Wie kommt der Mensch auf den Gedanken, er sei mehr wert als ein Tier?

Ja, wir sollten alle Veganer sein oder zumindest nur jene Produkte nutzen, die dem Tier kein Leid zufügen. Man kann zum Beispiel Schafwolle so scheren, dass es dem Tier nicht schadet, das ist okay. Oder wenn man den Bienen den Honig wegnimmt und ihnen stattdessen andere Nahrung gibt.

Menschen sollten Tieren Schutz und Nahrung bieten und sie nicht töten.

Es wollen ohnehin immer weniger Menschen Fleischer werden, erst kürzlich habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass es einige offene Lehrstellen, aber keine Bewerber dafür gibt. Gut so! So stirbt der Beruf irgendwann aus und dann wird es kein kommerziell erwebbares Fleisch mehr geben, zumindest nicht mehr in diesem Rahmen wie jetzt. Wer also Fleisch essen möchte, wird das Tier selbst töten müssen. Das werden viele nicht können (ich könnte es nicht) und dann eben auf Fleisch verzichten. Ein paar Menschen wird es immer geben, denen das Töten nichts ausmacht, die gibt es jetzt ja auch (Bauern, die Viehwirtschaft betreiben, Jäger, Mitarbeiter in Laboren mit Tierversuchen, Mitarbeiter in Schlachthöfen...), ich denke aber nicht, dass das die Mehrheit sein wird. Die Mehrheit scheut sich davor, diese Berufe zu ergreifen. Wenn es also nur mehr wenige Menschen in diesen Berufen gibt, wird es nicht mehr möglich sein, alle Menschen täglich mit Fleisch zu versorgen, außer der Mensch erfindet etwas wie Schlacht- und Zerteilroboter (zuzutrauen wäre es dem Menschen).

@Ray.
Und woher weißt du, dass das Tier sterben will? 😉 Selbes Argument. Man weiß es nicht, kann es nicht wissen. In diesem Fall muss aber gelten, das Leben zu bewahren und es nicht zu beenden.

Wenn sich ein Mensch nie dazu geäußert hat und es keine Patientenverfügung gibt, wird das ja auch so gehandhabt.

Ich finde, ein Mensch sollte diese Entscheidung nur und ausschließlich für sich selbst treffen dürfen. Wer sein Leben dann beenden möchte, sollte das auch dürfen, vorausgesetzt, er hat es rechtlich vorher abgesichert und es gibt eine schriftliche Willenserklärung.

Interessanterweise machen die viele Menschen nämlich nicht, die erst behaupten, sie möchten keine lebensverlängernden Maßnahmen und so lange es keine Patientenverfügung gibt, sind die Ärzte zu diesen Maßnahmen verpflichtet. Was ist also der Grund dafür, dass ein Mensch die nicht macht, wenn er sich doch angeblich so sicher ist, sein Leben beenden zu möchten? Wenn ich etwas wirklich will, dann kümmere ich mich doch darum, oder?

Ich sage immer zu allen Angehörigen, sie mögen diese Dinge bitte regeln, so lange sie noch können, denn ich werde nicht für sie entscheiden, die Maschinen abzustellen oder die Sonde zu entfernen, wenn ich das nicht schriftlich habe. Ich respektiere den Wunsch, wenn es rechtlich abgesichert ist, ansonsten bekommen sie alle lebensverlängernden Maßnahmen, die es gibt. Ich bringe mich da sicher nicht in die Bredouille, ganz egal, was jemand irgendwann mal so zwischendurch und nebenbei erwähnt hat. Woher weiß ich denn, dass das noch gültig ist?

@umma
Genau das ist das Problem: das Thema wird weit weg geschoben und wenn es dann soweit ist (es kommt ja immer zu früh und unerwartet), dann ist nichts geregelt

Bei uns in Österreich gilt: gibt es keine Patientenverfügung, bekommt man automatisch lebenserhaltende Maßnahmen, medizinische Versorgung lege artis und ist automatisch Organspender. Das ist für mich eine gute Regelung. Wer das anders möchte, muss sich aktiv darum kümmern.


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