Mr.Mystery1990 schrieb:Ich nehme an, dass sie nie ein richtiges Interesse an ihn hatte. Da tut er mir auch etwas leid, ich weiß, wie es ist ausgenutzt und betrogen zu werden.
Ich gehe davon aus, dass er auch von ihr ausgenutzt und betrogen wurde, dass sie ihn aber auch geliebt hat, so seltsam sich das anhört. Gerade das ist bestimmendes Merkmal ihrer Krankheit, die Ambivalenz zwischen Liebe und Hass. Das äußert sie ja auch ganz klar in ihrem Brief, in dem sie über ihre Männergeschichten schreibt.
ligala schrieb am 31.10.2017:Der Fall "Jens Soering"
31.10.2017 um 11:02
Das soll überhaupt keine Entschuldigung sein. Ich sehe aber in ihren Männerbeziehungen eine Entsprechung zu der Beziehung zu ihren Eltern, die ja auch von Hass und emotionaler Abhängigkeit geprägt war. Die emotionale Abhängigkeit von ihren Eltern sehe ich als Hauptmotiv für die Morde an.
Denn von außen betrachtet stand die Tür offen, sie konnte tun und lassen, was sie wollte, sie war frei.
Ich hatte dazu im Hauptstrang schon mal etwas geschrieben:
Ligala am 22.09.2017
"1. rechtlicher Status:
Beide waren nach den Gesetzen ihres eigenen Staates Kanada, bzw. Deutschland vollljährig, denn Söring war zur Tatzeit 18, Elisabeth stand kurz vor ihrem 21. Geburtstag.
Wikipedia: Volljährigkeit
(Für Kanada bitte herunterscrollen und Nova Scotia anschauen)
Auch nach dem Recht von Virginia waren beide vollljährig bis auf den Passus zum Alkoholkonsum, was aber wohl nicht so ernst genommen wurde und nur die Öffentlichkeit betrifft.http://www.usa24h.net/virginia/ (Archiv-Version vom 03.06.2018)Derek Haysom hätte also eine Beziehung der Beiden nicht verhindern können, denn er konnte den Aufenthaltsort der Tochter rechtlich nicht mehr bestimmen. Keinerlei Möglichkeit hatte er, Jens Söring von der Uni werfen zu lassen oder gar dem Vater Klaus Söring (Botschaftsangehöriger in Detroit) berufliche Probleme zu bereiten.
Auch wenn das in diesem Strang unwidersprochen so behauptet wurde. Das gilt natürlich genau so für Elizabeth2.
Finanzen:
Jens Söring war Jefferson - Stipendiat und Echols -Stipendiat und bekam damit ein sehr gut bemessenes Stipendium, von dem er auch ohne Zuwendungen gut hätte leben können.
https://www.jeffersonscholars.org/Trotzdem bekam er offensichtlich noch materielle Zuwendungen von den Eltern, die ihm z.B. im Sommer 1985 das Auto finanziert hatten.
Elizabeth war Echols- Stipendiatin, ein Stipendium, das allerdings den Lebensunterhalt nicht einbezieht, sondern die Studienförderung zum Ziel hat.
Sie war also wohl auf die Förderung durch die Eltern angewiesen, auch wenn Studenten in den USA ihr Studium über günstige Kredite finanzieren können.
Beide lebten -nach meiner Ansicht - für Studenten auf recht großem Fuße wie man z.B. an gemieteten Wagen, am Hotelaufenthalt im Marriott und häufigen Besuchen eines Studentenrestaurants in Charlottesville und last not least an der gemeinsamen Europareise im Sommer 1985 sehen kann. Ich meine hier nicht die Flucht, sondern den Europa- Urlaub in den Semesterferien.
Ich frage mich, ob Elizabeth, wenn es hart auf hart gegangen wäre, sich nicht aus der finanziellen Abhängigkeit von den Eltern hätte lösen können und sich auf eigene Füße hätte stellen können und sei es durch einen Job.
Geht auch. Kein großes Problem! Und Jens Söring hätte ihr sicher manchmal ausgeholfen."
Für mich bleibt da nur emotionale Abhängigkeit und Hass als Motiv für die Mordgedanken und auch den Mord.