pattimay schrieb:@violetluna
In D kann man die Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen bei besonders guten Leistungen.
Das finde ich gut! Ob das in Österreich auch geht, weiß ich jetzt gar nicht so genau. Ich hätte meine Lehre verkürzen können, weil ich Matura habe, aber ich habe es bewusst nicht gemacht, weil ich zwar die Theorie locker drauf hatte, mir bei der Praxis aber nicht so sicher war. In der AHS hat man ja keine Praxis irgendwelcher Art.
Fedaykin schrieb:Eigentlich nicht.... Denn jenseits vom Öd. Ist eigentlich Tarif und auch Angebot Nachfrage für den Lohn maßgeblich.
Klar wenn Frauen durchschnittlich nicht in diesen Berufen arbeiten schlägt sich das auch nieder, unabhängig vom Problem der lohnungleichheit in der selben Tätigkeit
Und warum sind Angebot und Nachfrage hier ausschlaggebend für die Entlohnung? Leider funktioniert das nur in der Theorie (jedenfalls in Österreich).
Man weiß ja, dass zum Beispiel Friseure immer gefragt sind, es werden laufend Lehrlinge gesucht. Und trotzdem ist der Beruf sauschlecht bezahlt. Selbiges in der Gastronomie oder der Altenpflege. Gut, momentan sind Gastronomiebetriebe geschlossen, aber in Österreich wurde immer gejammert, dass es so einen Fachkräftemangel vor allem im Westen Österreichs im Gastronomiebereich gäbe. Aber wurden da etwa die Arbeitsbedingungen oder die Entlohnung verbessert, um mehr Arbeitskräfte anzulocken? Nein. Stattdessen raunzten die Arbeitgebervertreter, dass die mehr Arbeitkräfte aus dem Ausland nach Österreich bringen möchten und forderten, die Bedingungen dafür zu erleichtern. Bei der Altenpflege detto, 24-Stunden-Kräfte kommen oft aus Rumänien.
So sollte das nicht laufen. Einerseits hat man eine hohe Arbeitslosigkeit, anderseits einen Fachkräftemangel, weil die Arbeitgeber mancher Branchen einfach schlecht entlohnen und deshalb keiner den Job machen möchte. Eigentlich sollte es so sein, dass ein Mangel an Arbeitskräften und eine hohe Nachfrage die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen verbessert. Ist aber in Österreich leider nicht der Fall.
Es ist statistisch erwiesen, dass Frauen hauptsächlich in den Berufen arbeiten, die schlecht bezahlt werden. Das liegt einfach an unterschiedlichen Interessen, Frauen arbeiten lieber mit Menschen als mit Geräten oder Formeln (im Allgemeinen gesprochen). Das liegt ganz sicher auch an der unterschiedlichen Sozialisierung von Mädchen und Buben, die immer noch, auch heute, unbewusst stattfindet, selbst wenn die Eltern das gar nicht wollen.
Viel Geld kann man aber nur verdienen, wenn man einen technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf ergreift und da arbeitet man nunmal vorwiegend mit Formeln und Geräten. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob man Interesse wecken kann, wo keines ist. Bei manchen wird das funktionieren, weil sie einfach gar nicht wussten, welche Talente in ihnen schlummern und auch gar nicht wussten, welche Berufe es überhaupt noch gibt außer den gängigen, die jeder kennt. Da sind eine Berufsberatung und ein Interessenstest auf jeden Fall sinnvoll. Es gibt aber auch jene Menschen, die immer schon wissen, was sie mal werden wollen und die wird man nicht umstimmen können. Ich denke auch nicht, dass man das sollte, denn der Beruf sollte einem ja zumindest auch ein bisschen Spaß machen. Gerade deshalb hielte ich es für sinnvoll, die Entlohnung eben nicht nach Branchen anzusetzen, sondern so, dass jeder Mensch von Vollzeitarbeit auch angemessen leben kann und am Ende des Berufslebens eine anständige Pension erreichen kann, von der man ebenfalls leben kann. Es kann nicht sein, dass manche Menschen nach 40 Jahren Berufstätigkeit gerade mal 700 Euro zum Leben haben.